Die vergangenen Wochen hatten ja nicht unbedingt
berauschendes Spätsommerwetter im Gepäck. Also
waren Rainer, Roland und
Wolfgang auf einige Unbill gefasst und
hatten auch schon jede Menge Alternativ
(=Schlechtwetter) Programme und dickere Kleidung
in den Koffern.
Donnerstag, 19.9.
Eine Abfahrt um 09:56 ist ja eher
moderat und wenn man bis St. Pölten durch viele
Tunnel fährt, kann auch kein Wetterfrust
aufkommen. Im Abteil waren zwei jüngere Männer,
die nicht weiter auffielen.
Irgendwann nach Amstetten begann Wolfgang herum
zu motzen. Er hätte gerne ein Bier gehabt, doch
erlaubt das sein Gewissen erst ab 12:00 Uhr. Hat
nicht ganz geklappt, denn er rauschte schon
vorher dem Buffetwagerl nach und erstand je ein
Stifterl Rot und Weiß und ein Bier. Bei der
späteren Elektropostredaktionssitzung verwies er
jedoch darauf, NIE UND NIMMER vor 12:00 Alkohol
gekauft oder gar getrunken zu haben. Roland
allerdings meinte, wir hätten um 11:58
angestoßen. Wie auch immer: Danke!
Es muss so bei Rosenheim gewesen
sein, als die Frage aufkam, ob man nicht
Kufstein, der Perle Tirols am grünen Inn, bei
Einreise die Reverenz erweisen sollte. Rainer
passte das nicht so sehr, denn das Programm hieß
Anreise und er hakt gerne von der
inneren Checklist ab. Da er aber stumm blieb,
wurde um 14:05 in Kufstein ausgestiegen, das
Gepäck deponiert und die Stadt in Augenschein
genommen. Die Visite beschränkte sich auf einen
Bummel rund um den Hauptplatz und einen kurzen
Anstieg Richtung Burg. 11,- nur um hinein
zu dürfen, war dann doch zu heftig, weshalb das
Augenmerk mehr auf die Trachten-Outfit-Läden
gerichtet wurde.
Und um den Hunger zu stillen eine
Visite bei der Weißwurst
Terrasse direkt am Inn. Klingt nach
Schnellfutter, ist es aber nicht ganz. Eine sehr
gute Brezel-Suppe (kräftige Rindsuppe, mit klein
geschnittenen Brezeln und mit Käse gratiniert)
und ein Weißwurst-Burger: Burger
Laberl mit einer Fülle aus Weißwurstbrät und
sonst noch was. Lecker!
Dann wieder zum Bahnhof und
irgendwann nach 16:00 weiter nach Brixlegg.
Rainer hatte Frau Jud versprochen, sie bei
Abfahrt von Kufstein anzurufen. Tat er auch, kam
aber immer nur auf die Sprachbox. Daher mit dem
Bus ("passt scho, setzt eich eine) von
Brixlegg nach Reith und strafender Blick von Frau
Jud, denn sie wollte uns doch abholen. Dumm
gelaufen, machte nichts und ein Schnapserl gab es
trotzdem. Dann kamen noch die restlichen Bewohner
herein geschneit und es gab noch ein Stamperl.
Viel ausgeräumt wurde nicht, denn es meldete
sich der Hunger. Rainer und Roland schlugen den
Dorfwirt vor, denn der war vor 2
Jahren nicht unbedingt das Gelbe vom Ei und so
könnte man ihn gleich abhaken. Abgesehen davon,
dass er als einziger Reither Gastbetrieb eine
gemütliche Schankstube hat, war das Essen
diesmal ausgezeichnet.
Die Erinnerung an die Zeit der
Bettruhe ist etwas getrübt, aber es war nicht
sehr spät.
Freitag, 20.9.
Rainer und Roland wollten die vor zwei
Jahren wegen Schnees missglückte Wanderung vom
Sagtaler ins Zillertal wiederholen und Wolfgang
zog natürlich mit. Er hatte ja keine Wahl. Bus
um 8:56 von Reith Dorfmitte bis zur Wiederberger
Horn Bahn und um 09:30 waren sie oben (1811m).
Den Gipfelsturm ersparten sich die drei. Sie
gingen den Panoramaweg rund herum und dann am
Bergkamm weiter bis knapp unter den Standkopf
bzw. die Sagtaler Spitze (11:30h ca. 2050m).
Gleich danach ein kleiner Bergsee, der zum Rasten
einlud. Roland fummelte mit dem Selbstauslöser
herum. Das Wetter war eher unangenehm. Starker
Wind, der um die Ohren blies und einige kleine
Regenschauer, die mit feinen spitzen Tropfen wie
Eispickel ins Gesicht schnitten. Dann ging es
vorerst eher gemächlich bergab; der Wind ließ
nach und es flogen einmal die Kapuzen vom Kopf.
Dann die Mützen und später wurden die
Windjacken ausgezogen. Der mühsam (riesige
Steinbrocken am Weg) zu erreichende Hamberg
(2096m, 13:00) besteht aus mächtigen
Steinwürfeln und man fragt sich, wer sich wohl
die Mühe machte, sie zu stapeln. Den erklommen
nur Roland und Wolfgang.
Die weitere Wanderung fand
bereits unter praller Sonne statt. Das blieb
übrigens die ganze Woche so. Um 13:40, knapp
ober der Forststraße, kam ein Arbeiter entgegen,
der Gestänge für einen Sender auf den Berg
trug. In seinem Auto wäre noch weiteres
Material. Danke nein! Außerdem vermisste Rainer
seine Wasserflasche, Dafür gab es mehrere
Regenbögen und ein Murmeltier zu sehen.
Der Blick von oben ins Zillertal
ist eher beklemmend: da sollen wir noch
hinunter?. Um 16:00 gab es in der
Bergrast (die ist auf der
Alpbachtaler Karte gar nicht mehr drauf) Suppe,
Würstl mit Pommes, Ketchup und Mayonnaise statt
Senf und Speck mit Spiegelei (nachsalzen
obsolet).
Nach 30 Minuten weiter. Rainer
zeigte massive Ermüdungserscheinungen und wäre
beim letzten Abstieg in Stumm gerne am
Straßenrand eingenickt, aber um 18:00 erreichten
die drei Kaltenbach. Gerade recht für den Zug um
18:10. Der letzte Bus von Strass war schon lange
weg; daher bis Jenbach und mit den ÖBB weiter
bis Brixlegg. Dort wieder wäre ½ Stunde
Wartezweit gewesen und nach 7 ¼ Stunden Gehen
war auch keinem nach Aufstieg bis Bischofsbrunn
(Ortsteil von Reith) zumute. Daher erstmals in 5
Jahren Reith: Luxus pur = Taxi um 7,50.
Sehr angenehm. Die Wasserflasche stand wohl
gefüllt im Zimmer.
Dann das üppige Abendprogramm:
Forelle, Zillertaler Hochzeitskrapfen,
Spinatknödel und tauschen-wir-den-Teller-Spiel
beim Stockerwirt. Der Höhepunkt des Abends war
die Weißwurst Party im Kam
In. Rainer verweigerte erst den Eintritt,
wusste er doch aus Erfahrung, dass es drinnen
heiß und stickig war. Roland und Wolfgang
nutzten das weidlich aus. Sie schauten immer nach
dem Befinden des älteren Herrn, denn bei jedem
Hineingehen gab es ein Schnapserl. Gegen
Mitternacht in verschiedenen Aggregatzuständen
heim.
Samstag, 21.9.
Almabtrieb und Welt-Alzheimer-Tag.
Frühstück so gegen 8:30 oder gar nicht. Roland
zeigte als einziger Energie und wanderte durch
Reith. Ursprünglich hatte er ja Rattenberg
geplant. Der Himmel war bedeckt, aber knapp nach
10:00 kam die Sonne durch und blieb hartnäckig
da! Rainer räumte endlich den Koffer aus und
Wolfgang ruhte. Vermutlich war es der Sturm, den
man ja auch in Westösterreich kredenzt. Roland
sprach diesem auch zu, meinte aber, er hätte nix
gespürt.
Nach Rolands Rückkehr und seiner
Transformation in einen Lederhosenträger zog er
mit Rainer den Lustbarkeiten entgegen. Erst
einmal die Kirchtagssuppe zur
Reparatur: klare Rindsuppe mit Juliennegemüse
und Wurststückchen (ohne wäre sie feiner
gewesen) und dann ins Getümmel. Alle waren
wieder da: Seifensieder, Federkielsticker, die 3
alten Damen, welche Wolle zu Fäden umarbeiteten,
die Schnapsbuden, der Hendlbrater und jede Menge
Schnick-Schnack. Urli (Seniorchefin von Foto
Gattinger) war aber nicht da und obwohl ihre
Tochter die beiden erkannte und in den Laden
hinein rief, blieb sie verborgen. Daher machten
die beiden einen großzügigen Erkundungsgang und
landeten schließlich neben der Kirche auf ein
Bier.
Da trat auch Wolfgang trachtig
aufgebrezelt auf den Plan und die Truppe war
komplett. Urli war auch bereit, uns zu empfangen.
Diesmal nicht im Lederanzug, sondern im Dirndl,
weil man das besser zusammen schnüren kann. Auf
den Rote-Rüben-Schnaps wurde verzichtet und
gleich beim Zirben zugeschlagen. Rainer kauft
gleich Weihnachtsgeschenke en gros:
Zirbenholzkugeln für die Handmassage und Schnaps
(zahl 5 nimm 6. da schlugen auch Ro und Wo zu);
der Seifensieder war leider schon weg. Grillhendl
zwischendurch, aber um 17:40 waren alle wieder im
Quartier um etwas zu ruhen.
Das Abendessen beim an sich
ausgezeichneten Kirchenwirt war insofern
enttäuschend, als es nur die kleine
Almabtrieb-Karte gab. Also nicht unbedingt der
kulinarische Gipfel eines denkwürdigen Tages. Um
20:30 waren alle drei in der Heia.
Sonntag, 22.9.
The day after. Eine Gelegenheit zur
Wallfahrt.
Mit der Bahn nach Stans und durch den Ort zur
Mautstelle am unteren Eingang der Wolfsklamm. Es
war 09:25. Beschreibung entfällt, denn über
diese empfehlenswerte Klamm gibt es hier in der
Chronik schon Berichte (2010 und 2011). Aber
unterwegs war, vermutlich von Kindern, aus
Steinen und Steinchen ein kleines
Zwergdruidendorf errichtet worden.
Wie es sich für ehrliche
Wallfahrer gehört, waren sie weit vor der
Mittagszeit oben und gönnten sich von 10:30 bis
11:00 nur Erfrischendes.
Dann kam der gemütliche Abstieg zum Schloss
Tratzberg (12:30). In der halben Stunde bis zur
Führung wurde der mitgenommene Proviant
verputzt. Rainer hatte übrigens seine
Wasserflasche dabei, doch war sie leer! Die
Führung wurde begleitet, die Informationen kamen
jedoch von Hörguides und nahezu in jedem Raum
sprach ein/e andere/er ehemalige/er Bewohner/in
und auch Maximilian war vertreten. Die lebendige
Begleiterin konnte aber zu allem befragt werden.
Jedenfalls verging diese Stunde sehr schnell.
Da war dann auch der Hunger da,
weshalb der Abstieg zu Parkplatz und Schlosswirt
mit dem Bummelzug erfolgte. Zillertaler
Hochzeitssuppe, Spinatknödel und Heiße Liebe.
Um 15:20 weit und breit kein Bus, also zu Fuß
erst die Straße entlang und dann neben dem Bach
Richtung Jenbach. Irgendwann hörte der Weg auf
und die drei begingen Bahnfrevel. Zwar gingen sie
nicht auf den Gleisen, was zu gefährlich gewesen
wäre, aber unterhalb des Schotterunterbaues hart
am Gestrüpp vorbei. Dafür aber sicher. Zug kam
auch keiner, aber trotzdem brachte das Erreichen
des Bahnsteiges (16:10) eine gewisse
Erleichterung.
Abfahrt um 17:07 und in Brixlegg
war wieder kein Bus, also kurze Wanderung nach
Bischofsbrunn (17:50), das letzte Stück in
Begleitung eines kleinen weißen Terriers, der
nur schwer zum Umkehren zu überreden war.
Viel Zeit blieb nicht, denn
Wolfgangs Freunde aus Fieberbrunn, Manfred und
Martin hatten sich angesagt und brachten Martins
Schwester Silvia mit. Gemeinsames Essen beim
Dorfwirt und die eher zurückhaltende Art von
Martin wurde von Silvia und Martin mehr als
wettgemacht. Lachen hart an den Tränen vorbei.
Montag, 23.9.
Niemand konnte Roland und Wolfgang von
Spitzenleistungen abhalten. Der Rosskogel war das
Ziel der Wünsche. Doch kam der Fahrplan
dazwischen, denn es gab keinen Bus zur
Sonnwendjochbahn und keinen Zug nach Sonstwohin.
Daher Schwenk und mit dem Bus über Reith nach
Inneralpbach (10:55) und gleich voller Energie
bergauf zum Hahnkopf (1902m). Weiter zur
Schatzbergalm (13:30) neben der
Schatzbergbahn-Bergstation. Den Abstieg (14:20)
wollten sie über die Zottaalm absolvieren. Sie
bekamen diese aber nie zu Gesicht, weil die an
sich hilfreichen gelben Pfeilchen in Talnähe
immer spärlicher wurden. Motto: unten ist unten,
wer braucht da einen Pfeil. In Alpbach (16:15)
ging sich noch locker eine kleine Besichtigung
aus. Eine schöne Tour.
Rainer schaffte es nur bis
Rattenberg (zu Fuß), kaufte Kleinigkeiten für
Weihnachten und saß am Innufer auf einer Bank,
hinter welcher betörender Geruch von
Zirbenschnaps aus einem Keller kam. Außerdem
studierte er alle Fahrpläne, um Roland und
Wolfgang am Dienstag sicher bei den ÖBB
anzubringen. Wie immer war die Stadt voller
französischer Touristen und irgendwo war ein
Platzkonzert. Das hörte man auch in der
Mariengrotte.
Letzter gemeinsamer Abend beim
Stockerwirt.
Dienstag, 24.9.
Jetzt mussten Roland und Wolfgang das
Programm mit dem Reisegepäck absolvieren. Von
Bischofsbrunn nach Reith Dorfmitte; Bus um 9:10
nach Brixlegg und weiter um 10:04 direkt zum
Silberbergwerk Schwaz (10:22). Nächste Führung
um 11:00 mit Zug 13. Dazu mussten silberne Jacken
und weiße Helme angelegt werden. (Beschreibung
siehe Chronik 2011).
Anschließend war noch Zeit für Gerstlsuppe,
Kürbisnudeln mit Huhn sowie Selchfleisch mit
Sauerkraut und Knödel in der
Andreas-Hofer-Straße. Auch ein kurzer Rundgang
ging sich noch aus und dann ab zur Bahn. Dort
erwischten sie sogar einen früheren Zug (14:33)
nach Jenbach und konnten sich dort im
Achenseebahnstüberl ein Abschiedsbier gönnen.
Abfahrt um 15:26; Rainer blieb alleine zurück
und hoffte, immer genug Geld dabei zu haben, denn
er musste sich meistens welches bei einem der
beiden ausborgen. Den Schluck aus Wolfgangs
Flachmann mit Mozartschnaps (nein; nicht der
Likör!) würde er wohl auch vermissen. Und auch
dass Wolfgang mittels moderner Technologie immer
Kontakt zur nahen und fernen Außenwelt hatte,
Fahrpläne checken konnte und dank der
allwissenden Müllhalde (© The
Fraggles) auch die Verwandtschaft von
Tollkirsche und Belladonna klärte.
Im Bus nach Brixlegg war er der
einzige Fahrgast und in Reith gab er sich noch
einem kleinen Kaufrausch beim MPreis hin. Ab
16:30 Balkonien im Hause Jud und später Wechsel
vom Balkon direkt ins Bett.
Roland und Wolfgang hatten eine
eher ereignislose Fahrt, wenn man von
Druckluftproblemen zu Beginn absieht. Die
Mitreisenden kann man sich nicht aussuchen. Im
Abteil zwei Frauen, von denen die eine
prämiierte Dauerrednerin war. Als sie ausstieg
gab es keine Erlösung, denn schon war die
nächste da. Sie gab auch Lektionen in
bequemes Bahnfahren und hatte eine
Rose geschenkt bekommen, welche sie Wolfgang
unter die Nase schob, weil sie so gut duftete.
Mittwoch, 25.9.
Im Haus waren nur mehr drei weibliche
Gäste. Darunter jene Dame, welche ebenfalls ohne
Punkt und Komma reden konnte. Und zwar so laut
und durchdringend, dass die Balkondielen
vibrierten, wenn sie von Enkeln, Tochter und
Schwiegersohn berichtete. Und vom
Fregattenkapitän der jetzt die Schiffe vom
Festland dirigiert, weil er einen
Bandscheibenvorfall hatte. Roland hätte sie
gerne mit einem nassen Handtuch erschossen. Vor
allem als sie verlauten ließ, dass sie von
drüben wäre.
Rainer verließ das gastliche Haus um 9:00 zum
Bahnhof Brixlegg, war um 10:11 in Kundl und
wanderte gleich weiter nach Breitenbach. Der Ort
war voller Plakate und Transparente, um den
Schotterabbau zu verhindern. Dazwischen
Konterfeis von Herrn Jetzt Frank und vom Bach
intensiver Stallgeruch. Den sollten sie in
Zerstäuberfläschchen abfüllen und als
Ranchers Fragrance vermarkten.
Stinken auch nach der Dusche. Die Sonne brannte
bereits herunter, aber um 11:00 erreichte er den
Wald. Der Weg führte über viele Äste und
Baumstämme. Ein Holzfäller erklärte, dass alle
Bäume, welche den Käfer hatten, gefällt werden
müssten. Der Weg war eher steil. Nach 50 Minuten
war er bei der Jocher-Kapelle und um 13:25 am
Joch (1070m). Auf dem ganzen Weg kamen ihm nur
zwei Wanderer von der Laufschrittfraktion
entgegen. Der zweite mit Hund. Weiter oben
überholte ihn ein junges Paar und ganz oben
begannen zwei Frauen mit Dalmatiner den Abstieg.
Der Weiterweg nach Brandenberg
war leider ein Straßenhatscher und wieder unter
der glühenden Tiroler Herbstsonne. Sonnenschutz
hatte übrigens keiner der Drei mit, denn es war
nicht damit zu rechnen, brauch ich
nicht und es ist ja Herbst. In
Brandenberg (14:25) gönnte er sich ein
Gedenkbier. 2009 hatte die Gruppe im selben Lokal
Eis genossen. Beim Zahlen schüttete er das
Börserl aus und die Kellnerin pickte sich
zwischen Sicherheitsnadeln, Büroklammern und
Neujahrsschweinchen das nötige Kleingeld heraus.
Eine gewaltige Entlastung!
Bus um 14:56 nach Brixlegg und wieder zu Fuß
weiter. Koffer packen, Balkon, Bett.
Tipp: wer noch nicht ausgepowert
ist, kann die Tour entweder durch das schöne Tal
bis Aschau und Pinegg fortsetzten, oder aber
durch die imposante Tiefenbachklamm nach Kramsach
wandern.
Donnerstag, 26.9.
Schon am Morgen regnete es. Die Sonne
war weg und Rainer Frau Jud dankbar, dass sie ihn
zum Zug (11:16) fuhr. Von Wörgl bis Salzburg war
er in angenehmer Gesellschaft eines
kalifornischen Ehepaares, das aber auf Hawaii
arbeitete und bereits 20 Mal in Europa, aber nur
1 Mal in Mexico war. Leider wurden sie in
Salzburg von einer Frau mit silberner
Schirmmütze mit dunklen Punkten, weißem
Pullover, weißer Pluderhose, braunen
Rauhlederstiefeln, einem Riesenkoffer und
ausgeprägten Trotzlippen abgelöst. Sie kaufte
ihr Ticket nach Wien beim Schaffner um
52.- und löcherte bis zum ihrem Einschlafen mit
der Frage, ob dies ein regulärer Zug wäre. Zum
Vergleich: mit der Vorteilscard war es von
Brixlegg nicht einmal halb so teuer. Aber ihr
Handy hatte einen hübschen Klingelton.
Henry am Zug servierte die neue
Qualität am Zug und zwar viersprachig. An
Pikantem gab es außer Chips nur einen Snack:
Landjäger & Vollkornbrot. Grauenhaft!
Als aber in Attnang-Puchheim drei
japanische Touristen ins Abteil kamen, endlos
herumstanden, und mit der Trotzlippe zu
diskutieren begannen, hievte Rainer seinen Koffer
herunter und verzog sich in den Großraumwagen.
Dort kann man den Koffer am Boden lassen und
sitzt bequemer. An Hütteldorf um 15:54 mit 3
Minuten Verspätung. Schön wars!
Statistische Angaben entfallen, um den
Erholungswert in den Vordergrund zu rücken.
Weitere Tourenberichte und Bilder können
über die Chronik
aufgerufen werden.
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