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Laut
Programm sollte die Tour von Hirschwang auf den
Mittagstein führen, daher trafen sich die
Teilnehmer im Regionalzug nach Payerbach. Den
Anfang machte Thomas um 08:09 in
Floridsdorf, am Praterstern stiegen Alois,
Stefan und Walter zu,
in Wien Mitte Frankie, Friedrich, Manu und
Roland. Am Wiener Hauptbahnhof ruckelte
der Zug noch ein wenig nach vor und zurück, dann
bewegte sich gar nichts mehr.
Lautsprecherdurchsagen berichteten von einer
Störung, schließlich wurde mitgeteilt, dass der
Zug wegen eines Defekts komplett ausfalle. Es
gäbe die Möglichkeit, mit einem anderen Zug auf
Gleis 2 nach Meidling zu fahren. Das zu tun war
ein logischer Schritt um die Gruppe zu
komplettieren, denn in Meidling wartete Igo.
Ansonsten hatte Meidling wenig zu bieten. Die
Männer auf Touren standen am Bahnsteig inmitten
einer großen Zahl anderer Reisender und hofften,
dass die ÖBB eine Lösung für das Problem
finden würde. Das war aber nicht der Fall.
Schließlich schlug Igo vor, mit dem nächsten
Railjet nach Wiener Neustadt zu fahren. Zwar war
beim Einfach-Raus-Ticket der Railjet nicht
inkludiert, aber Igo argumentierte so, dass man
bei einem Zugausfall jeden anderen Zug als Ersatz
in Anspruch nehmen könne. Eine Gruppe älterer
Damen, die ebenfalls nach Payerbach wollte,
schoss sich dieser Sichtweise an und so wurde die
Fahrt mit dem Railjet um 09:05 fortgesetzt.
Verglichen mit dem Regionalzug
war die Reise flott und dauerte nur 25 Minuten.
Die Zugbegleiterin interessierte sich nicht für
die Männer auf Touren, somit gab es auch keine
Diskussionen wegen des Tickets. Die schwache
Hoffnung, dass es vielleicht in Wiener Neustadt
einen Ersatzzug nach Payerbach geben würde,
erfüllte sich nicht. Daher bestieg die Gruppe
den Zug nach Puchberg am Schneeberg. Die Fahrt
führte an der Hohen Wand vorbei, die auch
Möglichkeiten für eine Ersatztour geboten
hätte, aber so ganz ohne Landkarte wäre das
eher konfus verlaufen. Ankunft in Puchberg mit
leichter Verspätung um 10:30.
Eine letzte Beratung erfolgte vor
der am Bahnhof aufgestellten großen Landkarte.
Der Hohe Hengst wurde als Ersatzziel gewählt und
los gings. Durch Puchberg (585m) Richtung
Schneebergdörfl und bei erster Gelegenheit auf
einem Forstweg ein Stück hoch und auf weiteren
Forstwegen nach Südwesten zum Mieseltal (784m).
Dort gab es idyllische Wiesen mit Kühen und
einen finster blickenden Jäger mit Schießgewehr
zu beobachten. Der nächste Abschnitt war der
anstrengendste Teil der Tour, denn bei einer
Streckenlänge von 1½ Kilometer ging es 550
Höhenmeter steil hinauf zum Kaltwassersattel
(1333m). Hier war nun eine Jausenpause auf der
Sitzbank vor einer unbewirtschafteten Hütte
fällig. Mit einem dort sitzenden Deutschen
ergaben sich Fachgespräche über Sportbekleidung
und Wollsorten und die ein paar Meter daneben
verlaufenden Geleise boten Gelegenheit für
Zahnradbahnfotos.
Von der Adolf-Kögler-Hütte
(Selbstversorgerhütte) führt ein hübscher
Steig auf den Hohen Hengst
(1450m). Neben der schönen Aussicht wurde als
erfreulich bemerkt, dass das Wetter so fein
mitspielte. Die Prognosen der Wetterdienste waren
nämlich bis zuletzt uneinheitlich gewesen, von
wolkig bis zur geschlossenen Bewölkung mit
Nieselregen. Der Blick Richtung Westen zeigte
tatsächlich eine geschlossene Wolkendecke, aber
in der Puchberger Gegend war es aufgelockert mit
reichlich Sonnenschein. Den einzigen Minuspunkt
stellte der Umstand dar, dass es anders als 2009
und 2016 keinen Sekt am Hohen
Hengst gab.
Beim Abstieg zum Großen Sattel
(ca. 1280m) wurde die schwach ausgeprägte
Wegspur verloren und es ging weglos über eine
Wiese mit hüfthohem Gras. Ein alter Forstweg
sorgte zusätzlich für Verwirrung, dann wurde
aber der richtige gefunden, der direkt vom Sattel
nach Osten führt. Der Rest war dann ein
gemütlicher Bergabmarsch und um 15:30 wurde die Hengsthütte (1012m)
erreicht. Die Küche hatte noch etwas anzubieten,
auch wenn die Auswahl war nicht mehr sehr groß
war. Und die Kellnerin war nicht ganz
griffsicher, denn erst verschüttete sie ein
Getränk, dann den Saft vom Schweinsbraten -
angeblich weil sie sich gerade das Rauchen
abgewöhnte. Dafür war das Essen gut und das
Sitzen im Sonnenschein auf den Holzbänken im
Garten angenehm. Aufbruch schon um 16:30. Nach
einer Stunde Gehzeit war der Bahnhof in Puchberg
erreicht und um 17:38 fuhr der Zug.
Streckenlänge 17km, ca. 900
Höhenmeter, Gehzeit 5¼ Stunden. Am Ende waren
mit der ungeplanten Hengsttour alle zufrieden.
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