Männer auf Touren

 
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Sonntag 1. November 2009

HOHER HENGST  -  2. und erfolgreicher Versuch
Puchberg – Kleiner Sattel  –  Niederer Hengst – Großer Sattel  – Hoher Hengst –
Kaltwassersattel  – Hengst Hütte  –  Puchberg

  Trotz der eher entmutigenden Aussicht, die Wanderung würde zum Teil durch unwegsames Gelände gehen, fanden sich doch magische 13 + 2 um dem Hohen Hengst noch eine Chance zu geben:  Alois, Ewald, Frankie, FriedrichHelmut mit Emmi und Harry, Igo, Oliver, Peter, Rainer, RolandRonny, Wayne und Wolfgang.

Abfahrten nach 08:00 erfreuen sich außerdem großer Beliebtheit. Über Wiener Neustadt, wo es immer noch neblig war, Richtung Schneeberg. Als der Zug den kleinen Sattel zwischen Grünbach und unserem Ziel überquerte, plötzlich blauer Himmel, Sonne und der Schneeberg im Ansichtskarten-Outfit. Gleich nach Ankunft in Puchberg (10:25; 598m)  zogen wir los. Die Strecke durch den Ort war uns bereits vertraut und das Stück bis oberhalb der Haltestelle Schneebergdörfl  schafften wir auch, ohne viel zu zögern. Dann machte sich allerdings etwas Unsicherheit breit. Es war uns klar, dass wir weder mit Markierung, noch mit Hinweispfeilen rechnen durften. Den Hinteren Hengstweg absolvierten wir eher nach Gefühl entlang des Stacheldrahtes, schlugen aber mit traumwandlerischer Sicherheit den richtigen  „Weg“ auf den Berg ein. Was anfänglich einem verfallenen Karrenweg glich, endete dann irgendwo im Wald.

Unsere einzige Orientierung war: einfach hinauf! Steile Anstiege wurden, wenn auch selten, von flacheren abgelöst. Dazwischen immer wieder Felsbrocken, viel Moos, manchmal Gestrüpp und Jungwäldchen, in denen man sich gegenseitig effektvoll die Äste in die Augen schnalzen konnte, und kleine Felshürden. Erste große Rast um 12:40 zum Auftanken und für ein Kalender-Gruppen-Foto. Die Mannschaft neckisch um einen Hochstand drapiert.

Um 12:55 wieder in die Gänge und über einen kurzen Gras-Fels-Hang in den Wald bis zum Großen Sattel (1287m). Hier gab es Schnee und  der weitere Anstieg sah nicht unbedingt einladend aus, aber der Blick auf den Schneeberg war grandios. Helmut beschloss aus Rücksicht auf Harry die Hengst-Hütte direkt anzusteuern und Ewald und Wolfgang schlossen sich ihm hungrig an.

Der Rest wagte sich an die letzten 163 Höhenmeter und nutzte dabei eine Forststrasse. Danach wieder ein kurzer und  mühsamer Anstieg, doch dann ging es ziemlich eben dahin. Wenn auch nicht unbedingt flott, denn es war wieder Gestrüpp und Jungwald zu durchwandern. Doch hat der Hohe Hengst am Gipfel eine Glatze, und so war der allerletzte Teil eher eine Almwanderung auf  dünnem Schneeboden bis zum Gipfel (14:00  1450m). Pralle Sonne, warm, Blick auf Hohe Wand, Schneeberg, Rax, Krummbachstein, Stuhleck, Hirschenkogel, Wechsel und die Nebel bedeckten  Täler dazwischen. Dazu für jeden zwei (stilvolle Plastik-) Becher Prosecco. Ronny hatte dazu eingeladen und sich auch die Mühe gemacht, 2 Flaschen auf den Berg zu schleppen. Essen, trinken, schauen und genießen.

Um 14:25 rissen wir uns los. Wieder wie die Heinzelmännchen im Gänsemarsch durch Jungwald und dann steile Serpentinen  hinunter zum Kaltwassersattel (14:50 1322m).

Der Rest zur Hengst-Hütte (1012m) war eher unspektakulär. Ein breiter Weg neben der Zahnradbahntrasse führe uns direkt zur, leider bereits ziemlich geplünderten, Küche. Um 15:20 gab es noch 1 Leberknödelsuppe, keinen Hirschbraten, 1 Paar Frankfurter, aber Hauswurst, Brettljause, Schnitzel und Schweinsbraten zur Genüge. Getränke sowieso. Und die Kellnerin hatte uns voll im Griff: „sog amoi host ma übahaupt zuagheat?“

Nach Abfahrt der Zahnradbahn gehörte die Stube fast ganz uns alleine, aber wegen der frühen Dämmerung mussten wir uns doch zwischen 16:20 und 16:35 (das war die Zirben- Lärchenschnaps-Fraktion) verabschieden. Die Schlussetappe nach Puchberg war, wie das Stück vom Kaltwassersattel herunter, ein breiter Fahrweg, und beim Eintrudeln im Ort war es schon fast dunkel. Um 17:25 waren wir beim Bahnhof; rechtzeitig zur Abfahrt um 17:37. Trotz einiger, heftig aussehender, Ausrutscher waren alle heil an Körper und hoffentlich auch Geist. Und verirrt hatten wir uns auch nicht. Das lässt Schlimmes für die nächste Wanderung erwarten. Wieder Umsteigen in Wiener Neustadt und von dort im Oberstübchen eines REX bis Wien. An Meidling um 18:22.

Auch „kürzere“ Touren haben es in sich:

Reine Gehzeit etwa 4h 50min davon alleine 3h 10min bergauf
852m  hinauf und auch hinunter

und zwischen zwei Schnaufern kann man auch G’scheites von sich geben:

Öffis auf Gran Canaria   -    das  Pin Up Foto von Ofczarek in der Sonntags Ausgabe vom  Österreich   -   „ich habe nie Allergien gehabt, ich bin im Dreck aufgewachsen“    -    „Na! Die In Vitro interessiert mich weniger!“   -    „sind die österreichischen Fußballer wirklich schlecht?“    -    Michael Maertens und sein undeutliches „R“    -    „Alois schaut aus wie aus Raumschiff Enterprise und Frankie wie die Miss New Zealand    -    „da muss ich meinen Therapeuten fragen“     -    Köstritzer Schwarzbier    -   „die eingetragene Partnerschaft ist eine reine Augenauswischerei!“ „ich find’s gut!“ „mich heiratet sowieso keiner mehr!“   -    „hast du heute schon deine Medikamente genommen?“    -   „das Animationsprogramm ist heute schwach“    -   „teilen wir uns das Tiramisu?“ „wieso?  ist es das letzte?“ „nein, aber soviel“  -  „Chris Lohner ist an Bord und die Toilette auch offen“   -    „ich weiß nicht wo ich die Energie hernehme“ „sei froh, dass du welche hast!“   -   „wenn ich den Schwimmlehrer früher gesehen hätte, hätte ich mich für den Kraulkurs angemeldet“   -   usw.

Und laut Auskunft in der Hengsthütte gibt es auf dem Hengst keine Wege und schon gar keine Markierungen, weil keiner hinauf will. Es gibt oben keine Hütte, nix zu essen und nix zu trinken. Dieses Manko haben wir mit Hilfe von Ronny elegant ausgeglichen. Danke!


Rainer
 


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