Männer auf Touren

 
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Sonntag 1. Mai 2011

GÖSING und JOHANNESBACHKLAMM
Hoher Hengst : Gösing  =  2:2

Ternitz - Gösing - Neunkirchnerhaus - Ruine Schrattenstein - Greith - Johannesbachklamm - Willendorf

  Nachdem wir den Hohen Hengst beim zweiten Versuch doch geschafft hatten, sollte auch der Gösing dran glauben. Der eher ernüchternden Wettervorhersage zum Trotz, machten sich daher Alois, Frankie, Friedrich, Gert, Helmut, Peter, Rainer, Richard, Roland, Ronny, Walter, Werner und  Wolfgang unter der Obhut von Emmi auf, den Gösing im zweiten Anlauf zu erklimmen.

Die Abfahrt erfolgte zu moderater Zeit (8:49 Wien Mitte; 9:04 Meidling) und um 10:14 konnten wir in Ternitz bereits Richtung Berg ziehen. Kurz durch die Stadt und dann ein Stück entlang eines vom ersten Versuch bereits vertrauten Weges südlich von Flatz bergan. Es war trocken und außer zwei jungen Reiterinnen auf Haflingern gab es keine Aufregungen. Einmal abgesehen von der Tatsache, dass wir gegen 11:00 den Weg verloren hatten und dann durch den Wald bergauf den  markierten Pfad suchen mussten. Durch die uns eigene hervorragende Orientierung war der Zeitverlust gering. Dafür konnte die traditionelle Verirrung für diese Tour abgehakt werden. Eine erfolgreiche Wanderung stand somit fest. Auf der letzten Etappe über grünen Waldboden zum Gipfel wurden wir von Donnergrollen begleitet, zogen aber unbeirrt weiter und waren um 12:10 am Gösing. Zehn Minuten Rast. Der Gipfel ist bewaldet und bietet leider keinen hochalpinen Berggenuss.

Auch während des Abstieges zum Neunkirchnerhaus donnerte es immer wieder und es begann zu regnen. Anfangs nur leichtes Nieseln, dafür wurden wir mit dem Anblick einer Mistel bespickten Tanne belohnt. Ein neuer Weihnachtstrend? Als wir um 13:00 in der schützenden Stube saßen, goss es. Da die Hütte renoviert wurde, gab es nur Trinken, Brote und Milka-Riegel. Trotzdem dehnten wir den Aufenthalt bis 14:10 aus. Im strömenden Regen wollte keiner gehen.

Während der restlichen Wanderung gab es hin und wieder Nieselregen, aber auch lange trockene Abschnitte, was man vom gatschigen Boden leider nicht sagen konnte. Der Nadelwald mutierte abrupt zu einem hellen Laubwald und um 15:20 waren wir bei der Ruine Schrattenstein.

Weder Ritter, noch Burgfräulein oder Knappen. Steiler Anstieg, schöner Ausblick und noch steilerer, seilgesicherter Abstieg, den uns Roland mit der Aussage „kommt nur! Es sieht halb so schlimm aus!“ schmackhaft machte. Mit wenigen Ausnahmen gaben sich alle dem Herdentrieb hin. Der Ruinenabstecher nahm  20 Minuten in Anspruch! Doch um 16:10 erreichten wir in Greith das Tal. Neben dem Bach, an saftiggrünen Wiesen vorbei, zogen wir auf einem Fahrtweg Richtung Johannesbachklamm und erreichten den oberen Eingang um 16:40.

Die Klamm war in 15 Minuten absolviert. Es gibt weit spektakulärere und schroffere in Österreich. Aber das Kleinklima bringt eine üppige Vegetation und bei Sonneneinfall muss es wohl  wie im Märchenwald sein.

Zwei Buben bauten einen Staudamm am Weg und gaben uns den Hinweis auf einen Feuersalamander in ca. 20 Metern Entfernung. Wir sahen derer noch mehrere. Auch einige Bierdosen im Bach. Ottakringer, weil die sind hell und leuchten so schön. Dank an die Freunde flüssiger Nahrung für ihre Umsicht.

Um 17:00 fielen wir im „Klammklubhaus Johannesbachklamm“ nahe dem unteren Klammende ein. Außer zwei Männern an der Bar, die mit gedämpftem Frust ein Rapid-Spiel verfolgten, und einer Frau mit Bernhardiner waren wir die einzigen Gäste. Da gab es jetzt die verdiente Labung: Saft, Bier, Schnaps, Kaffee, Tee, Mehlspeisen und auch so selten gewordene Dinge wie z.B. ein ausgezeichnetes Salonbeuschel. Da ließ es sich schon bis 18:20 aushalten. Obwohl die Michelangelodrucke an den Wänden nicht unbedingt passend waren.

Der Weg nach  Willendorf führte über Würflach und dann leider entlang der Straße, dauerte aber nur 30 Minuten. Um 18:50 waren wir am Bahnhof. Der Zug ging um 19:04 und erreichte Wiener Neustadt um 19:23. Hier verabschiedete sich ein Wanderer; er musste noch einen Termin wahrnehmen. Der Anschlusszug ging um 19:40 und pünktlich um 20:22 waren wir in Meidling.


Das Wetter war nicht sehr wirtlich, aber die angekündigten Regengüsse blieben aus und die Temperatur war ideal. Gut, dass wir uns von den Prognosen nicht abschrecken ließen.


Es war auch keine alpine Höchstleistung, kann sich aber durchaus sehen lassen:
Etwa 5 Stunden reine Gehzeit für 20,5 km; 670m hinauf und 680m bergab. Schlecht?


Zwischen den Regentropfen war genügend Zeit für tiefgehende Erörterungen wie:

Tee im türkischen Regal bei Billa    -    „der Erwin Strahl ist gestorben“ „Ja! Da hab ich erst mitgekriegt, dass die Haas noch lebt!“     -        „Gemma Lugnern“    -    Filterkaffee vs. Nespresso    -    Espressomaschinen generell    -   „die Friedmanngasse? Ja! Tiefstes Ottakring!“    -     „hoits die Pappn und konzentrierts eich“    -    Tannenholz riecht kotzig    -    Brunnenmarkt und „was guckst du, bist du schwul?“    -    „um 32 Euro kannst du dort essen bis zur Explosion“    -    „Peter ist voll in Fahrt; kann mich gar nicht satt hören“    -    „es scheißt der Herr von Karajan, bei jedem….“ http://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Herrmann     -    Wildschweine und Dachse in den Außenbezirken   -    die Minichmayr wollte in Lulu nicht nackt auf die Bühne     -    das Hütchen der Victoria Beckham und die Cameron hatte gar keinen Hut    -    die Hundezone im Volksgarten    -     Biberschäden auf der Donauinsel und entlang des Donaukanals     -    man bekommt keine heimischen Winterbirnen mehr       -     „ich brauch ein Rezept für Krautfleckerl“    -    Kren mit Preiselbeermarmelade; lecker    -    Spargel aus Peru, Italien und dem Marchfeld    -    Spargel in Olivenöl gebraten, mit wenig Wasser im Rohr gedünstet oder  auf Ruccola       -     Reste aus dem Kühlschrank mit übrig gebliebenen Walnüssen, auch lecker     -     schmackhafte, einfache Sughi mit Jungzwiebeln oder Cherrytomaten (ja es heißt Paradeiser, aber sowohl Cherryparadeiser, als auch Kirschparadeiser klingt holprig)     -     usw.   Es wurde überhaupt viel gekocht.

Und bei einem Gespräch mit den Wirten vom Neunkrichnerhaus wurden Zweifel über den Wiederaufbau des Haller-Hauses offenbar. Wenn ja, dann vermutlich ein Öko-Glashaus, welches von Wanderern nicht akzeptiert wird, weil die das urige suchen. Das Thema sollte vielleicht auf die Agenda einer der nächsten Touren.


 


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