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Auch diesmal haben bei
nebeligtrübem Wetter mehr mitgemacht, als
erwartet: Alois, Dieter, Emil,
Erich, Erik, Frankie, Helmut, Helmut mit Emmi und
Harry, Igo, Josef, Josef, Rainer,
Roland, Thomas, Thomas, Walter, Werner und
Wolfgang. Im Neunkirchner Haus kam noch Gery aus
Sieding dazu. Er hatte Uran mitgebracht; einen
riesigen ungestümen, verspielten und
verschmusten schwarzen Französischen Schäfer,
der vor Begeisterung die Tische verschob.
Die 18 wurde vielleicht auch deswegen
erreicht, weil wir uns erst um 09:10 trafen und
daher Ausreden weniger gut angekommen wären. Am
22. Februar war das Motto leider Frankie
allein im Schnee.
Abfahrt um 09:23 nach Wiener Neustadt. Ab
Meidling ohne Halt. Da kam ja fast
ein kleines Geschwindigkeitsräuscherl auf.
Umsteigen in Wr. Neustadt und gleich vom Gleis
gegenüber weiter. Ankunft in Ternitz ziemlich
pünktlich um 10:20.
Gegenüber des Bahnhofes zwei Tafeln. Roland
vertiefte sich gleich in die linke, welche die
geöffneten Mostheurigen zeigte. Die Tafel rechts
daneben mit dem Stadtplan interessierte ihn
weniger. Wir marschierten um 10:24 ab und auf der
eher belanglosen Straße des 12.
Februar an Kirche und Stadthalle
vorbei zum Friedhof und dann kurz bergauf in den
Föhrenwald Richtung Döppling (ca. 400m). Weiter
auf einem Feldweg und wieder durch den Wald bis
Flatz (461m). Von da an wurde es schon etwas
steiler und nach einem kurzen Waldstück waren
wir direkt am Einstieg zum Riessteig, einem
angeblich leichten Felsensteig. Nicht alle
ließen sich von dieser Verniedlichung täuschen
und gingen unter der Wand Richtung Süden, um
einen bequemeren Anstieg zu suchen.
Der Rest machte sich an den Aufstieg und
der ließ sich eher gemütlich an. Steil zwar und
hin und wieder ein paar größere Felsstücke,
aber keine große Herausforderung. Die stellte
sich erst nach und nach ein, als wir dann
plötzlich auf allen Vieren hochkletterten und
uns an glitschigen Felszacken festhielten. So
dramatisch war es nicht, denn es war nie
ausgesetzt und nach jedem Kletterstück konnte
man sogar im Stehen verschnaufen. Allerdings
haben einige ob der Anstrengung den
Jausenstein gar nicht wahrgenommen.
Und wahrscheinlich auch nicht die einzigen
Schneerosen, die wir an diesem Tag sahen. Auch
mit Höhenangst war es zu schaffen. Die Witterung
machte den Weg nicht nur beschwerlicher, sondern
beraubte uns auch der ansonsten sicher gewaltigen
Aussicht. Hatten wir in Ternitz noch Hochnebel,
so waren wir in der Wand mitten drin. Aber so
etwa 10 Bäume weiter bzw. zurück konnte man
sehen. Und als die ersten sich zu fragen
begannen, wieso sie nicht auch unten entlang
gegangen waren, hatten wir schon das obere Ende
des Steiges erreicht. Hier teilte sich die Gruppe
wieder. Etwa die Hälfte marschierte gleich ab,
der Rest gönnte sich eine kurze
Regenerationspause.
Laut einem der spärlichen Schilder waren es
30 Minuten bis zum Neunkirchner Naturfreundehaus.
Das schaffen wir in 20! Irrtum. All
der Schnee, den wir beim Hochklettern zum Glück
nicht hatten, war am Plateau noch da. Und zwar
knöcheltief. Unsere Vorhut hatte einen Umweg
gemacht, wie wir an einer Weggabelung an den
Spuren bemerkten. Sie hatten wieder nicht auf die
Markierung geachtet. Sportlich-pfiffig nahmen wir
natürlich den vorgesehenen Pfad, der eigentlich
gar nicht existierte, weil er seit dem letzten
Schneefall nicht begangen wurde. Sicher mühsamer
als die Variante die Walter & Co. gingen,
aber viel, viel uriger und auch viel, viel
sportlicher und überhaupt.
Doch knapp nach 13:00 waren alle bei der
Hütte (758m). Die hatten mit 10 Personen
gerechnet und nicht mit 18 bzw. 19 mit
Gery. Das Extrazimmer reichte knapp
und der Wirt bat die 2 Frauen, die schon da
waren, im Schankraum Platz zu nehmen, aber sie
waren ohnehin schon im Gehen. Ob gerne ist nicht
klar, sie hatten schon begonnen sich mit einigen
von uns zu unterhalten. Am Berg quatscht man
halt. So ist das eben.
Es gab Suppentopf, Nudelsuppe, Fritattensuppe,
Linsen, Schweinsbraten mit Salat und Knödel und
nur mehr 3 Schweinsbraten mit Kraut und
Knödel , Gulyasch (neudeutsch:
Gulasch), Apfelschnitte, Apfelkuchen, Schokotorte
und Punschtorte. Von den Hauptspeisen landeten
alle bei uns, von den Suppen war, glaube ich,
keine Nudelsuppe dabei und bei den Süßspeisen
ist es ohnehin sinnlos, auch nur ein kleines Maß
an Kontrolle zu versuchen. Der Koch kam auch noch
fragen, ob die Hunde Speckschwartel fressen
dürften, was von deren verantwortungsvollen
Besitzern strikt verneint wurde. Wir hungrigen
Männer wurden nicht gefragt!
Kurz nach ½ 3 wieder hinaus in die
feuchtgraue Nebelbrühe und weiter zum Gösing.
Und da war sie auch gleich, die Verirrung, ohne
die eine M.a.T.-Tour nicht das Wahre ist.
Irgendwo gab es weder Pfeil, noch Markierung und
wir wählten die bequeme breite und nicht so
zugeschneite Forststraße, die aber irgendwann
mit einem großen Wendeplatz endete. Wir
nahmen auch noch mutig einen noch schwach
erkennbaren Weg in Angriff, mussten aber doch
nach etwa 10 Minuten aufgeben. Die Unsicherheit,
ob er uns auch wirklich auf den Gösing führen
würde, war uns doch zu groß. Also wieder
zurück zur großen Wegkreuzung
Kranzstetten (720m) und auf
möglichst direktem Weg nach Ternitz. Nachdem der
Gösing uns verschmähte, verschmähten wir die
Fleischesser-föhre. Ein Baum mit
einer für eine Schwarzföhre abnormen Größe
und einem Wirrwarr an dicken Ästen.
Den Umweg hätten wir uns allerdings doch
leisten sollen, denn kurz danach nahmen Emmi und
Harry eine spannende Witterung auf und zogen ab.
Emmi kam relativ bald zurück, allerdings hatte
sie keinen Harry im Schlepptau. Und da half alles
Brüllen nicht. Er war und blieb verschwunden.
Schließlich entschied sich Helmut, zur Hütte
zurückzugehen, weil er annahm, dass dies auch
Harry tun würde. Die weitere Entwicklung blieb
ungewiss, bis wir von Döppling beim
Neunkirchnerhaus anriefen (Helmuts Handy hatte
keinen Saft mehr) und erfuhren, dass der
verschreckte Hund draußen vor der Tür gewartet
hätte. Er beginnt zwar schon taub zu werden,
aber dumm ist er offensichtlich nicht. War
Beethoven ja auch nicht.
Um 16:55 trudelten wir schließlich am Bahnhof
Ternitz ein. ¼ Stunde nach Abfahrt des Zuges.
Das hieß bis 17:40 warten. Ein Teil verzupfte
sich ins Cafe Mirco um dort den Inländeranteil
von 0 auf 50% zu heben, der Rest blieb im
Warteraum. Josef und Roland schoben ein kleines
Power-Napping ein, wobei es nur der tierische
Instinkt war, der Roland daran hinderte, von der
Bank zu kippen. Das Klo war versperrt: von 20-5
Uhr geschlossen, dass es am Wochenende gar nicht
aufgesperrt wurde, war nicht angeschrieben.
Pinkeln kann man dort erst wenn der Rail-Jet in
Ternitz Halt macht.
Um 17:40 waren alle da und auch Helmut hatte
uns mit Emmi und Harry eingeholt. Er ist jetzt
etwas zerknirscht und bittet alle um
Entschuldigung. Es war ihm eine Lehre. In Zukunft
will er für Diana und Nimrod
Leinenzwang auf Touren einführen. Hände zum
Leine halten hätten wir ja genug.
Josef scharte im Zug noch 4 Männer um sich,
die ab Wiener Neustadt mit einem REX non Stopp
nach Wien glühten und sich 20 Minuten ersparten.
Der Rest tratschte sich bis knapp vor sieben im
Oberstock weg.
Trotz trüben Wetters kamen wir bei reiner
Gehzeit von ca. 4 ¼ Stunden leicht ins
Schwitzen. Und wenn man die kleinen Ab- und
wieder Aufstiege dazurechnet, sind wir mindestens
400m hinauf gestiegen.
Und das hat uns auch bewegt:
Wohnung renovieren und gleichzeitig drinnen
hausen müssen -
geräucherte Schweinsohren
- ästhetische P+R Anlagen in
Deutschland in Form eines
Ozeandampfers -
Schweinsfilet mit Pflaumen
- in Deutschland kennt man keine
Fritattensuppe - es
macht keinen Unterschied, ob man ein Kleinkind
oder einen Greis reanimiert
- macht ein GPS beim Wandern
Sinn? -
Verschrottungsprämie für Fahrräder; für und
wider - die Vakuumklos der
modernen Züge kann man auch während eines
Stationshaltes benutzen -
Jöh Ternitz; da möchte ich gerne Urlaub
machen! ???
- bei den Wendezügen kann die Lok
auch hinten sein, der Lokführer ist aber
trotzdem vorne -
Königsberger Klopse mit viel Kapern;
Ja! Bitte gib noch mehr Kapern
hinein! -
Was? (erster Kommentar zu den
Ergebnissen der Landtagswahlen )
- Grütze, rote Grütze und
Kirschgrütze - für
Föhrenwälder typische Pilze und ihre Verwendung
in der Küche -
No (mit offenem O) aus
Schlesien und/oder Oberlausitz oder sonst
wo bedeutet dasselbe wie Netta
im westlichen Österreich; nämlich soviel wie ja
oder nein oder alles oder einfach gar nichts. Und
dazu vielleicht aus gegebenem Anlass das auch im
Schwarzatal gebräuchliche Eppa
mit ähnlich vielschichtiger Aussagekraft und
gerne verwendet als bist eppa
deppat?.
Die Frage was macht man eigentlich mit
dem Föhrenharz, Seife nicht, dazu nimmt man
Knochen wurde mittlerweile von Wolfgang
beantwortet:
Aus dem gewonnenen Harz wird in Neunkirchen die
bewährte Ehrenhöfer-Salbe hergestellt. Ein
altes Hausmittel gegen Verspannungen und
Muskelschmerzen. Wie heißt es doch? Der
Chemiker im Heim erspart das Googlen!
Alles in allem: feucht und grau aber
ungemein lehrreich!
R
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