Männer auf Touren

 
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Sonntag 14. & Montag 15. August 2022
(Maria Himmelfahrt)

Hohe Veitsch
Neuberg - Veitschbachtörl - Veitschalmhütten - Graf Meran Haus - Hohe Veitsch - Gingatzwiese - Sohlenalm - Niederalpl Passhöhe - Wetterinalm - Jagerbauergraben - Wegscheid

 

Sonntag 14. August

Zeitig in der Früh ging es mit dem Railjet von Wien nach Mürzzuschlag, mit an Bord Frankie, Herbert und Igo. Das war eine kleine Gruppe von Männern auf Touren, aber wie Igo schon im Vorfeld feststellte, kann es auch zu dritt lustig sein - womit er auch Recht hatte. In Mürzzuschlag musste man zum Busbahnhof Frachtenstraße, was nicht ganz unkompliziert war, da der Bahnhof Mürzzuschlag gerade umgebaut wurde und der Ausgang an der richtigen Seite geschlossen war, sodass man um den Bahnhof herum gehen musste. Der Bus wurde rechtzeitig erreicht, Ankunft Neuberg Schule um 09:09. Es nieselte. Als erstes gab es einen kurzen Abstecher zur Kirche bzw. Münster, dann wurde überlegt, ob man sich in ein Kaffeehaus setzen sollte, die Entscheidung fiel aber dagegen aus.

Beim ehemaligen Bahnhof, wo es noch ein letztes Stück der Geleise zu sehen gab, begann um 09:15 der Aufstieg am markierten Wanderweg von Neuberg an der Mürz (730m) über die Sieberwarte, an der Atzbachhöhe vorbei, zum Veitschbachtörl (1406m). Der Nieselregen hörte bald auf und die Wolkendecke bekam Lücken. Während tüchtig Höhenmeter gemacht wurden, konnte man von Heidelbeeren und Himbeeren naschen, die es reichlich in Griffweite neben dem Weg gab. Die Aussicht ließ nun schon die weitere Route über mehrere Bergrücken zur Hohen Veitsch erahnen. Vom Veitschbachtörl ging es aber erst einmal wieder bergab, ein Stück vor dem Karoluskreuz (1228m) wurde eine halbstündige Pause eingelegt, da sich Baumstümpfe als Sitzplätze anboten und gerade die Sonne schien. Im Prinzip handelte es sich um eine Kammwanderung, daher folgten einige kurze Aufstiege und Abstiege, ehe um 13:45 die Veitschalmhütten erreicht wurden, ein sehr idyllisches Plätzchen. Als erstes wurde der Gipfel des nahen Blaskögerl (1451m) bestiegen, da man einen solchen Aussichtspunkt nicht links liegen lassen kann.

Nach der Einkehr in der Grundbauernhütte, die gute Sachen zu Trinken und Essen anzubieten hatte, folgte der Aufstieg auf die Hohe Veitsch, zunächst durch Wald, dann durch Latschen und Wiesen auf die Hochfläche. Aufgrund der Dauer der Wanderung war das letzte Stück schon etwas zäh, wenngleich nie so steil wie der Teufelssteig bei der Veitsch-Tour 2012. Um 17:15 wurde das Graf-Meran-Haus (1836m) erreicht. Seit dem letzten Besuch der Männer auf Touren war das Haus renoviert worden und hatte an Komfort gewonnen, aber etwas vom urigen Charme verloren. Ähnliches trifft auf den neuen Pächter zu, man fühlte sich mehr beaufsichtigt als umsorgt. Das Speiseangebot beschränkte sich auf Suppen, Würste und Brote und für den Gusto auf Süßes gab es Mannerschnitten. Duschen war möglich, kostete aber 4 Euro und war nur Hüttengästen gestattet, die ein eigenes Handtuch mithatten.

Auf eine Gipfelrunde hatte nach dem Essen niemand mehr richtig Lust, das wurde auf den nächsten Tag verschoben. Herbert und Igo spielten Schnapsen, während Frankie Zigaretten stopfte und versuchte, die Spielregeln zu durchschauen, was ihm aber nicht gelang. Als Nachtisch gab es Zirbenschnaps von der Schnapsbar und Jamaika-Rum von Igo. Außer den Männern auf Touren gab es nur einen Übernachtungsgast, es ging also eher still auf der Hütte zu und schon um 21 Uhr lagen alle in den Betten.


Montag 15. August

Aufgrund der frühen Nachtruhe fiel es nicht schwer, um 6 Uhr aufzustehen - Igo war sogar früher dran, da er den Sonnenaufgang fotografieren wollte. Um 7 Uhr gab es Frühstück, Abmarsch kurz vor 8. Der erste Weg führte auf den Gipfel (1981m), der traumhafte Aussicht bot. Unter anderem sah man auf den Wildkamm hinunter, der als Abstiegsweg geplant war. Er sah tatsächlich ziemlich wild aus, nämlich schroff und steil, sodass beschlossen wurde, den regulären und markierten Abstiegsweg statt des Wildkamms zu wählen. Über die Gingatzwiese (ca. 1700m) ging es zur Sohlenalm (1352m), wobei der Weg durchaus schön und aussichtsreich war. Während der ganzen Wanderung gab es viele Begegnungen mit freundlichen Kühen, so auch hier. Gastronomie hatte die Sohlenalm nicht zu bieten, aber einen netten Rastplatz im Schatten eines Baumes, wo eine kurze Pause eingelegt wurde.

Beim Abstieg zur Passhöhe hörte man schon von weit oben den Lärm von Autos und Motorrädern, außerdem Motorsägen. Um 11:30 war die Passhöhe erreicht und im Prinzip hätte die Wanderung hier enden können. Es gab aber nur einen Bus um 17:28 und kein attraktives Freizeitangebot, um 6 Stunden hier zu verbringen. Daher ging es nach Querung der Straße unverzüglich weiter und bergauf zur Wetterinalm (1350m), wo es einen gemütlichen Gastgarten gab. Schwierig war nur die Wahl des Tisches. Nach dem Aufstieg in der prallen Sonne war Schatten gewünscht, am Tisch im Schatten pfiff aber der Wind zu stark, also wurde Platz gewechselt zu einem Tisch, wo es zwar Sonne gab, aber ebenso windig war, und erst beim dritten Tisch herrschten bezüglich Windstärke und Besonnung die gewünschten Verhältnisse. Es gab herrlichen gespritzten Most und leckere Sachen, außerdem ein nettes Hüttenteam, mit dem man plaudern konnte.

Nach einer guten Stunde Pause ging es weiter über die Sattelleiten zum Molterboden. Hier führte ein Weg hinunter in den Jagerbauergraben, der auf manchen Karten nicht vorzeichnet, tatsächlich aber gut beschildert, markiert und angenehm zu gehen ist. Im Jagerbauergraben war der Weg streckenweise identisch mit dem trockenen Bachbett, meistens führte er daneben her. Um möglichst direkt zur Bushaltestelle Forstverwaltung zu kommen, ging es im letzten Abschnitt auf Forststraßen am Huberkogel vorbei, Ankunft Haltestelle 14:30. Da eine Stunde bis zur Abfahrt des nächsten Busses blieb, gingen die Männer auf Touren weiter zur nächsten Haltestelle Wegscheid Kirche (818m), wo sie eintrafen, als es gerade zu regnen begann. Gasthaus oder Wartehäuschen gab es auch hier keines, aber wenigstens die (leider zugesperrte) Kirche, wo man auf den Stufen des Eingangs Platz nehmen konnte und durch das schmale Vordach halbwegs regengeschützt war. Mit dem Bus um 15:30 ging es nach Mariazell und weiter mit der Mariazellerbahn nach St. Pölten, wo sich die Reisewege je nach Destination trennten.


Sportlich waren die Männer an beiden Tagen tüchtig: Sonntag 17km, 1540 Höhenmeter Aufstieg, 440 Abstieg, 6½ Stunden Gehzeit. Montag 15km, 420 Höhenmeter Aufstieg, 1430 Abstieg, 4¾ Stunden Gehzeit.

 

Weitere Tourenberichte und Bilder können über die Chronik aufgerufen werden.

 

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