In Hinblick auf die Länge der Tour war
die Abfahrt eher früh angesetzt,
nämlich Wien Meidling 07:44, Hbf 07:50,
Handelskai 08:06. Im REX Richtung
Unterretzbach trafen sich Andreas,
Frankie, Gregor, Herbert, Leo, Marcus,
Martin, Michi, Oskar, Paolo und Richard.
Vier von ihnen hatten am Tag davor den Palava-March
absolviert, für sie war das ein
Hardcore-Wanderwochenende. In Zellerndorf
war die Fahrt mit dem REX zu Ende und im
Schienenersatzverkehr ging es mit dem Bus
nach Retz, Ankunft 09:20.
Der erste Wanderabschnitt
führte über den Retzer Hauptplatz und
auf der Znaimerstraße nach Norden. Auf
Nebenstraßen Am Anger und Lange
Zeile wurde das hübsche Städtchen
durchquert und weiter ging es durch
ausgedehnte Weingärten, vorbei an Ober-
und Mitterretzbach, zum Heiligen Stein. Hier
gab es schöne Aussicht und Gelegenheit
für eine halbstündige Rastpause. Das
Wetter war herrlich, nur ein paar
Schleierwölkchen am Himmel und
sommerliche Temperaturen - Grund genug,
sich tüchtig mit Sonnenchreme
einzuschmieren. Im nächsten Abschnitt
ging es bergab und nach Überquerung der
tschechischen Grenze zur Thaya, die etwa zu
Mittag erreicht wurde. Nach einem kurzen
Irrweg, der an einer Steinmauer am
Flussufer endete, ging es am markierten
Wanderweg flussabwärts der Thaya
entlang. Dieser Abschnitt war sehr
hübsch, da es auf der einen Seite den
Fluss und auf der anderen steile
Felswände und moosbedeckte Felshalden zu
sehen gab. Nach zwei Flussbiegungen stieg
der markierte Weg an und führte über
die bewaldete Hochfläche zum Sealsfield
Felsen (374 m) mit schönem
Blick ins Thayatal.
Der Weg führte nun
wieder hinunter zur Thaya und es ging auf
Znojmo zu. Landschaftlich war das ein
sehr schöner Abschnitt, da der schmale
Fußpfad am bewaldeten Berghang entlang
der hier aufgestauten Thaya verlief.
Stellenweise war der Weg aber
rutschgefährlich und etwas mühsam, da
er den Gegebenheiten des Geländes
folgte, mit ständigem rauf und runter.
Manchen dauerte die Wanderung schon lange
genug, als zwischen 16:15 und 16:30 die
etwas zerfranste Gruppe Znojmo erreichte.
Hier wartete schon Werner, dem die Tour
zu anstrengend erschien, sodass er nur
einen Ausflug nach Znojmo unternahm.
Bis zur geplanten
Rückfahrt um 18:38 blieben zwei Stunden,
um die Stadt zu besichtigen und irgendwo
einzukehren - nicht allzu viel Zeit. Der
Aufstieg am Fußweg zur
St.-Nikolaus-Kirche erfolgte noch
gemeinsam, dann zerfiel die Gruppe in
Teilgruppen, die sich rasch aus den Augen
verloren. Die einen waren von Hunger und
Durst getrieben, die anderen legten mehr
Wert auf Sightseeing. Am Nachmittag ein
offenes Lokal zu finden war gar nicht so
einfach, zumal der Wunsch bestand,
draußen zu sitzen. Kebab und Pizza
entsprach nicht den Ansprüchen, am
Masarykplatz hatten die Lokale zu,
letztlich landete ein Teil der Gruppe im
Hotel-Restaurant U Divadla
gegenüber dem Stadttheater, wo man an
Tischen am Gehsteig sitzen konnte. Im
Lauf der Zeit trafen dann alle im U
Divadla ein und das Lokal erwies
sich als gute Wahl, denn die Speisekarte
war umfangreich, die Küche arbeitete
flott und das Essen schmeckte gut. Zahlen
konnte man mit Karte oder Kronen. Der
Kellner sprach deutsch, das erleichterte
die Sache.
Während die einen noch
das Teller leerten, brachen die anderen
schon zum Bahnhof auf, denn das
Ticket-Problem von Znojmo bis zur
österreichischen Grenze war noch
ungelöst, wobei zu berücksichtigen war,
dass es bis Zellerndorf
Schienenersatzverkehr gab. Die einen
irrten durch die Bahnhofshalle, wo es
weder einen offenen Schalter noch einen
Automaten gab, die anderen warteten an
der falschen Bushaltestelle, Paolo
besichtigte noch eine Kirche und dass bei
Abfahrt um 18:38 tatsächlich alle 12
Mann im Bus saßen, war eher einer
glücklichen Fügung zu verdanken. Die
Fahrkarte konnte im Bus gekauft werden
und die Grenzkontrolle beschränkte sich
auf die Frage "Haben Sie eh alle ein
gültiges Reisedokument?", was mit
Nicken beantwortet wurde. In Zellerndorf
ging es mit dem REX weiter, der ab
Stockerau ein ruckelndes und rumpelndes
Beschleunigungsverhalten zeigte, sodass
man zu zweifeln begann, ob es der Zug bis
Wien schafften würde. Er schaffte es,
mit etwas Verspätung.
Während der Heimfahrt
konnte man in Erfahrung bringen, dass es
sich um den heißesten 7. April der
Messgeschichte gehandelt hatte. Die Tour
war lang und abwechslungsreich.
Streckenlänge 22 Kilometer, 450
Höhenmeter, 6 Stunden Gehzeit.