Männer auf Touren

 
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Sonntag, 6. Juni 2010

Draisinenfahrt im Weinviertel
Ernstbrunn - Asparn - Ernstbrunn

  Zum Treffpunkt Wien Südbahnhof (Ostbahnhof) um 08:10 kamen Alex, Alois, Christian, Frankie, Igo, Josef, Norman, Roland, Roland, Ronny, Thomas, Thomas, Walter, Werner, Werner und Wolfgang, um die Fahrt mit dem NostalgieExpress Leiser Berge anzutreten. Gezogen wurde der Zug von einer 2143 Diesellok. Die landschaftlich reizvolle, kurvenreiche Strecke nach Ernstbrunn war manchen Teilnehmern noch von der Wanderung in den Leiser Bergen 2009 in Erinnerung, ebenso das dahinzuckelnde Tempo.

Nach der Ankunft in Ernstbrunn machten wir uns unverzüglich auf den Weg zur Abfahrtsstelle der Weinviertler Draisine. Dort wartete schon Fritz auf uns, der mit dem Auto gekommen war. Die Gruppe von 17 Personen verteilte sich auf 5 Draisinen und nach dem Ausfüllen von Formularen, die 5 von uns in den Rang eines "Draisinenchefs" beförderten, und einer launigen Einführung in die Kunst und Tücke des Draisinenfahrens konnte es losgehen. Die Art der Fortbewegung erwies sich schon bald als recht vergnüglich.

Der erste Teil der Strecke führte sehr abwechslungsreich durch Wälder und Wiesen in kurviger Fahrt bergauf. Für die Steigungen erwies sich die Übersetzung als brauchbar, bei den ebenen oder abschüssigen Passagen kam man recht schnell ins Zappeln, was vermutlich auch beabsichtigt war, um die Tempobolzer einzubremsen. Außerdem war die alte Bahnstrecke doch schon ein wenig lädiert und rumpelig, was sich bei den seltenen geraden Abschnitten an den verzogenen Schienen erkennen ließ.

Annähernd am Scheitelpunkt der Strecke, bei der Draisinenalm Grafensulz, parkten die Draisinen in einer langen Schlange. Auf eine Einkehr verzichteten wir, also hieß es einfach Umsteigen in die vordersten 5 Wägen. Nun ging es schön abschüssig auf Asparn zu, die Notwendigkeit zum Treten gab es in diesem Abschnitt nur selten.

Die im Landgasthaus Mewald in Olgersdorf geplante Mittagsrast hätte eigentlich einen Fußmarsch von einer halben Stunde erfordert, doch den vom Wirt angebotenen Shuttleservice (traktorgezogener Wagen mit Sitzbänken) wollten wir auch nicht ausschlagen. So kamen wir schon kurz nach Mittag dort an und stärkten uns am vorzüglichen Buffet und à la carte. Danach kam ein kleiner Verdauungsspaziergang gerade recht und wir wanderten über Feldwege zur Draisinenstation Asparn zurück.

Die zugeführten Kalorien sorgten bei der Rückfahrt nach Ernstbrunn für noch mehr Ungestüm als bei der Hinfahrt. Die Hinweise, wonach ein Sicherheitsabstand von 30 Meter zur vorderen Draisine zu wahren und das Auffahren verboten sei, hatten selbstverständlich alle gelesen und vernommen, trotzdem konnten ein paar das Bumsen nicht lassen. So wurde also während der Fahrt gebumst was das Zeug hielt und zwei Draisinenmannschaften lieferten sich außerdem eine Wasserschlacht, weil sie der Meinung waren, dass Spritzen auch dazu gehört.

Trotz Trinkpause bei der Draisinenalm Grafensulz und einem Stopp auf offener Strecke, um einem vor uns beschaulich dahingondelnden Draisinengespann einen Vorsprung gegenüber unserer wilden Männerhorde zu gewähren, erreichten wir Ernstbrunn schon um 15:45. Zu früh für den Zug, zu spät für die Suche nach der Konditorei. Die Wartezeit verbrachten wir auf Bänken vor dem Bahnhof. Die Rückfahrt verlief beschaulich, ab Wien Leopoldau löste sich die Gruppe in die verschiedenen Heimwegsrichtungen auf.

Resümee: eine wirklich lohnende Ausflugsfahrt. Die körperliche Leistung fällt gegenüber dem Spaßfaktor nicht so sehr ins Gewicht, aber immerhin sind wir 12 Kilometer hin und zurück gefahren und haben dabei mit dem 160 Kilogramm schweren Gefährt 75 Höhenmeter überwunden.


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