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Alois, Frankie, Friedrich, Gert,
Igo, Martin, Peter, Ronny, Thomas, Thomas,
Werner, Werner, Wolfgang und Wolfgang hielten es
für eine gute Idee, im Februar auf den Eselstein
zu steigen, wobei die Wetterprognose viel dazu
beitrug, das Vorhaben optimistisch anzugehen. Die
ganz Hochmotivierten waren gar schon um 7:00 am
Bahnhof Wien Meidling, die meisten trafen bis
07:20 ein und um 07:29 ging die Reise im REX los.
In Wiener Neustadt stieß Thomas dazu. Umsteigen
in den Regionalzug nach Payerbach, dort nochmals
umsteigen in den Regionalzug nach Mürzzuschlag,
Ankunft Semmering 09:03. Werner, der sich eine
alte Version der Anreiseinformation ausgedruckt
hatte, verpasste den REX in Wien und wurde
telefonisch auf den IC umdirigiert, der um 09:13
am Semmering ankam. Mit 14 Mann war die Gruppe
nun komplett, größer wurde sie nicht mehr, zum
Glück auch nicht kleiner. Das Wetter war wie
versprochen prächtig: milde Temperaturen um die
10 Grad und blauer Himmel, nur südostwärts
dämpfte eine beständige Schicht Föhnwolken den
Sonnenschein ein wenig. Der Wind war lebhaft,
aber nicht stürmisch. Unter der ortskundigen
Führung von Peter marschierte die Gruppe am
kürzesten und bequemsten, teilweise aber etwas
rutschigen Weg zum Bärensattel. Mit dem
Sonnwendstein zur Rechten ging es dann auf gut
markierten Wanderwegen ohne größere Steigungen
Richtung Eselstein, wobei sich unterwegs
bemerkenswerte Aussichten auf Maria Schutz und
die Semmering-Schnellstraße ergaben.
Nach einem kurzen steilen Stück und 5 Metern
Klettersteig war der Gipfel des Eselstein (1004m)
um 10:45 erklommen. Diesen prächtigen
Aussichtsplatz nutzte schon Carl Ritter von
Ghega, um den Streckenverlauf der Semmeringbahn zu
projektieren. Bei ausgezeichneter Fernsicht
konnten die Rax und der herrlich weiß strahlende
Schneeberg bewundert werden, aber auch der Blick
in den Adlitzgraben und auf den Kreuzberg
gegenüber war eindrucksvoll.
Für den Weiterweg gab es nun mindestens drei
Alternativen, nämlich Kreuzberg, Schottwien oder
zurück zum Semmering. Nachdem das Wetter so fein
mitspielte, sprach nichts gegen die längere
Variante. Also stieg die Gruppe auf den
Serpentinen der Forststraße in den Adlitzgraben
ab, wobei Alois mit wilden Abschneidern den Weg
und Peter mit wilden Geschichten aus dem
Amalienbad die Zeit verkürzte. Nach Querung von
Bach und Straße ging es am Gegenhang wieder
hoch, unter dem Bahnviadukt (Rumplergraben)
hindurch Richtung Kreuzberg. Ein kurzer Irrweg zu
einem Wendeplatz wurde mit einem Fotoshooting
verknüpft und fand so auch einen Nutzen.
Um 13 Uhr erreichte die Gruppe den Gasthof Polleres, wo die
Köchin bereits aus dem Fenster spähte und nach
der telefonisch vorangemeldeten Gruppe Ausschau
hielt, für die das große Gastzimmer reserviert
war. Dort wurden rasch ein paar Tische zu einer
großen Tafel zusammengestellt, an der alle Platz
fanden. Der Gastraum bot eine schöne Aussicht
nach Osten und Süden, von wo die Sonne dermaßen
hereinknallte, dass zwei Vorhänge zugezogen
werden mussten. Die tüchtige und freundliche
Kellnerin versorgte die Gruppe erst mit dem
Allernötigsten, nämlich mit Getränken, und
danach mit einem unaufhörlichen Nachschub an
Suppen, Hauptspeisen, weiteren Getränken,
Nachspeisen und Kaffee. Peter bekam, wie schon 2007,
sein Putenschnitzel natur mit Reis und Salat, das
so gar nicht auf der Speisekarte stand. Eine vom
Haus spendierte Runde Schnaps rundete das gute
Mahl ab, das in Summe ganze zwei Stunden in
Anspruch nahm. Wolfgang wurde das schon zu lang,
er nahm zwischendurch ein Sonnenbad vor dem Haus.
Bei Sonnenschein und schönen Aussichten auf
Feichta, Schneeberg und Höllental ging es noch
etwa einen Kilometer am Kamm entlang, dann rechts
um den Kotstein herum und über den bewaldeten
Nordhang hinunter nach Payerbach. Die
Spitzengruppe ging einmal falsch und wurde von
der wachsamen Nachhut zurückgepfiffen. Ansonsten
verlief der Abstieg über Forstwege
unproblematisch und auch die Wegbeschaffenheit
war akzeptabel: teils Gatsch, teils Schnee, in
kleineren Bereichen Eis, großteils aber relativ
trocken und gut begehbar.
In Payerbach wurden Villen, Kirche, Pavillon
und Schwarza bestaunt. Bis zum nächsten Zug war
reichlich Zeit, aber die Gruppe verzichtete auf
einen Kaffeehausbesuch und steuerte den Bahnhof
an, der um 16:40 erreicht war. Vor dem Bahnhofsbuffet
wurde der Umstand genossen, im Februar angenehm
im Freien sitzen zu können. Abfahrt um 17:24 mit
dem Regionalzug Richtung Bernhardsthal, der um
18:52 Wien Meidling erreichte.
In Zahlen gefasst bedeutete diese
frühlingshafte, landschaftlich
abwechslungsreiche Wanderung 5 Stunden Gehzeit,
15 Kilometer Streckenlänge, 500 Höhenmeter
Aufstieg und 900 Höhenmeter Abstieg.
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