Alex, Frankie, Franz, Fritz, Leo, Roland
und Thomas nahmen den flotten REX 9, der
zwischen Wien und Wiener Neustadt ohne Halt
fährt, und erreichten nach 1½ stündiger
Fahrt um 08:54 den Bahnhof Semmering. Die
Sonne schien vom wolkenlosen Himmel, die
Morgentemperatur auf knapp 900m Höhe lag
aber nur knapp über dem Gefrierpunkt. Um den
Bahnhof herum ging es auf der
Wellspacherstraße in den Heidbachgraben und
genau dort begann die erste und einzige
Verirrung der Tour.
Was die Männer auf Touren zu diesem
Zeitpunkt nämlich nicht wussten war, dass im
August 2021 ein Stück der Straße
eingebrochen war und ein 6m großes Loch
hinterlassen hatte. Die Straße war seither
gesperrt. Was auch niemand wusste war, dass
man auf der Bergfex-OSM-Karte die gesperrte
Straße schlicht vom Plan gelöscht hatte, so
als gäbe es sie nicht. Somit schien die
vorgefundene Gabelung zwischen einer
gesperrten Straße und einem Schotterweg
nicht am Plan auf, die Männer auf Touren
gingen auf der gesperrten Straße weiter und
wunderten sich über Betonringe und Rohre,
die mitten aus der Fahrbahn ragten -
möglicherweise Messsonden, um den fragilen
Untergrund zu überwachen. Als man sich dann
der Siedlung am Heidbach näherte, wurde
klar, dass man sich nicht auf der geplanten
Route zum Bärensattel befand, sondern
irgendwo anders. Mit Unterstützung durch
Handynavigation ging es auf Forststraßen
bergauf und nach etwa 100 Höhenmetern
Extra-Aufstieg wurde der Wanderweg Greis -
Eselstein erreicht.
Von nun an war es mit der Orientierung
einfacher, denn der Weg war gut markiert und
führte an ein paar schönen Aussichtspunkten
vorbei. Schnee lag fast nirgendwo, nur an ein
paar Schattenplätzen hatten sich letzte
Reste gehalten. Der kurze Klettersteig auf
den Eselstein (982m) war
manchen zu ausgesetzt, wurde aber trotzdem
von allen bewältigt. Oben gab es schöne
Aussicht, besonders auf Rax und Schneeberg.
Nach einer kurzen Rast am Eselstein ging
es um 11 Uhr auf etwas verschlungenen
Forststraßen hinunter in den Adlitzgraben
(650m) und unverzüglich am Gegenhang wieder
empor zum Rumplergrabenviadukt der
Semmeringbahn. Im Sonnenschein war es nun
schon recht warm. Kurz ging es der Bahntrasse
entlang, dann auf Forststraßen aufsteigend
zum Gasthaus Polleres, das
um 13 Uhr erreicht wurde. Somit lag die
Gruppe perfekt im Zeitplan und konnte gleich
den reservierten Tisch im sonnigen
Extrazimmer einnehmen.
Es gab gutes Essen und freundliche
Bedienung, so wie beim letzten Besuch 2011.
Auf den Tisch kam auch alles ziemlich flott,
sodass schon 14:15 der Aufbruch zur letzten
Etappe der Tour erfolgen konnte. Der höchste
Punkt des Kreuzbergs (1084m)
wurde nicht erreicht, da er genau am anderen
Ende des Höhenzugs lag, aber die
Zwischenhöhe nach dem Gasthaus Polleres
hatte immerhin 916m und von den später
folgenden Wiesen gab es auch schöne
Aussichten. Das auf der Karte eingezeichnete
Coronakreuz wurde nicht gefunden, aber eine
Pestsäule. Auf Weg PA15 ging es unterhalb
des Kotsteins Richtung Payerbach / Küb,
wobei nur einmal eine Wegbiegung hinsichtlich
der Markierung, der Pfeile und der Wegspuren
in verschiedene Richtungen für etwas
Rätselraten sorgte. Auch dieses Problem
wurde bewältigt und nach Querung der
Schwarza wurde der Bahnhof Payerbach um 15:43
erreicht. Das war glückliches Timing, denn
10 Minuten später fuhr der Zug Richtung
Wien.
Mit einer Streckenlänge von 16km, gut 600
Höhenmeter und 5 Stunden Gehzeit war es eine
tüchtige Frühjahrstour bei Prachtwetter und
guter Stimmung unter den Teilnehmern. Nur
für Leos Wanderschuhe war die Tour zu viel,
sie lösten sich unterwegs auf.