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Allerdings nicht ganz. Die
mutige und beherzte Raxaktion vom Februar zeigte
noch nicht die volle Wirkung. Zwar war es
trocken, doch Sonne und Wolken wechselten
ständig. Trotzdem zogen knapp nach 8:00 Alfred,
Alois, Christian, Ewald, Frankie, Friedrich,
Gerd, Igo, Joachim, Jochen, Martin, Oliver,
Rainer, Robert, Ronny, Wolfgang und
Werner von Meidling südwärts. Ein Thomas
stieg in Mödling zu, und noch zwei in Wiener
Neustadt. Dort baute der Zug eine fast
zehnminütige Verspätung auf und leises Bangen
ob des Busanschlusses machte sich breit. Doch als
die 20 Männer um 9:35 in Payerbach aus dem Zug
stiegen, waren zwar 2 Busse da aber noch kein
Fahrer. Der war noch auf einen Kaffee bei
Helga und sehr überrascht, dass so
viele Fahrgäste warteten. Vielleicht hat er auch
deshalb ein Gruppenticket ausgestellt, um sich
das Münzen zählen zu ersparen. An Sonntagen
ist um diese Zeit die Einhaltung des Fahrplanes
ein Kinderspiel. Der erste Schwung ist schon am
Berg und sonst fast niemand unterwegs. Daher
waren wir pünktlich um 10:07 in der Prein (680
m) und begannen gleich mit dem Aufstieg auf den
Haakogel. Der Weg führte in Serpentinen einen
steilen Waldhang hoch, wurde aber oben etwas
flacher. Tückisch war stellenweise dichtes Moos
auf den Steinen, das zum Rutschen einlud. Schon
um 10:40 waren wir am Gipfel (882 od. 886 m, die
Angaben differieren). Knapp über 200 m
Höhendifferenz und eine Gehzeit von einer
lappigen halben Stunde zeigen schon: das war der
leichtere Teil der Übung.
Der Haakogel ist bewaldet, bietet daher
keinerlei Sicht; ist daher also völlig
ungeeignet für eine Rast. Um auf den nächsten
Berg zu gelangen, mussten wir erst einmal wieder
60 Meter hinunter und den Hang gegenüber
erklimmen. Übrigens nicht ohne vorher die
bescheidene Verirrung des Tages abgehakt zu
haben. Nun begann der reschere Teil der
Expedition. Stellenweise gab es noch dicke
Schneezungen, die ausgerechnet am Weg lagen und
tiefes Einsinken verursachten. Einzig Rainer
blieb verschont. Als letzter konnte er die
Vorarbeit der anderen 19 nutzen. Es ist durchaus
nicht immer von Vorteil, der erste zu sein.
Dieser Abschnitt bot außerdem einen Anstieg ohne
Serpentinen, war also steiler als zum Haakogel.
Doch um 11:55 versammelten wir uns vor der
Luckerten Wand (1128 m). Ein auf dem Kamm
sitzender Felsklotz mit Löchern, Höhlen und
Tunneln verschiedenster Größen. Einen kann man
sogar durchgehen, muss aber Acht geben, am
anderen Ende nicht hinunter zu fallen. Solch
geologische Feinheiten in einer ohnehin schon von
vielen Gesteinsschichten (Semmeringfenster)
durchzogenen Region, luden natürlich zum
Verweilen ein. Jausenpause, Gruppenfoto,
Herumkraxeln und dann rund um den Felsen hinauf
zum schmalen Aussichtsweg mit Panoramablick von
der Heukuppe bis zum Schneeberg. Bis 12:15
klickten die Objektive und dann ging es weiter am
Bergkamm und dann wieder einen schneebedeckten
Weg abwärts Richtung Gaiskircherl. Unterm Schnee
immer etwas Eis, damit die Kinder nicht
übermütig wurden.
Um 12:50 waren wir bei einer Frau, zwei
Männern und einem Hund, die über einen toten
Vogel gebeugt waren. Dann beugten sich noch
einmal 20 Leute über ihn, lebendig wurde er aber
trotzdem nicht. Nach einigen Serpentinen waren
wir um 13:00 beim Gaiskircherl (Gaißkirchl; 1013
m), einer nach zwei Seiten offenen Grotte, in die
die weiblichen Wiener Hausbediensteten Anfang des
20. Jhdts. eine Kapelle bauten. Laut
Überlieferung geht jedoch der Name auf eine
verirrte Schafherde samt Schäfer zurück.
Um ein Ave Maria wird gebeten. Dem
Wunsch verweigerten wir uns und waren um 13:10
bei der eindrucksvollen Falkensteinhöhle
darunter, die man über einen Turm mit
Holzstiegen erklimmen muss und auch ein Stück in
den Berg begehen kann. Gleich daneben machten
sich jede Menge Kletterer daran, die
Falkensteinwand zu erklimmen.
Die Etappe zur Speckbacherhütte (1094 m)
führte großteils über die Strasse, abgesehen
von einem kurzen Abschneider durch den Schnee,
den aber nicht alle wählten. Eintrudeln in der
Stube zwischen 14:00 und 14:10. Dort hoben wir
bei gutem Essen und riesigen Portionen den Umsatz
locker um 80%. Da kam die Kellnerin ordentlich
ins Schwitzen, verlor aber nicht ihre gute Laune.
Allerdings war an eine Weiterwanderung bis Klamm
nicht mehr zu denken. Der Zug ging um 17:01 von
Breitenstein und 6 Minuten später von Klamm. Wir
hatten aber genug Zeit, um noch einiges an
Süßem nachzuschieben und mit Kaffee zu krönen.
Das Schlagobers von der Malakofftorte wurde
großzügig auf die umliegenden Kaffeetassen
verteilt.
So gegen 16:00 brachen wir auf und zogen, dem
GPS gehorchend, über eine Wiese talwärts.
Übermütige rannten hinunter und landeten im
Schnee. Aber um 16:40 waren alle heil am
Bahnsteig (791m). Die Zeit bis 17:01 vertrieben
wir uns mit Häuslgehen, Tratschen, Eindösen auf
den kalten Eisenbänken und was sonst an
Belustigungen verfügbar war.
Umsteigen in Payerbach und Ankunft in Meidling
um 18:52.
Was sich eher als Winterfrischespaziergang
ankündigte, mutierte durchaus zu einer Sportveranstaltung.
Nicht zuletzt, weil der Schnee stellenweise das
Weiterkommen erschwerte.
Joachims GPS errechnete
Streckenlänge: 10,6 km (oder dramatischer
10060m)
aufwärts: 699 m
abwärts: 578 m
Die Gehzeit verweigerte der Automat, daher aus
dem Ärmel geschüttelte knappe 4 Stunden!
Und die Plaudertaschen
bereiteten sich auf den Wandersommer vor:
da kannst du noch was lernen
das merk ich mir mit meinem Alter nicht
mehr! - ich war heuer schon 15 Tage
Snowboarden Angeber - Fenster
haben mehr Schrauben als man denkt - mit
meinen Jahren ist man nicht sekkant, sondern
rechthaberisch - soll ich eine
Ohnmacht vortäuschen? - das Sparprogramm
und der verzögerte Ausbau der Bahnstrecke nach
Bratislava - oberhalb der Indoor Kletterwand vom
Eybl ist ein Restaurant - die letzte Ruhestätte
vom Kaczynski - mir ist noch kein
Kreuzworträtsel untergekommen, in dem nach einem
Gummiringerl gefragt wurde - die Tschechen
wandern viel - im Landesinneren von
Südafrika ist Afrikaans die Hauptsprache -
Österreich ist immer 10 Jahre hinten
nach - gibt es in Linz auch eine
Uschi Bidschinsky? sogar
mehrere - Alter ist kein Kündigungsgrund;
laut Gesetz kann man auch bis 100 arbeiten -
Ronny hat sich mit Ketchup bekleckert,
schreib das bitte auf - kommt der Ost-Euro?
Wir Österreicher kriegen den Alpendollar,
weil wir so Amerika- freundlich sind -
sind deine Schuhe noch nicht bezahlt? Sie
knarren! Keine Ahnung, die waren ein
Geschenk - hast du das Gewand vom
Koch gesehen? die Erfahrung zeigt: je
adretter der Koch und je sauberer die Küche,
desto kleiner die Portionen - was die
flachen viereckigen Dinger mit den richtigen Apps
alles können - ich kann keine Pläne
falten das merkt man - die
unterschiedliche Art der Handhabung von
Ketchupflaschen und Salzstreuern durch
heterosexuelle und schwule Männer - usw.
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