Die drei
Tapferen, die sich an den 28-Kilometer-Marsch
wagten, waren Frankie, Igo und
Reinhard. Die Zugfahrt führte von Wien
nach Gloggnitz, von dort ging es mit dem Bus
weiter nach Otterthal (632m), Ankunft 09:26. Die
Wegsuche gelang einwandfrei, da sowohl Frankie
wie Igo mit besten Karten ausgestattet waren. Bei
der Brücke gegenüber der Bushaltestelle ging es
über den Otterbach, am Fußweg nach Lehen und
auf Forstwegen zum Steinbach. Das nächste Ziel
war die Kapelle auf 840m, von dort ging es am
Kamm westlich des Steinbachs empor. Die
Forststraße erlaubte ein komfortables und
zügiges Gehen und obwohl der Weg großteils
durch Wald führte, gab es immer wieder schöne
Aussichten auf den gegenüber liegenden Otter.
Die Wolken waren zeitweise ziemlich dicht und
dunkel, Regen gab es aber nicht.
Nach der Begegnung mit dem
markierten Wanderweg zum Steyersberger Schwaig um
11:20 wurde eine knapp halbstündige Trink- und
Jausenpause eingelegt. Die Höhe betrug
inzwischen 1230m. Der Aufstieg auf den nahen Alpl-Gipfel
(1499m) wurde aufgrund der Erfahrungen bei der Tour 2018
ausgelassen und es ging am markierten Weg nach
Süden, wobei sich unterwegs eine schöne
Aussicht auf das Stuhleck bot. Der schneebedeckte
Berg dahinter war die Hohe Veitsch.
Am Steyersberger Schwaig
(1372m) erwarteten die Männer auf Touren eine
abgelegene Almhütte im Wechselgebiet. Der
Eindruck bei der Annäherung entsprach dem nicht,
denn es gab einen riesigen, gut gefüllten
Autoparkplatz und die Gebäude wirkten eher wie
ein Wintersportort im Sommerbetrieb. Eine gut
ausgebaute Autostraße führt nämlich von
Kirchberg auf diese Höhe, die auch als
Ausgangspunkt für Wanderungen genutzt wird. Es
war 12:35, 9 Kilometer und 760 Höhenmeter waren
absolviert und eine Stärkung und Ruhepause hatte
man sich verdient. Im Gastgarten war es angenehm
zu sitzen, wenngleich etwas windig, bei
Sonnenschein warm, bei durchziehenden Wolken
kühl. Eiernockerl und Backhendl landeten am
Tisch, dazu reichlich Getränke. Der Kellner
hatte seinen ersten Arbeitstag, machte die Sache
aber gut.
Eine Stunde später ging es
weiter zum Arabichl. Dieser nur
einen Kilometer vom Steyersberger Schwaig
entfernte Gipfel war aber auf keinem der
Wegweiser angeschrieben und nicht so leicht zu
finden. Es ging am Lifthäuschen vorbei in die
Diebsgrube und dann südöstlich. Am Anfang gab
es noch einen erkennbaren Pfad und eine
Markierungstafel mitten im Wald, aber dann konnte
man sich nur noch an der Himmelrichtung, einem
Kuhzaun und dem Prinzip bergauf orientieren.
Schließlich tauchte die Gipfelwiese auf und der
höchste Punkt der Wanderung (1595m) war
erreicht. Gipfelkreuz gab es keines, dafür eine
Informationstafel, wonach es sich um den höchst
gelegenen Punkt der Gemeinde Trattenbach handle.
Der Bergname wurde am Schild verschwiegen, aber
wenigstens eignete es sich gut zum Einklemmen des
Handys für ein Gruppenfoto. Da die flache
Bergkuppe waldlos ist, gab es am Arabichl ein
wunderschönes Panorama mit Aussicht auf
Stuhleck, Hohe Veitsch, Schneealpe, Rax und
Schneeberg, im Süden den nahen Hochwechsel.
Im Lauf des Nachmittags wurde das
Wetter immer sonniger. Mehr oder weniger
geradlinig ging es am Höhenzug nach Osten auf
den Kampstein zu. Der Weg führte teils durch
Wald, teils durch Almwiesen und war immer
angenehm zu gehen. In schattigen Waldlagen gab es
noch Schneereste zu sehen. Die Hütte am
Kampsteiner Schwaig wurde ausgelassen und um 16
Uhr war der Kampstein (1467m)
erreicht. Aussicht gab es am bewaldeten Gipfel
zwar keine, aber ein stattliches Gipfelkreuz.
Nach 20 Minuten bergab trafen die Männer auf
Touren bei der Herrgottschnitzerhütte
(1318m) ein. Seit der letzten Pause waren 9
Kilometer und 380 Höhenmeter absolviert worden.
Im Gastgarten vor der hübschen alten Hütte
wurde eine halbe Stunde Rastpause eingelegt,
wobei Mehlspeisen bevorzugt wurden. Beim Bezahlen
ergab sich ein Gespräch mit dem Hüttenwirt
über die Mühen der Gastronomie und die
Schattenseiten des Tourismus.
Um 17 Uhr erfolgte der Aufbruch.
Der Weg von der Herrgottschnitzerhütte ostwärts
zum Kampichler war blau, aber nicht lückenlos
markiert, sodass gelegentlich Rätselraten und
Kartenstudium nötig war. Kurz nach der Begegnung
mit der Autostraße zwischen "Hansl bei der
Feichten" und "Hansl im Ort" wurde
ein versteckt abzweigender Waldweg entdeckt, der
im Verlauf teilweise markiert war und zum
Schandlbauer führte. Dann ging es 2 Kilometer
der Straße entlang bis zum Wetzl, von dort auf
Güterwegen zum Kleinen Pestingbach hinunter und
im letzten Abschnitt neben dem Bach nach Aspang.
Am Bahnhof waren dann die letzten 10 Kilometer
der Tour geschafft.
Es war 19:25 und man hätte den
nächsten Zug um 19:40 nehmen können, der schon
am Gleis stand. Das hätte aber gegenüber dem
REX um 20:30 kaum einen Vorteil gebracht, nur
eine längere Fahrzeit. Frankie zog los, um sich
eine Flasche Bier zu kaufen, wofür er bis zum
Hauptplatz zurückgehen musste. Igo und Reinhard
verputzten die noch vorhandenen Trink- und
Jausenvorräte. Streckenlänge gesamt 28
Kilometer, 1140 Höhenmeter, 8 Stunden Gehzeit.
Weitere Tourenberichte und Bilder können
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aufgerufen werden.
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