Männer auf Touren

 
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Sonntag 3. Juni 2018

Alpl
Kirchberg am Wechsel - Alpl - Otterthal

  Am Programm stand die längste Tour des Jahres mit 28km über Alpl, Arabichl und Kampstein nach Aspang. Allerdings war die Wetterlage labil und von Sonne bis Regen und Gewitter konnte man alles erwarten. Alfonso, Frankie, Igo, Mick, Thomas und Thomas fanden sich unter diesen Umständen zu einer Bergtour ein, wobei Thomas in Begleitung von Nestor erschien. Die Anreise erfolgte mit dem Regionalzug von Wien bis Gloggnitz, dann mit dem Bus nach Kirchberg am Wechsel (581m), Ankunft 09:31. Der erste Teil der Tour führte bei Sonnenschein durch Wiesen nach Südwesten zum Kreuzbauern und dann durch Wald am Saurücken empor, wo die Höhe von 1000m überschritten wurde. Die Wege waren gut markiert und angenehm zu gehen.

Der Plan war, als ersten Gipfel des Tages das Alpl zu besteigen. Dorthin führten keine markierten Wanderwege, daher begann man schon am Kamm des Saurücken nach Güterwegen Ausschau zu halten, die zumindest in die Nähe führen würden. An einer Wegkreuzung fand die Gruppe einen netten Rastplatz neben einer fahrbaren Hütte, die entweder Jägern oder Forstarbeitern als Stützpunkt diente. Davor war eine Sitzbank aufgestellt. Und wer einen Blick unter eine eigenartige Bodenklappe warf, konnte einen Schacht entdecken, in dessen Tiefe eine mit Seilen versehene Bierkiste naturkühl gelagert wurde. Ein paar Flaschen waren ungeöffnet, möglicherweise aber überlagert, ein Ablaufdatum war an den zerfallenen Etiketten nicht mehr lesbar.

Nach der wohlverdienten Jausenpause wurde der markierte Weg verlassen und die Gruppe folgte dem Güterweg nach Westen, der sich bald weiter verästelte, wobei sich an jeder Wegkreuzung die Frage stellte, welche Richtung die vielversprechendste sei. Irgendwann führte ein Weg steil nach oben und danach ging es teilweise weglos dahin, wobei der Kuhzaun eine Orientierung bot. Unterdessen verdichtete sich die Bewölkung und in ein paar Kilometer Entfernung konnte man eine Wolke mit einer deutlichen Regensäule beobachten. Bald begann es auch über dem Alpl zu regnen und der Regenschutz musste angelegt werden. Der kräftigste Guss mit Donnergrollen wurde in einem Waldstück abgewartet, dann ging es weiter. Insgesamt dreimal musste ein Kuhzaun überklettert werden. Die Kuhherde hatte sich an einer Stelle am Zaun versammelt und wurde in einiger Entfernung umgangen, sodass die Frage, wie die Begegnung der Kühe mit Nestor verlaufen würde, theoretisch blieb.

Ein Vorgipfel des Alpl bot schöne Aussicht auf die nahen Otter, Hohe Wand und Schneeberg. Der eigentliche Gipfel lag dann mitten im Wald und hatte weniger Aussicht, dafür aber zwei Miniaturgipfelkreuze. Bei diesem Alpl (1499m) handelt es sich übrigens nicht um Peter Roseggers Alpl (Pass, 1062m), auch wenn die Region als Waldheimat vermutlich ebenso geeignet ist.

Nun war es 13 Uhr und Zeit für eine Beratung. Die Möglichkeit einer Verkürzung der Tour bei ungünstigen Wetterverhältnissen war bereits in der Tourenankündigung enthalten und das Wetter sah wenig vertrauenerweckend aus. Zwar kam immer wieder blauer Himmel mit etwas Sonnenschein hervor, dunkle Zusammenballungen von Wolken waren jedoch markant am Himmel vertreten. Der Aufstieg auf das Alpl hatte mehr Zeit gekostet als veranschlagt, außerdem löste sich die Sohle von Frankies Schuhen und musste mit einer Mullbinde notversorgt werden. Daher wurde beschlossen, die Rückfahrt mit dem Bus von Kirchberg anzupeilen. Den gegangenen Weg zurück zu gehen, wäre langweilig gewesen, daher erfolgte der Abstieg vom Alpl in nordwestlicher Richtung, wobei einem nahe am Gipfel verlaufenden Forstweg gefolgt wurde, der bald in einen breiteren Forstweg mündete. Dass die Forstwege sich in Serpentinen den Berghang hinunter schlängelten, verlängerte zwar die Strecke, war bergab aber durchaus angenehm zu gehen. Der Abstieg führte zu einer auf 840m gelegenen Kapelle, wo einmal Rast gemacht wurde, mangels Sitzgelegenheiten auf der Straße. Das Ziel war Otterthal, die nächste Zustiegsmöglichkeit für den Bus nach Gloggnitz. Der Weg dorthin verlief auf einer schmalen Asphaltstraße, dann über eine vermeintliche Abkürzung, die als "Verlobungsweg" beschildert kurz vor dem Ziel noch zu einigen Verirrungen führte. Ein mit einem Quad durch den Wald düsender Einheimischer beriet die Männer auf Touren sehr hilfsbereit und etwas vor 16 Uhr wurde Otterthal (632m) erreicht. Bis zur Busabfahrt ging sich noch ein erfrischendes Getränk im Gasthof zur Post aus.

Auch wenn bei der Tour nur eines der drei Gipfelziele erreicht wurde, und zwar das unbekannteste und abgelegenste, war sie landschaftlich schön und mit 18km Streckenlänge, 920 Höhenmeter und 5¾ Stunden reiner Gehzeit auch nicht untüchtig.

 

Weitere Tourenberichte und Bilder können über die Chronik aufgerufen werden.

 

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