Männer auf Touren

 
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Sonntag 2. Juni 2019

Arabichl und Kampstein
Otterthal - Alpl - Steyersberger Schwaig - Arabichl - Kampstein - Aspang

Die drei Tapferen, die sich an den 28-Kilometer-Marsch wagten, waren Frankie, Igo und Reinhard. Die Zugfahrt führte von Wien nach Gloggnitz, von dort ging es mit dem Bus weiter nach Otterthal (632m), Ankunft 09:26. Die Wegsuche gelang einwandfrei, da sowohl Frankie wie Igo mit besten Karten ausgestattet waren. Bei der Brücke gegenüber der Bushaltestelle ging es über den Otterbach, am Fußweg nach Lehen und auf Forstwegen zum Steinbach. Das nächste Ziel war die Kapelle auf 840m, von dort ging es am Kamm westlich des Steinbachs empor. Die Forststraße erlaubte ein komfortables und zügiges Gehen und obwohl der Weg großteils durch Wald führte, gab es immer wieder schöne Aussichten auf den gegenüber liegenden Otter. Die Wolken waren zeitweise ziemlich dicht und dunkel, Regen gab es aber nicht.

Nach der Begegnung mit dem markierten Wanderweg zum Steyersberger Schwaig um 11:20 wurde eine knapp halbstündige Trink- und Jausenpause eingelegt. Die Höhe betrug inzwischen 1230m. Der Aufstieg auf den nahen Alpl-Gipfel (1499m) wurde aufgrund der Erfahrungen bei der Tour 2018 ausgelassen und es ging am markierten Weg nach Süden, wobei sich unterwegs eine schöne Aussicht auf das Stuhleck bot. Der schneebedeckte Berg dahinter war die Hohe Veitsch.

Am Steyersberger Schwaig (1372m) erwarteten die Männer auf Touren eine abgelegene Almhütte im Wechselgebiet. Der Eindruck bei der Annäherung entsprach dem nicht, denn es gab einen riesigen, gut gefüllten Autoparkplatz und die Gebäude wirkten eher wie ein Wintersportort im Sommerbetrieb. Eine gut ausgebaute Autostraße führt nämlich von Kirchberg auf diese Höhe, die auch als Ausgangspunkt für Wanderungen genutzt wird. Es war 12:35, 9 Kilometer und 760 Höhenmeter waren absolviert und eine Stärkung und Ruhepause hatte man sich verdient. Im Gastgarten war es angenehm zu sitzen, wenngleich etwas windig, bei Sonnenschein warm, bei durchziehenden Wolken kühl. Eiernockerl und Backhendl landeten am Tisch, dazu reichlich Getränke. Der Kellner hatte seinen ersten Arbeitstag, machte die Sache aber gut.

Eine Stunde später ging es weiter zum Arabichl. Dieser nur einen Kilometer vom Steyersberger Schwaig entfernte Gipfel war aber auf keinem der Wegweiser angeschrieben und nicht so leicht zu finden. Es ging am Lifthäuschen vorbei in die Diebsgrube und dann südöstlich. Am Anfang gab es noch einen erkennbaren Pfad und eine Markierungstafel mitten im Wald, aber dann konnte man sich nur noch an der Himmelrichtung, einem Kuhzaun und dem Prinzip bergauf orientieren. Schließlich tauchte die Gipfelwiese auf und der höchste Punkt der Wanderung (1595m) war erreicht. Gipfelkreuz gab es keines, dafür eine Informationstafel, wonach es sich um den höchst gelegenen Punkt der Gemeinde Trattenbach handle. Der Bergname wurde am Schild verschwiegen, aber wenigstens eignete es sich gut zum Einklemmen des Handys für ein Gruppenfoto. Da die flache Bergkuppe waldlos ist, gab es am Arabichl ein wunderschönes Panorama mit Aussicht auf Stuhleck, Hohe Veitsch, Schneealpe, Rax und Schneeberg, im Süden den nahen Hochwechsel.

Im Lauf des Nachmittags wurde das Wetter immer sonniger. Mehr oder weniger geradlinig ging es am Höhenzug nach Osten auf den Kampstein zu. Der Weg führte teils durch Wald, teils durch Almwiesen und war immer angenehm zu gehen. In schattigen Waldlagen gab es noch Schneereste zu sehen. Die Hütte am Kampsteiner Schwaig wurde ausgelassen und um 16 Uhr war der Kampstein (1467m) erreicht. Aussicht gab es am bewaldeten Gipfel zwar keine, aber ein stattliches Gipfelkreuz. Nach 20 Minuten bergab trafen die Männer auf Touren bei der Herrgottschnitzerhütte (1318m) ein. Seit der letzten Pause waren 9 Kilometer und 380 Höhenmeter absolviert worden. Im Gastgarten vor der hübschen alten Hütte wurde eine halbe Stunde Rastpause eingelegt, wobei Mehlspeisen bevorzugt wurden. Beim Bezahlen ergab sich ein Gespräch mit dem Hüttenwirt über die Mühen der Gastronomie und die Schattenseiten des Tourismus.

Um 17 Uhr erfolgte der Aufbruch. Der Weg von der Herrgottschnitzerhütte ostwärts zum Kampichler war blau, aber nicht lückenlos markiert, sodass gelegentlich Rätselraten und Kartenstudium nötig war. Kurz nach der Begegnung mit der Autostraße zwischen "Hansl bei der Feichten" und "Hansl im Ort" wurde ein versteckt abzweigender Waldweg entdeckt, der im Verlauf teilweise markiert war und zum Schandlbauer führte. Dann ging es 2 Kilometer der Straße entlang bis zum Wetzl, von dort auf Güterwegen zum Kleinen Pestingbach hinunter und im letzten Abschnitt neben dem Bach nach Aspang. Am Bahnhof waren dann die letzten 10 Kilometer der Tour geschafft.

Es war 19:25 und man hätte den nächsten Zug um 19:40 nehmen können, der schon am Gleis stand. Das hätte aber gegenüber dem REX um 20:30 kaum einen Vorteil gebracht, nur eine längere Fahrzeit. Frankie zog los, um sich eine Flasche Bier zu kaufen, wofür er bis zum Hauptplatz zurückgehen musste. Igo und Reinhard verputzten die noch vorhandenen Trink- und Jausenvorräte. Streckenlänge gesamt 28 Kilometer, 1140 Höhenmeter, 8 Stunden Gehzeit.


Weitere Tourenberichte und Bilder können über die Chronik aufgerufen werden.

 

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