Tourenberichte
1999-2002
22./23. Juni 2002
Der Sonne entgegen ...
Aus allen Himmelsrichtungen waren wir
angereist. Am Semmering war Ausgangspunkt der
nicht alltäglichen Wanderung, die wir zu sechst
antraten. Der Anstieg zum Hirschenkogel über die
Abfahrtspiste war trotz völliger Dunkelheit
akustisch auch nicht zu verfehlen. Eine
Rock-Formation aus den späten 70ern spielte
anlässlich der Sonnenwende zum Tanz auf. Dies
wiederum hatte den Vorteil, dass uns alleine das
Sonnwendfeuer (zum Leibchentrocknen) zur
Verfügung stand. (Überhaupt hatte man in dieser
Gegend eine sehr gesunde Einstellung zum
historisch oft belasteten Feuerritual: kein
lachhaftes Feuerspringen, keine rechten Sprüche
nur ein Symbol anlässlich der kürzesten
Nacht. Gegen ein Uhr morgens rückte die
Feuerwehr an und ertränkte ziemlich unromantisch
die Feuersbrunst.) Ein Aufstieg zur Warte und der
Blick in eine düstere Weite erinnerte an
Landschaftsbilder von Caspar David Friedrich. Bei
Fastvollmond erreichten wir den Sonnwendkogel und
von dort ging es auf den Eisenkogel. Zurück im
Schutze der Sonnwendkogelhütte und Bergstation
des Sesselliftes trotzten wir aufkommenden
Winden. Gegen vier Uhr marschierten wir zurück
auf den Eisenkogel, um den Sonnenaufgang zu
erwarten. Wunderschöne Lichtspiele, wechselnde
Farbschattierungen von zartrosa bis blassviolett
und unzählige Flugzeuge zeigten sich am
Firmament. Endlich wurde, inzwischen waren wir
schon ein bisschen durchfroren, die Sonne
gesichtet und willkommen geheißen. Über den
Dürrengraben führte der Weg zurück auf den
Semmering. Ein kleines, aber wohlverdientes
Frühstück stärkte uns und die
Vormittagsverbindungen der Bahn brachte uns
wieder in heimatliche Gefilde. Gerüchten zufolge
war es die letzte von mir geleitete Tour.
Otto
15. August 2001
Radfahren und Baden im Dunkelsteinerwald
Zu morgendlicher Stunde um 8.00 am
Franz-Josefs-Bahnhof fanden sich mitten im
Sommerloch doch zehn Männer zusammen, die es
sich trotz extremer Hitzevorhersage nicht nehmen
lassen wollten, von Krems nach Melk durch den
Dunkelsteinerwald zu radeln (entlang der Donau
wäre zu einfach gewesen!)
In Krems kam noch ein elfter hinzu und
gemeinsam wurde erst einmal Kaffe getrunken und
Torte verspeist. Dann ging es über die Brücke
nach Mautern und bald steil bergauf nach Bergern.
Die Gruppe teilte sich bald in Radrennfahrer und
Kultur-Radwanderer und der Leithammel hatte
Mühe, den Sack Flöhe beisammen zu halten. Der
Hinweis, dass "vor der Kirche in
Gansbach" fixer Treffpunkt sei, wurde von
den Radrennfahrern so interpretiert, dass von nun
an ohne Warten im Affentempo dorthin zu radeln
sei...... Nun ja, fast alle Männer fanden alle
den kürzesten Weg nach Gansbach, nur zwei
machten einen konditionsfördernden Abstecher
Richtung Maria Langegg.....
Nach der Pause in Gansbach mußte der
Leithammel strenge und mahnende Worte sprechen,
damit die Gruppe ausnahmslos seiner Spur folge,
die von nun an viele unerwartete Abzweigungen und
Wendungen aufwies. Die letzte große Steigung vor
Gerolding forderte die Mannschaft, die ihr bestes
gab, nochmals heraus. Nach Atempause in der
Wehrkirche von Gerolding ging es zügig bergab zu
den Schotterteichen in Neubach an der Pielach,
zum "Freizeitgelände der Marktgemeinde
Loosdorf". Nach erfrischendem Schwimmen in
den Teichen und der kühlen Pielach zog es den
Großeil der Gruppe an den gedeckten Tisch des
"Lindenwirten" in Albrechtsberg bei
Loosdorf.
Bis auf einige Gruppenmitglieder, deren
dichtes Abendprogramm eine frühere Rückreise
erforderte, wurde nach Speis und Trank wurde
wieder zum See gefahren und eine zweite Runde
Schwimmen eingelegt. Die Bundesbahn brachte alle
Männer und deren Räder schließlich sicher vom
Bahnhof Loosdorf wieder zurück nach Wien.
Fritz
Samstag 14. Juli 2001
Vom Krummbachstein durch die Eng
Ob es die bekannt berüchtigten Buchteln bei
der Zahnradbahn-Station Baumgartner waren oder
schlicht das geniale Wetter kann im nachhinein
nicht mehr festgestellt werden, jedenfalls sind
achtzehn Männer der Einladung zum Mitwandern
gefolgt. Die ersten 13 Hundert Höhenmeter hat
uns der Salamander abgenommen und die
Tour begann stilgerecht mit einer Einkehr. Die
ersten Schritte gingen hinunter in den
Krummbachsattel und dann direkt hinauf zum
Krummbachstein. Der anstrengende Aufstieg wurde
durch den Ausblick auf Schneeberg, Rax, in das
Höllental und das Wechselgebiet belohnt. Ein
felsiger Abstieg brachte uns zum
Friedrich-Haller-Haus mit seinem urigen
burgenländischen Hüttenwirt. Die Sonne gab an
diesem Tag ihr Bestes und hat manche Hautstellen
ordentlich gerötet. Nach ausgiebiger Rast und
Flüssigkeitsaufnahme führte der Abstieg durch
die Eng, vorbei an einer historischen Holzriese
und begleitet von einer zahmen Gemse direkt nach
Payerbach.
Otto
Samstag 30.Juni
Haut-Tour über die Ringstrasse / Regenbogenparade
2001
Ein Dank an alle, die sich der Strapaze dieser
wichtigsten Tour des Jahres in voller Länge und
unter verschärften Bedingungen angeschlossen
hatten. "Bondage für Fortgeschrittene"
lautete das Motto wurde doch die
Seilschaft ausgehend vom Stadtpark gegen die
normale Fahrtrichtung dieser Prachtstrasse
kaientlang bis zum Helden(!)platz gnadenlos
durchgehalten. Dabei konnte auch noch
internationale Beteiligung verzeichnet werden,
die seinesgleichen suchte. Für etwaige
Hörschäden kann das "Why not" leider
nicht haftbar gemacht werden. Während der
beträchtlichen Wegstrecke wurde mehrmals als
Wettbewerb "Schnurspringen" und
"Auspeitschung" exerziert, und umfasste
somit auch die ganze Bandbreite der Szene
zwischen Tunte und Macho.
Otto
Tourenreport 23./24. Juni
2001
Berg und Baden in Lunz am See oder: Das
Fußbad im Mittersee oder: Der Stierkampf auf der
Herrenalm
Mit von der Partie waren: Andreas,
César, Christian, Emily, Erich, Fritz, Harry,
Helmut, Peter, Thomas, Wolfgang, Wolfram.
Wer hinter dem Namen Emily eine
Statutenwidrigkeit ortet, sei beruhigt: Emily
wurde dem Hund Harry als vierbeinige Gespielin
zur Seite gestellt, wobei sich Harry in sexueller
Hinsicht von seiner Partnerin ziemlich
unbeeindruckt zeigte, was seine Chancen auf eine
Männer-auf-Touren-Vollmitgliedschaft intakt
erhält. Die ihm angedichtete Vorliebe
"Kinderpo macht Harry froh" ist bis
dato allerdings noch unverbürgt.
Ich freue mich, daß zehn Männer und zwei
Hunde die Mühen der weiten Anreise, die
Beschwerlichkeiten eines insgesamt 12stündigen
Fußmarsches, die Unbequemlichkeit eines harten
Lagers und einer unruhigen Hüttennacht, die
Gefahren des Berges und das Risiko einer
Beeinträchtigung des Teints auf sich genommen
haben, um dieses Wochenende gemeinsam zu
verbringen. Besonders schön war, daß einige
Männer-auf-Touren-Veteranen nach langer Absenz
wieder zu uns gefunden haben und dies hoffentlich
auch in Zukunft öfters tun werden.
Das Wetter: Anfangs trüb und kühl, in
weiterer Folge immer sonniger und wärmer.
Die Geschehnisse im einzelnen:
Vorweg ein Resumé: Berg ja, Baden nein (von
einem kurzen Fußbad im Mittersee abgesehen)
wir verzichteten aber nicht etwa aus
Zimperlichkeit auf das Bad, weil uns wie
Übelmeinende jetzt unterstellen werden - die
zwölfgrädige Wassertemperatur des Lunzer Sees
abgeschreckt hätte ganz im Gegenteil, sie
wäre eine willkommene Gelegenheit gewesen, um
unsere Männlichkeit eindrucksvoll unter Beweis
zu stellen sondern weil der Zeitdruck,
verursacht durch die verspätete Ankunft einer
Fahrgemeinschaft (wie weiter unten noch zu lesen
sein wird), die zeitraubende Suche nach dem
Weganfang und die angesichts der Gruppengröße
und der Teilnahme von Behinderten unrealistisch
gewordene Gehzeitplanung einen vorgezogenen
Aufbruch erforderte. (Der Planungsverantwortliche
hat bei seiner Gehzeitangabe den
Gruppenträgheitsfaktor unterschätzt und die
Tatsache außer Acht gelassen, daß die
Erfahrungswerte, die er seiner Planung
zugrundelegte, bereits gut zehn Jahre
zurückliegen... Trotz dieser Einsicht hat er der
Versuchung, sein Geburtsdatum bei der Eintragung
ins Hüttenbuch zu korrigieren, tapfer
widerstanden, was möglicherweise seine
Hüttenruhe sicherstellte, wie später zu
erfahren sein wird).
Doch von Anfang an: Schuld an der Verspätung
war die Fahrgemeinschaft "Kirscherl",
deren Ankunft in Lunz sich um drei Viertelstunden
verzögerte. Das kam so: Das Kirscherl raste
gerade mit 140 km/h über die Westautobahn, als
die Mitfahrer, von jähem Hungergefühl geplagt,
zu meutern begannen und den Fahrer zwangen, die
Autobahn bei Loosdorf zu verlassen. Peters
Widerstände und Einwände wurden ignoriert und
mit in Aussicht gestellten Butterkipferln
korrumpiert, worauf ihm nichts anderes übrig
blieb, als sich der Gewalt zu beugen und vor
Fritzens Omas Villa vorzufahren. Dort drang die
hungrige Meute rücksichtslos ein und
erleichterte die überrumpelte und fassungslose
Oma um die soeben erstandenen
Lebensmittelvorräte. (Anmerkung: Butterkipferl
gab es zwar keine, dafür aber einen nahezu
vollwertigen Ersatz). Mit vollen Bäuchen wurde
die Fahrt fortgesetzt. Etwaige Gewissensbisse
beschwichtigte Fritz: Die Oma braucht das von
Zeit zu Zeit, dann geht es ihr besser.
Die Verspätung wurde durch den Verzicht auf
das Bad im Lunzer See (siehe oben) und den
sofortigen Abmarsch nach dem Mittagessen
wettgemacht. Der frühere Aufbruch gestattete ein
gemütlicheres Wandertempo sowie eine
halbstündige Siesta im Lechnergraben. Die
offenbar unüblich späte Hüttenankunft um 19
Uhr hatte ein verknapptes Sitzplatzangebot sowie
eine stark eingeschränkte Speisenauswahl zur
Folge. Nachzügler Helmut, der sich im
öffentlichen Verkehr nach Lunz gekämpft hatte,
ließ sich von seinem Hundegespann den
Lechnergraben hochziehen, kam erst um 20 Uhr bei
der Hütte an und mußte sich überhaupt nur mit
Hundefutter begnügen. Entschädigt wurden wir
durch eine besondere Attraktion auf der
Ybbstalerhütte, das sog.
"Neigungs-outing", eine neuartige
Mitgliederwerbeaktion des ÖAV. Einige von uns
machten spontan davon Gebrauch. Das geht so: Wer
dem ÖAV auf der Hütte als Mitglied beitritt,
bekommt eine Gratisnacht (mit dem Mann seiner
Wahl wobei sich einige bei der Wahl recht
schwer taten) und darf sich in einem Fragebogen
offen zu seinen Neigungen bekennen. (Eine
Auswertung dieser Befragung wird vermutlich in
einer der nächsten Ausgaben der ÖAV-Nachrichten
erscheinen.)
So richtig auf Touren kamen die Männer aber
erst nach Eintritt der Hüttenruhe (22 Uhr), was
durch eine Unbedachtheit der drei verspätet ins
Lager stolpernden Nachzügler ans Licht kam: Kaum
hatten sie den Lichtschalter betätigt, huschten
entblößte Körper wie aufgescheuchte Ratten
flugs unter die Decken. Auch sodomitische
Umtriebe mit Harry und Emily wurden beobachtet.
Auf die Darstellung von Einzelheiten wird hier
aber aus Diskretionsgründen verzichtet.
All diese Vorfälle und Begebenheiten machten
am darauffolgenden Morgen mehrere Weckversuche
nötig, um die Einsatzbereitschaft der Gruppe
wiederherzustellen. Spätestens beim Frühstück,
das in Tonfall und Lautstärke von einer
Mostviertler Heteromännerrunde dominiert war,
die ihren Restalk vokal abbaute, waren alle
wieder hellwach und fit für den folgenden
Gipfelanstieg, der nur durch ein
quellnymphomanisches Gruppenfoto auf der
Legsteinalm und eine Schneeballschlacht am
Kraterrand einer Doline unterbrochen wurde. Kurz
vor dem Gipfel verließen wir mit Absicht den
rechten Weg, um einer Variante über den
aussichtsreichen Gipfelgrat zum Gipfelkreuz zu
folgen. Dort angekommen, ließen wir uns zu einer
ausgiebigen Gipfelsiesta nieder, verzehrten die
mitgebrachten Köstlichkeiten (die Proviantierung
war sehr fantasievoll und reichte von elastischen
Apfel-Cockringen für alle Phälle bis hin zu
Männer-Schnitten.), dokumentierten die Bergfahrt
ausführlich im Gipfelbuch (César deponierte
eine politische Deklaration der katalanischen
Separatistenbewegung) und nahmen zum
unvermeidlichen Gipfelfoto Aufstellung. Nach gut
einer Stunde Gipfelglück begaben wir uns auf den
Abstieg zur Herrenalm.
Dort spitzten sich die Ereignisse dramatisch
zu: Torero César aus dem Land der Corrida reizte
die friedlich weidende Stierherde mit seinem
knallroten shirt auf, Helmut hetzte seine Hunde
auf die unschuldigen Tiere, und als sich die
wutschnaubende Bullenschar zum Gegenangriff
formierte, flüchteten die Sicherheitsbewußten
hinter den Weidezaun, um das weitere Geschehen
aus sicherer Distanz zu verfolgen, während die
Mutigen unter uns mit zärtlichem Stier-petting
belohnt wurden, denn die Stiere schnallten recht
bald, mit wem sie es zu tun hatten und daß sie
uns, wenn sie bei uns punkten wollen, anders
kommen müssen als mit ihrem
artgerecht-rollenspezifischen Imponiergehabe.
(Wenn Franz dies liest, wird er schwer bereuen,
die Berliner Parade diesem
Männer-auf-Touren-event vorgezogen zu
haben).
Nachdem wir auch dieses gefährliche Abenteuer
bestanden hatten, setzten wir unseren Abstieg zum
Obersee (mit dem einen oder anderen Fehltritt)
und durch das lange Seetal (unterbrochen durch
ein Fußbad im Mittersee siehe auch ganz
oben) zum Schloß Seehof fort. In der Taverne
Seehof gabs den Abschiedsschmaus. Einige zogen
die romantische Abendstimmung in einer intimen
Seebucht der Kulinarik vor. Abschließend kehrten
wir in einer halbstündigen Wanderung entlang dem
Seeufer zum Ausgangsort zurück.
Von dort kehrte jeder dorthin zurück, woher
er gekommen war, soweit ich das beurteilen
kann.
Peter
Im Rahmen von "Europride
2001 Vienna" Samstag 09.06.2001
Auf Blondls Spuren
Im Rahmen von Euro-Pride wehten nicht nur auf
den Strassenbahnen in Wien die
Regenbogenfähnchen, sondern auch eine richtige
Flagge begleitete diese Tour. Schließlich galt
es auf der Ruine Dürnstein eines schwulen Events
vor über hundert Jahren zu gedenken. Trotz
unsicherer Wetterlage machten sich vierzehn
Männer auf den langsamen Weg mit einem Bummelzug
nach Unterloiben. Kurze Einkehr zur Stärkung in
Dürnstein, einige Kulturbeflissene nützten die
Zeit zu einer Besichtigung der
denkmalgeschützten Ortschaft, und auf steilem
Pfad erreichten wir die Ruine. Dort wurde in
einem kurzen Festakt des einstigen Wiederfindens
des schwulen Königs Richard Löwenherz und
seines Freundes Blondel erinnert. Nicht
vorenthalten möchte ich die wunderbare Lyrik des
"Erkennen Sie die Melodie"
Gedichts:
Blondel:
"Oh king, do you
hear me, your Blondel?
Or recognize the strains
of my zither?
Gently do I sound its
strings
As I Wander alongside
the tower."
Die Antwort folgte prompt:
"Blondel! Oh,
Blondel!
Can it really be
you?
Climb yon rock
wall,
That the moonlight may
reveal
The success of your bold
venture."
Nach dieser wahrlich rührseligen Geschichte
und gestärkt mit einem Schluck echten
Marillenschnaps wurde wegen einsetzenden Regens
zügig bis Egelsee gewandert, wo uns eine
beheizte Stube zur nachmittäglichen Jause und
Weinverkostung erwartete. Der Weg bis nach Krems,
durch malerische Weingärten war kurzweilig und
stellte unser Wissen auf die Probe. Leider
konnten wir Teilnehmern einer Benefiz-Ralley nur
bedingt weiterhelfen, aber schwule Geschichte war
ja nicht gefragt. Und wer kann auf Anhieb sagen,
wann die Donauuniversität Krems gegründet
wurde. Was wäre ein Wandertag ohne Abschluss in
einer Konditorei man gönnt sich ja sonst
nichts.
Otto
Samstag 31.März 2001:
Auf der Sonnenseite
Die erste Frühjahrstour des Jahres führt
über das G'länd und das Rastkreuz auf den
südlichste Zipfl der Hohen Wand. Von der
Haltestelle Grünbach Kohlenwerk gehts
gleich steil hinauf. Die Hütte am G'länd liegt
direkt am steilen Felsabbruch nach Grünbach.
Doch Einkehr gibt's erst ab Ostern. Somit führt
der Weg weiter vorbei am Rasthaus Packles zur
Wilhelm Eichert Hütte. Nach deftiger Mahlzeit
wählen wir die senkrechte als Abstieg. Der Weg
direkt entlang der Felswände mit Seilen und
Leitern lässt uns rasch an Höhe verlieren und
auf kurzem Weg den Bahnhof Grünbach
erreichen.
Die Fahrkarten für die Rückfahrt lösen wir
beim Triebfahrzeugführer. Dieser stellt sich als
wahres Juwel unter der sonst so öden ÖBB
heraus. Jung und fesch verkauft er uns mit
charmantem Lächeln die Tickets. Zum Glück
verrechnet er sich bei einer Fahrkarte, weshalb
er nach 10 minütiger Fahrt zu uns in den
Fahrgastraum kommt um die paar Schilling
zurückzugeben. Acht Tourenmänner staunen einem
großen bildschönen schlanken Mann mit
Goatee-Bärtchen entgegen. Wenn die ÖBB ihn als
Webeträger auserkoren hätte, wären mit einem
Schlag alle Schwulen auf die Schiene
umgestiegen
Franz
Freitag 10. - Sonntag 12.
November: Wellness-Tage im Alpenhotel Gösing
Eine Fahrt mit der
Mariazeller-Bahn alleine wäre ein
unvergeßliches Erlebnis gewesen. Alle, die die
Strecke auf der Schmalspurstrecke von St. Pölten
nach Mariazell zurücklegen werden nicht nur in
die Eisenbahn-Vergangenheit zurückversetzt,
sondern mit traumhaften Landschaftsausblicken
belohnt.
Das Ziel am Freitag Abend war das Alpenhotel
Gösing. Direkt neben der Bahntrasse gelegen, bot
uns die Herberge mit Schwimmbad und Sauna sowie
einer exzellenten Küche angenehme
Nächtigungsmöglichkeit in gediegener
Atmosphäre. Andreas, Franz, Harald, Helmut,
Moritz, Peter und der Verfasser dieser Zeilen
wurden als Special-Group des Hotels direkt vom
Chef des Hauses betreut.
Samstags schließlich waren Harald und Peter
mit ihren Mountain-Bikes unterwegs, während die
Wandergruppe den Weg entlang der
Bahnlinie von Gösing bis nach Boding spazierte.
Das Wetter verwöhnte uns und so genossen wir die
Trassenführung der Bahn und den Weitblick über
die Voralpen. (Die Einstellung dieser
unrentablen Bahnstrecke scheint
angesichts der beeindruckenden Streckenführung
unvorstellbar. Zwar hat die Semmering-Bahn durch
die Adelung zum Welt-Kultur-Erbe derzeit eine
bessere Lobby, aber einen Vergleich braucht die
kleinere Schwester deswegen nicht zu
scheuen.) Nach einer kleinen Jause führte uns
die Bahn wieder direkt vor das Hotel. Vor dem
Nachtmahl wurde ausgiebig relaxt.
Selbstverständlich gab es Martini-Gansl und
angeregte Diskussionen beim Abend-Diner.
Schließlich wurde die 50. Tour auch begossen
(dank an Harald und Helmut).
Sonntag wurde (in alt-österreichischer
Manier) nach Mariazell gewallfahrtet. Will sagen:
Wir wurden mit der Bahn von Gösing nach
Mariazell chauffiert. Ein Kurzbesuch
in der Basilika und eine Begehung der Bürgeralpe
standen weiters auf dem Programm. Der Weitblick
vom Gipfel war schlichtweg umwerfend, man konnte
sich kaum sattsehen. Einkehr und Lebkuchenkauf
(der Advent stand vor der Tür) in Mariazell
rundeten den Tag und ein gelungenes Wochenende
ab.
Otto
So, 15. Oktober: Radausflug
ins Piestingtal
Die Inszenierung konnte nicht spannender sein.
Dicker Nebel legte sich bei der Einfahrt des
Zuges in das Piestingtal. Je näher wir
allerdings unserem Ausgangspunkt der Radtour,
Gutenstein, kamen, umso sonniger wurde die
Gegend.
Entgegen den Intentionen des Tourenleiters
wurde der Wallfahrtsort nicht zu Fuß, sondern
mit dem Fahrrad erstiegen. Die
"49.Männer-auf-Touren-Tour" wurde ganz
unter dem Schutzmantel der Gottesmutter am
Mariahilfberg gestellt.
Manfred, Wilfried, Thomas, Christoph, Peter,
Franky, Franz und der Schreiber dieser Zeilen
waren nach diesem kurzen, aber anstrengenden
Teilabschnitt der Tour rechtzeitig vor dem
mittäglichen Ansturm der Pilger, in ein
einzigartiges niederösterreichisches Wirtshaus
eingekehrt. Der Gastgarten, angesichts der
Wetterlage ein Traum, ließ die verzehrten
Speisen nochmal so gut schmecken. Ein
biedermeierlicher Anblick war die Aussicht auf
den nahen Schneeberg, weniger beschaulich
allerdings waren die menschlichen Horden bei den
Myra-Fällen.
Der Radweg entlang der Piesting von Gutenstein
bot abwechslungsreiche Landschaft und führte
großteils abseits der Hauptstrassen und ließ
Zeit zu Gesprächen. Sportliche Radler allerdings
versäumten die warmen biedermeierlichen
G´schichtln der Brüder Kuppelwieser, nur soviel
sei hier verraten: Einer hieß in der
Künstlerrunde "Die Unsinnigen" gar
"Leks Blasius"(!). Eile mit Weile ist
bekanntlich auch ein Genuß in unserer immer
rascher werdenden Zeit.
Am Ende des Piestingtales führte der
"Fit und Fun Weg" mit angenehmen
Rückenwind direkt nach Leobersdorf. Dort war es
(siehe Beginn des Tourenberichts) einfach
unumgänglich im "Mariazellerhof"
einzukehren, alle Versuchungen anderer
Lokalitäten wurden durch Stoßgebete an die
Gottesmutter abgewendet. Ein Merksatz für das
Stammbuch: Ein Heuriger in einer Weingegend kann
niemals falsch sein.
Otto
Über die Gahnsleiten
(Samstag 9. September 2000)
Unglaublich im Nahbereich von Wien noch so
beschauliche und unberührte Landschaft zu
finden. Von Gloggnitz über den Silbersberg nach
Prigglitz. Wenn wir nicht so willensstark gewesen
wären, hätte unsere Wanderung schon beim ersten
Wirten sein Ende gefunden. Die wellige Landschaft
mit dem optimalen Verhältnis von Wiesen,
Wäldern, Obstbäumen und Kühen, lädt zum Verweilen
ein.
Der Anstieg zur Hütte ist zwar schweisstreibend,
aber wir sind froh einen so herrlichen Sonnentag
geniessen zu können. Unser Durchhaltevermögen
wird auf der Waldburgangerhütte belohnt. Neben
anderen guten Gerichten gibt's die
Hausspezialität "Schöberl".
Als Abstieg wählen wir den direkten Weg über
die Jubiläumsaussicht. Die bietet für
schwindelfreie eine herrliche Aussicht auf die
umliegenden Höhenzüge.
Franz
Wanderung ins Zentrum der
Kreuzeckgruppe (12. - 14. 08. 2000)
Das Wetter war seit Wochen nicht mehr so
vielversprechend, so daß der Fahrt nach
Oberkärnten nichts im Wege stand. Hätte der Zug
keine 20 Minuten Verspätung gehabt und wäre die
Kreuzeckbahn auch Samstag gefahren , dann wäre
alles optimal gewesen. Aber Männer auf Touren
hält so etwas in keiner Weise auf. Ein Taxi
brachte uns (in Ermangelung eines Busses) nach
Kolbnitz und frischfröhlich gings vom Talboden
schattseitig hinauf auf die Mernikalm (1474m).
Das Glück war uns hold, bei der Jausenstation
warteten wir einen kleinen Regenschauer ab, um
dann voll Überzeugung auf einem falschen Weg
weiterzugehen. Der Irrtum war aber bald bemerkt
und ein wenig abenteuerlich rutschten wir über
einen Steilhang hinunter zum richtigen Weg. Der
Hüttenwirt hatte schon alle Hoffnung aufgegeben,
daß wir noch ankommen, als wir kurz vor
Dämmerung müde und hungrig die Salzkofelhütte
(1987m) erreichten. Im Herd war noch Feuer, das
Gulasch wurde warm gemacht - und wir waren
glücklich.
Die nächste Tagesetappe führte über den
Heinrich Hecht Höhenweg zur Feldner Hütte (2182
m). Der sehr einsame Höhenweg läßt den Blick
über große Almflächen gleiten, vereinzelt von
kleinen Bergseen aufgelockert. Die versprochenen
Murmeltiere konnten allerdings nur die zuvorderst
Gehenden sehen, die anderen hörten bloß ihre
Warnpfiffe. Nach zwei überquerten Scharten tat
die Rast auf der Annaruhe (2508m) unseren
geschundenen Leibern gut. Nachdem das angesagte
nachmittägliche Gewitter ausblieb, hatten wir
keine Eile die Feldner Hütte und den daneben
liegenden Glanzsee zu erreichen. Die vor ein paar
Jahren neu erbaute Hütte blieb uns zwar eine
Dusche schuldig, konnte aber mit dem Luxus von
Warmwasser aufwarten und die Hüttenwirtin
war urlieb. Nach tiefschürfenden
Diskussionen ums Thema Körperbehaarung, einem
guten Essen, einem emotionalen Unospiel und ein
paar Schnäpsen ging´s ab ins Lager.
Der nächste Morgen bot strahlendes Wetter und
das Wissen, daß keine Steigung mehr vor uns lag.
Die 20 km Strecke entlang des Gnoppnitzbaches war
schneller als erwartet erwandert und das Drautal
lag vor uns. Da es erst Mittag war, beschlossen
Harald und Helmut in Pörtschach ins Schwimmbad
zu gehen. Hans wollte auch, mußte aber
feststellen, daß so ein Gruppenticket der Bahn
auch Nachteile hat.
Werner leckt wohl seine Wunden, Georg badet in
Topfen (Sonnenbrand) und alle freuen sich schon
auf die nächste Tour.
Hans
Sa, 15. So, 16.
Juli: Männer im Warmwasser statt Berg &
Baden am Lunzer See
Baden und Wandern in Lunz war angesagt. Je
näher aber das Wochenende rückte, desto
schauerlicher wurden die Wetterberichte. Am
Freitag läutete das Männer-auf-Touren-Handy
ohne Unterlaß: Keiner der Angemeldeten hatte
Lust, sich am Wochenende einregnen und -schneien
zu lassen. Also wurde Baden und Wandern in Lunz
abgesagt. Wir wollten aber auf unser
Badevergnügen trotzdem nicht verzichten, und so
wurde aus Baden in Lunz kurzerhand baden in
Baden.
Bei monsunregenartigen Schauern fuhren wir
Sonntag Mittag mit dem Auto in Wien los (beinahe
wieder versucht, abzusagen), bei Nieselregen
kamen wir bei der Krainerhütte im Helenental an
und bei Sonnenschein erreichten wir das
Schutzhaus Eisernes Tor auf dem Hohen Lindkogel.
Das ist der Lohn der Unerschrockenheit! Einziger
Wermutstropfen: Hunger und Durst waren groß, die
Hütte aber war wegen Urlaub geschlossen. Glück
im Unglück: Auf unseren Gipfelradler mußten wir
dank des Selbstbedienungskühlschranks trotzdem
nicht verzichten. Der Hunger mußte sich ein
wenig gedulden und kam erst nach dem Abstieg in
der Augustinerhütte auf sein Recht, die einen
Weltruf in Sachen Topfenstrudel genießt. Nachdem
wir auch noch unseren Spieltrieb auf dem
Kinderspielplatz nächst der Krainerhütte
ausgelebt hatten, ging die Reise Richtung Baden
zur neugestalteten Römertherme weiter. Wir
ließen uns von Wilfrieds beharrlichen Hinweisen
auf die negativen Kritiken in diversen
Lifestyle-Magazinen nicht beirren und
beschlossen, uns selbst ein Urteil zu bilden.
Dieses fiel - es sei vorweggenommen - äußerst
positiv aus: Lange Öffnungszeiten (bis 22 Uhr),
vernünftige, angemessene Eintrittspreise,
freundliches Personal, eine ansprechende
Architektur und Ausstattung, allerorts gediegene
Materialien, Sauberkeit, ein angenehmes Ambiente,
so richtig zum Wohlfühlen und Entspannen, und -
nicht zuletzt - so manches fürs Auge tummelte
sich im Wasser.
Alsbald pritschelten auch die Tourenmänner
vergnügt im wohlig warmen Schwefelwasser der
Römertherme, sahen gelassen zu, wie der Regen
auf das Glasdach der Schwimmhalle prasselte,
zogen ihre Längen im Schwimmbecken, wohlbehütet
von den aufmerksamen Blicken des attraktiven
Badewärters, genossen die Düfte und Lichtspiele
des osmanischen und aromatischen Dampfbads in
anregender Gesellschaft, entspannten sich im
Tepidarium oder schwitzten in der Biosauna.
So wurden wir reichlich für unsere
Standhaftigkeit belohnt, dem Wetter ein
Schnippchen zu schlagen und die Tour nicht - oder
gerade doch - ins Wasser fallen zu lassen. Zum
absoluten Glück fehlte jetzt nur noch ein
Glaserl Sooßer Rotwein, das aber leider der
späten Stunde zum Opfer fiel.
Peter
Samstag, 20. Mai: Männer
in der Wachau
Ein Samstag Morgen wie wir uns ihn nicht
gewünscht haben, grau in grau und Regen.
Trotzdem sind elf Mann nicht abzuhalten um die
vermeintlichen 18 km in Angriff zu nehmen. In
Loiwein, wo wir den Bus verlassen und unsere Tour
über eine Gatschpiste hinab in einen Graben
beginnen, wünschen sich manche doch lieber im
Bett geblieben zu sein. Doch bald gibts
ordentliche Wege und der Regen hört auf. Wir
wandern entlang romantischer Bäche und durch
urwaldähnlicher Wälder. Unglaublich, dass so
nah von Wien noch derart unberührte Natur zu
finden ist. Leider ist damit auch die Auswahl an
Gasthöfen eingeschränkt und wir sind deshalb
nicht wählerisch bei der Auswahl unserer
Einkehrstätte. Anschließend gehts
zügig der Wachau entgegen, mit manch
beeindruckenden Ausblicken auf die Donau.
Schlusspunkt ist ein Heuriger in Spitz, wo bei
Wein und Brot niemand auf den Gedanken kommt die
angekündigte Streckenlänge anzuzweifeln.
Die Messung auf der elektronischen Karte des
Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen ergibt
27,4 km.
Franz
25. März 00 Wanderung auf
den Hohen Man(n)dling
Samstag Morgen gegen 7 Uhr. Der Blick aus dem
Fenster lädt zum Weiterschlafen ein. Regen, Wind
und alles Andere als frühlingshafte
Temperaturen. Trotzdem finden sich kurz vor 8 Uhr
fünf unerschrockene am Bahnhof Meidling ein.
8:04 - der Zug fährt ab und einer schafft noch
den Sprung in den rollenden Waggon. Jetzt sind
wir sechs.Wie so oft werden der Optimismus und
der Einsatz belohnt. Kein Tropfen während der
gesamten Wanderung und so bleiben all die
wunderbaren GoreTex-, Sympatex-, TransenTex-
Dreischicht-Laminatjacken den ganzen Tag im
Rucksack. Der Weg führt uns von Wopfing zügig
den Berg hinauf. Als Raststätte dient ein
Hochstand der sich im Geäst einer
alleinstehenden Buche befindet. Auch die
heimtückisch angebrachten Wegmarkierungen
können nicht verhindern, dass wir unser Ziel
erreichen. Die Berndorfer Hütte bietet den
Fleischtigern reichliche Auswahl. Für Vegetarier
gibts lediglich Käsebrot. Und das ohne
Kren. Selbst drei Sorten Lindt-Schokolade sowie
basische Kekse können das nicht mehr wett
machen. Als Abstieg wird die kniestrapazierende
Direttissima gewählt. Der idyllische Bahnhof
vis-à-vis der Papierfabrik "DANKE"
lädt zum heiteren Personenerraten ein. Die
illustre Runde besteht für eine halbe Stunde
aus: Physikgenie Madame Curie, werweißwasfürein
Sportler Bubendorfer, noch nicht Präsident
Lugner, nicht mehr Erzbischof Groer und "bin
ich schwul?" G. Tolar. Eine zeitintensive
Rückreise beendet einen schönen
Wandertag.
franz
20. Februar 00 Wanderung
im Leithagebirge
Nachdem die notwendige Kälte den
Neusiedler-See nicht zum Erstarren brachte, wurde
nichts aus dem Eistraum" und die
Pirouetten fielen sprichwörtlich ins Wasser.
Dennoch machte sich eine kleine Gruppe (Peter,
Franz, Otto) Sonntag vormittag mit der Bahn auf
den Weg nach Müllendorf. Von dort ging es über
den Schönen Jäger" durchs
Leithagebirge Richtung Eisenstadt. Das Terrain
wurde als Mountain-Bike-tauglich gewertet und
für allfällige Touren vorgemerkt. In der
burgenländischen Landeshauptstadt wurde
zunächst Einkehr in einer Konditorei gehalten
und festgestellt, dass hierorts auch
schwulenfreundliche Geschäfte und Läden
unserseins anzusprechen versuchen. Von
Ortsansässigen wurde uns für einen
Heurigenbesuch der Vorort" St.Georgen
empfohlen in einer rustikalen Stube wurden wir
weder kulinarisch noch bedienungsmäßig
enttäuscht.
Ein übereilter Aufbruch und strammer Laufschritt
lies uns den Zug vor 17.00 nach Wien noch
erreichen.
otto
6. November 99
Heurigentour nach Gumpoldskirchen
Aus Zwei mach Sechs, könnte das
Untermotto lauten. Erst nach und nach erreichten
wir unsere endgültige Gruppengröße. In
Mödling befanden einige Mitgeher, dass die
Einkaufsstadt bestimmte Vorzüge zu bieten
hätte, neben Kinderflohmarkt und Kaffeehäuser.
Letztere wurden glücklicherweise übergangen und
eine Stadtbegleitung mit Helmut und unserem
Maskottchen Harry führte uns direkt Richtung
Beethoven-Weg, vorbei an der Krausten Linde oder
wars die Föhre(?) zum Anninger Schutzhaus.
Hier versagten meine pädagogischen Fähigkeiten
und ein allgemeines Durst- und Hungergefühl
zwang uns zur Labung. Das Wetter war uns gewogen
und so genossen wir vom Anninger den Blick ins
nebelverhangene Tal. Ein wunderschöner Fußweg
durch den Laubwald führte uns an Weingärten
vorbei unserem Ziel entgegen. Eine sogenannte
Weinverkostung erfolgte durch reihumgeben der
Weingläser, zumindest das Gansl musste nicht
vorbestellt werden; ansonsten waren wir geduldet,
freundlich empfangen schon weniger. Somit bleibt
festzuhalten, die Küche ist bei Straitz
(Kirchengasse 4) zwar hervorragend, allerdings
hätten wir uns mehr Beachtung und eine
vereinbarte Kellerführung gewünscht. Daher
Aufruf an alle: wer kennt für eine der nächsten
Touren schwulen Winzer oder
Heurigenlokalbesitzer?
otto
10. Oktober 99 Tour
entlang der historischen Semmering-Bahn
Die technisch geniale Bahnverbindung zwischen
Gloggnitz und Mürzzuschlag des Venetianer Carlo
Ghega, später zum Ritter von geadelt, wurde 146
Jahre nach der Eröffnung von einer Gruppe
tourbegeisterter Männer abgegangen. Dabei wurde
nicht nur des Schweißes und der Mühe der bis zu
10.000 Arbeiter der damaligen Baustelle gedacht,
vielmehr erregte die Fantasie der Mitwanderer,
wie und unter welchen Bedingungen die vermutlich
jungen Bauarbeiter untergebracht waren,
beziehungsweise was nach Feierabend so alles
lief. In gleicher Weise wurden Spekulationen
angestellt, wie Herrn von Ghegas sexuelle
Ausrichtung bestellt war. Da keinerlei Ehelichung
in der Literatur zu finden war, hingegen eine
Dienstreise nach Amerika mit einem
Studienkollegen durchgeführt wurde,
war auch die Frage des Verhältnisses der Beiden,
Gegenstand verschiedener Erörterungen.
Mit einer Gruppengröße von 17 war diese
Sonntagswanderungen einer der beliebtesten in der
bewegten Geschichte der Männer auf Touren.
Gleichzeitig wurde sie wie auch schon die
Herbsttour des vergangenen Jahres speziell vom
Präventionsbereich der Aids-Hilfe angekündigt.
Besonders gefreut hat uns, daß Freunde extra
auch aus Graz angereist waren. Auf diesem Weg
einen lieben Gruß und ein Dankeschön.
Am Ausgangspunkt der Wanderung, Luftkurort
Semmering wurden wir von alten Dampflokomotiven
und einer Blaskapelle begrüßt - für das
nächste Mal wird auch der Bahnhofsvorstand
dahingehend instruiert werden, die schwule
Touren-Gruppe über Lautsprecher willkommen zu
heißen. Das Wetter hatte, trotz weniger guter
Vorhersagen, ein Einsehen und ließ uns trocken
den gut beschilderten Weg (ca. 21 km) bis
Payerbach-Reichenau nehmen. Nachdem die erste
Einkehrstation Blunznwirt einen wenig
einladenden Eindruck hinterließ, war die
nächste angepeilte Raststation für unsere
Gruppengröße nicht gerüstet, sodass wir erst
gegen halb zwei ein Gasthaus erreichten. Dies
allerdings hat sich im Nachhinein als
hervorragende Lösung erwiesen. In einem
Extrazimmer an der großen Tafel konnte sich die
ganze Runde an köstlichen Speisen laben - unter
anderen auch an Kaiserschmarrn. Ich möchte nicht
versäumen allen die kulinarische Stätte für
etwaige Wiedereinkehr in Erinnerung zu
rufen:
Gasthof Pension POLLERES (Kreuzberg 81, 2641
Schottwien; Tel +2666/52013)
Für die Nachlese über die historische
Bahnstrecke:
http://www.semmering.or.at/semmering/
otto
25. - 26. September
99 Fürchtet Euch nicht! Ein
ungewöhnliches Wochenende am Großen
Pyhrgas.
Wettervorhersagen sind derzeit ungefähr so
unnötig wie Sonntags-Wahlfragen. Ein für
allemal lehrte uns dieses Wochenende, derlei
Unfug auszublenden und eine Tour in Angriff zu
nehmen, die vom Tal (Anreise per Zug aus Wien und
Graz, sowie per Auto aus Stuttgart und
Schwanenstadt!) quer durch Wald und Wiese bis in
hochalpine Regionen führt. Sommerlich-schwüle
Hitze und Sonnenschein begleiteten uns auf der
ersten Etappe von Spital am Pyhrn durch die
Vogelgesangklamm zum Rohrauer Haus. Gestärkt
beschlossen wir, den für Sonntag geplanten
Gipfel noch am Nachmittag zu besteigen. Der
Hofersteig führte steil und stetig zunächst
durch Wald, später durch spärliches
Kiefergewächs, um schließlich auf kargem
Geröll den Weg zum Gipfel zu bahnen. Doch kurz
vor dem Erreichen des Gipfels (um die 9. Stunde)
- bei der Abzweigung zum Tagesziel
Hofalm - verfinsterte sich der Himmel
und Wind blies uns kalt und unfreundlich ins
Gesicht. Allein es gab Gipfelstürmer, um die
Ehre der Männer auf Touren - nicht zuletzt im
Gipfelbuch - zu retten. Nebel und Totenstille
(der Wind hatte sich gelegt) verliehen dem
Abstieg zur Hofalm etwas eigenwillig
mysteriöses, inniges. Bäume erschienen wie
bizarre Gestalten, die sich gen Himmel recken.
Ruhe, sonderbare Ruhe. Die wurde jäh gebrochen
durch 13-stimmiges Gebrüll von
Marmorstein und Eisen bricht und
ähnlichen Unabkömmlichkeiten der bayrischen
Wandergruppe auf der Hofalm-Hütte.
Wir konnten uns in einen Nebenraum retten, die
Hüttengaudi blieb uns erspart, nicht jedoch ein
entnervter Wirt. Tags darauf brachen wir
talwärts auf, herbstlich duftende Luft erfreute
uns auf dem Fußweg nach Spital. Nach dem Besuch
eines wenig erquicklichen Erntedankfestes am
Dorfplatz zerstreuten wir uns wieder in alle
Himmelsrichtungen, gleich einer
Mimi-Diaspora.
christoph
11. - 12. September 99
Paradiesische Landschaft
Ein Wochenende in den Klafferkesseln
Meine Eltern brachten uns (Dominik, Ingo und
mich) dankenswerterweise zu unserem Ausgangspunkt
Riesachfälle (Untertal- Schladming), der wegen
des traumhaften Wetters ein massiges
Wochenende vermuten ließ. Sämtliche
Reservierungsversuche in den Schladminger Tauern
schlugen fehl, weshalb wir mit Tagesrucksäckchen
über die beeindruckenden
Riesachfälle und den Riesachsee zur Preintaler
Hütte aufstiegen. Das zufällige Angebot von
drei Schlafplätzen der liebenswerten
Sennerin der Nachbarhütte ließ uns kurzerhand
umdisponieren. Mit lächerlichem
Tagesgepäck (ohne Wechselwäsche, Toys und nur
spärlichstem Proviant) beschlossen wir zu
bleiben, um tags
darauf via Klafferkessel und Greifenstein eine
ausgiebigere Tour in Angriff zu nehmen. Der
Versuch, am Samstag Nachmittag noch den
nahegelegenen Gipfel Schneider auf
wildem Weg zu erreichen gelang uns wegen der
erforderlichen free-climbing-Aktionen nicht
ganz... Dafür genossen wir die beinahe
windstille trogartige Landschaft und den
unglaublichen Sternenhimmel spätnachts.
Supi-motiviert brachen wir am Sonntag kurz nach 7
Uhr früh Richtung Klafferkessel auf. Die Farben-
und Sonnenstrahlenspiele deuteten auf
Marienerscheinungen. Der Entdeckergeist wollte
sich dank der zig-dutzend Wandergruppen nicht so
wirklich einstellen, dafür mischte sich unter
die sonst etwas einfältige
Berggesellschaft so manches Früchtchen. Zu den
Klafferseen und die umgebende Landschaft
(lebensmüde Schafe in hochprozentigem Gelände!)
fehlen mir die Worte, mann muss es gesehen
haben.
Am Gipfel tummelten sich stets um die 50 Leute,
sonnend, ausziehend, fressend, fotografierend
(originell: Gipfelkreuz). Der sonnig-heiße
Abstieg von stolzen 1600 Höhenmetern geriet dann
doch etwas anstrengend, obschon die grandiose
Aussicht und das dichte Heidelbeergestrüpp
einiges verzeihte. Über die Gollinghütte kamen
wir zurück zu den Riesachfällen, ein
nahegelegenes Fischgasthaus *schmatz* erquickte
uns. Eine Traumtour.
christoph
22. - 26. August 99 Sonne,
Gletscher, Gämsen & Du. Eine Woche
schwuler Dachstein.
Ordentlich ausgerüstet trafen wir uns am
Samstag mittag am Bahnhof Schladming, in Ramsau
Ort bediente uns eine wahrlich vollbusige und
zünftig-witzige Wirtin: alle wenig- oder
kurzbehaarten Männer hält sie für Brüder.
Während des netten Aufstiegs - ein gutes
Aufwärmtraining - begegneten uns gleichgesinnte
Tourenmänner aus Dänemark, ein Blick sagt mehr
als tausend Worte. Und dann die erste gnadenlose
Härte der hetengeprägten Bergwelt: Der blonde
kräftige Jüngling auf der Südwandhütte. Etwas
verwirrt und doch standhaft, ließ der
Hüttenwirt sich zumindest in unsere Gespräche
verwickeln. Zeitig machten wir uns am Sonntag auf
den Weg Richtung Hofpürglhütte. Eine
sträfliche Missachtung der Anweisungen des
Gruppenleiters (zum Ärgernis des Betroffenen
gelegentlich als Führerin oder
Domina bezeichnet) führte bereits
auf den ersten hundert Metern zu einem wenig
spektakulären Umweg. Forthin gab es klare,
straffe Anweisungen. ;-) Spätsommerliche Hitze
wechselte mit bisweilen alpiner Frische, die
gesamte Woche jedoch sollte traumhaftes
Bergwetter herrschen. Ein Abstieg zum Almsee
brachte uns in den Genuss von pensionierten
Halbschuhtouristen, die unsere Yoga-
und ähnliche Entspannungsübungen
mehr oder weniger goutierten. Der
spätmittägliche Aufstieg zur Hofpürgl Hütte,
die von außen mehr versprach, als sie
tatsächlich bot, geriet zu einer
schweißtreibenden Tour. Duschen mit
gletscherkaltem Wasser verschreckte so manchen
unseres mittlerweile achtköpfigen Teams.
Der Austriaweg führte uns am Montag zu einer der
freundlichsten und kulinarisch wertvollsten
Jausenstationen unweit des Theodor Körner
Hauses. Bereits frühnachmittags erreichten wir
die Gablonzer Hütte, was einen Teil unserer
Gruppe zu einer (Seilbahn-)Talfahrt zum Vorderen
Gosausee animierte, an welchem wir einen schwulen
Badestrand ins Leben riefen. Mit Bachsaiblingen
gestärkt, kehrten wir spätabends zur Zwieselalm
zurück, Alpenglühen und die beeindruckende
Gletschersicht beim Aufstieg bleiben
unvergesslich. In der Ferne erblickten wir auch
unser nächstes Ziel: die Adamekhütte. Der
Dienstag sollte für einen Teil unserer Truppe zu
einer ungeahnten Herausforderung werden. Die
Talmimis stiegen ab zu den Gosauseen, um auf
direktem Weg die Adamekhütte zu erreichen. Die
Bergmimis jedoch kamen auf Hochtouren: Nach
dreistündiger Wanderung in taufrischer
Morgensonne über den Steiglpass querten wir den
Gosaukamm, um auf dem Linzer Weg heftige,
kräfteraubende Klettersteige (nix für
Angstmimis!) in Angriff zu nehmen, welche uns
durch die Reißgang Scharte Richtung
Gosaugletscher führten. Mühsame Geröll- und
Schneefelder schließlich entlockten den Männern
auf Touren manchmal zickige Bemerkungen - heute
sind wir natürlich stolz auf unsere Heldentat
;-))). Nach 8 Stunden hochalpiner Maso-Tour
empfing uns der Rest der Gruppe herzlichst.
Spätestens auf der Adamek Hütte bestand kein
Zweifel: der gesamte Dachstein wusste von einer
schwulen Gruppe... Trotzdem gab es kein mobbing,
unser maskulines Auftreten überwältigte die
übrigen Alpenfreunde offensichtlich *frech
grins*. Quer durch eine Geröllwüste
wanderten wir tags darauf via Simonyhütte
(derb-rabiate, aber angeblich nette
Hüttenwirtin!) Richtung Schilcher-Haus, durch
Kiefernpampa. Abends beglückten uns junge
Uniformierte von der nahegelegenen Bergkaserne
mit Zirbelschnaps und Weiberfantasien *schluchz*.
Am Donnerstag durchschritten wir in schwüler
Almhitze das weitläufige Buschwerk,
die Guttenberg Hütte bot mittägliche Rast, der
Abstieg bedeutete Abschied nehmen von einer
überwältigenden wiewohl erholsamen
Berglandschaft. Abendliches Nacktbaden im
Attersee und ein köstliches Abendessen in
Nussdorf markierten die Endpunkte dieser
begeistert aufgenommenen Bergtour.
christoph
26. - 27. Juni 99 Zwettl /
Stausee Ottensein
Kaum in Zwettl angekommen stürzen wir uns ins
Abenteuer. BILLA und DM sind die ersten
Höhepunkte. Dann gehts zielstrebig zu
unserem Etappenziel dem Zeltplatz von
Lichtenfels. Als richtige Tourenmänner
verzichten wir natürlich möglichst auf
schnöden Asphalt und kämpfen uns mit unseren
Rädern auf schmalen Pfaden durch die lokalen
Wälder. Am Ziel angekommen, die große
Ernüchterung: Kein Netz für ONE. Zum Glück
gibts jedoch Männer die max. dabei
haben.Die müssen dann für alle Bedürfnisse
telekommunikativer Art herhalten. Den Abend
verbringen wir beim Feuerwehrfest und in der
angeschlossenen Disco. Die Hoffnung, daß sich
manch einer der ortsansässigen männlichen
Bevölkerung von unseren Werbemaßnahmen
ansprechen läßt, wird leider nicht
erfüllt.
Der Sonntag ist gekennzeichnet von Vielfalt.
Rudern und schwimmen auf und im See , singen im
Wald, Radeln im Umland, Kuchen essen im Cafe,
jedem sein individuelles Programm. Trotz
verschärftem Kommunikationsproblem mäxchen hat
keinen Saft mehr- gelingt uns das Treffen zur
gemeinsamen Rückfahrt nach Zwettl. Dank ÖBB
haben wir 2 h Stunden Zeit uns zu erhohlen und
gemeinsam über das schöne Wochenende zu
reflektieren.
franz
5. - 6. Juni 99 Männer im
Mährischer Karst
Vergangenes Wochenende stand in weiser
Voraussicht - gerade rechtzeitig zur ersten
Hitzewelle dieses Sommers - eine Höhlenfahrt
(die Rückfahrt war angesichts der mörderischen
Temperaturen eher eine Höllenfahrt) in den
Mährischen Karst auf dem MaT-Programm. Drei
Männer auf Touren hoch begaben sich in der
charmanten Begleitung von Kvetoslav von der
Schwulengruppe STUD Brno in den kühlen
Untergrund - tagsüber in die Tropfsteinhöhlen,
Krater, Wälder und Schluchten des Mährischen
Karsts, während der Nacht in die Lasterhöhle
Kings Club - eine der beiden
Brünner gay discos. Nach 20 km Fußmarsch und
mehreren Krügeln Starobrno erforderte es schon
einige Kondition, auch noch die ganze Nacht
durchzumachen. Jedenfalls ist es gelungen, durch
diese gemeinsame Fahrt internationale Kontakte zu
knüpfen, Bekanntschaften zu schließen und
Freunde zu gewinnen sowie Naturerlebnis mit
Szeneerlebnis zu verbinden. Nur schade, dass
diesmal so wenige Männer auf Touren zu bringen
waren, wem es jetzt ein wenig leid tut, sich von
den Beschwerlichkeiten einer Auslandsreise
abschrecken haben zu lassen, dem sei gesagt: Die
nächste Gelegenheit zum großen Erlebnis bietet
sich in Kürze.
peter
Weitere Tourenberichte und Bilder können
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