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Sonntag, 31. Mai 2015

Radtour/Wanderung Ysperklamm
Ybbs an der Donau - Weins - Ysperdorf - Altenmarkt - Ysperklamm

  Sechs Radler fanden sich um 08:45 am Wiener Westbahnhof ein, nämlich Axel, Frankie, Gernot, Helmut, Oliver und Stefan. Fahrkartentechnisch ließ sich dies mit einem Einfach-Raus-Radticket und einer Vorteilscard-Einzelfahrt günstig lösen. Im REX mit Abfahrt 09:00 hatte jeder Waggon einen Fahrradabstellbereich, daher war es problemlos möglich, alle Räder unterzubringen, wenngleich nicht alle in einem Waggon.

Nach 1½ Stunden Fahrzeit war Ybbs an der Donau (224m) erreicht. Kurzes Kartenstudium zur Orientierung und um 10:40 ging es los. Die erste Etappe führte auf der Bahnhofstraße nach Nordwesten und nach einem Kreisverkehr zur Donau. Dass die Radwege relativ gut beschildert waren, erleichterte die Sache. Der Donau entlang ging es zum Kraftwerk Ybbs-Persenbeug, nach Wechsel aufs andere Ufer weiter der Donau entlang über Weins bis zur Abzweigung nach Ysperdorf. Auch hier war die Beschilderung einwandfrei.

Der Yspertalradweg ist im Prinzip identisch mit der Landesstraße L 7275, die dem gewundenen Lauf der Ysper folgt. Auf dieser Nebenstraße gibt es wohltuend wenig Verkehr. Landschaftlich bietet sich ein fast unverbautes Tal mit bewaldeten Hängen links und rechts und Wiesen im Talgrund, in deren Mitte die Ysper plätschert. Die Steigung ist mit einem Höhenzuwachs von 256m auf 14km mäßig und keineswegs quälend. Trotzdem ging so um Mittag herum an der Abzweigung Lembach Helmuts E-Bike der Saft aus. Ein E-Bike ohne "E-" ist nur schwer, folglich verlangsamte sich das Tempo so, dass der Zeitplan gefährdet schien. Daher fuhren die anderen 5 weiter, während Helmut mit einem Kartenausdruck und der Option, in Altenmarkt auf die Rückkehr der anderen zu warten, sich selbst überlassen blieb.

Nach der Einmündung in die B 36 war für ein paar Kilometer eine breitere und verkehrsreichere Straße zu befahren, ehe bald nach dem Ort Altenmarkt (498m) wieder Nebenstraßen gefahren wurden, die über die Orte Hofedel und Parming zur Ysperklamm führten. Dabei waren noch ein paar Steigungen zu bewältigen.

Bei Ankunft im Gasthof Forellenhof (551m) um 13:15 warteten dort schon Friedrich und Wolfgang, die mit dem Auto angereist waren. Der Forellenhof bot eine sehr gemütliche, überdachte Holzterrasse, die Bedienung versprühte weder Charme noch Unfreundlichkeit, sondern irgendwas dazwischen, die Speisekarte bot (von der Forelle abgesehen) wenig Überraschungen, aber mit dem Essen waren letztlich alle zufrieden. Von Helmut war via Handy in Erfahrung zu bringen, dass er inzwischen im Gasthof zur Linde in Altenmarkt eingekehrt war und dort seine Batterien lud.

Um 14:20 erfolgte der Aufbruch zur kleinen Wanderung durch die Ysperklamm. Die Ysper stürzt hier auf einer Länge von 2000 Meter über zahlreiche Steilstufen über 300 Meter durch eine Schlucht ab. Der Weg durch die Klamm ist mit Steinstufen, Holzstegen und Brücken begehbar gemacht. Für den Wanderer bietet sich eine schöne, lange Klamm mit Fels, Wasser und feuchteliebenden Pflanzen. Dazwischen liegen immer wieder riesige, moosbewachsene Granitblöcke.

Beim Erreichen des oberen Klammendes (836m) erwiesen sich die weiteren Wandermöglichkeiten als begrenzt. Der sicherlich sehr schöne Druidenweg über den Kaltenberg zum Forellenhof hätte weitere drei Stunden Gehzeit erfordert, diese Zeit stand nicht zur Verfügung. Die einfacheren Abstiege auf Forstwegen schienen wenig attraktiv, daher erfolgte der Abstieg am gleichen Weg zurück durch die Klamm.

Um 16 Uhr war man wieder beim Forellenhof angelangt, wo inzwischen Helmut eingetroffen war. Die Klammwanderung konnte er nicht mehr nachholen, aber für eine weitere Einkehr im Forellenhof auf eine Tasse Kaffee oder sonst ein Getränk war noch Zeit. Zum Abschluss machte Wolfgang noch ein Foto, dann traten Rad- und Autofahrer um 16:40 getrennt den Heimweg an.

Der Rückweg war identisch mit dem Hinweg. Die paar Steigungen zwischen Ysperklamm und Altenmarkt waren nicht schlimm, danach ging es kontinuierlich bergab auf einer sehr genussreichen Abfahrt im flotten Tempo durch das idyllische Yspertal. An der Donau gab es ein derartiges Gefälle zwar nicht mehr, aber auch die restlichen 10 Kilometer bis Ybbs waren schnell bewältigt, sodass die Gruppe um 18:30 am Bahnhof eintraf - fast eine Stunde vor dem nächsten Zug. Das Bahnhofsresti war zu, das Gasthaus gegenüber ebenso, also blieb nichts anderes über, als sich auf die Bänke auf Bahnsteig 1 zu setzen und auf den Zug zu warten. Der überraschender Ansturm einer Reisegruppe von mindestens 50 Personen, die alle auf Bahnsteig 1 herumirrten und Bahnsteig 2 suchten, sorgte für Abwechlung. Der REX kam um 19:22 und endete pünktlich um 21 Uhr in Wien Westbahnhof.

Für die Radfahrer bedeutete dieser Tag 64km Streckenlänge mit ca. 420m Höhendifferenz, Fahrzeit abzüglich längerer Pausen 4 Stunden (Tour auf Google Maps). Die Wanderetappe durch die Ysperklamm schlug mit 4km, 300 Höhenmetern und 1¼ Stunden Gehzeit zu Buche. Für alle Teilnehmer war es ein lohnendes Unternehmen bei Prachtwetter und angenehmen Temperaturen.


Weitere Tourenberichte und Bilder können über die Chronik aufgerufen werden.

 

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