Tourenbericht |
Seewigtal geplant vom
28.06. 01.07.2013
durchgeführt vom 28.06.
30.06.2013 |
Tatsächliche Teilnehmer:
Markus, Giovanni, Alois, Erik, Alfred mit Hund,
Roland
Am Anreisetag, 28.06.2013,
trafen wir uns gleich am Bahnsteig in Meidling
und es wurde verkündet, dass wir nur 7 Männer
auf der Tour sind. Gedanken machten wir uns um
unseren Gert, der hatte sich nicht mehr gemeldet
und am Bahnsteig war er auch nicht erschienen.
Roland hatte ja noch die Hoffnung, dass er
irgendwo noch unterwegs zusteigt. Spätestens um
10:42 Uhr am Zielbahnhof in Aich-Assach gaben wir
jedoch die Hoffnung auf.
So war unsere Wandergruppe auf
nur 6 Männer und ein Hund geschrumpft.
In Aich gingen wir gleich mal ins
Info-Büro, um uns den richtigen Einstieg ins
Seewigtal zeigen zu lassen. Zunächst führte uns
unser Weg leicht bergan durch Bauernhöfe,
Viehweiden und das letzte Stück auf der
Mautstraße entlang. Nach 2 Stunden und 20
Minuten erreichten wir unser 1. Etappenziel
das Seestüberl zum Mittagessen.
Nach einer ausgiebigen Pause brachen wir um 14:30
Uhr dann auf.
Zunächst führte uns unser Weg zum Steirischen
Bodensee, mit herrlichen Forellen in glasklarem
Wasser in malerischer Umgebung der Berge. Bis
jetzt war es ja noch ein gemütlicher
Spaziergang. Nach der Umrundung des Sees begann
der richtige Aufstieg. Das bedeutet, dass wir auf
kürzester Strecke 500 Höhenmeter zu überwinden
hatten. Der Weg führte uns an einem sehr
beeindruckenden Wasserfall vorbei, auf Holz- und
Eisentreppenstufen steil bergauf. Im oberen
Drittel machte uns der Hüttenwirt des
Hans-Wödl-Hauses auf kleinen Holztafeln Mut
nur noch 200 hm; nur noch 150 hm; nur noch
100 hm; nur noch 50 hm gleich bist du oben
nicht aufzugeben. Endlich waren wir auf der
kleinen Hochebene angelangt und sahen in ca. 150
m Entfernung unser Tagesziel die Hans
Wödl Hütte. Bis jetzt hatte es das Wetter auch
gut mit uns gemeint und so erreichten wir um
17:00 Uhr unsere Hütte. Zunächst wollten wir
alle erst mal was zu trinken, bevor wir das
Quartier bezogen. Es war doch eine gute Leistung
für den ersten Tag, insgesamt von Aich aus rund
830 Höhenmeter in ca. 5 Stunden.
Wir waren die einzigen
Übernachtungsgäste auf der Hütte viele
hatten abgesagt, da der Wetterbericht nicht so
gutes Wetter vorausgesagt hatte. Am Abend
unterhielten wir uns mit dem Hüttenwirt über
unsere weitere Wandertour und er machte uns schon
viel Mut für unsere nächste
Tagesetappe zur Preinthaler Hütte. Der
vorgeschlagene Weg um den Hüttensee herum zum
Obersee und weiter die Neualmscharte zu erklimmen
wurde kategorisch durch den Hüttenwirt abgelehnt
viel zu steil bei der Schneelage und es
ist mit Vereisung zurechnen. Einzige
Möglichkeit: über die Filzscharte und der
Kaltenbachschulter auf die andere Seite des
Höhenzuges zu gelangen, jedoch ist auch dort mit
viel Schnee, fast keine sichtbaren Markierungen
und nur Orientierung an Hand des Geländes zu
rechnen. Nach Beratschlagung entschlossen sich
Erik, Alois, Alfred mit Hund und Roland die
Überquerung zu wagen. Markus und Giovanni
wollten dies nicht und sind am nächsten Tag
wieder abgestiegen.
Unser 2. Tag, 29.06.2013,
begann wie immer früh mit Frühstück um 7:00
Uhr. Danach verabschiedeten wir uns von Markus
und Giovanni.
Der Hüttenwirt erklärte uns noch an Hand von
Fotos, woran wir uns oben im Gelände orientieren
sollten und dass es nur eine einzige direkte
haglige Stelle von ca. 50 m am absoluten Grad
gab. Dann sollte es eh alles bergab gehen und wir
haben es überstanden.
So brachen wir um 8:00 Uhr bei
doch schönem sonnigen Wetter auf und es ging
gleich tüchtig von der Hütte aus steil bergauf.
Nach einer Stunde erreichten wir eine kleine
Hochebene mit einer Jagdhütte, ein wahrlich
idyllischer Fleck.
Bald zeigte es sich, dass wir
schon großes Glück hatten. 1., dass jemand vor
ein paar Tagen in Richtung Hans Wödl Hütte
gegangen war und wir somit seine Fußtapsen im
Schnee noch sehen konnten und 2., dass noch kein
Neuschnee gefallen war.
Von der Jagdhütte gings gleich
nochmals steil bergauf und so trafen wir nach
weiteren Stunde-Gehzeit auf unser erstes
Schneefeld von ca. 200 m Länge. Hier wiesen uns
die Fußspuren den Weg und die eine oder andre
Markierung war auch sichtbar. Es ging stetig
leicht bergauf und immer wieder versanken wir
knöcheltief im Schnee.
Nach dem Schneefeld war wieder
alles frei und es ging schneefrei entlang der
Berge weiter. In Sichtweite jedoch sahen wir
bereits den nächsten Schnee. Den erreichten wir
schon nach 30 Minuten. Alfred folgte einfach den
Fußspuren. Wir andren versuchten durch die
herausragenden Steine so wenig wie möglich mit
dem Schnee in Berührung zu kommen. Es gelang
nicht immer und schnell passierte es, dass man
bis zu den Knien im Schnee steckte. Nach einer
weiteren halben Stunde kamen wir zur Filzscharte
auf immerhin 2213 hm. Hier stand auch ein
Wegweiser und wir mussten uns echt entscheiden,
was wir tun weiter gehen oder umkehren.
Der Himmel zog schwarz zu und vor uns ein großes
Schneefeld, wo man fast keine Markierungen finden
konnte, einzig die Fußstapfen. Wir entschieden
uns doch weiterzugehen und hielten uns an die
Fußstapfen und den Orientierungspunkten, die uns
der Hüttenwirt an Hand der Bilder gezeigt hatte.
Das Schneefeld stieg immer weiter leicht bergan
und beim Überqueren sackten wir immer wieder mal
knietief in den Schnee ein. Endlich nach ca. 30
Minuten erreichten wir die Kaltenbachschulter.
Jetzt hatten reichlich 800 hm von der Wödl-
Hütte aus erklommen.
Wieder mussten wir uns entscheiden, entweder
über den schmalen Grad (ca. 60m) oder Abstieg
zum Hauser Keibling. Der Grad wäre bei
Schneefreiheit überhaupt kein Problem, aber
jetzt ??? immerhin konnte man links und rechts
ca. 50 60 m in die Tiefe rutschen. Wir
gingen über den sehr schmalen Grad und brauchten
doch für die kurze Strecke fast 30 Minuten. Auf
der andren Seite angelangt, hieß es endlich es
geht nur noch bergab. Jedoch auch der Abstieg war
auch nicht grad beschaulich. Im oberen Teil war
überall noch jede Menge Schnee und nirgends eine
Markierung zu sehen, nur die Fußstapfen wiesen
uns den Weg. Eigentlich war es mehr ein
vorsichtiges runter-, ab- und zwischenrutschen
von den mit nassem Schnee bedeckten Steinen. Aber
auch das haben wir hinter uns gebracht. Als wir
tatsächlich den Schnee hinter uns gelassen
hatten, konnten wir erst mal an unsere wirklich
wohlverdiente Mittagspause denken. Wir hatten
immerhin fast 5 Stunden Gehzeit hinter uns und
setzten uns auf einen sonnenbeschiedenen
trockenen Platz.
Nach einer halben Stunde brachen
wir zu unserem Tagesziel, der Preintaler Hütte,
auf. Nun war die Sonne unser stetiger Begleiter.
In Höhe der Neualm (1849 hm) stießen wir dann
auch auf unseren ursprünglich geplanten,
derzeitig nicht begehbaren, Weg. Jetzt waren
viele Wanderer unterwegs. So trafen wir auf den
Chef der Preintaler- und den Chef der AV
Ortsgruppe. Wir unterhielten uns über unser
Vorhaben des nächsten Tages und wurden sofort
auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Also
an den Sonntagskarseen vorbei über die
Rettingscharte zur Breitlahnhütte ist absolut
nicht begehbar! Eine Möglichkeit ist eventuell
über die Trattenscharte zur Breitlahnhütte zu
gehen. Wir sollen aber unbedingt noch mit dem
Hüttenwirt unseren Weg besprechen. So setzten
wir frohgemuts unseren Weg zur
Preintalerhütte fort. Das letzte Stück zur
Hütte (1657 hm) ging sehr steil bergab und so
trafen wir nach ca. 2,5 Stunden Gehzeit in der
Hütte ein. Alfred kam bedeutend später, aber
nicht weil er schlapp machte, sondern sein Hund
absolut ausgepowert war und viele Pausen
benötigte.
Auf der Hütte mussten wir erst
mal unseren Durst stillen, bevor wir unsere
Zimmer bezogen. Duschen war angesagt und auch
möglich getreu dem Motto in den Bergen
Duscht zu zweit und spart Wasser
wurde die Reinigung vollzogen. Das Abendessen
schmeckte nach dem wirklich anstrengenden Tag
besonders gut. Später kam dann der Hüttenwirt
zu uns und erklärte uns, dass der Wödl-Wirt
angerufen hat, ob wir auch wirklich unbeschadet
angekommen sind. Das nutzten wir auch gleich, um
unseren nächsten Tag zu besprechen. Er sagte,
dass der Weg über die Rettingscharte überhaupt
nicht begehbar ist, da so viel Schnee noch liegt.
Zuhörende Nachbarn, die in die Klafferkessel
einsteigen wollten, bestätigten dies. Unsere
Ausweichroute über die Trattenscharte (2400 hm)
hatten vor zwei Tagen Wanderer versucht zu gehen.
Sie sind nach ca. zwei Stunden wieder umgekehrt,
weil bereits weit vor der Scharte so viel Schnee
noch lag, dass man nicht weiterkam. In der
Zwischenzeit fing es auch sehr stark an zu regnen
an und der fällt dann in 2000 m Höhe nur als
Schnee. So beschlossen auch wir, Alois, Erik und
Roland, am nächsten Tag von der Preintaler
Hütte abzusteigen. Alfred hatte nach seinem
Eintreffen sofort gesagt, dass er die Tour wegen
dem Hund abbrechen muss.
Den Abend verbrachten wir mit
einem beliebten Brettspiel was kann dies
wohl sein??? Mensch ärgere dich nicht.
Unser 3. Tag, 30.Juni
2013, begann wie immer, aber dennoch
viel ruhiger, weil wir ja viel Zeit hatten.
Dennoch waren wir bereits um 7:50 Uhr
abmarschbereit. Der Abstieg war immer wieder von
kleineren Regenschauern und einzelnen
Sonnenstrahlen begleitet. Bei der oberen
Gfölleralm haben wir dann den alpinen Weg über
die Höll genommen. Ein faszinierender Abstieg
entlang der Riesachwasserfälle über Leitern und
Stege und zum Abschluss über eine Hängebrücke.
So trafen wir dann nach 2,5 Stunden auf dem
Parkplatz beim Gasthaus Riesachfälle ein. Von
hier fuhr dann unser Bus um 11:05 Uhr nach
Schladming. Zeitig genug trafen wir beim Bahnhof
ein, um uns ein Ticket für die Rückfahrt nach
Wien zu kaufen.
Wir hatten Glück und bereits um
11:52 Uhr fuhr ein Zug über Leoben nach Wien.
Zufrieden trafen wir mit geringfügiger
Verspätung gegen 15:30 Uhr in Meidling ein.
Auch wenn unsere Wanderung nicht
so durchgeführt wurde wie ursprünglich geplant,
denke ich doch, dass es wieder ein Erlebnis in
den Hohen Tauern war.
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