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Die Anreise
konnte verschiedener nicht sein, wobei
ein Ranking, wer die einfachste und wer die
umständlichste Variante gewählt hatte,
unmöglich scheint.
Relativ moderat waren Fritz, Josef
und Wolfgang unterwegs, sie
fuhren mit dem Auto und nutzten die Gelegenheit,
während einer Pause zünftige Lederne zu
erstehen. Thomas und Thomas
bestiegen in Innsbruck ihren Twingo, räusperten
sich zwei Mal und waren da. Oliver
kam mit Bahn und Bus am Freitag und Erik
ging es eher sommerfrischlerisch an:
Donnerstag gemütlich Wien - Lienz, übernachten
und am nächsten Tag mit einem Teil der Gruppe
weiter. Für Walter war es schon
umständlicher; St. Gallen Bregenz
Wörgl - Kitzbühel, dann Bus nach Lienz und Rest
wie viele andere auch. Geri
wurde ein Opfer von Bahnumleitungen und fuhr
irgendwie Graz Schwarzach St. Veit .und
wartete dort auf Alois, Rainer
und Roland, die eine, gelinde
gesagt, haarige Fahrt gewählt hatten. Aber das
war der Internet-Vorschlag der ÖBB: Wien
Salzburg am Donnerstag Abend, stundenlanges
Verschieben der Waggons in Salzburg und
weiter nach Schwarzach. Gewürzt wurde die Reise
durch die Anwesenheit von Anna, einer jungen
Ungarin, die nur Italienisch als Fremdsprache
konnte und Phil, einem 25 jährigen Amerikaner
aus Chicago auf Europareise. Er konnte nur
Englisch, war aber des Biertrinkens mächtig.
Nach Verbrauch des mitgebrachten Vorrates
verschwand er alle 20 Minuten im Schlafwagen, um
Nachschub zu holen.
Er verwöhnte die Mitreisenden mit
Dauervorträgen über Instrumente, die er
beherrschte, das amerikanische Rechtssystem
(sie haben alle Dollar-Scheine in den
Augen), Obama, seine Pläne fürs Leben und
einem Schockzustand, als eine junge Spanierin bei
der Tür erschien, um uns über das Ableben von
Michael Jackson zu informieren.In Schwarzach
St. Veit wartete Geri und alle vier hingen 2
Stunden (Geri schon länger) bis zur
Weiterfahrt im Kassenraum herum. Auch hier
war für Unterhaltung gesorgt: ein bereits
illuminierter Pongauer berichtete von seiner eben
erfolgten Ernennung zum Oberstabswachtmeister (da
gibt es den Spruch: der muss ein Hirn haben
wie ein Stabswachtmeister) und der fast
gleichzeitig erfolgten Heirat mit der Frau am
Handyfoto. Er war auch bereit die Polizei in St.
Johann anzurufen, damit diese käme und seine
Aussagen bestätigte. Dazwischen immer darf
ich dich was fragen? Bist du mir eh nicht
böse?. Nein, war keiner, nur müde, was
dazu führte, dass das Grüppchen im
Anschlusszug fast Spittal am Millstättersee
verschlafen hätte. Roland hatte nämlich die
Ankunft (05:44) mit der Abfahrt (06:26)
verwechselt. Das plötzliche Auftauchen vieler
nicht angebrachter Gleise riss alle hoch und sie
stürzten panikartig aus dem Zug um erst einmal
beim Bahnhofsbuffet Kaffee, Kuchen und
Pizzastangerl zu verdrücken. Sehr zur Freude
der feschen, gut aussehenden Pendler,
welche noch schnell ihr Bahnfrühstück kaufen
wollten. Aber sie wurden vor gelassen.
Lienz durfte das Kleeblatt um 07:24
begrüßen. Koffer in die Schließfächer,
Frühstück mit Kaffee und Weckerln (Alois etwas
kompletter) in der Bäckerei Joast, Erik treffen
und ab zur Galitzenklamm. Hin links
der Drau und zurück rechts. Trotz
Müdigkeit hat sich der 2 ½ stündige
Abstecher gelohnt.
www.freizeit-tirol.at/freizeit_details/Wasserschaupfad%20Galitzenklamm.html?id=51
Zurück in Lienz noch ein kleiner
Rundgang, Frittattensuppen und
Kartoffel-Lauch-Suppen (ausgezeichnet) im Gösser
Bräu im Alten Rathaus. Erik erstand noch schnell
neue Wanderschuhe.
Abfahrt mit der Bahn um 14:06 nach Sillian und
weiter mit dem Bus nach Innervillgraten (15:01).
Trotz umständlicher Fahrt waren sie die ersten.
Früh genug zum Shoppen im Spar-Markt Lanser.
Die Unterbringung
war ähnlich unterschiedlich wie die
Anreise. Fritz und Wolfgang waren ja mit dem Auto
da und wurden fast ans Talende verfrachtet
(Gehzeit ca. 25-30 Minuten). Alois, Josef, Erik
und Walter hatten einen Weg von ca. 10 Minuten;
Oliver, Rainer, Thomas und Thomas etwas weniger.
Nur Geri und Roland schliefen fast hinter dem
Altar. Wenn ich es richtig mitgekriegt habe,
waren alle in Ferienzimmern in oder bei
Bauernhöfen einquartiert und fühlten sich wohl.
Über das Frühstück hat sich auch niemand
beklagt.
www.gutwenger.at/07/alm/index.htm
(dann rechts
Ortsplan klicken).
Allerdings gab es zumindest in einem Zimmer eine
Fliegenklatsche, was keiner weiteren Erklärung
bedarf.
Innervillgraten
liegt auf 1402m und hat keinen
Durchzugsverkehr, weil man nirgends hinkommt.
Trotzdem wurde fleißig dahin geglüht. Die
Gemeinde selbst streckt sich etwa über eine
Länge von 3km, wenn man Kalkstein und die Almen
nicht mitrechnet. In der Nacht war es
finster, ruhig und kühl. Es wurde
prinzipiell nicht gehupt. Selbst wenn wir breit
gefächert die Strasse blockierten, warteten die
Autofahrer, bis irgendeiner von uns merkte, dass
jemand vorfahren wollte. Der Ort ist tief
katholisch und ab 05:30 läuteten die Glocken
halbstündlich bis nach sieben. Beim Lanser
oder Schett oder Schmidhofer oder Maxer oder
Fürhapter usw. ist keine
Orientierungshilfe, denn es heißen alle so.
Das Catering
war ausgezeichnet. Einmal war zwar das
Gröstl da besser und dort weniger gut, dafür
war die Blutwurst wieder dort besser als da. Mit
wenigen Ausnahmen wurden lokale Speisen bestellt:
Tirolerknödel mit Suppe und/oder Salat,
Kasspatzln, Schlipfkrapfen,
www.lebensmittel-osttirol.at/rezepte/osttiroler-schlipfkrapfen.html
Kasboller (Käsebällchen), Spinatknödel,
Spinatspätzle, Kaspressknödel, Graukas,
Blutwurst und Leberwurst in verschiedenen
Zubereitungsarten usw. Floating salad
nach Wiener Art ist uns kaum untergekommen.
Am ersten Abend versammelten wir uns um einen
großen Tisch im Gasthof Bachmann.
Die hatten an der Theke statt Chips und
Erdnüssen eine Schüssel mit kleinen
Brotwürfeln und einen Kellner, dessen
Bedächtigkeit und unterkühlter britischer
Charme unerreichbar schien. Und er zeichnete sich
auch dadurch aus, dass er nie ein
Gröstel servierte, sondern standhaft
nur Geröstel. Dort lernten wir auch
den Bauernpregler
www.traditionelle-lebensmittel.at/article/articleview/71109/1/26097/
kennen und schätzen. Außerdem peppten Fritz und
Wolfgang den Laden in ihren neu erstandenen
Lederhosen auf.
Die Badl-Alm (Samstagmittag)
in Kalkstein war in jeder Beziehung ein Fall für
sich. In einem Lokal, das irgendwo zwischen
gläserner Kirche und moderner
Palmenhauskonstruktion angesiedelt war, haben wir
in der Natur und doch nicht im Freien köstlich
gegessen. Der Architekt hat sich viel gedacht und
der Wirt Mut bewiesen; Hut ab!
www.badl-alm.at
Samstagabend fielen wir im Raiffeisen
Gasthof ein. Dort war das Service
weniger spritzig, das Essen aber gut und
am Sonntagabend gaben wir dem Alfons-Stüberl
die Ehre. Laut unserer Zimmerwirtin
aigentlich meeehr fia die jiiingaren
Laait. Wir hatten aber keinerlei Grund zur
Beschwerde; es hat einfach gepasst.
Montagmittag wurden auf der Unterstalleralm
laut Rechnung 4 Krügel, 3 Seidel, 4 große
Radler, 1 Erdbeerpago gspritzt, 3
Achtel rot, 2 Hefeweizen, 10
Zirbenschnaps (danke Alois!), 3 Kaffee, 2
Blätterteig-Topfen-Marillen-Strudel (Süßes
muss immer dabei sein!), 2 Gerstlsuppen, 1
Tirolerknödelsuppe, 2 Graukas sauer mit Zwiebel,
1 Kirchtagsbrettl, 1 Bauernwurst und auch noch 1
Hauswurst um insgesamt 143,30
verputzt.
Den letzten Abend verbrachten wir wieder beim
Bachmann.
Als Wiener nicht sehr verwöhnt, genossen wir
überall die freundliche und sympathische
Bedienung. Egal ob beim Brotstand am Spittaler
Bahnhof, in Lienz oder in Innervillgraten.
Das Wetter
hätte nicht besser sein können. Einige
Tropfen am Samstag. Sonst war es zwar
bewölkt, was aber beim Wandern kein Nachteil
ist. Den Regenfällen im übrigen Österreich
sind wir gewitzt ausgewichen.
Die Ausflüge und Wanderungen
Samstag knapp vor 09:00
zu Fuß auf der Strasse bis zum Maxer und dann
den Schmugglersteig
www.innervillgraten.at/gemeinde/daten/schmuggeln.html
bis Kalkstein (1699m). Die Bezeichnung kommt von
einem Hof namens Chalstain und hat
vermutlich nichts mit Kalk zu tun. Am
Friedhof von Maria Schnee
Pflichtbesuch beim Grab des Pius Walder, der als
Wilderer schließlich eindeutig außerhalb der
Gesellschaft stand. Übrigens schweigt das
Internet zu diesem Thema ebenso wie die
Innervillgrater ( oder Innervillgratener?)
Bevölkerung. Dafür bieten einige Grabsteine den
zarten Hauch unrühmlicher Zeiten der 1.
Republik.
Für die angegebenen 20 Minuten bis zur
Alfenalm (1700m) benötigten wir nur deren 10 und
nach dem Mittagessen in der Badl-Alm zogen
wir auf dem Peststeig über Eggeberg ins Arntal
bis zum Sinkersee.
www.innervillgraten.at/kultur/infos/naturdenkmal_sinkersee.html
Wir hatten es schon etwas eilig, weil wir um
15:00 zur Besichtigung der Wegelate-Säge
angemeldet waren.
www.innervillgraten.at/kultur/infos/wegelate_saege.html
Herr Gietl führte uns zuerst durch die
trockene Säge, ließ dann das Wasser
ein und schnitt einen Stamm einmal der Länge
nach in Latten und quer in Scheiben. Da waren wir
alle schwer beeindruckt.
Knapp 50 m weiter unten zeigte uns noch das
Ehepaar Fürhapter die Funktion des
Lodenstampf.
www.50plus.at/tirol/lodenst.htm
Zurück über die Strasse nach Innervillgraten
Sonntag war Hungertag , weil
es unterwegs keinerlei Einkehrmöglichkeit gab.
Abmarsch um 08:30 vom Gemeindeamt, wo die
Innervillgrater in Tracht und mit
Musikinstrumenten den Bus zu irgendeinem Auftritt
bestiegen (Wolfgang hat sich kundig gemacht: es
könnte ein Musikfest in St. Jakob im Defereggen
gewesen sein). Über die Taletalm zur
Schmidhofalm (1909m) wo Walter umkehrte, weil er
dem Wetter nicht traute. Kurz danach um etwa
09:30 westwärts steil bergan. Josef musste
ebenfalls aufgeben, er litt unter Schmerzen im
Bein.
Um 10:30 eine 20minütige Rast irgendwo am
Hang und um 11:45 waren wir bei den Remasseen
(2534m) hoch über der Baumgrenze. Nach kurzer
Beratung stiegen Alois, Fritz, Oliver und
Wolfgang um 12:10 auf das Rote Ginggele oder
Kinkele ( 2763m, man liest beide Schreibarten).
Sie brauchten nicht einmal eine Stunde. Der Rest
zog um 12:20, nachdem Roland sein gerissenes
Schuhband neu geknotet hatte, direkt (haha)
Richtung Karmelisenalm. Der Abstieg vom Sattel
war ein großes Stück nur steinig und später
dafür morastig. Um 13:00 verließen die
Extremsportler den Gipfel und um 14:00 waren wir
wieder glücklich vereint und erreichten um 14:15
die Karmelisenalm (1973m; Kamillenteealm:
Copyright Fritz). Eine unbewirtschaftete
Ferienalm für Selbstversorger. Wir nährten uns
von Mitgebrachtem und einem kurzen Besuch in der
kleinen Holzkapelle mit Schindeln. Nach ½ Stunde
den falschen Weg in den Ort gewählt. Anstatt
irgendwo im Wald, wanderten wir irgendwo über
der Baumgrenze. Auf der Bundeskarte
war nur ein Weg über die Bretlegalm
eingezeichnet. Dieser führte uns zwar auch
nachhause jedoch auf ungeahnten Höhenwegen mit
herrlichem Blick ins Tal.
Des Bären wurden wir nicht ansichtig
und irgendwann hatte es Rainer satt über
steinige, kuhbefladete Steige zu stolpern und
verzog sich auf die Forststrasse. Geri, Roland
und die beiden Thomas erbarmten sich und
begleiteten ihn. Da der Rest sich verfranst
hatte, erreichte die Straßenfraktion den Ort
sogar als erste. Die Trachtengruppe war auch
schon da!
Montag sollte laut Programm
eine gemütliche Wanderung zur Oberstalleralm
werden. Stand nicht genau so da, war aber so
gedacht. Fritz erbot sich, uns im Pendelverkehr
bis zur Unterstalleralm zu fahren und um 09:20
waren wir alle dort versammelt und stiegen in
Änderung der Agenda den Riepenkammerweg Richtung
Schwarzsee hoch. Steil, aber grün. Um 10:45
waren wir bei einer Wegkreuzung
(Restlangarten ca. 2200m). Nach
kurzer Beratungs- und Jausenpause wurde der
Schwarzsee als Ziel verworfen. Der höchste
Bergsee Österreichs (da müssen die
Remassseen als Teiche gezählt werden, denn die
sind höher!) musste ohne uns auskommen.
Stattdessen querten wir den Klapfbach
und wanderten auf dem Lehrpfad über die
Jöcher zur Oberstalleralm. Die
Blumenvielfalt erforderte eine gewaltige Anzahl
von Fotostopps. Die Vegetationszeit ist in dieser
Höhe kürzer, die Menge gleichzeitig blühender
Blumen daher umso beeindruckender. Um 12:45 waren
wir bei der Oberstalleralm (1864m), einer
Ansammlung von Häusern, die vermietet werden.
Gewissermaßen ein Selbstversorgerdorf ohne
Warmwasser und Strom, aber dafür mit kalter
Freiluftdusche und Feuerstellen in den Häusern,
wie ein Ehepaar aus Biedermannsdorf erklärte. Um
13:20 begannen wir mit dem Abstieg zur
Unterstalleralm (1673m) und pflanzten uns nach ½
Stunde in den Gastgarten.
Am Nebentisch wurde gekreischt und die Damen
(alle über die 50) gaben Einblick in ihre
Vergangenheit. Einige Flocken: des hamma
alles scho hinter uns ja, am
Hochstand und im Auto, wo die Haxn
aussehängan
Quietsch! und in die
Latschn do hob i mein
Trochtnjanka verlorn des woa da Preis
für die schöne Stunde. Noch ein
Quietscher und dann kam die Knöpferlharmonika
und ein undefinierbares Rhythmusinstrument
(Strohfidel? holzernes Glachter?) und Tanz und
Gesang. Nachdem vorher über die Wiener
gelästert wurde, war uns jede Beteiligung
verwehrt, weil sich keiner als Hauptstädter
outen wollte. Um 15:55 trennten wir uns von der
Lustbarkeit.
In Hochberg landeten nur noch Alois, Geri,
Roland und Erik, die dann die richtige
Abzweigung zum Kirchensteig nach
Innervillgraten nahmen. Rainer zog zickig
und stur von Hochberg die Straße einfach
hinunter. Gegen 18:00 waren alle dort wo sie
hingehörten.
Vor der Abreise am Dienstag
gaben sich einige noch einem Mini-Kaufrausch im
Villgratener Naturladen hin. Dass der Zug in
Lienz die 3 Minuten auf den verspäteten Bus des
Schienenersatzverkehrs nicht abwartete und der
Waggon ab Villach wie ein Brutkasten war, wird
die schönen Erinnerungen auch nicht trüben.
Fitnessfaktor
Beachtlich.
- Samstag ca. 5 Stunden 20 Minuten
reine Gehzeit; 350 m Höhendifferenz
- Sonntag ca. 7 Stunden 50
Minuten reine Gehzeit; 1130m Höhe plus
weitere 229m für die Bezwinger des
Ginggele/Kinkele.
- Montag ca. 5 ½ Stunden reine
Gehzeit (sorry Fritz, für dich 2 Stunden
weniger) und immerhin auch an die 530
Höhenmeter.
Funfaktor
Innervillgraten schmückt sich auch mit
dem Slogan wir haben nichts (davon
aber viel). Keine Sauna, keine Bar, kein Kino,
kein Bad, kein Ringelspiel, keinen dark-room,
kein Sex-shop, keine Gogo Tänzer und schon gar
keine Stripper. Und wer seinen Körper gegen
wessen Leib rieb kann ich auch nicht berichten;
geht ja -leider- niemand etwas an.
Wir flüchteten uns zu einem Würfelspiel namens
Schwindelmax. Da nur der jeweilige
Spieler die Würfel sehen durfte, musste erst ein
Joghurtbecher her. Das Spiel schult Misstrauen
und Spontanmathematik gleichermaßen, gibt zu
herrlichen Kleinstreitereien Anlass und hebt
somit die Stimmung. Und zur Not hatte Erik noch
ein Mens Health im Kleinformat dabei.
Männerfaktor
Auch nicht schlecht. Gleich einmal der
große Schlanke und der kleinere zerlegte Pendler
in Spittal. Oder das Defilee rescher Osttiroler
aller Altersklassen in Lienz. Vielleicht die
Kajak-Typen an der Drau? Wer auf Rossschweif
unter Glatze steht, kann auch mit dem Busfahrer
nach Innervillgraten was anfangen. Dafür, dass
er die Bahnfahrer in Sillian wieder zum
Marktplatz brachte, damit sie den
Schienenersatzbus erreichen, hat er ein kleines
Brustwarzenzwirberl frei. Der Muskel bepackte
Gast im Schankraum des Gasthaus Raiffeisen etwa?
Der Wirt von der Badl-Alm wirkte so schrecklich
gesund und welcher Vulkan im Geröstel-Kellner
vom Bachmann ruhte, kann nur erahnt werden. Die
großen Trachtenhüte lenken sehr vom Rest ab,
daher keine Wertung für die Musiktruppe. Und
außerdem: warum in die Ferne schweifen? So ein
unappetitlicher Haufen waren wir ja auch nicht.
Oder? Also Faktor 100.
Kuhfladenfaktor
hatten wir schon beachtlicher, aber
dafür, dass eine Riesenflade genau in der Mitte
vor der Panoramakarte in Kalkstein platziert war
und dem ganzen ob der Symmetrie etwas altarhaftes
gab, muss auch dieser statistische Wert
eingeflochten werden. Wäre 80 OK?
Wieder was gelernt:
mit dem Hochwasser 1965 zog der Wohlstand ein,
weil es soviel Förderung gab; das Schwarz
auf den Holzhäusern ist kein Anstrich, sondern
kommt von selbst; Lärchen werden nicht für den
Hausbau verwendet, weil es nicht genug gibt; die
Täfelung innen ist meist aus Zirbe und wenn man
beim Wandern in eine Fliegenglocke gehüllt ist,
dann nicht deswegen, weil die Insekten den nahen
Tod riechen und schon die Servietten um haben,
sondern weil die Funktionswäsche den Schweiß
nach außen leitet und die Viecher das mögen.
Danke Wolfgang!
Für Fritz und Wolfgang noch ein Link zur
Anpassung ihrer Sprache an das zünftige Outfit:
http://www.mundart-osttirol.net/
Dazu, dass die beiden Altvillgraterinnen uns
beim Abschied am letzten Abend noch kommen
sie gut zu ihren Frauen nachriefen, kann
ich nur sagen wie gut, dass es den Pregler
gibt!
Rainer
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