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Freitag, 25. Juni
Abfahrten um 06:14, egal von wo, sind
nur dann brauchbar, wenn man die Nacht durch
macht und mit roten Augen in den Zug steigt und
sich dann einem ausgiebigen Erholungsschlaf
hingibt. Das tun zünftige Wanderer nicht. Sie
verbringen die Nacht im Bett, stehen um 4 Uhr
Früh auf und sind genau so müde wie die
Nachteulen auch!Jedenfalls fanden sich Alex,
Erik, Josip, Rainer, Ralf, Roland und
Wolfgang rechtzeitig am Westbahnhof ein,
um den ICE nach Innsbruck zu besteigen. Das ist
eine jener Garnituren, die aussehen wie die vor
40 Jahren so begehrten Parker-Kugelschreiber.
Aber das Ding schafft Wien-Innsbruck in
lockeren 4 1/2 Stunden, ist angenehm temperiert
und alle 30 Minuten geht eine Fifi mit 2
Kaffeebechern durch. Man getraute sich keinen zu
kaufen, weil man ja den anderen im Rest des Zuges
nix wegnehmen wollte. Daher widmeten sich fast
alle einer kleinen Dösphase und Wolfgang hielt
sich den Standard auch nur als Alibi vors
Gesicht. Die einzigen Höhepunkte waren ein
junger Kubaner, der von Linz nach Innsbruck fuhr
und neben Wolfgang saß. Die Unerhaltung war
kurz, prägnant und knapp. Da war Rainer schon
mehr gefordert, denn irgendwann im Deutschen Eck
wurde er von seinem Gegenüber angesprochen.
Einem türkisch stämmigen Vorarlberger aus
Bludenz, der in Innsbruck als Psychiater
arbeitete und demnächst mit Kind und Kegel nach
Wien übersiedeln sollte, um dort im AKH zu
arbeiten. Ein Adressenaustausch wäre wohl
sinnvoll gewesen! Der Background des Mannes wäre
für jede geknickte Seele hilfreich gewesen und
das Gespräch war fast spannend! Ab Salzburg war
der Zug übrigens viel luftiger, weil dünner
besetzt.
Pünktliche Ankunft um 10:46 in Innsbruck und
einmal den Bus ins Stubaital suchen. Viele
Ratschläge von Tirolern und schließlich auch
der richtige Autobus. Der Fahrer war so nett, uns
einige Tipps zu geben, die Rucksäcke mussten
unten hinein, und hätte eine aufmerksame
Stubaitalerin den Chauffeur nicht darauf
hingewiesen, dass die Gepäcksklappen offen
waren, wäre der Bus vermutlich an der nächsten
Ampel aufgeschlitzt und unser Programm im Eimer
gewesen. Danke liebe Frau!
Nach der Überquerung des Wipptales über die
Europabrücke ins Stubaital und knapp vor 12:00
Ankunft in Neustift im Stubaital (993m), wo Edwin
und Ralf (ja es waren 2 Ralfs)
auf uns warteten.
Dem Rat des Fahrers folgend, nahmen wir den
11er-Lift hinauf bis zum Panoramarestaurant Agrar
(1812m). In der Gondel hatten einige noch die
Begegnung mit einem 80 jährigen Schweizer, der
hier gerne zum Paragleiten kam, und Paragleiter
waren mehr unterwegs als Vögel! Wir füllten uns
im Restaurant die Mägen. Josip war klüger, er
verzichtete auf das Kulinarium und war daher auch
flotter unterwegs. Nur sein Fotografiereifer
ließ in hin und wieder etwas zurück fallen.
Um 13:15 waren alle genügend voll, um über
die Elferhütte (13:40
Uhr; 2004/ 2080m, die Angaben sind unklar)
den Weg Richtung Karalm in Angriff zu nehmen. Der
Panoramaweg führte unter Elferspitze und
Zwölfernieder oberhalb der Pinnisalm zur Karalm
(16:15; 1747m), dem Ende des Pinnistales. Ohne
Seilbahn wären wir vermutlich schneller hier
gewesen, aber der Weg durch das Pinnistal hätte
dem Höhenweg in seiner Vielfalt kaum standhalten
können. Der Kellner auf der Alm soll sehr fesch
gewesen sein, aber die Zeit drängte und eine
kollektive Begutachtung ging sich nicht aus.
Daher gleich um 16:30 weiter und ziemlich forsch
bergan! Um 17:30 schmiss sich Josip rücklings in
den Schnee und fächerte mit den Armen, um einen
Engel ins Terrain zu platzieren und zwischen
18:00 und 18:15 waren schließlich alle bei der Innsbrucker Hütte (2369m
und mollige 9° C). Rucksäcke ab, verschnaufen,
Betten okkupieren (je 3 Mann in 3 Zimmern)
und essen.
Das Säuberungsangebot war eingeschränkt: 1
Minute Duschen für 1 . Das erforderte
flinkes Einseifen und behänden Umgang mit den
Armaturen. Die meisten beschlossen, das
Grindkostüm an zu behalten. Noch vor dem
Zirbenschnaps hatte Rainer einige Visionen. Er
erblickte in den Felsen gegenüber Maria
Theresia, gezeichnet von Walt Disney mit
einer Maori Maske unter dem linken Arm, einen
Pinguin (oder war es ein Tucan) und das
Männecke Piss. Nicht alle konnten folgen, aber
große Geister sind meistens einsam! Bettruhe um
22:00 Uhr. Da konnte auch Schwindelmax
nichts ändern.
Samstag 26. Juni
Um 6:00 hatte es 6° C (auch wenn die
Mini-Wetterstation 10 cm höher 31° angab) und
es war stark bewölkt. Um 6:30 stieg der erste
Wanderer ab. Laut Hüttenwirt war es der Koch vom
Stubaier Hof, der gerne nach
Dienstschluss (21:00) einmal hoch hüpft, den Weg
in 1 Stunde schafft und dann am Morgen
wieder ins Tal sticht.
Erik duschte kalt und Wolfgang legte Wert auf
die Feststellung, dass er NICHT duschte. Edwin
trällerte sich schon laut durch den Morgen und
legte eine geradezu widerliche Frische an den
Tag. Frühstück um 7:30 (Brot, Butter,
Eckerlkäse, Marmelade und sehr guter Kaffee, wie
übrigens immer wieder auf den Hütten!). Um 8:00
zeigte sich kurz und zögerlich die Sonne und um
8:25 war Abmarsch bei 9°C. Roland wollte
eigentlich um 8:13 los!
Was in der Wanderbroschüre als anspruchsvolle
Etappe beschrieben ist, war auch eine
solche. Statt 7 Stunden waren einige deren 10
unterwegs, allerdings mit etlichen Pausen.
Hinderlich waren vor allem die vielen
Schneefelder, welche zu überqueren waren. Und
die vielen Gedenktafeln an abgestürzte
Bergwanderer waren nicht unbedingt motivierend.
Um 9:15 waren wir bei der Scharte und um 9:20
legte Rainer, beim unfreiwilligen Versuch Josips
Engel vom Vortag zu übertrumpfen, einen
Kometenschweif in den Schnee. Kurze Rast um
9:35. Jöh schau, das Gschnitztal!
Ich kann jetzt nicht, dafür hab ich keine
Zeit!.
Um 9:45 waren wir beim Manderl,
das uns den Weg zeigen sollte. Es waren
aufgeschichtete Steine, die nirgendwohin zeigten,
aber danach gab es eine Gämse, die im Galopp
talwärts schoss und Josip und Rainer fanden sich
inmitten einer Herde brauner Schafe, die sie als
Hüter adoptieren wollten. Und um 10:25 gab es
ein Rudel Steinböcke zu begutachten.
Laut Beschreibung liegt die Tücke dieser Etappe
darin, dass 4 Abstiege und Aufstiege zu je
200-300m zu bewältigen sind. Die kleinen
Hochkriecher unter 100m im Schnee nicht
gerechnet. Um 11:30 waren wir jedenfalls bei der
2. Höhe und um 14:00 war Ralf alles egal und er
stürzte sich nackt in die Fluten des Bergsees,
während andere mit Kapuze zusahen.
Vor dem letzten Anstieg teilte sich der
Weg. Entweder normal oder
abnormal über den zugefrorenen
Lauterer See. Die Seewandler hatten eindeutig die
bessere Wahl getroffen, denn abgesehen von einem
kurzen steilen Anstieg durch einen Kamin, konnten
sie den Rest zur Bremer Hütte (2413m)
relativ eben zurücklegen. Die Normalen
hingegen mussten hinunter und dann steil wieder
hinauf und waren gut eine Stunde später am Ziel.
Es drängt sich die Frage nach Sinn und Unsinn
von Normalität auf. So gegen 18:30 waren
schließlich alle da. 1 4-Bett und 1 5-Bett
Zimmer und wer 4 in den Schlitz schob,
konnte 3 min. duschen. Ansonsten gab es
Warmwasser nur im Fußwaschbecken.
Die Müdigkeit trieb fast alle frühzeitig in
die Schlafsäcke, nur Alex und Josip mussten noch
eine Schnapspartie ausfechten. Aber um 22:00 war
Ruhe! Übrigens war das Angebot an
Hüttenschlapfen in beiden Unterkünften mehr als
bescheiden.
Sonntag, 27. Juni
Langes Überlegen und Informationen
einholen gipfelte in der Erkenntnis, dass man den
Weg zur Nürnberger Hütte wagen kann, wenn man
gut bei Fuß und mit überragender Kondition
gesegnet ist. Daher begann sich die Gruppe
aufzuspalten:
Edwin, Josip, Ralf und Ralf wagten den
direkten Weg zur Nürnberger Hütte
(2297m). An sich der kürzeste Abschnitt unserer
Tour, jedoch wegen der Schneelage und Steilheit
des Terrains ein nicht unbedingt gemütliches
Weglein. Sie zogen kurz nach 8:00 los und hatten
einen moderaten Anstieg ,teilweise
durch den Schnee, über das Simmingsjöchl
(2754m) zum alten Zollhaus. Dann wurde es steil,
der Schnee war noch gefroren und Edwin bahnte mit
Steigeisen einen Pfad durch die weiße Pracht!
Stellenweise konnte man nur auf dem Hosenboden
rutschen, also legten sie einige Pausen ein, um
sich zu sonnen und um zu warten, bis der Schnee
weicher wurde. Um ca. 16:00 waren sie bei der
Nürnberger Hütte, also fast 4 Stunden später,
als es bei normalen Verhältnissen
der Fall gewesen wäre. Dafür gab es in der eher
nostalgischen Hütte nicht nur Duschen, sondern
auch TV, um das WM-Spiel England : Deutschland zu
verfolgen.
Der Älteste und der Jüngste (Rainer und
Wolfgang) beschlossen als Weicheier abzusteigen,
mit dem Bus nach Innsbruck zu fahren und weiter
nach Wien. NUR WEG! Und die Softcore Partie
(Alex, Erik und Roland) hatte auch den Abstieg
vor, wollte aber mit dem Bus die Berge umrunden
um vom Stubaital auf die Nürnberger Hütte zu
steigen. Alle 5 zogen um 8:10 los und
marschierten ins Tal hinunter. Der Weg war steil
und in Serpentinen angelegt, aber fast
schneefrei! Um 9:15 hatten sie zwar das Ende des
Gschnitztales erreicht, aber noch lange nicht die
Talsohle! Dort waren sie erst um 10:45 und um
12:15 ging der (wegen des Bezirksmusikfestes
vorerst letzte) Bus aus dem Tal.
Bei der Laponesalm (10:55 Uhr; 1472m) ging
sich nur ein Glas Buttermilch im Vorbeihuschen
für Erik aus, aber um 11:35 waren die 5 im
Gasthof Feuerstein, bei der Bushaltestelle. Da
gingen sich noch feine Supperln und Salaterln
aus, denn laut Wirtin saß der Busfahrer ohnehin
im Lokal.
Erik bekundete, dass er nicht mehr aufsteigen
wollte und als die Wirtin meinte, die
Schwiegermutter würde gegenüber Zimmer
vermieten, stieß auch Roland den Kampfruf ich
bleibe hier aus! Somit verschmolzen die
Weicheier mit der Softcore-Truppe zu
Sommerfrischlern und alle zogen um 13:10 mit dem
jungen Wirten über die Strasse in den Söldn
Hof, um 2 schöne, nebeneinander liegende und
frisch renovierte Zimmer unter dem Dach zu
beziehen. Ein langer gemeinsamer Balkon,
großzügige Badezimmer mit Dusche ohne
Einwurf-Schlitze. Nur die Betten waren noch nicht
überzogen, weil die Mutter beim Musikfest im Ort
weilte! Na und?
Duschen, sauber sein, neue Wäsche anziehen:
einfach herrlich! Um 14:30 ins Gschnitzer Mühlendorf und
dann in den Ort zum Musikfest. Von Fest keine
Spur mehr. Alles schon vorbei! Abgesehen davon,
dass auf halbem Weg eine Marketenderin hinter
einem Bus hervor geschossen kam und wissen
wollte, ob alle ein Schnapserl mögen. Kostete 1
, war von der Marille, daher alles nur
nicht aus der Gegend, schmeckte aber sehr mollig
und rund.
Und die Innervilgratener Trachtenkappelle war
auch da! Wir hatten sie im Vorjahr bei ihrer
Abfahrt nach Gschnitz gesehen. Es war heiß und
die Erkundung endete um 16:00 in der Alpenrose:
Apfelsaft, Bier, Kaffee, Topfenoberstorte und
köstliche Eiskreationen! Am anderen Ende der
Terrasse wurden zwei Schweizer Seniorinnen
auf je ein Eisstanitzel eingeladen, was die
eine mit da muss ich ja die Beine breit
machen kommentierte. Kreisch! Jeder Tag hat
seinen Höhepunkt. Rückmarsch um 16:40. Roland
hielt noch eine stumme Rede von einer Tribüne
und regte sich auf, weil Alex das Fotoshooting
vor Ende seiner Ansprache abbrach. Eine kurze
Runde durch den Friedhof, Grüß Gott in der
Kirche und um ca. 17:30 wieder beim Gasthof
Feuerstein. Kurz zurück über die Brücke, damit
Alex, Erik und Wolfgang ihre ermüdeten Füße in
die kalten Fluten stecken konnten, aber um 18:45
hatten alle schon wieder das Lätzchen unterm
Kinn und studierten die Speisekarte. Was gegessen
wurde, weiß ich nicht mehr, aber alle
überschlugen sich in Lob und die Suppen waren
sowieso eine Klasse für sich. Und als der Wirt
allen ein Schnapserl (selbst gebrannt)
spendierte, waren dann alle hin und weg. Wer
immer in die Gegend kommt, sollte sich dort ein
Stünderl gönnen, um wirklich gut zu speisen!
Das junge Wirtsehepaar ist bemüht und der Koch
hat schlichtweg was drauf!
Die Zeit der Bettruhe ist mir nicht haften
geblieben, aber spät war es nicht.
Montag, 28. Juni
begann für die Sommerfrischler mit der
Tagwache um 6:15, denn es galt den Bus um 8:10
nach Steinach zu erreichen. Der hielt ohnehin vor
der Tür. Aus verschiedensten Gründen (bin
sooo müde, mein Bettnachbar
schnarcht!, das Bett ist so weich)
haben nicht alle gut geschlafen. Wie sonst wäre
es zu erklären, dass Erik um exakt 03:54
einfiel, dass die kleinwüchsige Assistentin von
Jan Josef Liefers im Tatort von diesem Alberich
genannt wird.
Frühstück um 7:00 : weiches Ei, Wurst,
Käse, Butter (mit Modelprägung), Marmelade,
Kaffee, Orangensaft; und alles zusammen inklusive
Nächtigung um 20.- pro Nase!
Der Bus wurde locker erreicht. Umsteigen in
Steinach und mit der Bahn weiter nach Innsbruck
(an: 09:08). Viele Schulklassen hatten
Projekttage und waren mit ihren zum Teil sehr
knackigen Lehrern unterwegs.
Stadtrundgang über die Maria Theresien Strasse
und die Friedrich Strasse zum Goldenen Dachl.
Dazwischen noch ein rotes Hütchen für Alex. An
der Hofkirche und der Burg vorbei zur Endstation
der Hungerburgbahn und in 3 Etappen (über
Hungerburg-Seegrube) auf die Nordkette zum
Hafelekar.
Die Häusln waren wegen eines technischen
Gebrechens geschlossen, ein Gipfelsturm zwischen
den Dohlen und Engeländerinnen mit zarten
Sandalen ging sich aber trotzdem aus. Zurück zur
Seegrube, wo die fünf dem
Selbstbedienungsrestaurant nichts abgewinnen
konnten und mit der Seilbahn weiter zur Hungerburg fuhren.
Dort passte ihnen auch nicht alles und 1 Lokal
war ohnehin zu, aber auf der schönen Terrasse
der Wolke 7 fühlten sie
sich wohl.
Die deutsche Kellnerin hatte einen spritzigen
Schmäh und das Essen war ausgezeichnet.
Außerdem gab es einen Drink mit Namen Hugo, dem
Rainer nicht widerstehen konnte, weil früher in
der Airline-Sprache ein HUGO ein Leichentransport
war. Das Prosecco-Gemisch war luftig und leicht.
Er blieb nüchtern! Dann fuhren alle wieder mit
der Hungerburgbahn in die Stadt, drehten eine
Runde und versuchten auch für Wolfgang eine
knallige Kopfbedeckung zu finden, was aber nicht
gelang. Allerdings hatte er den Auftrag, Ute oder
Mario im Dom-Cafe grüßen zu lassen.
Beide waren dienstfrei, aber die alkoholfreien
Minze- und Hollunder-Drinks waren trotzdem
lecker.
Dann zum Bahnhof, um Josip und Ralf in den
richtigen Zug zu bugsieren.
Die beiden hatten mit Edwin und Ralf um etwa
8:00 Früh die Nürnberger Hütte um verlassen
und waren über die Mairspitze (ca. 2780 m,), von
der man den Blick auf die Berge hat, als
säße man in einem Amphitheater, und den
Grünauer See zur Sulzenau Hütte (12:00
2196m) gewandert, und dann über die
Sulzenalm, Sulzegg und die Grawaalm ins Stubaital
abgestiegen .Insgesamt waren sie etwa 5-6
Stunden unterwegs .Das war der eher moderatere
Teil dieser Variante. Laut Edwin hatten die
Sommerfrischler eine gute Entscheidung
getroffen.Spätestens um 16:30 waren alle dort,
wo sie hin sollten.
Abfahrt um 17:06 mit EC747 Menschen für
Menschen Richtung Wien. Kollektives Dösen,
zwischendurch Gespräche über DNA und Gene und
alles versüßt von einem Mitpassagier jüngeren
Alters, der aus Langeweile das ganze Adressbuch
seines Handys durch telefonierte und Einblick
gab, wie viele Biere er am nächsten
Vormittag zu trinken gedachte.
ULB (=unsere liebe Bahn, Copyright Herbert
Hufnagl) brachte uns aber so was von pünktlich
nach Wien. Ankunft Hütteldorf 22:09. Ende eines
anstrengenden, aber schönen Wanderwochenendes.
Das Wetter war uns gnädig. Abgesehen von den
Schneefeldern, die am Morgen sehr glatt
waren durfte niemand klagen. Kein Regen und kein
Schneefall. Die Sonne war nur Sonntag und Montag
wirklich da.
Kurze Wandermathematik:
Gehzeiten (ungefähr):
Freitag
4 Stunden 30 Minuten
Samstag
8 Stunden 30 Minuten bis 9 Stunden
Sonntag
3 Stunden (Sommerfrischler)
bzw. 6-7 Stunden (Hardcore)
Montag
Bummel (Sommerfrischler)
bzw. 5-6 Stunden (Hardcore)
Aufstiege in Metern:
Insgesamt etwa 1400 für die Sommerfrischler und
1800 für die knallharte Nürnberger Truppe.
Diese Angaben sind eher grob, weil die immer
wiederkehrenden Auf- und Abstiege sehr
schwer zu berechnen sind.
Die Blümelein und die Viecherln
waren eher dünn gesät. Einiges war schon
verblüht, vieles wegen der steinigen Höhe gar
nicht heimisch, aber Erik ortete beim Abstieg
eine fulminante, zu erwartende Heidelbeerernte.
Viel Enzian gab es auch und am Morgen duftete im
Tal der taufeuchte Quendel. Auch wegen der Höhe
waren Rolands Lieblinge, die Kühe, zum
Teil noch gar nicht auf den Almen, aber die
Vielfalt an Grau- und Brauntönen ließ seine
Augen verzückt glänzen. Schafe und Ziegen, die
erwähnten Steinböcke und Gämsen, Dohlen auf
der Nordkette, Frösche, Wiesel und ein
Weberknecht vor der Innsbrucker Hütte, der auf
einem Schneehaufen am Morgen aus der Erstarrung
erwachte.
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