Igo, Rainer und Roland warfen sich nach Tirol, um
rund um den Reither Almabtrieb einige Hügel zu
erklimmen
Die Bahnfahrt
verlief in beide Richtungen
problemlos, wenn man davon absieht, dass von Wien
bis St. Pölten ein netter, schwarzhaariger,
junger Mann in unserem Abteil saß und
schmunzelnd unseren Belanglosigkeiten lauschte.
Irgendwo bei Böheimkirchen begann er zu
erzählen, dass er Schichtleiter bei e-express
wäre und vom Nachtdienst käme.(Wir sind um 7:40
mit dem Vorarlberg losgefahren).
Außerdem berichtete er uns von seinen
Tauchreisen nach Ägypten und Spanien, die er mit
seiner Ex unternommen hatte und dass sein Auto
einen Totalschaden hätte. Bei 140 km/h wurde er
auf der Autobahn geschnitten und kam von der
Fahrbahn ab. Auto hin, aber er gesund. Und der
Fahrer des anderen PKW hat sich selbst bei der
Polizei gemeldet. Das war fair. Und wo er jetzt
kein Auto hatte, würden ihn Oma und Opa vom
Bahnhof abholen. Er wurde von einer
sauertöpfigen Essigzwetschke abgelöst, die
damenhaft schief sitzend Zeitung las und kein
Wort sprach. Unsere Hoffnung, sie würde sich
spätestens in Salzburg vertschüssen, ging
leider nicht auf. Sie fuhr noch weiter als wir!
An Hauptbahnhof (darauf legen die viel Wert und
am Bahnsteig spricht auch keine Chris Lohner)
Wörgl ziemlich pünktlich um 12:02 Uhr. Nach 20
Minuten weiter mit Regionalzug bis Brixlegg
(12:33). Frau Jud war so nett, uns um 12:45 mit
dem Auto abzuholen. So sparten wir nicht nur
Zeit, sondern auch lange Herbergsuche.
Zurück mit dem Bus um 9:10 bis
Brixlegg, dann weiter mit dem Regio nach Wörgl
und von dort um 10:05 mit EC563 Handl Tyrol
Speck nach Hütteldorf (etwa 14:20; einige
Minuten verspätet). Damit unsere ÖBB-Gutscheine
nicht verfielen, genossen wir die Rückfahrt auf
den Ledersitzen der 1.Klasse im Großraumwagen
mit Gratiszeitungen und Platz zum Beine
ausstrecken.
Die Unterbringung
im Haus Jud (ca. 620 m) war ideal
und sympathisch. Gehzeit nach Reith Dorfmitte
knapp 10 Minuten leicht bergan und nach Brixlegg
ca. 20 Minuten bergab. Außer am Abreisetag sind
wir immer zu Fuß nach Brixlegg gezogen. 1
Einbett- und 1 Zweibettzimmer, dieses mit Balkon.
Ruhig, weil fernab vom Zentrum und auch von der
Umfahrungsstrasse. Die Familie Jud schaffte eine
angenehme Atmosphäre. Immer wieder fanden sich
Gäste zum Tratsch in der Stube. Die Hausfrau
vermietet seit 1964, was uns über ihr Alter
rätseln ließ, denn so alt wirkte sie nicht.
Toilette und Dusche in den Zimmern und nicht zu
weiche Betten.
Das Frühstück war einfach
umwerfend: Müsli, Säfte, Joghurt, Wurst,
Schinken, Käse, verschiedenes Brot und Gebäck,
weiches Ei, selbst gemachtes Schmalz, Butter,
Margarine, Topfen, Marmelade, Löwenzahnhonig und
ein herrlicher Kaffee. Einmal ein Stück Torte
vom der Familienjause (tirolerisch: Marend), dann
wieder Mozzarella mit Tomaten (vom Garten). Wer
wandert, muss sich laut Frau Jud ordentlich
was in die Figur schleudern. Und bei der
Begrüßung gab es gleich einmal ein Schnapserl
vom Haus. Einziger Wermutstropfen: die Dusche war
schwer zu regulieren, und wenn irgendwer im Stock
das kalte Wasser aufdrehte, dann bekam man unter
der Dusche Verbrennungen und drehte jemand
Warmwasser auf, gab es Erfrierungen.
Ganzkörper-Kneipp also.
Reith (637 m)
liegt am Ausgang des Alpbachtales
, oberhalb Brixlegg und somit günstig, weil man
in alle Richtungen kann und nicht erst, wie von
Alpbach, durch das halbe Tal muss. Der Ort bietet
alles, was der Tourist braucht, und hat auch
einen Badeteich, ist aber nicht so hochgejubelt,
wie Alpbach. Wenig schicki-micki und eher
bodenständig. Es gibt 4 Esslokale, einen
Supermarkt (M-Preis), Andenkenläden, 2 Banken
und das Kam-in, eine Mischung aus Bar, Lounge und
etwas Disco und Freitag Abend noch die Gegenwart
einer Gruppe volltrunkener Bundesheerabrüster am
Nebentisch.
Der Hit schlechthin war für uns
die Alpbachtal-Seenland-Card, die wir kräftig
nutzten. Mit ihr konnte man alle Busse zwischen
Jenbach und Kundl gratis benutzen, sowie den
Sessellift auf das Sonnwendjoch und die
Wiedersbergerhornbahn. Die Reitherkogelbahn, der
Reither Badesee und andere Bäder hatten schon
den Betrieb eingestellt.
Und übrigens wird man nicht nur
am Berg, sondern beim Wirten, im Bus, in der
Apotheke und wo auch immer mit Du
angeredet.
Das Catering
Im gemütlichen Dorfwirt, mit
Haushund unter der Sitzbank, gab es sehr gute
Pressknödel und Tiroler Knödel, Gröstl,
Käspätzle, Forelle, Club Toast,Tiroler Gulasch
und vieles mehr.
Im Gasthof Sonnwend schlugen wir u.a. auf Sülze
mit Rösti zu und Menüs um
10,50 (Suppe, Hauptspeise
Hühnerschnitzel, Spieß, ausgezeichnetes
Gulasch) mit Salat vom Buffet (nicht
überwältigend, aber frisch) und Dessert
(Eispalatschinken und ein eher fades Apfelmus mit
Obershäubchen).
Auf der Farmkehralm schlugen wir schon knapp nach
10:00 auf Speckbrot und eine vorzügliche
Rotweinschnitte zu. Auf der Dauerstoa Alm dann
Tirolerknödel Dreierlei Speck-, Spinat und
Kaspressknödel in der Suppe. Der Speckknödel
war etwas fest!
Der Stockerwirt ist mir nicht in Erinnerung
geblieben, weil wir dort als Begleitung das
Bauerntheater hatten und die Konzentration mehr
auf der Bühne, als am Teller war.
Beim Kirchenwirt saßen wir unter einem riesigen
Kastanienbaum, der immer wieder ein Staccato von
Kastanienwürfen auf die Sonnenschirme und das
Verandadach schleuderte.
Dort gab es Salat mit Eierschwammerln, Tiroler
Leber, Gröstl und eine Terlaner Weinsuppe.
In der Reither Konditorei mundete die
Rumpunschtorte, die Esterhazytorte und die
Mohnpreiselbeertorte mit Schlag (nach
Reklamation, weil die Chefin vergessen hatte).
Die Eisportionen waren überall
ein Kracher, und im Alpbacher Böglerhof wurde
die Milch zum Kaffe in einem kleinen, essbaren
Schokoladebecher serviert.
Die Getränke kann man en bloc
abhandeln: Bier, Gspritzter, Radler, Skiwasser,
Apfelsaft gpritzt, Schnapserl; wie es sich halt
so gehört. Und viel Servierpersonal kommt aus
Deutschland.
Das Wetter
war ideal. Viel Sonne, hin und
wieder bewölkt und auf den Bergen vormittags
Nebel, aber kein einziger Regentropfen.
Die Ausflüge,
Spaziergänge und Wanderungen
Dienstag:
Nach Ankunft in den Ort und eine
kleine Dorferkundung: Bis zur Seilbahn, an den
See und in den Friedhof. Spätes Mittagessen beim
Kirchenwirt und besorgen der Karten für das
Bauerntheater. Danach zu Fuß nach Brixlegg (525
m). Eine Runde gedreht, und festgestellt, dass
wir außer einigen schönen Häusern und der
architektonisch gelungenen Erweiterung des alten
Rathauses nichts versäumt hatten. Daher mit dem
Bus nach Reith und Abendessen beim Dorfwirt. Um
20:45 waren wir schon wieder in unserem Quartier.
Mittwoch:
Abmarsch um 08:15 nach Brixlegg
und um 08:55 mit dem Bus nach Kramsach zur
Talstation (550m) des Sesselliftes auf das
Sonnwendjoch. Der Plan war, bis zum Gipfel zu
gehen. Das nahmen wir auch um 9:10 in Angriff.
Die Jugendlichen am Lift hätten uns gerne auf
ein Klopferl und Tschik
eingeladen, wollten aber nicht abspringen. Bei
der Mittelstation (10:45 1218m) entschieden sich
Rainer und Roland, die Bergstation (1758m) mit
Hilfe des Liftes zu erklimmen. Igo wollte sich
auspowern und marschierte alleine hoch. Um 11:45
waren wir wieder vereint und machten uns auf zum
Ziereiner See (1799m). Vorher war noch ein Sattel
(1810m) zu überqueren. Wir erreichten den
idyllischen Bergsee um 12:55 und legten eine
kleine Stärkungspause ein.
Weiter um 13:20 über die
Ziereiner Alm (1698m) und einen romantischen,
aber morastigen Weg mit glitschigen Steinen unter
der Beyreuther Kletterwand zur Bergalm (1576m).
Dort saß schon eine Gruppe von 5 jüngeren
Männern und einer Frau. Die Gruppe von Tirolern
hatte schon einige Runden Schnaps hinter sich und
einer erklärte uns, dass es sich um den Ausflug
einer geschützten Werkstatt handelte und er der
Betreuer wäre. Die Frau allerdings stellte fest,
dass ohne sie die Brüder überhaupt nicht weiter
kommen würden. Es war jedenfalls lustig und nach
unserem Aufbruch um 15:25 überholten wir
einander immer wieder gegenseitig, wobei uns
jeder der Gruppe von seinem Flachmann anbieten
wollte. Irgendwo oberhalb Kramsach haben wir sie
dann aus den Augen verloren. Hören konnten wir
sie noch länger. Dafür sahen wir einen
Arsch-Skater. Er saß auf einem etwas
größeren einzelnen Inline-Skater und schoss
damit liegend die schotterige Forststraße
hinunter. Um 17:15 waren wir in Kramsach bei der
Talstation und hatten Glück, denn der Bus ging
um 17:19 zum Herrnhausplatz in Brixlegg. Warten
bis 18:00 Uhr. Die Fahrzeit bis Reith Dorfmitte
war übrigens 6 Minuten. In unser Quartier,
schön machen und wieder zurück in
der Ort, denn Thomas aus Innsbruck hatte sich
angesagt. Wir wollten ja gemeinsam dem
Kunstgenuss des Bauerntheaters beim Stockerwirt
frönen. Beginn um 20:30 und das Stück hieß
Die Traumhochzeit. Tiroler verknallt
sich in Ostdeutsche. Sie wollen heimlich
heiraten, weil die Eltern nerven, die kriegen
aber Wind davon und kreuzen samt Tiroler Opa auf.
Es kommt zu Verwirrungen, die noch von der herben
Zimmerwirtin gewürzt wurden. Unterhaltsam auf
jeden Fall.
Donnerstag:
zogen wir schon um 7:49 ab, weil
wir den Zug um 8:25 erreichen mussten, da es
keinen Bus nach Kundl gab. Aber das Maxi-Ticket
kostete bloß etwas mehr als 80 c pro Nase. Nach
Ankunft um 8:35 Marsch durch Kundl (527m). Um
9:05 waren wir beim Eingang zur Kundler Klamm.
Der Weg war anfangs eher eine
Forststrasse entlang der Ache und wurde erst
später enger, war aber nie ein Steig, sondern
eher Kinderwagen gerecht. Die Bilder sagen mehr
als jede Beschreibung. Um 9:50 hatten wir das
Ende der Klamm (626m) erreicht und zogen nach
kurzer Rast weiter (10:00), weil die Vorhut einer
Schulklasse auftauchte und mit Kartenspielen
begann. Etwas oberhalb Mühltal (10:50) hatten
wir den Weg nach Thierbach (1175m) erreicht, wo
wir um Punkt 12 gerade zu den Mittagsglocken
ankamen. Ohne Aufenthalt weiter, ein schönes
Stück bergab über Endtal (1086m) zum
Holzalmhaus (13:40 1452m), das von einer großen
Gruppe französischer Wanderer bevölkert wurde.
Franzosen gab es übrigens auch in Reith im
Übermaß.
Mittagessen und Aufbruch um
14:20. Igo nahm mutig den Weg über die
Gratlspitze, während Rainer und Roland den
pittoresken Steig unterhalb eines ehemaligen
Kupferbergwerkes zum Hösljoch wählten. Der
Abstieg nach Alpbach (974m) führte über den
Marienweg (an jedem Baum ein Marienbild), den
Lärchenweg (eine Miniklamm mit einer kleinen
Kneipp-Anlage) und am Kongresszentrum vorbei zum
Böglerhof (16:10). Kaffee und Eis bis zum
Auftauchen von Igo um 16:55. Hätte er den Weg
vorher gekannt, er wäre mit den anderen beiden
gegangen. Mit dem Bus um 17:51 nach Reith.
Übliches Abendprocedere und diesmal ließen wir
uns im Gasthof Sonnwend bewirten. Der war etwas
außerhalb und daher Kalorienabbau fördernder.
Außerdem sorgten zwei Harmonika-Spieler für
Stimmung.
Freitag
Wieder zu Fuß nach Brixlegg und
mit dem Bus zum Sessellift (9:18). Diesmal nahmen
wir alle beide Etappen am Tragseil und waren um
9:51 im dichten Nebel an der Bergstation, und
auch die ersten Gäste in der Hütte. Spielen mit
der 11 Wochen alten Hündin Emmi war nicht
gestattet, weil der junge Türk-Tiroler das nicht
wollte. Nicht einmal seine Tiroler Frau durfte
das, dafür erklärte sie uns, dass der Sohn
nicht auf seinen Vater hört. Vermutlich deshalb
der Hund.
Nach Tee und Obstler wagten wir
uns um 10:18 bei 12° in den Nebel auf den
Rosskogel (1948m). Oben um 10:40, nach 12 Minuten
ein kurzes Stück bergab und dann die
Kammwanderung zum uns schon vertrauten Ziereiner
See (11:15). Um 11:25 zogen Rainer und Roland auf
der Südseite und Igo das Nordufer entlang bis
zum Seeende. Ohne Pause weiter steil hinauf zum
Sagzahn im Rofangebirge. Um 12:50 waren wir am
Sattel (2174m), dem höchsten Punkt dieses Tages,
weil wir uns den Aufstieg auf den Sagzahn
schenkten und den Weg auf das Vordere
Sonnwendjoch nicht fanden. Abstieg über einen
schmalen Steig auf einer steilen Wiese zur
Sonnwendbiglalm und dann auf einer Forststrasse
den mühsamen Marsch nach Münster (534m). Beim
Aufstieg zum Sattel sahen wir auf dem
gegenüberliegenden Berg einige Steinbock-Kühe
und Kälber, der Abstieg war begleitet von den
schrillen Warnpfiffen der Murmeltiere. Einige
sahen wir sogar. Außerdem Adler und 2
Blindschleichen.
Diana-Kühlsalbe in der Apotheke
von Münster gekauft und Abhängen beim
Kirchenwirten von 16:40 bis 17:20. Die
Einheimischen erkundigten sich über unsere
Wanderung und Igo bestritt mit einem von ihnen
ein Gespräch zum Thema Hotelstandard in
Kärnten. Bus um 17:24 nach Brixlegg und
weiter nach Reith, wo schon die Standln für den
Almabtrieb aufgestellt wurden. Um 18:15 waren wir
in unseren Zimmern.
Abends wurde Gsungen, tanzt und
musiziert beid Reitherer Wirt. Drei
Gruppen zogen durch 4 Lokale und wir gaben uns
das beim Dorfwirt, allerdings in der Gaststube
und nicht im Saal, wo der Event stattfand. Da
merkten wir erst, dass der Lieblingsplatz des
riesigen Golden Retrievers unter unserer Sitzbank
war, denn beim ersten Jodler kam er hervor, um
sich kundig zu machen. Er machte übrigens
täglich seine Dorfrunden, die ihn quer durch den
Ort führten.
Den Abend ließen wir im Kam-in
ausklingen, wo wir Bekanntschaft mit dem
Zirbenschnaps machten, denn es gab beim Eingang
Gratis-Kostproben. Der Laden war rammelvoll und
man hatte das Gefühl, das ganze Unterinntal
wäre da. Der Lärmpegel war entsprechend und die
Knaben am Tisch mit den Abrüstern hatten bereits
hochrote Gesichter.
Samstag
Die beiden Tiroler Thomas, der
aus Innsbruck und der aus Wien, hatten sich zum
Almabtrieb angesagt. Wir nutzten den Vormittag zu
einer Tour nach Rattenberg. Der Anmarsch dauerte
von 8:05 bis 9:30, weil wir einmal den Weg
verfehlten und die Sache auch mit einigen
Anstiegen verbunden war. Daher blieben uns nur 1
½ Stunden, weil wir um 11:06 den Bus vom Bahnhof
Brixlegg nach Reith nehmen wollten. Das Fest war
schon voll im Gang. Links und rechts der Strasse
Standln. Verkaufsstände und solche, wo
traditionelles Handwerk vorgeführt wurde. Wir
arbeiteten uns noch zum MPreis durch, um Proviant
zu kaufen. An fast jeder Ecke gab es eine
Musikkapelle. Igo und Rainer gingen kurz zum
Quartier, um unnötigen Ballast abzuwerfen und
dann stürzten wir uns ins Treiben. In einigen
Etappen wurden die bunt geschmückten Kühe
durchgetrieben, die letzte Gruppe, als wir nahe
der Feuerwehr unsere Grillhendln mit den Fingern
zerlegten. Und zwei Standeln weiter stand eine
Langbeintranse im Mini-Dirndl und ließ sich
ablichten.
Gegen 16:30 waren auch die zwei
Thomas da, und wir gönnten uns Kaffee und Kuchen
bei Frau Jud. Sie war beim Stand des
Alpenvereins. Leider waren ihre Mehlspeisen schon
weg. Rainer, Roland und der Innsbrucker Thomas
spürten einen Wein- und Schnapsstand auf, bei
dem die resolute Uroma im Trachten-Lederanzug das
Regime führte. Es gab so ausgefallene Dinge wie
einen Rote-Rüben-Brand, von dem uns sogar die
Urli abriet. Ein Grund mehr zu kosten: riecht
nach Roten Rüben, schmeckt nach Schnaps und
hinterlässt lange den Geschmack des erdigen
Gemüses. Umso besser aber der Zirbenschnaps, der
uns fast zu Dauergästen machte. Daneben ein
angeheiterter Jungtiroler mit Brille auf einer
Bank. Er gab in Abständen von etwa 2 Minuten ein
lautes JUUUUUUUUUUHAHAHUI von sich, und wurde
später auch vorm Stockerwirt akustisch merkbar.
Igo und Thomas aus Wien verzogen sich zum
Dorfwirt um zu essen.
Irgendwann sahen wir die beiden
noch, dann waren wir drei alleine. Schließlich
organisierte Roland für den Innsbrucker Thomas
ein Taxi, weil der letzte Bus schon weg war.
Rainer und Roland genehmigten sich beim
Kirchenwirt noch ein klares Süppchen und waren
um 22:30 im Zimmer.
Sonntag
war der Busfahrplan etwas
ausgedünnt. Wir gingen daher um 8:20 zu Fuß bis
Kramsach zum Museumsfriedhof mit den kecken
Grabsprüchen wie etwa: Es liegt begraben
die ehrsame Jungfrau Nothburg Nindl gestorben ist
sie im siebzehnten Jahr just als sie zu brauchen
war. Zehn Minuten reichten und um 9:20
waren wir schon wieder unterwegs nach Mariatal
(10:10). Kurze Besichtigung des Friedhofs und um
10:25 weiter Richtung Tiefenbachklamm. Um 11:15
waren wir beim Eingang. Viertelstündchen Rast
zum Stärken und dann los. Der Weg stieg an und
führte an der Felswand entlang, war aber durch
ein dreifaches Seilgeländer und auch einige
Gitterböden vollkommen ungefährlich. Die Gewalt
des Wassers in der engen Schlucht kann man schwer
beschreiben.
Um 12:35 erreichten wir die
Jausenstation am oberen Klammausgang. Suppe,
Bratwurst und um 13:15 hinauf in den Ort
Brandenberg (14:10 919m). Der Bus ging erst um
14:56, weshalb wir uns die Wartezeit mit riesigen
Eisportionen verkürzten.
Von Kramsach mit einem anderen Bus bis zum
Bauernhöfe Museum (15:40), wo Kirtag war. Im
Museum sind auf einem riesigen Areal
Bauernhäuser und Almhütten aus allen Tiroler
Regionen zusammengetragen worden. Die Stimmung
war wie beim Almabtrieb, einige Stände von dort
sahen wir wieder und nach einer fast 1 ½
stündigen Runde fuhren wir mit dem Bus nach
Brixlegg. Igo ging zu Fuß heim, Rainer und
Roland nahmen den Bus um 18:00. Abendessen wieder
im Gasthof Sonnwend.
Montag
war unser letzter Wandertag und
wir gaben dem inneren Alpbachtal die Ehre. Mit
dem Bus um 8:16 nach Inneralpbach (1060m) und von
dort um 8:45 bergauf über die Greithalm (1320m)
zur Farmkehralm (10:15 1521m). Rast, kleines
Gabelfrühstück und um 11:10 wieder fast
hinunter zur Greithalm und schließlich der
Anstieg auf das Wiedersberger Horn (2127m).
Horn hört sich dramatisch an,
ist es aber nicht, wenn man davon absieht, dass
das letzte Stück von der kleinen
Wiedersbergerhorn Hütte (2025m) steil und
teilweise schotterig ist. Um 14:00 waren wir oben
und genossen den herrlichen Blick ins Zillertal,
Inntal, in die Wildschönau und zum Achensee. Die
schon erklommenen Berge sowieso. Nach
10 Minuten hinunter zur Hütte (14:25) auf Milch
und Buttermilch und um 14:45 weiter am
Panoramaweg zur Bergstation der Wiedersbergerhorn
Bahn. Um 15:15 Einkehr auf der Sonnenterrasse der
Dauerstoa Alm und Abfahrt mit der Seilbahn (6-er
Gondeln) nach Alpbach. Um 16:15 waren wir im Tal
und weil gerade der Bus nach Alpbach kam, fuhren
wir mit, um im Ort eine kleine Runde zu drehen,
bis der Bus auf seiner Talfahrt um 16:41 wieder
zurück war.
Um 17:35 waren wir wieder unter
der Dusche und die Woche ließen wir im Dorfwirt
ausklingen.
Dienstag
Abreise wie schon beschrieben.
Fitnessfaktor
m = Höhenmeter
Hinauf: |
Mittwoch |
|
870 m |
|
Igo + 540 m |
Donnerstag |
|
1014 m |
|
Igo + 447 m |
Freitag |
|
580 m |
|
|
Samstag |
|
300 m |
|
Igo + 50 m |
Sonntag |
|
395 m |
|
|
Montag |
|
1156 m |
|
|
|
|
|
|
|
Hinunter: |
Dienstag |
|
95 m |
|
|
Mittwoch |
|
1505 m |
|
|
Donnerstag |
|
577 m |
|
Igo + 577 m |
Freitag |
|
1815 m |
|
|
Samstag |
|
320 m |
|
Igo + 50m |
Sonntag |
|
95 m |
|
|
Montag |
|
341 m |
|
|
|
|
|
|
|
Reine Gehzeiten: |
Dienstag |
|
15 min |
|
|
Mittwoch |
|
5 h 50 min |
|
Igo + 1 h |
Donnerstag |
|
6 h 15 min |
|
Igo + 45 min |
Freitag |
|
6 h 15 min |
|
|
Samstag |
|
1 h 25 min |
|
|
Sonntag |
|
5 h 25 min |
|
|
Montag |
|
4 h 55 min |
|
|
Der Kuhfladenfaktor
wurde, wie auf allen
Mehrtagestouren dieses Jahres vom Gatschfaktor
übertroffen. Aber selbst der war in dieser Woche
eher bescheiden, auch wenn die Schuhe anders
aussahen. Einerseits war es relativ trocken und
andrerseits waren die Almen schon fast alle leer.
Weitere Tourenberichte und Bilder können
über die Chronik
aufgerufen werden.
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