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Hatte Peter schon 2012
den Teilnehmerschwund bei den MaT-Radtouren
beklagt, so sank die Quote 2014 nochmal um 50%
und ich (Frankie) stand um 08:40 als einziger mit
prall gefüllten Reifen und wohlgeschmierter
Kette am Treffpunkt Wien Mitte-Landstraße. Egal,
Programm ist Programm, daher fuhr ich ohne
Zögern mit dem Regionalzug nach Gloggnitz, dem
Ausgangspunkt der Radtour. Dort fand gerade ein
Oldtimertreffen statt und jede Menge historischer
Automobile fuhren oder standen in der Stadt
herum.
Von Gloggnitz (457m) bergauf nach
Kranichberg (670m), wo die Straße geradewegs
durch eine Burganlage führte, weiter
nach Rams (824m) und auf einer kleinen
Nebenstraße Richtung Ödenkirchen. Die Straßen
waren ideal für eine Bergradtour:
serpentinenreich mit gut bewältigbaren
Steigungen, kaum Autoverkehr, nur dann und wann
ein paar Motorräder. Zwischen Rams und
Karlshöhe gab es eine
Selbstbedienungs-Dependance des Ramswirten
mit Sitzbänken, Getränkeautomat, einer
Aussichtswarte auf einem Getreidesilo und einem
einsamen Ziegenbock, der auf Zuwendung oder
Futter wartete, von mir aber bloß tröstende
Worte bekam. Der Blick von der Warte auf
Schneeberg, Rax, Otter, Stuhleck und Wechsel war
schön, durch die Hochspannungsleitung davor aber
nicht ansichtskartentauglich.
Mit den Steigungen war es nach
der der Karlshöhe (ca. 930m) vorbei und mit
flotten Schussfahrten auf schmaler Straße ging
es weiter. Der Landgasthof Fally bei
Ödenkirchen wäre wohl einen Besuch wert
gewesen, war aber zu schnell vorbei und nur eine
flüchtige Spur Küchendüfte wehte mir inmitten
ländlicher Gerüche in die Nase. Immer wieder
gab es schöne Aussichten auf Hohe Wand und
Schneeberg links, Kampstein und Wechsel rechts.
Auffallend war die hohe Dichte an Kapellen,
Marterln und Hochspannungsleitungen. Im Hochegg
(781m) fand ein Feuerwehrfest statt und die ganze
Bevölkerung der umliegenden Gegend war dort und
im Gasthaus versammelt. Weiter
mit einigen Gegensteigungen "hinter"
(=westlich) dem Kulmriegel über Himberg,
Gmundner Kreuz (nochmal Rax- und Schneebergblick)
und Eben nach Maierhöfen (660m) und dann
hinunter auf schmaler Straße nach Warth (385m),
wobei die Felgen durch das Bremsen bedenklich
heiß wurden.
Ab Scheiblingkirchen gab es den
(mehr oder weniger gut) beschilderten Thermenradweg über
Seebenstein, Pitten und Katzelsdorf nach Wiener
Neustadt (265m). Da es noch recht früh war (15
Uhr), fuhr ich weiter Richtung Wien. Der Radweg
entlang des Wiener Neustädter Kanals
war großteils angenehm zu fahren, auf die Dauer
aber auch ein wenig eintönig. Die Mühen der
Ebene. In Guntramsdorf verlor ich zum vierten Mal
die Beschilderung des Thermenradwegs und war zu
müde, um wieder ein Stück zurück zu fahren und
sie zu suchen. Auf gut Glück hängte ich mich an
zwei Radfahrer an, die flott und offenbar
ortkundig Richtung Nord unterwegs waren. Dass sie
auf dem Weg nach Laxenburg waren, um dort ein Eis
zu essen, merkte ich erst, als sie am Ziel
angelangt waren. Ich hatte ja auch nicht gefragt.
Dort fand ich wenigstens den Laxenburg-Radweg,
der im Zickzackkurs, aber gut beschildert, bis
zum Ring in Wien führte.
Streckenlänge gesamt etwa 110km,
mindestens 500m bergauf, 800m bergab, Fahrzeit
abzüglich Pausen 7½ Stunden.
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