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Bisher wurde jenen Touren, die
bei nicht besonders berühmtem Wetter
stattfanden, durchaus heftig zugesprochen.
Die spannende Frage, ob es sich denn bei
klassischen Donauinselkonditionen ebenso
gestalten würde, konnte schon um 7:45 klar
bejaht werden.
Da waren schon Alois, Adam, Frankie,
Helmut mit Emmi, Igo, Martin,
Peter, Rainer, Ronny, Roland, Roland, Thomas,
Tony, Werner und Wolfgang
beim Franz-Josefs-Bahnhof. Einige beim Mac, die
meisten am Vorplatz. Klassischer Fall für 3
einfach-raus-Tickets. Ab um 8:51, unterwegs in
Kirchberg am Wagram fischten wir noch Alfred
vom Bahnsteig. Im Oberdeck des REX7106 Raiffeisen
machte sich süßlicher Duft nach Sonnencreme
breit und in Krems wartete bereits Alex.
Weiter mit dem Bus nach Weißenkirchen, wo Michael
und Thomas stehen sollten. Taten
sie aber nicht, denn sie harrten am Bahnhof
unser. Die moderne Kommunikationstechnik
ermöglicht es, über kleine Dinger von der
Größe einer Eiswaffel ins Internet zu steigen.
Dort fanden sie den Hinweis, dass wir mit dem Bus
anreisten. Die Wachaubahn ist ja von den ÖBB zur
Adoption frei gegeben worden und zur Museums- und
Erlebnisbahn mutiert. Wenn das so weiter geht,
werden die Eisenbahnfreunde auch bald mutieren
müssen; und zwar zu Busfreunden. Der Gleiswechsel
vielleicht zu Fahrbahnwechsel?Insgesamt
19 Männer und eine Dame auf Touren übersetzten
auf der Rollfähre die Donau, landeten um
10:00 in St. Lorenz (295m) am rechten Ufer und
marschierten gleich in den Wald. Der Welterbesteig
war anfangs etwas steil und führte weiter über
Serpentinen bis zum Ende eines kleinen Tales.
Dann ein Schwenk nach Westen und immer
parallel zur Donau den Hang hinauf. Der Weg war
großteils im Wald, der nur wenige Blicke auf die
Donau frei gab. Die waren dafür gewaltig! Von
jeder Menge Cyclamen abgesehen, war die
Blumenwelt gegen Ende des Sommers schon
bescheiden geworden. Nicht aber die
Jahrhunderte alten Buchen und Eichen und
nahezu alle österreichischen Baumarten.
Besonders beeindruckend die vielen, teils
bizarren Felsformationen. Nicht umsonst war das
der Steinige-Riess-Steig, wir
bewegten uns auf Granit und Gneis. Der
südlichste Ausläufer der Böhmischen Masse
entstand im Erdaltertum, also wäre Ehrfurcht
geboten gewesen. Angeblich soll das Gestein
heilende Strahlen aussenden. Um das für alle
Körperregionen auszutesten, war die Zeit leider
zu kurz. Eine Kleingruppe verirrte sich und
konnte nur durch Zurufe auf den höher gelegenen
Steig gelockt werden. Einige sahen auch eine
Ringelnatter. Um 11:30 waren wir bei einem
Durchlass durch eine Felsmauer, die wie ein
Schutzwall wirkte und um 12:25 endlich am Seekopf
(671). Trotz einiger Pausen haben wir die im Tal
angegebene Wegzeit von 2 ½ Stunden knapp
unterschritten. Wer nicht auf den aus großen
Stämmen errichteten Aussichtsturm stieg, hatte
keine Aussicht, von oben war der Fernblick
allerdings gewaltig. Und auf kleinen Schildchen
konnte man auch lesen, wie weit es z.B. bis
Sydney ist. An dieser Stelle sei vielleicht auch
erwähnt, dass wir während der ganzen Wanderung
nur einem Paar mit Hund und einem jungen Mann
begegneten. Dafür gab es jede Menge Wespen.
In Ermangelung einer Hütte oder anderer
Lustbarkeiten machten wir uns nach genau
einer halben Stunde wieder auf den Weg. Diesmal
südöstlich des Kammes. Hier waren auch mehr
Nadelbäume und es erinnerte stellenweise an eine
Kammwanderung am Kreuzberg im Semmeringgebiet.
Wie beim Aufstieg war die Gruppe auch jetzt auf
nahezu 1km ausgedehnt. Hinauf waren die lahmen
Enten eher langsam, und hinunter die
Feinspitze, denn es gab viele Brombeeren am
Wegrand. Dass die Langsamen auch fast mit den
Feinspitzen identisch waren sei nur der
Ehrlichkeit halber erwähnt. Ebenfalls wieder
unter der angegebenen Zeit erreichten wir
um 14:15 Rossatz. Nur kurz zwischen einigen
Weingärten vorbei und dann begann die
Herbergssuche. Werner wollte in das Cafe hinter
der Kirche, aber die anderen verschwanden in
einem Lokal, das einem Seminarhotel angegliedert
war, oder umgekehrt. Neorustikales Ambiente und
ein Betongastgarten mit eilig zusammengestellten
Tischen und Schirmen. Die Getriebenen waren schon
in die Karte vertieft und der Rest rümpfte die
Nase. Das Rümpfen wurde intensiver, als der
Kellner erklärte, dass nach 14:00 mit der Küche
nicht zu rechnen sei, denn wir sind da in
Österreich. Aber sowas! Einerseits
sind Lokale mit durchgehender Küche nicht immer
ein Beweis von Güte, andererseits ist das etwa
in Tirol durchaus der Fall. Man muss allerdings
bedenken, dass das rechte Donauufer nicht
sonderlich vom Tourismus verwöhnt ist, weshalb
der eingeschränkte Küchenbetrieb verständlich
ist. Weder Kellner, noch Lokal versprühten
ausgeprägten Charme und wir verzogen uns in das
von Werner geortete Poldis
Kaffeeeckerl am Kirchenplatz. Der Garten
war im Zwickel zwischen zwei zusammenlaufenden
Gassen, aber unter einer gewaltigen Kastanie. Auf
jeden Fall schöner als im Lokal davor. 10000
Sonnenschirme können einer Kastanie nicht
Paroli bieten. Das Essensangebot war beschränkt,
es gab vor allem Süßspeisen und Eis, aber es
dürften alle zufrieden gewesen sein.
Vermutlich wäre ein Heuriger die bessere Wahl
gewesen. Denn da wären alle bis zum Umkippen
hocken geblieben und gemeinsam stromwärts
gezogen. So aber begann um 16:00 ein eher
unkontrollierter Aufbruch. Die ohne Sitzfleisch
waren sofort unterwegs zur Rollfähre und ein
Großteil zog Richtung Fluss. Im schmucken Ort
waren an einigen Häusern noch Hochwassermarken
in Hüfthöhe aus dem 19. Jahrhundert zu sehen.
Dann irgendwo zwischen Weingärten und
Donaustrand verlor das Fußvolk die Truppenspitze
und stand einsam und verlassen am Kiesstrand. Die
3er Vorhut war schon bei der Rollfähre, da irrte
die 8er Mittelgruppe noch unter den Uferbäumen
herum und entschied sich schließlich, ebenfalls
die Fähre anzusteuern. Das zog sich. Die Marillenmeile
schlängelt sich unter der prallen Sonne zwischen
Weingärten und Obstplantagen nach St.
Lorenz. Es dauerte 1 Stunde und 20 Minuten, bis
sie endlich bei der Fähre waren. Und knapp vor
dem Ablegen war auch die Truppenspitze da. Sie
hatte ein Bad in der Donau eingeschoben. Um 17:38
stach die Fähre in Fluss und war 5 Minuten
später in Weißenkirchen. Der Bus war weg und
bei der Vorhut konnte man unsichtbare
Dessertlöffelchen mit Schaum vor dem Mund
erahnen. Der nächste Bus ging um 18:25, daher
stürzten sich vorher noch einige ins Wasser.
Aber Adam und Alois fehlten und tauchten auch bis
zur Busabfahrt nicht mehr auf.
Befürchtungen, sie wären in den Fluss
gestürzt und unterwegs ins Donaudelta,
bewahrheiteten sich nicht, denn sie hatten die
weit nähere Fähre bei Dürnstein genommen
und wurden mit Beifall im Bus begrüßt.
Den REX7133 Kunstmeile Krems
um 19:03 erreichten wir locker und zogen im
Oberstock nach Wien. Außer, dass Alfred in
Kirchberg ausstieg und eine Japanerin pausenlos
im Stakkato telefonierte, verlief die Fahrt
ereignislos. Um 19:57 zerfiel die Gruppe in
Heiligenstadt.
Wie soll man den sportlichen Wert
einer Wanderung auf markierten Wegen
ohne Schwierigkeiten einschätzen?
Abgesehen vom Hitzefaktor kann man nur Zahlen
anführen.
Die Pausen sind abgezogen.
2h 10min bergauf
1h 20min bergab
50min bis 1h 20min in der Ebene
Etwa knapp 500 m hinauf und hinunter. Die immer
wiederkehrenden Abstiege und Neuanstiege
mitgerechnet.
Große Philosophen wirkten schon im heißen
Griechenland der Antike. Wieso sollte also
unsereins bei gehobenen Temperaturen nicht auch was
Gescheites von sich geben:
Geschäftemacherei mit der
Kunst - ist er
Künstler, oder macht er nur was?
(Zitat) - der Turm
von Dürnstein sieh aus wie ein hinduistisches
Phallussymbol -
in Tschechien betrachten sie den Euro als
Lachnummer - ich
komm mit dem Nussknacker nicht zurecht, das ist
so wie mit dem Kirschentkerner
- Charlotte Roche und ihre
Anleitungen; neue Techniken tun sich
auf - Väter
wissen einfach mehr
- ihr habt das falsch
verstanden; ich will nur ein wenig betatschen
- Leo Janacek
- die katholische Kirche ist so
was wie Männer auf Touren nur weltweit
- All-in in Stein
- mach das Hosentürl zu, wir
steigen aus! - U6
Josefstädter Straße und die dortige
Szene - Gerhard
Roth? Da will ich mich gar nicht äußern
- der Zugang zu
Wunschkennzeichen - der
kulinarische Wert von Dirndln
- gekochte Gurkensuppe, kalte
Gurkensuppe (da esse ich gleich einen Salat)
etc.
Besonderes Augenmerk erfuhr auch die lange
Tradition von Frauen- und Mädchenmorden in Wien.
Das wieder führte zu männermordenden Frauen und
der Adrienne Wiehießsiedennnur. Es war die
Adrienne Eckhardt (schau nach bei Google) und sie
erschlug ihr Opfer mit einem Fleischwolf. Und
daraus ergab sich eine ausführliche Erörterung,
was man alles mit einem Fleischwolf machen
kann: da gab es einen Aufsatz für
Kekse ja, die hatten so Rillen!
- und Nüsse reiben und
Brösel auch
- für Mohn gab es eine
eigene Mühle und die war immer
so verpickt -
und mit einem Aufsatz konnte man auch
Nudeln machen u.s.w.
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