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Ein Marketing Stratege würde
klar erkennen: je später der Aufbruch, desto
größer die Teilnehmerzahl. Als der Zug zu
moderater Zeit um 09:30 von Meidling abfuhr,
waren Alois, Alois, Erich, Erik, Filip,
Florian, Frankie, Franz, Friedrich, Igo, Josef,
Helmut, Helmut (mit Emmi und Harry),
Markus, Milan, Peter, Rainer, Raphael, Roland (nein;
nicht der Kaffeeladen, der weilte in München),
Ronny, Werner und Wolfgang an Bord. Thomas
wartete in Wiener Neustadt. Bei Ankunft in Bad
Sauerbrunn (295 m Seehöhe) um 10:18 waren schon Günther
und Leo mit Sissi, sowie Walter
da. Für ihn war es ein Heimspiel, denn er wohnt
in der Gegend. Abmarsch um 10:20 vorbei an
herumhockenden Kurgästen über den
Bewegungslehrpfad zur Aussichtswarte (367 m). Wir
waren in 20 Minuten oben und ein Teil stieg auch
noch 28m die 133, um einen 100 Jahre alten
Baumstamm gewundenen Stufen, hinauf, um sich den
leider nicht vorhandenen, grandiosen Ausblick zu
gönnen. Es war diesig, weshalb man die, an der
Brüstung angeschriebenen, Orte, Städte, Berge
und Seen nur erahnen konnte. Bad Sauerbrunn sah
man sehr klar, aber das war gar nicht
vermerkt. Um 10:55 wieder bis fast in den
Ort hinunter und dann einen Bach entlang durch
den Wald. Es war feucht und die Shirts und Hemden
begannen an den Körpern zu kleben.
Den Kamm des Gespitzten Riegel (594m)
erreichten wir nach nicht einmal 1 Stunde und
dann ging es schon wieder bergab. Das Handicap
war, dass man entweder eine Markierung oder einen
Weg sah, aber selten beides. Ganz abgesehen
davon, dass der Weg teilweise von Ästen und
Gestrüpp verlegt war. Ein Zeichen dafür, dass
Wanderer hier offensichtlich Exoten sind. Es
begegnete uns auch nur ein einziger Waldläufer.
Das führte auch zur ersten Verirrung, die für
das Gelingen unserer Touren immer wichtig ist.
Der Weg ging ohne Markierung zwischen mannshohen
Goldrautenstauden weiter und hörte plötzlich
auf. Ein Hauch von Dschungelkrieg. Also zurück
und irgendwie querwaldein talwärts. Irgendwo
begegneten wir wieder der blauen Markierung, die
aber nicht überall klar sichtbar war. Und die
zweite Verirrung erkannten wir erst, als wir ein
Eichbüchl eintrudelten, statt in Frohsdorf. Wir
hatten den Berg zu früh verlassen. Statistisch
aber kein Problem, denn es war vom Krummbachstein
ein Irrweg übrig. Dort sind wir nämlich
nie vom rechten Weg abgekommen.
Walter kennt sich dort aus, und ersparte es
uns, auf der Strasse weiter ziehen zu müssen.
Wir gingen einen Weg entlang der Leitha und
landeten um 14:10 im Gasthof Art in
Kleinwolkersdorf. Dort war ein langer Tisch
reserviert (Peter kündigte uns telefonisch an).
Es war wie eine Hochzeitstafel. Allerdings
fehlten Florian, Franz, Josef, und Raphael.
Keiner hatte eine Telefonnummer von einem der
vier. Rainer versuchte, Walter (den
Orchideenfachmann) anzurufen, hatte aber keinen
Empfang. Josef hatte ihn erreicht, aber da war
unser Walter ihnen schon entgegengegangen. Doch
es war gut zu wissen, dass wir eine
Schaltzentrale in Wien hatten. Eigentlich wollten
wir diese nur nutzen, wenn unbekannte Pflanzen
unseren Weg versperrt hätten. Das war
nicht der Fall, wenn man von den beiden riesigen
Parasolen absieht, für die wir keine
Telediagnose benötigten. Günther und Leo mit
Sissi verabschiedeten sich, sie mussten zurück
nach Bad Sauerbrunn, um zum Auto zu kommen. Die
übrigen marschierten nach dem Essen, das mit
einigen Torten abgeschlossen wurde, um etwa 15:40
zur Leitha. Wir erkundeten das Terrain oberhalb
und unterhalb der Brücke, links des Flusses und
rechts des Flusses, um schließlich auf einer
Schotterbank zum Pritscheln zu landen. Die
meisten unterzogen sich einer Kneipp-Kur. Einige
pflückten Äpfel am anderen Ufer und Emmi war
überhaupt nicht zu bremsen. Sie apportierte Obst
aus dem Wasser.
Die Idylle endete um 16:45 mit dem kurzen
Marsch zum Bahnhof. Abfahrt um 17:15.
Einige stiegen in Wiener Neustadt in den vollen
IC um. Alle anderen begnügten sich mit dem REX
von Payerbach nach Bernhardsthal und waren um
18:22 in Meidling.
Für manche beginnt Sport mit
dem Heimweg von der Konditorei. Andere zählen
einen Spaziergang dazu und viele einen
Einkaufsbummel. Widerliche Extremisten
akzeptieren erst 7 Tage durch die Wüste. Wir
lagen irgendwo dazwischen.
Reine Gehzeit ungefähr 3 Stunden und 10
Minuten
371 Meter hinauf und
362 Meter hinunter.
Bezwinger des Aussichtsturmes dürfen sich 28 m
dazurechnen.
Etwas schmälernd war der Hinweis am Turm, dass
man von Bad Sauerbrunn gerade 100 Meter
überwunden hat, was dem Verbrauch der Kalorien
eines halben Schokoriegels entspricht.
Nach dem Motto gesunder Geist in
gesundem Körper konnte natürlich
auch die intellektuelle Leistung
nicht überragend sein:
hast du schon die Zauberflöte auf
Tschechisch gehört? Nein! Aber hast
du schon Wagner auf Italienisch
gehört? -
Repertoirebühnen und das italienische
System - wie
brühst du ihn auf
(Kaffee)? -
ein Notebook von HP um über 500.-
Euro - Aufstieg und Fall
von Wimpassing -
belgische Schokolade -
die verschiedenen Standorte von Waagner
Biro -
Wie gehen wir jetzt?
Weiter!
- und wem ist das jetzt
eingefallen? -
Muckefuck (http://de.wikipedia.org/wiki/Ersatzkaffee)
- wir sollten den Anschluss
nicht verlieren den habe ich schon
längst verloren
- ich kaufe am
Naschmarkt, am Brunnenmarkt und beim
Hofer - Franz und
Rainer erarbeiteten dazwischen das Exzerpt
eines Krimis, den sie zuerst im schwulen
Milieu ansiedelten, dann aber in einen
ländlichen Swinger-Club transferierten, wobei
der wunderschöne Kommissar eine
Persönlichkeitskrise durchlebt. Mehr wollten sie
nicht verraten, weil sie schon auf die Tantiemen
schielen.
Ein lustiger Marsch bei herrlichem Wetter
durch eine vermutlich nur alle 10 Jahre begangene
Gegend. Abgesehen von Peters Erkundungstour.
Rainer
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