An einem
Pfingstsonntag mit passabler Wetterprognose
machten sich Alois, Frankie, Ralf,
Stefan, Walter und Werner
auf den Weg ins Mostviertel. Der Ausgangspunkt
der zweitägigen Wanderung, St. Veit an der
Gölsen (369m), wurde mit dem Zug um 10:40
erreicht. Vom Bahnhof ging es an der Kirche
vorbei und auf Nebenstraßen zum Wobachtal. Die
nächsten Stunden führten durch eine nette
ländliche Gegend mit Wiesen, Wäldern und
Bauernhöfen. Die Steigung der Wege war mäßig,
aber stetig. Einkehrmöglichkeiten gab es hier
keine, daher wurde um 12:50 eine Jausenpause am
Sengenebenberg eingelegt. Mittlerweile war eine
Höhe von 1000m erreicht.
An der Kreuzung Ebenwald gab es
die Möglichkeit, der nahen Ebenwaldhütte einen
Besuch abzustatten, die Option fand aber zu wenig
Anhänger. Stattdessen erfolgte als Fleißaufgabe
der Aufstieg auf den Hochstaff
(1303m). Der Fußpfad auf den Berg war zwar nicht
markiert, aber wenn man wusste, dass es ihn gab,
ließ er sich finden. Am Gipfelkreuz wurde Rast
gemacht und die Aussicht genossen. Leider war es
diesig und die Wolken im Süden sahen nach Regen
aus. Daher war die Rast nur kurz und es ging an
den Abstieg zur Kleinzeller Hinteralm (1032m),
wobei Murmeltierlöcher zu beobachten waren.
Murmeltiere ließen sich nicht blicken. Es gab
eine kurze Rast im Gastgarten der idyllischen
Alm, wobei vor allem dem Most zugesprochen wurde.
Danach ging es steil hinauf auf die Reisalpe
(1399m), Ankunft kurz vor 18 Uhr.
Im Reisalpenschutzhaus
gab es um 19 Uhr ein vorzügliches Abendessen.
Die dicken Wolken waren im Süden geblieben und
man konnte vor der Hütte den Sonnenuntergang
bewundern. Das Abendprogramm bestand aus einer
neuen Variante von Mensch-ärgere-dich-nicht, bei
der das Schlagen auch nach rückwärts erfolgen
konnte. Das erhöhte die Rückschläge im
Spielverlauf und um 21:30 wurde das Spiel
beendet, ohne dass es einer geschafft hätte,
alle vier Figuren ins Zielfeld zu bekommen. Die
Männer auf Touren hatten das St. Pöltner Zimmer
exklusiv für sich, was komfortabel war, denn das
Zimmer war für 12 Personen ausgelegt. Es gab
keine Störungen der Nachtruhe. Die tüchtige
Hüttenwirtin Helga stellte um 07:30 ein
reichhaltiges Frühstücksbuffet hin, das sogar
Spiegeleier beinhaltete.
Aufbruch um 08:45 dem Bergrücken
folgend nach Süden. Die Abzweigung zum
Gscheidboden war entweder schlecht angeschrieben
oder die Männer auf Touren hatten einen Hinweis
verpasst. Der Weg wurde jedenfalls erst durch
eine intuitive Erkundung von Werner gefunden. Nun
ging es wieder in Nordrichtung und am Sattel
zwischen Reisalpe und Hinteralpe war man auf 905m
abgestiegen, ehe es wieder bergauf ging. Der
Aufstieg erfolgte anfangs großteils durch Wald,
dann entlang von hübschen Almwiesen. Ganz
eindeutig ist die Unterscheidung zwischen
Klosteralpe und Hinteralpe weder auf Karten noch
in Beschreibungen. Manchmal gilt die Hinteralpe
als höchster Teil der Klosteralpe, manchmal
handelt es sich um zwei getrennte
Ortsbezeichnungen, weshalb die Bezeichnung Kloster-Hinteralpe
nicht verkehrt sein kann. Der höchste Punkt ist
jedenfalls die Hinteralpe mit der Traisner Hütte
(1311m), die um 11:45 erreicht wurde. Das war
einigen zu früh für eine Mittagspause, daher
wurde die Einkehr auf die Lilienfelder Hütte
verschoben. Der Weg dorthin führe über den Muckenkogel
(1248m) und brachte einige schöne Aussichten.
Der Umstand, dass die Lilienfelder Hütte wegen
Urlaubs geschlossen war, überraschte zwar,
stellte aber kein Problem dar, da alle noch genug
Vorräte an Getränken und Essen in den
Rucksäcken hatten. Die Sitzbänke der Hütte
boten jedenfalls einen sehr bequemen Jausenplatz
und dass ein Teil davon unter dem Vordach stand,
war angenehm, denn es begann zu nieseln.
Nachdem das Wetter nicht so
einladend war, wurde die kürzeste
Abstiegsvariante nach Lilienfeld gewählt, das
war der Jägersteig. Unterwegs gab es aber noch
einige Wegkreuzungen und Varianten und so kam es,
dass Ralf und Walter dem Jägersteig treu
blieben, während die anderen vier einen
Wanderweg wählten, der den Spitzbrandkogel auf
halber Höhe umging und zum Stiftspark führte.
Dort konnte der "Chineser" genannte
ehemalige Wachturm besichtigt werden. Der
Zeitpunkt der Ankunft in Lilienfeld (383m)
unterschied sich, aber es blieb noch Zeit für
einen Besuch in der Konditorei und/oder eine
Stiftsbesichtigung. Um 16:18 ging es mit dem Zug
via St. Pölten Richtung Wien, wobei nun wieder
die Sonne schien.
An beiden Tagen betrug die
Streckenlänge etwa 16 km, Gehzeit etwa 5
Stunden. 1400 Höhenmeter bergauf am Sonntag, 400
am Montag.
Weitere Tourenberichte und Bilder können
über die Chronik
aufgerufen werden.
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