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Der ORF hatte eine Sturmwarnung
herausgegeben und wohl aus Sorge, mit zerzauster
Frisur ein unvorteilhaftes Bild abzugeben,
blieben viele Männer der Tour fern. Nur der
Kurzhaarschnitt von Frankie, Manu
und Roland war bei Orkanböen
bis 120 km/h fassonsicher. Schon in Wien flogen
Zeitungen, leere Bierdosen, Plastiksackerl und
sonst alle möglichen Sachen herum. Abfahrt 07:51
mit dem REX von Wien nach Krems, weiter mit dem
Bus WL1, Ankunft Dürnstein Parkplatz Ost um
09:22. Während der Busfahrt hatte es genieselt,
in Dürnstein war es aber trocken - und so blieb
es auch für den ganzen Tag. Nach einem
Spaziergang durch das noch etwas verschlafene
Dürnstein (209m) ging es Wegweisern folgend
hinauf auf den Vogelberg. Der Vogelbergsteig
ist ein wirklich netter Steig durch phantatische
Felsformationen aus Gföhler Gneis. Der
warme Frühling hatte schon ein paar Blümchen
zum Blühen gebracht. Günstigerweise verlief der
Steig südöstlich des Kamms und war dadurch
windgeschützt, während rundum unentwegtes
Brausen zu hören war. Die Bewölkung lockerte
auf und ein paar Mal kam die Sonne hervor.
Der Abstecher zur Dürnsteiner Kanzel
war lohnend, da sich ein schöner Blick auf die
Schleife der Donau bot, aber an dieser
exponierten Stelle stellte der Wind die
Standfestigkeit schon auf die Probe. Zurück zum
Hauptweg und an der Fesslhütte vorbei zur Starhembergwarte
(564m), die netterweise offen stand. Man konnte
oben die Aussicht genießen und unten
windgeschützt eine kleine Pause einlegen. Das
nächste Ziel war die Ruine Dürnstein,
wobei der Weg zwischen Buchen, Eichen und Föhren
sehr schön zu gehen war, sich aber zeitweise
Unsicherheit breit machte, denn die Ruine war
nicht ausdrücklich angeschildert und aus dieser
Richtung nicht zu sehen. Schließlich stand man
dann davor und unterzog das Burgareal einer
ausführlichen Besichtigung, die um so mehr
genossen werden konnte, weil man dank des Wetters
die ganze Burg praktisch für sich alleine hatte.
An den Mauerkanten und in Torbögen pfiff der
Wind mit Vehemenz. Vor der Burg und am Weg
Richtung Dürnstein gab es jede Menge Schautafeln
mit geschichtlichen Informationen. Das
verlangsamte das Vorankommen, da sie natürlich
aufmerksam studiert werden mussten.
Der weitere Weg führte durch Weingärten
oberhalb Dürnsteins nach Oberloiben und
Unterloiben, wo um 13:20 die Weinschenke Edlinger
erreicht wurde. Am Tisch landeten Bärlauchsuppe,
Käsespätzle, Wildwurst mit Kraut und ein Bunter
Salatteller - alles sehr gut zubereitet. Nach
einer Stunde Aufenthalt ging es zur nahen
Bushaltestelle. Dort hing ein Zettel mit dem
Hinweis, dass die Haltestelle wegen
Straßenbauarbeiten auf die B3 verlegt sei. Einen
Lageplan beizufügen oder nähere Hinweise zu
geben, wäre nett gewesen, denn an der B3 war
kein Indiz zu entdecken, wo hier die Haltestelle
sein sollte. Also blieb nichts anderes übrig,
als den nahenden Bus durch Winken auf sich
aufmerksam zu machen. Freundlicherweise blieb er
auch stehen und nahm die drei Männer mit. Die
Rückfahrt verlief mit kurzer Umsteigezeit in
Krems ähnlich flott wie die Hinfahrt.
Es war ein netter Ausflug in die Wachau bei
stürmischem, aber keineswegs unangenehmem
Wetter. Gehzeit etwa 3½ Stunden, 8 Kilometer,
400 Höhenmeter.
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Weitere Bilder in Rolands Fotoalbum
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