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Die Großbaustelle des Bahnhofs
Meidling ist nicht gerade das, was man sich unter
einem gemütlichen Treffpunkt vorstellt: Es ist
kalt, zugig und laut... Immerhin hat der
Ströck hier am Samstag bereits vor
8:00 Uhr offen, während am Westbahnhof noch
alles dicht ist. Herbert und ich sind um 7:40 Uhr
da und holen uns erst einmal ein Frühstück. Um
8:00 Uhr warten wir schließlich zu viert auf den
Zug zum Semmering. Der ist recht gut besetzt,
unter anderem mit zum Teil
verhaltensauffälligen, alkoholisierten
Snowboardern, die aufs Stuhleck wollen. Wir
quetschen uns zu viert in ein bereits mit drei
Leuten besetztes Sechserabteil so kommt
man sich gleich näher. Am Semmering
angekommen freuen wir uns über den
entgegen den pessimistischen Wetteraussichten
aufgelockerten Himmel und den frischen
Pulverschnee. Beim Rodelverleih stoßen noch zwei
weitere Kollegen dazu, die mit dem Auto angereist
sind und ihre eigene Rodel bzw. Bob mitbringen.
Wir vier übrigen hören um 10:15 Uhr von den
eher mäßig motivierten, auffällig relaxten
Rodelverleih-Burschen, dass sie heute gar keine
Rodeln verleihen können. Der Grund: Die
Zauberberg-Kabinenbahn steht wegen des starken
Windes aus Sicherheitsgründen und kann
vermutlich den ganzen Tag über nicht in Betrieb
gehen.
Zunächst sind wir ganz baff und ziehen
unverrichteter Dinge ab, beinahe wollen wir
wandern statt rodeln gehen. Dann raffen wir uns
doch auf und schicken Hannes und Herbert nochmal
als Unterhändler zurück in den Rodelverleih.
Erst als wir auch das OK vom Seilbahn-Schalter
haben, dass wir die Rodelbahn zu Fuß
hinaufmarschieren dürfen, kriegen wir endlich
unsere vier Leihrodeln.
Nach einer guten Stunde Aufstieg sind wir
schließlich beim Liechtenstein-Haus und stürzen
uns mit lautem Gejohle die Piste bergab.
Mittlerweile ist die Kabinenbahn doch in Betrieb,
wenn auch windbedingt immer wieder mit kurzen
Unterbrechungen. Die Rodelpiste ist sehr gut
präpariert und ziemlich schnell, aber zum Glück
viel weniger eisig als vergangenes Jahr. Bei den
zahlreichen Buckeln und Kurven muss man ganz
schön aufpassen, wenn man ohne ungeplante
Zwischenstopps ins Tal kommen will. Wirklich arg
und der einzige Minuspunkt ist der eisige Wind,
der einem die Tränen in die Augen treibt und im
einen oder anderen Bärtchen Eiszapfen wachsen
lässt.
Auch heuer kehren wir wieder in die gut
geführte und trotz relativ schwach
frequentierter Rodel- bzw. Skipisten bummvolle
Enzianhütte ein. Dort füllen wir unsere leeren
Mägen mit Schweinsbraten, Fleischknödeln mit
Kraut oder gebackenem Emmentaler. Am Nachmittag
sinkt die gefühlte Temperatur weiter, daher
haben wir nach drei, manche von uns sogar schon
nach zwei Rodelfahrten genug. Nach einer erneuten
Aufwärmpause in der Hütte machen Herbert und
ich uns gegen 15:30 Uhr auf den Weg zum Bahnhof,
während die vier übrigen Kollegen mit dem Auto
nach Wien zurückfahren. Eine Rodeltour mit
anfänglichen Hindernissen, für die es sich
jedenfalls voll gelohnt hat, so früh aus den
Federn zu kriechen! :-)
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