Männer auf Touren

 
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Samstag, 14. Februar 2009

Junx auf Touren

Rodeltour am Zauberberg/Semmering

  Die Großbaustelle des Bahnhofs Meidling ist nicht gerade das, was man sich unter einem gemütlichen Treffpunkt vorstellt: Es ist kalt, zugig und laut... Immerhin hat der „Ströck“ hier am Samstag bereits vor 8:00 Uhr offen, während am Westbahnhof noch alles dicht ist. Herbert und ich sind um 7:40 Uhr da und holen uns erst einmal ein Frühstück. Um 8:00 Uhr warten wir schließlich zu viert auf den Zug zum Semmering. Der ist recht gut besetzt, unter anderem mit zum Teil verhaltensauffälligen, alkoholisierten Snowboardern, die aufs Stuhleck wollen. Wir quetschen uns zu viert in ein bereits mit drei Leuten besetztes Sechserabteil – so kommt man sich gleich näher.

Am Semmering angekommen freuen wir uns über den – entgegen den pessimistischen Wetteraussichten – aufgelockerten Himmel und den frischen Pulverschnee. Beim Rodelverleih stoßen noch zwei weitere Kollegen dazu, die mit dem Auto angereist sind und ihre eigene Rodel bzw. Bob mitbringen. Wir vier übrigen hören um 10:15 Uhr von den eher mäßig motivierten, auffällig relaxten Rodelverleih-Burschen, dass sie heute gar keine Rodeln verleihen können. Der Grund: Die Zauberberg-Kabinenbahn steht wegen des starken Windes aus Sicherheitsgründen und kann vermutlich den ganzen Tag über nicht in Betrieb gehen.

Zunächst sind wir ganz baff und ziehen unverrichteter Dinge ab, beinahe wollen wir wandern statt rodeln gehen. Dann raffen wir uns doch auf und schicken Hannes und Herbert nochmal als Unterhändler zurück in den Rodelverleih. Erst als wir auch das OK vom Seilbahn-Schalter haben, dass wir die Rodelbahn zu Fuß hinaufmarschieren dürfen, kriegen wir endlich unsere vier Leihrodeln.

Nach einer guten Stunde Aufstieg sind wir schließlich beim Liechtenstein-Haus und stürzen uns mit lautem Gejohle die Piste bergab. Mittlerweile ist die Kabinenbahn doch in Betrieb, wenn auch windbedingt immer wieder mit kurzen Unterbrechungen. Die Rodelpiste ist sehr gut präpariert und ziemlich schnell, aber zum Glück viel weniger eisig als vergangenes Jahr. Bei den zahlreichen Buckeln und Kurven muss man ganz schön aufpassen, wenn man ohne ungeplante Zwischenstopps ins Tal kommen will. Wirklich arg und der einzige Minuspunkt ist der eisige Wind, der einem die Tränen in die Augen treibt und im einen oder anderen Bärtchen Eiszapfen wachsen lässt.

Auch heuer kehren wir wieder in die gut geführte und trotz relativ schwach frequentierter Rodel- bzw. Skipisten bummvolle Enzianhütte ein. Dort füllen wir unsere leeren Mägen mit Schweinsbraten, Fleischknödeln mit Kraut oder gebackenem Emmentaler. Am Nachmittag sinkt die gefühlte Temperatur weiter, daher haben wir nach drei, manche von uns sogar schon nach zwei Rodelfahrten genug. Nach einer erneuten Aufwärmpause in der Hütte machen Herbert und ich uns gegen 15:30 Uhr auf den Weg zum Bahnhof, während die vier übrigen Kollegen mit dem Auto nach Wien zurückfahren. Eine Rodeltour mit anfänglichen Hindernissen, für die es sich jedenfalls voll gelohnt hat, so früh aus den Federn zu kriechen! :-)


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