In der überfüllten S7 Richtung Wolfsthal fanden
sich Alois, Andea, Axel, Christian,
Frankie, Franz, Igo, Joachim, Manu, Mick, Peter,
Roland, Thomas, Werner und
Wolfgang ein. Ab Flughafen Wien war der
Zug nicht mehr voll und der Blick aus dem Fenster
zeigte eine futuristisch anmutende Landschaft mit
Ackerflächen mit einer unglaublichen Menge
Windrädern, in den Feldern gelegentlich ein paar
Hasen und Rehe. Bei der Ankunft im
Personenbahnhof Hainburg (146m) um 09:24 stieß Günter
dazu. 16 Männer auf Touren machten sich auf den
Weg der Donau entlang stromabwärts, nach den
letzten Häusern des Ruderclubs rechts
aufsteigend. Die erste (und einzige) Verirrung
ließ nicht lange auf sich warten, denn man
übersah eine unscheinbare Abzweigung nach rechts
und marschierte ein beträchtliches Stück
oberhalb der Donau nach Norden, bis klar wurde,
dass man sich so von der geplanten Aufstiegsroute
entfernte. Also kehrt und im Gänsemarsch am
schmalen Pfad zurück. Die richtige Abzweigung
führt am Bad vorbei und durch die
Braunsbergsiedlung zur felsigen Seite des Braunsbergs.
Hier hatte Igo die Idee, die Tour um einen
weglosen Grataufstieg zu bereichern, ihm
schlossen sich Alois, Frankie, Joachim und Thomas
an, das brachte zehn Minuten Alpinfeeling.
("Fast wie in den Dolomiten!") Die
anderen blieben am markierten Wanderweg und beide
Gruppen fanden einander am Hochplateau des
Braunsbergs wohlbehalten und komplett wieder.
Der riesige Parkplatz im flachen
Gipfelbereich (346m) wurde durch den Umstand,
dass er fast leer war, auch nicht ansehnlicher.
50 Meter weiter befand sich ein Gedenkstein der
Karpatendeutschen Landsmannschaft mit Blick ins
Slovakische. Während die einen politisierten,
packten die anderen ihre Jausenbrote aus, so
wurde aus der Besichtigung eine halbstündige
Pause. Als nächstes folgte ein Abstecher zum
Keltenturm, der eine schöne Aussicht auf
Hainburg und die Auen bot. Angesichts hübscher
Blumen in der Wiese entspann sich eine
lebhafte Diskussion, ob man es hier mit
Märzenbechern oder Narzissen zu tun habe - in
Österreich stimmt wohl beides, in Deutschland sind
Märzenbecher hingegen etwas anderes.
Der Weg zur Ruine Röthelstein
führte anfangs ein Stück der Braunsbergstraße
entlang, dann, die Serpentinen abschneidend,
durch Wald mit üppig hervorsprießender
Bodenvegetation. Mehr als ein paar Mauerreste
waren von der Ruine Röthelstein
nicht geblieben, der Platz bot aber jedenfalls
eine schöne Aussicht auf Donau und Auwald. Es
gab nun mehrere Varianten für den Weiterweg, am
interessantesten schien der Abstieg zum
Donau-Altarm unterhalb der Burg. Der Weg war
steil, dank trockener Verhältnisse aber gut zu
bewältigen. Ein schmaler Pfad zwischen
zerklüfteten, efeubewachsenen Felswänden und
Wasser führte weiter stromabwärts. An der
nächsten Abzweigung bot sich der Treppelweg als
Alternative zum markierten Wanderweg an. Am
Treppelweg ging man den Donaubogen ganz aus und
es gab es einen schönen Blick auf die gegenüber
liegende Marchmündung und die Burg Devin. Die nächste
Etappe auf Güterwegen nach Wolfsthal zog sich
ein wenig. Daher war eine gewisse Erleichterung
spürbar, als in Wolfsthal (150m) erste
Hinweisschilder zum Gasthaus erspäht wurden.
Ankunft dort um 13:30.
Das Hotel-Restaurant Fidi
punktete mit flottem Service und freundlicher
Bedienung, zur Küche fielen die Kommentare etwas
uneinheitlich aus und reichten von
"wunderbar" bis "geht so".
Der Versuchung, gleich zum nahen Bahnhof zu
gehen, gab niemand nach - was vielleicht auch
daran lag, dass der Zug um 14:57 schon weg war
und der nächste erst in knapp zwei Stunden fuhr.
Die Schlussetappe von Wolfsthal nach Hainburg war
mit 6km weder übermäßig lang noch anstrengend,
sie führte am Waldrand entlang nach Westen,
wobei man die ganze Zeit den Braunsberg auf der
gegenüber liegenden Seite der Ebene vor sich
hatte. Beim Erreichen des Stadtrands gab es die
Wahl zwischen Schlossberg und Stadtbummel.
Christian, Frankie, Franz, Günter, Manu, Mick
und Thomas entschieden sich für den Schlossberg
(291m), den sie am steilstmöglichen Weg und im
Eiltempo von Süden her erstiegen. Sowohl die
Aussicht wie die gut erhaltene und beeindruckende
Burganlage waren einen Besuch wert. Viel Zeit
konnte man sich oben nicht gönnen, denn in einer
halben Stunde fuhr der Zug. Nach flottem Abstieg
wurde die Haltestelle Ungartor dann sogar eine
Viertelstunde vor der Zeit erreicht. Die anderen
kehrten noch im Gasthof Zum Goldenen Anker ein
und stiegen um 17:04 am Personenbahnhof zu.
Resümee: Eine recht
abwechslungsreiche Frühjahrswanderung mit
Kletterpartie, Aussichtsberg, Donau, Wald &
Wiesen bei prima Wetter. Streckenlänge nach
Christians GPS-Auswertung 18,7km. Joachims GPS
lieferte nur die Daten bis Wolfsthal, nämlich
12,8km, was zusammen mit der Strecke nach
Hainburg in etwa die gleiche Länge ergibt.
Höhendifferenz etwa 250m, mit dem Schlossberg in
Hainburg 360m. Gehzeit abzüglich längerer
Pausen 5 Stunden.
Weitere Tourenberichte und Bilder können
über die Chronik
aufgerufen werden.
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