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Sieben Stunden gehen, wie
ursprünglich auf den Geißbühel geplant,
waren bei unsicherer Wetterprognose nicht
zumutbar. Daher eine kleine, unschwierige
Ersatzwanderung in die Gutensteiner Gegend. Diese
Vorschau und die späte Abfahrt (09:16
Praterstern, bzw. 09:36 Meidling) brachten
es mit sich, dass schon ab Wien Alois,
Frankie, Franz,
Helmut mit Emmi und Harry, Igo,
Josef, Peter,
Rainer, Roland,
Roland, Ronny, Wayne,
Werner und Wolfgang
frohen Mutes im Zug saßen. Roland war bereits so
euphorisch, dass er auch Fremde mit Handschlag
begrüßte. Und bei Ankunft in
Gutenstein-Vorderbruck (466m) um 11:29 warteten Erich,
Michael, Thomas,
Thomas, Thomas
und Walter auf uns.
Eine ältere Gutensteinerin zeigte uns den Weg
und um etwa 11:35 zogen 20 Mann und 2 Hunde
bergan. Der erste Teil des Edelsteinweges ging
leicht ansteigend durch den Wald, wurde dann aber
steiler und konnte sogar mit einer steinigen,
Seil gesicherten Schikane unterhalb einer
Felswand auftrumpfen. Da gab Franz W.O. und
kehrte um. Die übrigen 19 stiegen vergnügt
weiter und genossen nach knapp einer halben
Stunde den Blick vom Edelstein (ca. 700m)
ins Gutensteiner Tal.
Was dann kam, könnte man unter Bootcamp,
Orientierungslauf oder Schmuggeln abseits von
begangenen Wegen einstufen. Die ganze Gegend hat
nämlich nur einen markierten Weg, und das ist
der von Gutenstein direkt auf den Großen
Neukogel. Es gibt übrigens auch keine nicht
markierten Wege und selbst auf der Wanderkarte
verlaufen Punkt und Strich irgendwo im Nichts.
Also immer der Nase nach, was bei 19 Personen
schon nicht einfach ist. Außerdem blies eisiger
Wind. Einige spielten Scout und wagten sich vor,
um zu erkunden. Jede Richtung, die wir
einschlugen, war ebenso richtig wie falsch.
Einmal quer über den Waldhang, dann steil
hinunter, zwischendurch durch ein
ausgetrocknetes, steiles Bachbett und
schließlich mitten im Nirgendwo eine
Forststrasse. Das war so um 12:30. Davor
schrammten wir vermutlich auch am Kleinen
Neukogel (866m) vorbei. Die kurze Pause war
weniger Rast als Orientierungstopp. Eine Hälfte
wollte hinauf Richtung Gutenstein, die andere
bergab Richtung (hoffentlich) Pernitz und
schließlich nahmen alle den Karrenweg bergauf,
denn da oben ist gleich der Kamm,
beziehungsweise ach das sind bloß 200
Höhenmeter. Das mag schon richtig gewesen
sein, aber was für Höhenmeter! Denn auch dieser
Weg verlor sich dann in die falsche Richtung (wir
hatten ja wieder etwas Orientierung und konnten
das beurteilen) und was blieb, war ein
steiler Aufstieg durch den Laubwald mit
umgestürzten Bäumen als Hürden und dichtem
Laub am Boden. Da konnten wir den Untergrund
nicht erkennen und rutschten außerdem.
Spätestens hier haben einige Franz ob seiner
weisen Entscheidung beneidet. Für andere wieder
war das ganze eine Riesenhetz. Doch
zwischen 15:00 (die Gämsen) und 15:30 (die
Keucher) waren tatsächlich alle am Kamm.
Und womit keiner mehr gerechnet hatte: es gab
eine Markierung und nach zehn Minuten
hatten wir sogar den Großen Neukogel (1053m)
erklommen. Dort erwartete uns sogar ein
Gipfelkreuz, was das mindeste war, das wir als
Würdigung unserer Leistung erwartet hatten.
Die Rast war nur kurz, Wayne hatte in weiser
Voraussicht keinen Flachmann mit, sondern
nur Manner Schnitten, also hielt uns nichts
auf der windigen Höhe. Außerdem war die
Aussicht wegen der Bäume gleich null. Der
Abstieg war stellenweise auch steil, ABER ES WAR
EIN WEG! Einige zogen eilig hinunter, denn Thomas
musste um 18:15 am Westbahnhof seinen Zug nach
Innsbruck erreichen und Michael hatte ihm
versprochen, ihn mit dem Auto hin zu bringen. Er
hat es ganz knapp geschafft. Der Rest ging es
gemütlicher an, war um 17:00 beim Wasserwerk und
um 17:25 beim Bahnhof. Eine Fünfergruppe
entschied sich für den Zug um 17:34 und ich
glaube zehn genossen die ausgezeichnete Küche
des Gutensteiner Hofes. Das dauerte, denn der
nächste Zug ging erst um 19:34. Dafür lernten
wir dort Erwin kennen, der die zwei
Sonntagstanzkurse in Gutenstein betreut und auch
ein Bekannter von Roland ist, der ja gerne das
Tanzbein schwingt.
Um 19:34 ist uns Gutenstein losgeworden und
akustisch von Chris Lohner betreut fuhr die
geschrumpfte Gruppe nach Wiener Neustadt. Dort
hatten wir Glück, denn es gab einen verspäteten
REX, der uns nonstop bis Wien brachte. So waren
wir knapp vor 21:00 in Meidling.
Gemessen an der Ankündigung einer 4stündigen
Wanderung ohne Schwierigkeiten, war es geradezu
eine sportliche Höchstleistung.
Reine Gehzeit: etwas mehr als 5
Stunden
Bergauf genau soviel wie bergab, nämlich
irgendwo zwischen 820 und 900m.
Begegnet ist uns übrigens niemand. Weiter
westlich ist man wanderfreudiger.
Schwierige Unterfangen erfordern gute Gespräche:
wer 5 Minuten lacht, der hat ein Ei, wer
zehne lacht, der hat zwei
(Schlagertext) - wie
hieße Chris Lohner, wenn sie Karel Gott
geheiratet hätte und wie Liza
Minelli als Ehefrau von Nikki Lauda
- wir hätten Vorher-Nachher
Fotos machen sollen
- die Firma Novomatic und die
Spielsucht, sowie die schwammige österreichische
Gesetzgebung zu diesem Problem
- Kinderpornographie und die ebenso
schwammige diesbezügliche
Gesetzgebung - der Jörg,
die Bild und der Kellner
- der Herr Schirnhofer ist
nicht mein Fall -
die legendäre Folge Hartlgasse 16 (ich war
extra dort) aus Kottan
ermittelt - ich
würde links gehen ich wäre eher
für rechts ist geradeaus nicht
gescheiter? -
und wie die Louise Martini, mit dem Tschik
im Mund, in den 2. Stock geht, und dort kniet die
Alte und schrubbt den Boden
- Santa Lucia mit der Maria
Englstorfer die war so
lieb -
Louise Martini, Bibiane Zeller, Vera Borek, Hilde
Sochor und wie hieß die lange dürre mit dem
bösen Gesicht? (es war die Luise
Prasser) - Willst
du deine Stöcke nicht nehmen? Nein!
Die habe ich nur zum Angeben in der Straßenbahn
mit. - Chris Lohner
sollte in die Prostatatherapie gehen, wegen der
Haltewunschtaste - vom Leben
hinter einer Supermarktkassa
- in Frack und Smoking sieht jeder
gut aus - usw.
Schade, dass Franz aufgeben musste, die weitere
Entwicklung des Krimis bleibt daher noch im
Dunkeln. Dabei hatte er dankenswerter Weise noch
einen bulgarischen (oder war es ein
rumänischer?) Transvestiten ins Spiel gebracht.
Und vielleicht noch das Wort zum
Sonntag:
Man muss nicht in der Falllinie bergauf klettern,
sondern kann auch Zick-Zack gehen und kleine
Serpentinen einbauen, wie das jeder Wanderweg,
der halbwegs bei Sinnen ist, auch tut.
Rainer
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