Männer auf Touren

 
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Samstag, 11. Oktober 2008

Junx auf Touren

Tagestour im Nationalpark Thayatal/Podyjí
Hardegg - Felling - Podmyce - Vranov - Obelisk - Hardegg

  Mit dabei: Dieter, Erik, Harald, Herbert, Kaj, Mat(t)hias, Matthias, Ronny, Walter und Hündin Lea

Der Tag beginnt düster und neblig, und er bleibt es bis ca. 15:00 Uhr, dann reißt der Himmel auf und wir können strahlenden Sonnenschein genießen. Aber der Reihe nach: Um 8:00 Uhr sind wir am Bahnhof Floridsdorf gerade mal zu fünft. Einige von uns holen auf der Bahnfahrt nach Retz etwas Schlaf nach, von Retz zu unserem Ausgangspunkt in Hardegg sind es dann noch 20 Minuten mit dem Postbus. In Hardegg – übrigens die „kleinste Stadt Österreichs“ mit knapp 1.500 Einwohnern – werden wir um 9:40 Uhr bereits von vier Kollegen (plus Hündin Lea) erwartet. Sie sind mit dem Auto angereist.

Über den recht neuen, grenzüberschreitenden Rundwanderweg Hardegg-Vranov kommen wir zunächst auf das sog. Maxplateau, wo wir einen tollen Panoramablick auf die beeindruckende mittelalterliche Burg Hardegg und das darunter liegende Thayatal haben. Durch den herbstlich bunten Buchenwald und über Feldwege inmitten ausgedehnter Äcker erreichen wir nach rund eineinhalb Stunden die österreichisch-tschechische Grenze. Die ist heute nur noch durch schlichte Tafeln markiert, die Grenzkontrollen sind seit Dezember 2007 Geschichte. Im österreichischen Grenzort Felling gibt es nicht einmal einen Greißler, und auch im tschechischen Grenzort Podmyce sagen sich Fuchs und Hase gute Nacht.

Etwas anders sieht es in Vranov (alte deutsche Bezeichnung: Frain) aus: Schloss Vranov liegt auf einem Hügel 80 Meter über der Stadt. Die mittelalterliche Wehrburg wurde von J. B. Fischer von Erlach im späten 17. Jh. zu einem barocken Herrensitz mit einer imposanten Schlosskapelle umgebaut. Unterhalb des Schlosses fließt die Thaya durch das Städtchen Vranov. Bei unserer Ankunft sind wir alle schon ziemlich hungrig, nach kurzem Hin und Her setzen wir uns in die Gaststube des „Schlosshotels Vranov“ (http://www.zameckyhotel.cz/). Dessen hochtrabende Bezeichnung ist allerdings mit Vorsicht zu genießen: Die Serviertochter ist ein wenig damit überfordert, neun Getränke- und Speisen-Bestellungen aufzunehmen und an die Küche zu übermitteln. Egal, nach etwas über zwei Stunden haben wir alle etwas Vernünftiges im Magen, denn so übel waren die Fisch- und Fleischspeisen dann doch nicht.

Als wir das Lokal verlassen, hat sich der Nebel komplett verzogen, und wir machen uns unter blauem Himmel auf den Rückweg nach Hardegg: Von einem Aussichtspunkt (mit Obelisk) genießen wir noch einmal einen tollen Rundblick über das dicht bewaldete Thayatal mit seinen zum Fluss hin steil abfallenden Felsen.

Als wir in Hardegg ankommen und die Thaya-Grenzbrücke passieren, dämmert es bereits. Wir beschließen, mit den beiden Autos nach Retz zurückzufahren und dort bei einem Heurigen einzukehren. Gesagt, getan: Nach kurzer Suche finden wir den rustikal-gemütlichen Altstadtheurigen Lehninger (http://tinyurl.com/4a7du5). Süffiger Landwein, erfrischender Traubensaft, leckere Heurigenschmankerln und eine goschert-sympathische Wirtin überzeugen uns fünf Bahnfahrer sehr effektiv davon, die letzte Zugverbindung nach Wien (20:19 Uhr) sausen zu lassen. Großzügigerweise chauffieren uns dann die motorisierten Kollegen gegen 21:30 Uhr nach Wien. Alles in allem ein sehr entspannender Altweibersommer-Tag zwischen Waldviertel, Südmähren und Weinviertel!


Weitere Tourenberichte und Bilder können über die Chronik aufgerufen werden.

 
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