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Neigungsgruppe Langlauf:
Frankie und Ronny
Neigungsgruppe Schneestapfen: Franz,
Joachim, Peter, Rainer und WolfgangAlle
anderen hatten uns im Stich gelassen, wobei wir
nicht sicher waren, ob nicht zumindest zwei
Gewohnheitstiere am Südbahnhof statt in Meidling
(Abfahrt 8:12) warteten. Der Erlebniszug
Wiener Alpen hatte nämlich eine
Besonderheit: er kam aus Bratislava-Petrzalka und
fuhr daher den Südbahnhof gar nicht an.
Abgesehen von einem grünen Erlebniszugwaggon
hinter der Lok, waren es allesamt moderne und vor
allem gut geheizte slowakische Wagen, die ebenso
gut mit Skifahrern aus der Slowakei ausgelastet
waren. Erst im letzten Waggon fanden wir zwei
leere Abteile und das auch nur, weil einige
Zusteiger die slowakischen Reservierungspickerln
nicht entziffern konnten. Wir auch nicht, aber
die Wahrscheinlichkeit, dass jemand ab Baden oder
Wiener Neustadt reserviert hätte, schien uns
gering. Die Euphorie darüber wurde knapp vor
Liesing etwas gebremst, denn es gab einen
viertelstündigen Halt, dessen Ursache uns
verborgen blieb.
Statt um 9:48 kamen wir daher erst um 10:00 am
Semmering an und machten uns nach einer kurzen
Beratung auf den Weg. Erst einmal bergauf bis zum
Südbahnhotel und dann zur Liechtensteinstrasse,
auf der irgendwo die Loipe begann. Zwei Frauen
kamen schon mit geschulterten Skiern zurück. Die
Loipe sei schlecht, viele Steine und sie hätten
daher aufgegeben.
Wo wir schon einmal da waren, machte es wenig
Sinn über Alternativen nachzudenken, noch dazu,
wo ja auch der Golfplatz sicher geschlossen war,
und nach knapp 500 m hinter dem normalen
Loipeneinstieg schnallten Frankie und Ronny die
Skier an. Die Schneestapfer begleiteten sie etwa
1 km und überließen sie dann ihrem Schicksal
auf der vielfach durch Ästchen und Steine
mühsamen Langlaufspur.
Während sie westwärts Richtung Talhof zogen,
stapften die anderen fünf bergan auf den
Pinkenkogel. Auf dieser Seite war nur Schatten
und stellenweise kalter Wind. Mit den
Goldgräbergeschichten von Jack London konnten
wir nicht mithalten, aber gemütlich war es auch
nicht. Der Anstieg war großteils auf einer
Forststrasse, deren hässlicher Anblick aber
durch den Schnee gemildert wurde. Gegen ¾ 12
waren wir auf dem Pinkenkogel in der prallen
Sonne. Blick bis zur Veitsch und ins Mürztal.
Das Wiener Becken verschwand in einer grauen
Nebelbrühe. Um diese Zeit hatten wir noch Glück
und fanden Platz. Die Hütte war eher von kleiner
Statur und 15 Minuten später hätten wir wohl
auf den Bänken vor dem Haus Platz nehmen
müssen. Da wären die Suppen (Kraftsuppe,
Gulaschsuppe und Kaspressknödelsuppe
allesamt nicht gerade überwürzt) am
Löffel erstarrt und Peters Gemüsestrudel
(Fülle OK, aber ich mag Strudel an sich
nicht) zu einem Klumpen gefroren. Ganz
abgesehen davon, dass er seinen Kräutertee
hätte lutschen müssen.
Die wohlige Wärme in der Stube trieb uns
nicht hinaus, weshalb wir eine Stunde ausharrten
und uns dann für den Abstieg Richtung Panhans
entschieden, weil er mehr in der Sonne lag als
der Aufstieg. Das ging auch um einiges flotter,
wenn uns auch der teilweise glatte
Silberer-Weg zu vorsichtigem Ausschreiten
veranlasste. Nur Joachim war etwas schneller,
weil er seine durch das kürzlich erlernte
Snow-boarden gewonnene Reaktionssicherheit und
Körperbeherrschung testen (bzw. uns vorführen)
wollte. Trotzdem waren wir in knapp 45 Minuten
wieder unten.
Wir schlugen die Zeit bis zum Zusammentreffen
mit der Langlaufgruppe mit Herumstehen auf
dem sonnigen Anfängerhang tot. Frankie und Ronny
kamen gegen ½ 3 zurück. Die Annahme, sie
hätten die Strecke 2 x gemacht, war
falsch. Die Bedingungen waren zu schlecht.
Im Pseudo-Jugendstil-Café des Panhans gönnten
wir uns Kaffee, Schokolade, Kartoffelsuppe,
Schokocremetorte, Panhanstorte (1x mit Schlag)
und Himbeer-Topfen-Torte. Aufbruch kurz nach 3
Uhr und über den Waldweg zum Bahnhof. An einigen
Stellen hatte man den Schnee von der Strasse
einfach in den Wald gekippt, wo dann große
Brocken den Weg versperrten. Wir waren
rechtzeitig genug unten um noch einem
Neo-EU-Bürger zu erklären, dass dies der
Bahnhof und nicht der Alpenhof war.
Abfahrt um 15:52 mit einer S-Bahn Garnitur
nach Payerbach. Ronny stillte seinen Hunger mit
Schoko-Leibniz, was eine kurze Diskussion mit dem
Schaffner zur Folge hatte: Sads es
vom Heim?
?????, Na
gehts jetzt ned ins Heim? Nein,
noch nicht! Ned ins
Diätheim? Nein!. Weiter
hinten im Wagon hörten wir ihn dann brüllen:
Do san jo meine Heimkinder! Woats wieder in
der Konditorei?.
Von Payerbach ging es direkt nach Wien. Der
Zug hatte den klingenden Namen Oskar
Sima. Kennt den noch jemand? Ich kann mich
nur an eine Szene erinnern in der er Sie
Trottel! sagte, was ich als Kind ungemein
witzig fand. Knapp vor 18:00 waren wir in
Meidling.
Die Wandermathematik ist einfach:
Mehr als 4 Stunden für die Langläufer,
sofern sie uns nicht eine größere Pause
verheimlicht haben. Dafür nur geringe
Höhenunterschiede.
Fast 3 Stunden für die Schneestapfer, die
aber immerhin 396 m berauf stiegen.
Die Themen und wichtigen Aussagen
werden die Welt nicht verändern:
Spanisch ist eine elegante Sprache
Was ist an once, doce, trece schön? Mir
gefällt Italienisch besser.
- Südtirol hat die höchste
Lebensqualität Italiens
- Myrrhe ist ein Baumharz und
Myrte ein Strauch (Dank an Joachims
Handy) - sagt man
Bratislaver oder Bratislavaer
Schloss? -
ich esse heute Lauchrisotto, wenn du es
siehst, wirst du es nicht mögen
Risotto sieht an sich nie appetitlich
aus da kennst du meines nicht, aber
ich werde schamlos Rotwein dazu
trinken -
Wien hat im Vergleich zu gleich großen
Städten ein gewaltiges Kulturangebot
ja, selbst die Scala hat drei Tage die
Woche zu nein, sie hat nur drei Tage
offen - wie
oft müssen wir umsteigen?
- man pinkelt nicht auf den
Weg, du machst das in deinem Stiegenhaus ja auch
nicht. - in
meinem Haus prozessiert jeder gegen
jeden - Wanderungen
auf den Kanaren - Metro
hat keine laktosefreie
Haltbar-Milch - das
krampfhafte Aufmotzen der Wiener
Märkte - Ferngläser,
youtube, xtube und das Studentenheim
gegenüber - der
Fahrdienstleiter steht da wie ein
Modellbahnmännchen von Faller
- es heißt Pinkenkogel nicht
Pinkelkogel -
Abends Rückenschwimmen unter einem
Glasdach hat den Vorteil, dass man sich
sieht und merkt ob man mit jemandem kollidiert
oder an den Beckenrand donnert.
- ich hätte doch ÖVP
wählen sollen; mir tat der Molterer so
leid - die Anzahl
der Zähne bei Leibniz Keksen und wie man sie
zählt - die Vorschläge
zur Bewältigung der Energiekrise fanden keinen
Konsens.
R.
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