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Teil I
Um 7:20 fanden sich Alois, Frankie, Franz,
Gerd, Igo, Martin, Rainer, Ronny und Walter in
Meidling ein. Abfahrt 7:29 nach Aspang und von
dort weiter mit dem Bus. Dazu musste aber noch
etwa 10 Minuten zum Hauptplatz gegangen werden.
Knapp nach 9:00 Ankunft in Mönichkirchen und
wieder ein kurzer Marsch zum Sessellift. Wegen
der Länge der Tour war es angeraten, mit dem
4-er Lift zu fahren und von der Bergstation auf
der Mönichkirchner Schwaig (9:39, 1174m) gleich
weiter zu marschieren.
Der erste steilere
Anstieg führte zum Haller Haus (10:10, 1350m)
und dann weiter zur Bergstation der Panoramabahn
Mariensee (nur im Winter, 10:25, 1432m). Hier bot
sich bereits, leider durch den Dunst etwas
getrübter, Fernblick. Nach einer kurzen Rast
Anstieg über die Steinerne Stiege auf den ersten
Gipfel (1505m). Der war als solcher nicht
unbedingt erkennbar, weil bewaldet. Entlang des
Weges übrigens immer wieder riesige
Steinformationen (Schiefer), welche die Natur vor
Millionen von Jahren lässig hingeknallt hatte.
Rainer zockelte hinten nach, immer fürsorglich
begleitet von Gerd. Danke! Doch knapp vor dem
Gipfel des Niederwechsels (1669m), um 11:45 gab
Rainer auf und kehrte um. Dort waren übrigens
auf der Ecklbaueralm die ersten weidenden Kühe.
Das ist insofern bemerkenswert, als der Begriff
Alm in Ostösterreich nicht so gebräuchlich ist.
Hier sagt man Schwaig (mhd. sweige
Sennerei); auf
Südniederösterreichisch auch
Schwoag. Daher gibt es auch keinen
Senn und keine Sennerin, sondern den Schwoaga und
die Schwoagarin.
Die Wanderung
führte übrigens bis zur Kranichberger Schwaig
immer entlang der
steiermärkisch-niederösterreichischen Grenze.
Der Abtrünnige
ging es eher gemütlich an, war aber um 12:45
wieder beim großen Blockhaus an der
Panoramabahn, wo sich eine Bachstelze
wichtigmachte und um 13:15 bei Bier und Schnitzel
im Hallerhaus. Mit vollem Bauch und regenerierter
Hüfte wagte er um 14:15 den weiteren Abstieg. Um
sich nicht im öden Mönichkirchen zu
fadisierten, verzichtete er auf den Sessellift
und gönnte sich im Wasserpark am Thomasweg zwei
erfrischende Kneipp-Gänge. Trotzdem war er schon
um 15:05 in Mönichkirchen. Die Wartezeit auf den
Bus konnte nicht einmal mit einem Spaziergang
wirklich aufgelockert werden. Der ehemalige
Höhenluftkurort Mönichkirchen hat
zwar viele schmucke Häuser und einige originelle
Mini-Parkanlagen, aber das Hotel Hochwechsel
blickt aus leeren Fensterhöhlen dem Verfall
entgegen und das vormalige Alpenhotel Lang wird
wohl auch bald diesen Weg einschlagen. Die
Busfahrt war angenehm und bei Ankunft am
Matzleinsdorferplatz gab es nur 5 Minuten
Verspätung. Außerdem erreichte ihn die frohe
Kunde, dass ihn die Gruppe auf die Hinreise
eingeladen hatte. Niki Lauda hätte das auch so
angelegt! Rainers Gehzeit: etwa 4h 20 min und
für die Wege in Aspang und Mönichkirchen
dürfen sich alle noch 20 Minuten dazu rechnen.
Teil II
Die übrigen 8
marschierten weiter Richtung Niederwechsel. Ein
Hetero-Pärchen verfolgte den selben Weg. Die MaT
gingen eine Spur schneller, legten aber mehr
Pausen ein, sodaß man sich ständig gegenseitig
überholte. Mit zunehmender Höhe wurde es
kühler, windiger und wolkiger. Auf der baumlosen
Kuppe des Niederwechsel tauchte ein weißes Pferd
auf, Nebelschwaden im Hintergrund, und trabte den
Männern freudig entgegen. Es hatte zwar weder
Einhorn noch Flügel, aber trotzdem etwas
irgendwie Märchenhaftes. Alois spendete ihm ein
paar Tätscheleinheiten. Ein brauner Artgenosse
trieb sich auch dort oben herum. Im Windschatten
einer Felsformation wurde kurz Rast gemacht.
Das Wetterkoglerhaus (12:35,
1743m) war schon lange sichtbar, teils verschwand
es auch wieder hinter Wolken. Der Weg dorthin
dauerte noch eine dreiviertel Stunde. Es
herrschte Selbstbedienung mit einem innovativen
System: jeder, der etwas zu Essen bestellte,
bekam ein Piepserl ausgehändigt, das piepsen
sollte, wenn das bestellte Gericht abholbereit
sei. Da saßen dann also 8 hungrige Männer am
Tisch und starrten auf ihr Piepserl. Bei allen
piepste es irgendwann, nur bei Ronny nicht. Er
bekam seinen Kaiserschmarrn erst nach
Reklamation. Gegen das Verschlampen einer
Bestellung in der Küche hilft auch High-Tech
nicht. Das Essen selbst war gut.
Die Route über
Wechsel und Kampstein ermöglichte zwar eine
wunderschöne Fast-Rundtour, war mit 30km aber
schon ziemlich ambitioniert und der Extrawunsch
bestand darin, den schnellen REX um 19:29 in
Aspang zu erreichen. Das erforderte einen
straffen Zeitplan, der so aussah:
Wetterkoglerhaus 12:30 an, 13:30 ab, Arabichl
14:30, Kampstein 16:00, Herrgottschnitzerhütte
16:15 an, 17:00 ab, Aspang Bhf. 19:15. Der
Umstand, dass man bisher im Zeitplan bloß 5
Minuten hinten lag, hob die Motivation und obwohl
ein paar schon mit dem Gedanken gespielt hatten,
sich auf Rainers Spuren zu begeben, blieben alle
dem Vorhaben treu.
Um 13:35 ging es wieder raus in den Wind, der
das Anlegen wärmender Kleidungsstücke
erforderlich machte. Auf ein Gruppenfoto wurde
verzichtet, da der Hintergrund nur aus Nebel
bestanden hätte. Weiter am baumlosen Rücken
nach Norden in Richtung Kranichberger Schwaig,
teils absteigend, teils ansteigend. Mit dem
Verlassen des Gipfelbereichs nahm die Bewölkung
ab und bald schien wieder die Sonne. Die runde
Wiesenkuppe des Arabichl (14:35, 1595m) hatte man
schon aus der Ferne gesehen und der kurze und
sanfte Aufstieg war schnell bewältigt. Obwohl
die Luft ziemlich dunstig war, bot sich ein
schöner Ausblick auf Stuhleck, Sonnwendstein,
Schneealpe, Rax und Schneeberg. Nun ging es am
Rücken des Kampstein zur Kampsteiner Schwaig.
Der Weg war teilweise gut, teilweise gar nicht
markiert und erforderte einige intuitive
Entscheidungen. Die Karte stimmte mit den
vorgefundenen Wegen nämlich nicht immer
überein. Freilich war die Orientierung
prinzipiell nicht sehr schwer, denn es ging
ostwärts, Höhe haltend. Obwohl unter der
Baumgrenze liegend, bot der Kampstein eine sehr
aussichtsreiche Höhenwanderung, da
Waldabschnitte sich immer wieder mit großen
Almwiesen abwechselten. Interessant war es zu
beobachten, dass der parallel verlaufende, nur
etwa 6 Kilometer entfernte und nur 300 Meter
höhere Wechselrücken permantent von Wolken
überschattet war, während sich über dem
Kampstein bloß ein paar kleine Wölkchen
zeigten.
Der höchste Punkt des Kampstein (16:00,
1467m), mit einer einladenden Gipfelwiese auf
einer Waldlichtung und einem stattlichen
Gipfelkreuz, wurde rasch passiert, denn nun
lockte schon die Aussicht auf eine Einkehr in der
Herrgottschnitzerhütte
(16:15, 1366m). Von den angepriesenen
hausgemachten Mehlspeisen gab es bloß noch einen
einzigen Topfenstudel, den Gerd - nicht ohne den
anderen einen Bissen anzubieten - mit einer
Mischung aus schlechtem Gewissen und Genuss
verzehrte. (Angeblich soll diese Mischung ja das
Beste überhaupt sein.) Die anderen fanden mit
Getränken, Broten oder Selbstmitgebrachtem das
Auslangen.
Sicherheitshalber erfolgte der Aufbruch nach
halbstündiger Rast schon um 16:45, denn es lag
noch ein Drittel der Gesamtstrecke bevor. Obwohl
die Hüttenwirtin vor das Haus kam, um den
Männern den Weg für den Abstieg zu weisen,
verlief dieser etwa wirr, denn Markierungen waren
nur sporadisch gesetzt und Wegweiser, so es sie
gab, boten immer nur das Gasthaus Hansl im
Ord als ungefähr passendes Ziel an. Dort
landete man dann auch, eigentlich ungewollt, denn
laut Karte hätte es einen besseren Weg weiter
nördlich zum Schandlbauer geben sollen. Falls
die Ausschilderung eine Marketingstrategie des
Hanslwirts war, ging sie nicht auf, denn der
Zeitplan gebot einen flotten Marsch auf Aspang zu
und das Gasthaus sah überhaupt geschlossen aus.
Nun folgte eine längere Straßenetappe, die
aber trotzdem recht schön durch Wiesen und
Wälder bergab führte, wobei nur selten ein Auto
vorbei kam. Nach etwa 3 Kilometern wurde auf
Risiko eine Alternative gewählt, es gab nämlich
einen ziemlich versteckt hinter einem Bauernhof
gelegenen Güterweg hinunter in den Graben und
dann einen Fußweg entlang des Kleinen
Pestlingbachs mit stellenweise klammartigen
Felsen bis nach Aspang (498m). Nun war bloß noch
der ganze Ort von Süd nach Nord zu durchqueren
und mit einem schönen Zeitpolster kam die Gruppe
um 19:00 am Bahnhof an.
Die halbstündigen Wartezeit bis zum Zug bot
Gelegenheit für ein Resümee. Gelobt wurde, dass
es trotz teils dürftiger Markierungen keine
einzige Verirrung gegeben hatte. Bemängelt
wurde, dass diesmal kein aufregendes Getier
gesichtet wurde, nicht einmal eine Kreuzotter.
Ergänzend kann erwähnt werden, dass manche
Teilnehmer viel auf sich genommen haben, um an
der Wechsel-Kampstein-Tour teilnehmen zu können,
etwa eine lange Anreise aus Linz, eine Wanderung
mit Verkühlung oder nach einer halb durchzechten
Nacht, das Aussetzen von
Hochwasser-Aufräumarbeiten für einen Tag und
alle ein sehr frühes Aufstehen.
Zur Ermittlung der Statistik
stehen zwei Methoden zur Verfügung, nämlich das
Rausmessen aus der Karte anhand von Maßstab und
Höhenlinien oder Gerds GPS. Beide Methoden haben
ihre Unschärfen, denn kurvige Wege und
Zwischensteigungen sind auf Karten kaum exakt zu
vermessen und Gerds GPS hat seit den
phantastischen Höhenangaben bei der
Kalkalpentour etwas an Vertrauenswürdigkeit
verloren.
Nach der
Kartenmethode ergeben sich:
Streckenlänge 30km
720hm bergauf, 1400hm bergab
Gehzeit 7½ Stunden (netto ohne Pausen,
berechnet nach Notizen) |
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Laut GPS
waren es (abzüglich Liftfahrt):
Streckenlänge 28,5km
1341hm bergauf, 2224hm bergab
Gehzeit 7:27 (netto ohne Pausen)
Kalorienverbrauch: 2544 Kal. |
Möglicherweise misst das GPS so exakt, dass
es das Wippen beim Gehen erfasst und der
Höhendifferenz zuschlägt. Egal welcher Variante
man Glauben schenkt, die Kalorienbilanz war -
verschärft durch den Mehlspeismangel auf der
Herrgottschnitzerhütte - sicher negativ.
Übrigens: wenn die Wohnung zu sehr
auskühlt, empfiehlt sich ein Vollbad
selbst Backen spart Geld. So etwa bei
Ribiselkuchen mit Baiserhaube oder Mohntorte etwa
15.- bis 20.- und das unter
Berücksichtigung der Energiekosten
neulich war eine mit Tracht in der Oper,
finde ich unpassend! nicht wenn
Freischütz gegeben wird die
Österreich kann man nur aggressiv
lesen Frankie hat neue Schuhe!
(und Igo hatte eine krächzende Stimme)
die US-Verfassung ist etwas durchgeknallt
Wandern im Thüringer Wald Wallfahrten
nach Luschari ich war Ministrant in
Villach die Herkunft des Begriffes
Wechsel blieb im Dunkeln, abgesehen davon, dass
er weder mit Menopause, noch einem Scheck zu tun
hat und der Hochwechsel früher Hoher Umschuss
hieß. Zur Aufhellung vielleicht die Antwort auf
Rainers diesbezügliche Frage an das N.Ö.
Landesarchiv: Ohne
Gewähr würde ich annehmen, dass der Name mit
(hinüber)wechseln zu tun hat,
schließlich handelt es sich um einen Pass von
Niederösterreich in die Steiermark (und
umgekehrt). Wechsel wäre dann nahezu
gleichbedeutend mit Pass (Übergang).
Vgl. auch Wildwechsel etc. Das Wort
wechseln ist seinerseits mit
weichen etymologisch verwandt.
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