Mit Zustiegen
in Wien Meidling, Mitte, Praterstern, Handelskai
und Wolkersdorf sammelte sich eine stattliche
Anzahl von 20 Wanderern für die Tour im
Weinviertel. Diese waren: Alex, Alfonso,
Alois, Andi, Christian, Frankie, Friedrich,
Gernot, Herbert, Peter, Reinhard, Igo, Markus,
Martin, Roland, Stefan, Toni, Walter, Werner und
Wolfgang. Ankunft in Hautzendorf NÖ
(207m) um 09:09. Sonnenchreme brauchte man
erstmal keine, denn geschlossene Bewölkung
überzog den Himmel. Außerdem war es windig,
zeitweise fast stürmisch, aber wenigstens nicht
kalt.
Die Tour begann unverzüglich mit
einer Verirrung. Laut Karte hätte eine Straße
gleich gegenüber der Haltestelle nach Westen
führen sollen. Das tat sie auch - aber es war
die falsche Straße, die mitten in den Feldern
endete. Die Männer auf Touren sind durch solche
Situationen nicht aus der Ruhe zu bringen und sie
taten das Übliche, nämlich querfeldein nach dem
rechten Weg zu suchen. Der wurde auch bald
gefunden, bloß war es eine Hohlweg mit
senkrechter Böschung, sodass man lieber nicht
hinunterkletterte, sondern daneben bis zur
nächsten Weggabelung ging. Dort stand ein Auto
mit einem grimmigen Hautzendorfer, der die
Wanderer des unerlaubten Betretens der Felder
beschuldigte. Die Männer auf Touren ließen sich
nicht auf unnütze Diskussionen ein und zogen
weiter nach Südwest. Die Güterwege führten im
Zickzack durch Weingärten und Felder zur
stattlichen Luisenmühle am Ufer des Rußbachs.
Nun ging es im bewaldeten Kreuttal
nach Westen auf die Drechslermühle zu. Alois,
der aus der Gegend stammte, erklärte, dass das
Kreuttal landschaftlich eigentlich untypisch für
das Weinviertel sei. Frühjahrsblumen schossen
reichlich neben dem Bach hervor, an anderen
Stellen waren noch Schneeglöckchen zu sehen.
Hübsch war das Tal, aber durch die Nähe zur
Landesstraße L30 und rätselhafte Baustellen
zwischen Bach und Straße war es nicht der
romantischste Abschnitt der Tour.
Nach einer Rast auf Baumstämmen
nahe der Drechslermühle ging es auf unmarkierten
Wegen bergauf zum Glockenberg
(365m). Langsam riß die Bewölkung auf und ließ
ein paar Sonnenstrahlen durch. Die Güterwege
entsprachen genau der Landkarte, daher war der
Weg nicht schwer zu finden. Verzwickter war die Suche
nach der Aussichtswarte am
Glockenberg, die man höchsten Punkt erwartet hatte,
aber dort war nichts. Man rätselte über ein
seltsames Symbol auf der Landkarte (das, wie sich
später herausfinden ließ, für
"Bildbaum" stand), vermutete die Warte
aber Richtung Unterolberndorf. Unterwegs hielt
Igo eine Lesung über die Geschichte des Gasthofs zum
grünen Jäger, in dem 1985 ein Aufstand gegen
die ugandische Regierung begann. Der Kreuttaler
Aussichtsturm wurde am halben Weg nach
Unterolberndorf gefunden und bestiegen. Die
Aussicht war schön, die Fernsicht aber durch
diesiges Wetter getrübt. Oben konnte man
spüren, wie der Turm im stürmischen Wind
schwankte, die 20 Männer hielt er aber noch aus.
Anschließend ging es am Waldrand entlang auf
Unterolbersdorf zu und zum Gasthaus, das heute
den Namen Gasthof Magister trägt.
Dort waren zwei Tische reserviert, an denen die
große Gruppe Platz fand. Das Essen war sehr gut
und dafür, dass von Suppe bis Nachspeise alles
am Tisch landete, dauerte die Einkehr mit 1½
Stunden nicht lange. Zeitlich war der Aufbruch
trotzdem nicht ganz günstig, denn der
Verdauungsspaziergang zur Haltestelle Schleinbach
dauerte nur eine halbe Stunde und war so
angelegt, dass man genau den Zug davonfahren sah.
Nun stand eine Stunde Freizeitgestaltung zur
Verfügung. Stefan und Walter waren so in
Schwung, dass sie lieber zu Fuß zur nächsten
Haltestelle Ulrichskirchen gehen wollten. Den
anderen schien das zu riskant, da die
Möglichkeit bestand, den nächsten Zug wieder um
ein paar Minuten zu verpassen. Sie belagerten das
eigentlich schon geschlossene Gasthaus
Mutti bis das Personal dort sich erweichen
ließ, wenigstens noch ein paar Getränke und
Torten herauszurücken. Im sonnigen Gastgarten
verging die Zeit rasch und mit dem Zug um 16:05
wurde die Heimreise Richtung Wien angetreten.
Streckenlänge gesamt 14km, 240
Höhenmeter, 4h Gehzeit.
Weitere Tourenberichte und Bilder können
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aufgerufen werden.
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