Die
Schneeschuhwanderung auf die Rax begann am Samstag,
dem 8.2., um 8:18 Uhr am Bahnhof
Wien-Praterstern, wo Thomas und
Wolfgang den Regionalzug nach
Payerbach-Reichenau bestiegen; im Bahnhof
Meidling gesellten sich noch Franz und
Roland hinzu. Bei dieser Gruppe der Vier
sollte es dann auch bleiben; Frankie, der bei
allen bisherigen Schneeschuhwanderungen auf der
Rax dabei war, fiel diesmal leider aus
Zahnprobleme waren die schmerzhafte Ursache. (Ein
weiterer Anreisender, Tom, konnte am Sonntag die
Gruppe am Berggasthof nicht finden und auch
telefonisch gelang keine Kontaktaufnahme.)
Unser Regionalzug erreichte Payerbach-Reichenau
um 10:08, und mit dem Bus ging es weiter nach
Hirschwang zur Talstation der Raxseilbahn (535m),
die wir um 10:28 Uhr erreichten. Nach dem Kauf
der Tickets ging es hinauf zum Raxalm-Berggasthof
(1547m); wir vier bezogen drei Zimmer
unterschiedlicher Ausstattung und Qualität,
waren aber letztlich für die eine Nacht doch mit
der Unterbringung zufrieden. Nun begann der
Aufbruch zur ersten Tour, wobei Franz, Roland,
und Wolfgang schon bei früheren
Schneewanderungen auf der Rax teilgenommen hatten
und dementsprechende Erfahrungen mit den
Schneeschuhen sowie möglichen Touren
mitbrachten. Nur für Thomas war es eine Premiere
was sich schon beim erstmaligen
Anschnallen der Schneeschuhe für den Neuling
Thomas zeigen sollte nur mit Hilfe der
damit längst vertrauten Mehrfachwanderer in
Sachen Schneeschuhe wurde auch diese
Herausforderung bewältigt. Um 12.30 Uhr trafen
wir beim Otto-Schutzhaus (1642m)
ein, schnallten zuerst die Schneeschuhe ab, und
konnten dann wegen des herrlichen und warmen
Wetters auf der Terrasse im Freien in der Sonne
sitzen und in wundervoller Landschaft mit weiten
Ausblicken bis tief hinunter nach Gloggnitz ein
frugales Mahl genießen. Danach folge der
Aufbruch, und es ging zunächst bis zur
Weggabelung am Praterstern, von wo wir den Weg
zur Höllentalaussicht in
Angriff nahmen. Gegen 14:00 trafen wir auf der
Aussichtsplattform ein, sahen hinunter ins
Höllental, entdeckten tief unter uns eine
einzelne Gemse, und konnten uns am
majestätischen Massiv des Schneebergs direkt vor
uns zur Rechten kaum sattsehen.
Zurück ging es wieder zum Praterstern, und am
Gatterlkreuz vorbei erreichten wir den
Berggasthof. Wir gaben die Schneeschuhe und die
Stücke wieder ab, erfrischten uns kurz auf den
Zimmern, und setzten uns dann zu einer kleinen
Jause in die Gaststube und hier waren es
die Punschkrapferl, die Roland besonders
ansprachen, und von denen er eine saftiges Stück
mit großem Genuss verzehrte. Eine weitere
Wandertour unternahmen wir am Samstag nicht mehr,
sondern bereiteten uns innerlich schon auf das
Abendessen vor. Die Auswahl an Speisen war groß,
der Gastraum gut gefüllt mit Abend-Essern, und
auf unserem Tisch landete schließlich ein
Gamsragout, das von einer Dreiviertelmehrheit
unserer Kleingruppe bestellt worden war,
ausgezeichnet schmeckte und mit Genuss verzehrt
werden konnte. Mit anregenden Gesprächen ging
der erste Tag zu Ende wir begaben uns auf
die Zimmer und hofften auf entspannenden Schlaf.
Auch Sonntag, der 9.2., war
wieder ein strahlend schöner Tag. Das
Frühstück begann um 8:15 Uhr, und wenig später
kamen zum Angebot im Buffet noch frische Semmeln
aus dem Tal hinzu. Dann gingen wir nochmals auf
die Zimmer, packten unsere Rucksäcke und
deponierten das Gepäck bis zur Abreise im
Berggasthof, nahmen (außer Franz, der seine
eigenen Schneeschuhe mitgebracht hatte) die
blauen Schneeschuhe mit den schwarzen Stücken in
Empfang; um 9:20 Uhr brachen wir zur ersten
Teilstrecke auf. Wie schon am Samstag ging es
zunächst über den Praterstern Richtung
Otto-Schutzhaus, und kurz davor zweigten wir nach
rechts ab und begannen einen steilen,
gelegentlich sehr anstrengenden Aufstieg. Immer
wieder wurde die teils schweißtreibende Mühe
durch prachtvolle Panoramablicke belohnt. An der
einen und anderen Stelle war die Strecke etwas
mühsam zu gehen, und über einem kleineren
Latschengewächs rutschte Thomas aus und stürzte
unverhofft, wurde aber mit tatkräftiger Hilfe
von Wolfgang und Franz wieder in die Möglichkeit
des aufrechten Ganges emporgehoben es
sollte aber der einzige Umfaller während der
Wanderung bleiben. Roland war den anderen meist
voraus. Schließlich erreichten wir das Gipfelkreuz
an der Preiner Wand (1783m), und somit
hatten wir die größten Anstrengungen hinter
uns, denn von nun an gings bergab
und während des Abstiegs sahen wir noch ein
ganzes Gemsen-Rudel.
Um 12:30 Uhr war schließlich die Neue
Seehütte (1648m) erreicht. Kräftige
Suppen und Getränke löschten den Durst, und
nach ausreichen-entspannter Mittagspause setzten
wir unseren Weg zurück zum Berggasthof fort. Die
Rückkehr erfolgte vergleichsweise gemütlich
über den Seeweg; der gut
ausgetretene Pfad veranlasste Wolfang und Thomas,
die Schneeschuhe an den Rucksack zu binden und
nur mit den Wanderschuhen zu bewältigen
(Wolfgangs praktisch-geniale Idee, die
Schneeschuhe mit einem Taschentuch am Tragegriff
des Rucksacks zu befestigen, bewährte sich
uneingeschränkt während des gesamten Weges!).
Der Seeweg führte einige längere Strecken durch
den Wald, aber immer wieder boten die
sonnenbestrahlten Lechnermauern einen prächtigen
Anblick; um 14:55 Uhr war der Raxalm-Berggasthof
erreicht. Nach der Rückgabe der Schneeschuhe und
Stöcke folge noch eine kleine Jause mit Saft und
Mehlspeisen (Roland genoss erneut ein
Punschkrapferl), und im Gespräch wurden die
beiden schönen Tage noch einmal rückblickend
erörtert.
Um 16:00 Uhr wurde die Gondel der Raxseilbahn
bestiegen, die uns zur Talstation in Hirschwang
brachte, von wo der Bus zum Bahnhof in
Payerbach-Reichenau fuhr, und um 16:55 saßen wir
schon im Regionalzug nach Wien. Während der
Fahrt entzückte uns ein roter Vollmond, und eine
gemütliche Fahrt im nicht überfüllten Waggon
brachte uns nach Wien Franz stieg in
Liesing aus, Roland und Thomas verließen den Zug
in Meidling, und Wolfgang fuhr bis
Wien-Praterstern. Damit kam eine wunderbare, vom
Wetter außerordentlich begünstigte
Zweitagestour auf die Rax an ihr Ende.
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