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In der Kassenhalle des Franz
Josefs Bahnhofs trafen sich Alois,
Frankie, Igo, Roland,
Roland, Ronny, Walter
und Wolfgang, um die
Fahrt nach Zeiselmauer anzutreten. Zwei reisten
mit individellen Ermäßigungen, der Rest mit
Gruppenticket und Zonenfahrschein. In
Heiligenstadt stiegen Florian
und Josef zu, und bei der
Ankunft in Zeiselmauer um 9:35 warteten dort
schon Thomas und Walter,
die mit dem Auto gekommen waren. Die erste
Wegetappe war eine Tullnerfeldwanderung entlang
des Hauptgrabens nach Königstetten. Dabei
machten wir zum erstenmal Bekanntschaft mit der
tückischen Wegbeschaffenheit, die uns später
noch oft begegnete: An manchen Stellen verbargen
sich unter einer dünnen Schneeschicht
spiegelblanke Eisflächen. Es schneite leicht aus
dem Nebel. Am Weg nach Königstetten sahen wir
immerhin mehr Wildtiere als während des
restlichen Tages, nämlich ein Rudel Rehe, einen
Fasan, zwei Hasen (oder Kaninchen) sowie etliche
Enten.
Königstetten begrüßte uns mit Blasmusik.
Wie sich herausstellte, galt das Ständchen dem
achtzigsten Geburtstag eines Kapellenmitglieds.
Rechts an der Kirche vorbei ging es nun über
Feld- und Waldwege bergauf Richtung Tulbinger
Kogel. Der Schneefall wurde stärker. Florian und
Josef fanden die Verhältnisse gar zu winterlich
und kehrten um. Die verbliebenen zehn stapften
weiter bergauf und machten nur einmal kurz Pause,
um am Rastplatz des Königstettner Alpenvereins
für ein Gruppenfoto zu posieren.
Etwa um dreiviertel zwölf war der Gipfel des
Tulbinger Kogels erreicht. Die Leopold Figl Warte
erwies sich als unbezwingbar, da die Treppe unter
einer Eisrampe verschwunden war. Dafür hätte
man mindestens Steigeisen gebraucht. Versäumt
haben wir nicht viel, denn mehr als Nebel hätte
man von oben auch nicht gesehen. Während die
einen im Schneetreiben die mitgebrachte Jause
verzehrten, erörterten andere die Ästhetik von
Betonbauwerken. Bald wurde uns zu kalt und wir
zogen weiter.
Der Weg Richtung Hainbuch war offenbar selten
begangen. Oft gab es nur einzelne Fußstapfen im
tiefen Schnee. Die Wegmarkierung war etwas
willkürlich, nämlich teilweise
überschwänglich an jedem zweiten Baum und
teilweise dürftig, besonders im Bereich von
Wegkreuzungen. Daher blieb uns die traditionelle
Verirrung nicht erspart und wir gingen ein Stück
in die falsche Richtung. Nach der Straßenquerung
bei Hainbuch ging es dann unfehlbar auf schönem
Weg leicht abschüssig auf Unterkirchbach zu, das
wir etwa um viertel zwei erreichten.
Im Gasthof Hauser war bereits ein Tisch für
uns reserviert, an dem wir etwas gedrängt Platz
fanden. Gute Hausmannskost stärkte uns für den
Weitermarsch, den wir um etwa halb drei antraten.
Während unserer Einkehr hatte sich der Himmel
gelichtet und die Sonne kam zum Vorschein. Nach
kurzer Beratung, ob wir durch die Hagenbachklamm
oder oberhalb gehen sollten, fiel die
Entscheidung für die Klamm. Es war eine gute
Wahl, denn der Weg war nicht mehr oder weniger
vereist als das, was wir bereits gewohnt waren,
und die Klamm präsentierte sich im winterlichen
Kleid sehr schön.
Früher als erwartet, nämlich um 16 Uhr,
waren wir in St. Andrä. Die Möglichkeit eines
Konditoreibesuchs wurde von der Mehrheit
wohlwollend aufgenommen und wir machten am Weg
zum Bahnhof einen Abstecher ins Gartencafé.
Üppige Torten und verschiedene Heißgetränke
landeten auf den Tischen. Thomas und Walter
brachen bald auf, da sie noch drei Kilometer zu
Fuß bis zum Auto vor sich hatten. Der Rest
erreichte den Zug um 16:52 nach Wien in letzter
Sekunde und im Laufschritt.
Mit etwa 17 Kilometern Streckenlänge, 320
Höhenmetern und knapp 5 Stunden Gehzeit wurde
zwar keine sportliche Hochleistung erbracht,
landschaftlich und kulinarisch war die Wanderung
aber durchaus zufriedenstellend.
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