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Alois, Alfonso,
Christian, Frankie, Martin, Thomas, Werner,
Werner und Wolfgang
erreichten Bad Vöslau (276m) mit dem Regionalzug
um 09:28. Quer durch das Städtchen ging es bis
in die Lange Gasse, wo ein Fußweg zur
Helenenhöhe abzweigte. Von der Aussicht auf der
Helenenhöhe (320m) hatte man an diesem Tag nicht
viel, denn Nebel verhängte die Sicht. Die
Wegweiser des Geolehrpfads bestimmten die weitere
Richtung. An den Schautafeln der verschiedenen
Stationen konnte man etwas über die Entstehung
der lokalen Gesteine erfahren und in der
Phantasie konnte man die Föhren im Nebel eines
Dezembertages gegen die Palmen eines tropischen
Sandstrandes austauschen, den es vor Millionen
von Jahren hier gegeben hatte. Recht
beeindruckend waren die Reibsandhöhlen,
allen voran der "Wilde Ofen" mit seiner
großen Felshalle. Die Warnung vor dem Betreten
war gewiss nicht unberechtigt, denn das Gestein
sah bröselig aus, aber die Versuchung war zu
groß und nachdem einer den Anfang machte, wagten
sich schließlich alle in die imposante Höhle,
die durch einen anderen Eingang wieder verlassen
werden konnte. Um zurück auf den Weg zu kommen,
musste man über ein paar Felsstufen abklettern
und die Männer übertrafen einander an Eleganz
bei der Bewältigung dieser Hürde. Weiter ging
es zur Sandgrube, einem
aufgelassenen Steinbruch, in dem früher
Dolomitsand abgebaut wurde. Ein Aussichtspunkt am
südlichen Ende vermittelte trotz oder gerade
wegen des Wetters ein eindrucksvolles Bild, da
der Abgrund wie bei einem rauchenden Vulkankrater
im Nebel verschwand. Nach der Karte hätte man
nun einfach dem Weg weiter folgen sollen, um zur Vöslauer Hütte (489m) zu
gelangen. Dabei wurde wohl eine Abzweigung
übersehen, denn der Weg führte zu ein paar
Gebäuden mit dem Atemschutzzentrum des Bezirks
Baden. Daneben gab es eine weitere Höhle mit
einem mächtigen Eingangsgewölbe, drinnen
verlief sich ein endloser Stollen in der
Dunkelheit. Ansonsten gab es nur einen
weiterführenden Weg und der führte zu nichts.
Unterwegs kam man an rechteckigen Umrandungen aus
aufgeschlichteten Steinen vorbei, in denen zwei
aus Ästen und Laub geflochtene Tierfiguren
Rätsel aufgaben, mit welchen Bräuchen und Riten
man es hier zu tun hatte. ("Dafür, dass wir
im Kreis gehen, sehen wir immer wieder
interessante Dinge.") An einer Wiese mit
einer Gruppe geringelter Bäume endete der Weg.
Ringsum erhoben sich im Nebel schemenhaft
erkennbare Anhöhen, was auf die Möglichkeit
hindeutete, dass man sich inmitten des
Steinbruchs befand. Zum Glück hatte Wolfgangs
Handy eine Kompassfunktion, die man aktivierte,
indem man mit dem Handy achterförmige Bewegungen
in der Luft ausführte. Das sah mehr nach Magie
als nach Technik aus, funktionierte aber und so
konnte man erkennen, dass man eigentlich in der
falschen Richtung unterwegs war. Also zurück. In
der Dramaturgie eines Horrorfilms wäre nun der
richtige Moment gewesen, Godzilla oder sonst ein
Monster aus dem Höhleneingang treten zu lassen.
Nachdem nichts derartiges geschah, konnten die
Männer auf Touren zwischen den Gebäuden ein
unscheinbares Weglein entdecken und so dem
Steinbruch entkommen. Das Weglein mündete in
einen breiteren Weg, der gelb-blau markiert war,
und irgendwann gab es einen erlösenden Wegweiser
mit der Aufschrift "Vöslauerhütte".
Bis zur Hütte war es noch eine Dreiviertelstunde
zu gehen.
Der Wirt hatte bei der telefonischen Anmeldung
zu einem frühen Eintreffen geraten, da er
aufgrund von Anmeldungen voll sei. 11:45 Uhr
erwies sich als früh genug, denn es waren noch
einige Tische frei und die neun Männer zwängten
sich unter etwas beengten Verhältnissen alle
zusammen an einen Tisch. Brechend voll wurde das
Lokal aber auch später nicht, da hatten aufgrund
des Nebels wohl einige die Lust auf einen Ausflug
verloren. Die Bedienung war freundlich, die
Küche flott und das Essen schmeckte
ausgezeichnet. Nach dem vollen Programm mit
Suppe, Hauptspeise, Nachspeise und Kaffee konnte
man schon um 13:15 wieder aufbrechen.
Der Weg zur Jubiläumswarte
(466m) am Harzberg dauerte eine Stunde und
verlief fast durchgehend durch Wald ohne heftige
Steigungen. Christian erklomm die Warte, die
anderen verzichteten darauf, da die Aussicht oben
nicht besser sein würde als unten. Das
Kängurugehege interessierte hingegen alle sehr,
denn Kängurus sind in Österreich weniger
häufig anzutreffen als vielfach vermutet. In
einen großen Freigehege hockten vier Kängurus
im Nebel, gelegentlich hüpfte eines ein Stück
weiter. Die Sorge, die Tiere könnten sich bei
dem Wetter verkühlen, dürfte unbegründet sein,
denn laut Homepage handelt es sich um
tasmanische Kängurus, die sich bei Kälte
durchaus wohl fühlen. Auf eine Einkehr im
Schutzhaus wurde verzichtet, dafür gab es eine
halbe Stunde später unten in Bad Vöslau noch
einen Besuch in einer Konditorei und
anschließend Punsch oder Glühwein am
Weihnachtsmarkt, wo dem zum Verkauf angebotenen
Krimskrams weniger Aufmerksamkeit geschenkt wurde
als attraktiven Männern unter den Besuchern. Bei
Einbruch der Dunkelheit ging es zum Bahnhof.
Gesamt etwa 12km Streckenlänge, 300 Höhenmeter,
3½ Stunden Gehzeit.
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