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Eine hübsche Hundedame und 19
fesche Männer - nämlich Alfred, Alois,
Andreas, Frankie, Friedrich, Gerd, Gert, Helmut mit
Emmi, Jochen, Markus, Peter, Roland, Roy,
Sebastian, Thomas, Toni, Tony, Werner und
Wolfgang - zogen um 09:36 vom Bahnhof
Pottenstein (324m) los, um vom Triestingtal ins
Piestingtal zu wandern. Die Wege waren gut
markiert und führten großteils durch Wald. Die
Laubbäume zeigten sich in der vollen Pracht der
Herbstfarben, je nach Baumart in allen Varianten
von Grün über Gelb und Braun bis Rot. Blätter
segeln durch die Luft. Das Wetter war freundlich,
mit etwas Sonne und ein paar Föhnwolken. Es gab
kaum Wind und für Anfang November war es
erstaunlich mild. Allerdings war es dunstig und
teilweise sogar leicht nebelig. Der Weg führte
durch eine waldreiche Hügellandschaft und die
gemächliche Steigung ließ viel Atem zum
Plaudern. Dafür wurde bei den Pausen gespart,
denn es gab nur eine kurze Jausenpause an einer
Wegkreuzung mit Rastbank. Emmi betätigte sich
mitunter wenig damenhaft als Erdferkel.
Kurz nach Mittag war das Waxeneck
Schutzhaus (785m) erreicht. Im Sonnenschein
war es warm genug, um draußen an den dekorativ
mit Laub gedeckten Tischen Platz zu nehmen. Es
gab eine schöne Aussicht über die Hügel und
Berge bis zum Schneeberg, der eine Wolkenhaube
trug. Die Bewirtung mit Getränken und Suppen war
flott, das Warten auf die Hauptspeisen
entwickelte sich aber zur Geduldsprobe. Zeitweise
schoben sich Wolken vor die Sonne, dann wurde es
kühler und ein paar verzogen sich ins
Gastzimmer. Aus dem für 13:30 angepeilten
Aufbruch wurde nichts, denn um diese Zeit kamen
gerade die letzten Malzeiten auf den Tisch.
Immerhin war es nett, Gastgartenatmosphäre im
November zu genießen. Nett war auch die
Bewirtung durch einen jungen Mann, der erklärte,
er sei eigentlich nur ein Gast und helfe hier
aus. Er machte es recht gut. Die Wildgerichte,
die in großer Auswahl angeboten wurden,
schmeckten vorzüglich, die Eiernockerl wurden
hingegen bemängelt. Auf eine Nachspeise wurde
aus Zeitmangel verzichtet und der Abmarsch
erfolgte kurz nach 14 Uhr.
Angepeilt war der Zug um 16:41 von Pernitz
nach Wiener Neustadt, der nächste fuhr nämlich
erst zwei Stunden später. Trotz dieses Umstands
und der gefüllten Bäuche verfügte die Gruppe
noch über genug Abenteuergeist, um den Wanderweg
zu verlassen und auf unmarkierten Wegen Richtung
Spatzenwälder Kogel (750m) zu marschieren. Der
Weg gab keinen Grund, die Entscheidung zu
bereuen, denn er hörte nicht wie befürchtet im
Nirgendwo auf, sondern führte recht hübsch am
Hügelrücken entlang über ein paar kleinere
Zwischenhöhen. Auch der Abstieg war
unproblematisch und mündete an einer
Forststraße wieder in den markierten Wanderweg.
Dieser wurde aber gleich wieder verlassen, um den
Luckerten Stein oberhalb von Pernitz zu
besichtigen. Es handelte sich um eine durchaus
sehenswerte natürliche Gesteinsbildung in der
Form einer Brücke.
Im weiteren Abstieg teilte sich die Gruppe
kurz in eine Forststraßen- und Wegerlfraktion,
die an der ersten Straßenkreuzung in Pernitz
aber wieder aufeinander trafen. Pernitz (430m)
hätte eine längere Wartezeit durchaus mit ein
paar offenen Lokalen überbrücken geholfen, aber
um 16:15 war die Gruppe am Bahnhof, der Zug fuhr
25 Minuten später. Ein paar genossen Getränke
im Bahnhofslokal, andere holten sich Mehlspeisen
aus einem nahen Café. Die übrigen bewunderten
einen schönen Sonnenuntergang mit Farbenspielen
in den Wolken.
Die Streckenlänge betrug 15km,
Höhendifferenz etwa 550m bergauf und 450m
bergab, Gehzeit 4½ Stunden. Die Männer auf
Touren sind Härteres gewohnt, daher zeigten sie
sich bei der Heimfahrt im Zug ziemlich munter,
mit wenig Bedarf an einem Power Nap. In einem
Viererabteil wurde philosophiert, im nächsten
herumgealbert, im dritten gab es bemerkenswerte
Anekdoten zu hören, im vierten wurde die weitere
Abendgestaltung besprochen. Wieder einmal aber
fehlte ein aufmerksamer Chronist, um die Vielzahl
der Gesprächsthemen zu erfassen.
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