Im Regionalzug
von Wien nach Wiener Neustadt trafen sich Frankie,
Roland, Stephan und Walter,
in Wiener Neustadt stieß Herbert
dazu, der mit dem RJ angereist war, und in
Gutenstein wartete Alexander am
Bahnhof. Die Tour war ausdrücklich als
abenteuerliche und teilweise weglose
Bergwanderung angekündigt, daher fanden sich nur
die Wagemutigen unter den Männern auf Touren
ein. Start vom Bahnhof um 10:30. Der Anfang war
leicht, denn um von Gutenstein (466m) auf den Edelstein
(ca. 650m) zu gelangen, muss man nur einmal um
das Bahngelände herum und bergauf. Der Weg war
sogar beschildert. Unklar blieb einzig, welcher
der beeindruckenden Felsen der Kleine Edelstein
war, diesbezüglich gaben die Landkarten
unterschiedliche Informationen, außerdem gab es
das Edelsteinkreuz mit Rastbank und schöner
Aussicht. Der Große Edelstein
wurde jedenfalls um 11:30 erreicht. Das Wetter
war teils sonnig, teils bewölkt bei angenehmen
Temperaturen.
Vom Großen Edelstein ging es ein
Stück zurück und dann auf einem Fußpfad
südlich. Laut Karte (Open Street Map) handelte
es sich dabei um den Edelsteinweg, der am
Berghang verlaufend bis nahe an den Großen
Neukogel heranführen sollte. Ein erkennbarer Weg
war die meiste Zeit vorhanden, aber der Verlauf
deckte sich nicht mit der Karte, da der Weg eher
dem Bergrücken folgte. Da die Richtung stimmte,
gab es keinen Anlass zur Sorge und durch
hübschen Föhrenwald ging es bergauf und bergab.
Als um 12:30 ein ausgeprägter bewaldeter Gipfel
erreicht wurde, war klar, dass man nicht dem
Edelsteinweg gefolgt war, sondern einem anderen
Fußpfad. Kartenstudium und Lokalisierung des
Standorts mittels Handy ergaben, dass man sich
offenbar am Kleinen Neukogel
(866m) befand. Der gegenüberliegende höhere
Berg war demnach vermutlich der Große Neukogel.
Dazwischen verlief ein tiefer Graben und um nicht
unnötig tief abzusteigen versuchten die Männer,
in südwestlicher Richtung dem Kamm zu folgen.
Weg gab es nun keinen mehr, höchstens
Wildwechsel. Eine große Gruppe Gämsen wurde
aufgescheucht. Das Gelände war teilweise steil,
da und dort etwas verwachsen und mühsam, ernste
Schwierigkeiten gab es aber nicht. An einer
baumlosen Stelle im Berghang wurde bei
Sonnenschein eine Jausenpause eingelegt.
Kurze Zeit später stieß man
aufsteigend auf eine Forststraße, die man nach
der ersten Kehre wieder verließ, um auf einem
schmaleren Weg den Gipfel des Großen
Neukogels (1053m) zu erreichen. Es gab
ein Gipfelkreuz, aber keine Aussicht, da der
Gipfel bewaldet ist. Es war 13:45 und die Gruppe
lag ungefähr im Zeitplan. Das nächste Ziel war
das Gasthaus Brandstätterhof im
Tal der Längapiesting. Laut Karte gab es einen
Fußweg im Neukogelgraben, der allerdings nicht
am Gipfel, sondern irgendwo unterhalb begann.
Also wurde der Abstieg auf ziemlich steilen
bewaldeten Berghängen Richtung Südwesten in
Angriff genommen. Fußpfad wurde dabei keiner
entdeckt, es gab immer nur Wildwechsel, die Höhe
haltend um den Berg verliefen und keine Hilfe
waren. Nach einer halben Stunde wurde eine neue
Forststraße erreicht. Die Standortbestimmung
mittels Handy ergab, dass man eher westlich als
südwestlich abgestiegen war, der Neukogelgraben
war der Forststraße folgend aber bald erreicht.
Die Orientierung war nun einfach, es ging im
Graben bergab, allerdings war auch hier keine
Spur von einerm Fußweg zu sehen, es handelte
sich vielmehr um ein Bachbett, das
glücklicherweise trocken war. Irgendwann stieß
der Graben auf einen Forstweg und um 15:05 war
der Brandstätterhof erreicht.
Die Einkehr in diesem alten,
abgelegenen Gasthof war gemütlich und das Essen
vorzüglich. Am häufigsten wurde Wildgerichten
zugesprochen. Nach gut 1½ Stunden war es Zeit
für den Aufbruch, da einige den Zug um 18:33
erreichen mussten. Von Abenteuern hatte die
Gruppe genug, daher wurde beschlossen, der
Straße entlang der Längapiesting zu folgen und
es nicht über den lückenhaften und mit
Steigungen verbundenen Kaisersteig zu versuchen.
Um 17:50 war der Bahnhof Gutenstein erreicht,
Alexander und Herbert traten die Heimfahrt mit
dem Auto an, der Rest mit dem Zug.
Streckenlänge 13 Kilometer, 660
Höhenmeter, 5 Stunden Gehzeit.
Weitere Tourenberichte und Bilder können
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aufgerufen werden.
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