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Album von Roland
und im
Album von Alois
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Die Wetterprognose lief auf
dichte Bewölkung, Nebel und gelegentliches
Nieseln hinaus. Das konnte nicht jeden
begeistern, doch ist feuchte Luft bekanntlich gut
für die Haut. Im Zug fanden sich Alfonso,
Alois, Frankie, Helmut mit Emmi,
Igo, Martin, Peter, Roland und
Ronny ein. Drei der Anreisenden hatten
sogar die lange Fahrt von Linz in Kauf genommen,
um einmal an so einer richtigen Feuchtluftkur im
Hinterland von Pottenstein und Pernitz
teilzunehmen, auf einem Höhenzug, der keinen
eigentlichen Namen trägt und der nicht mit
markanten Gipfeln aufwarten kann. In
Pottenstein (Ankunft um 09:36, 324m) waren die
Straßen nass, die Luft nebelig, aber es regnete
nicht. Der Weg war nicht schwer zu finden, es
ging Richtung Westen bergauf, in der Regel gut
markiert, in den Urhauswald. Der
Wald präsentierte sich als schöne Mischung aus
Kiefern und Buchen mit grasbewachsenem Waldboden.
Nachdem einmal eine Höhe von ca. 500m erreicht
war, ging es annähernd auf Kammlinie mit
unzähligen kleinen An- und Abstiegen weiter.
Durch die Luftfeuchtigkeit war alles mit
Tautropfen überzogen. An einer Wegkreuzung wurde
um 11:15 eine kurze Jausenpause im Stehen
eingelegt. Sitzgelegenheiten gab es keine, und
wenn es sie gegeben hätte, wären sie nass
gewesen.
Beim Kienthalkreuz (ca. 520m)
gab es eine große, sattgrüne Wiese, die dicht
mit blasslila Herbstzeitlosen bedeckt war. Aus
dem Grabenweggraben waberten Nebelfetzen hoch.
Die großen Wiesen, von denen nun noch einige
folgten, lockerten den Weg über den großteils
bewaldeten Höhenzug auf. Herbstzeitlosen gab es
fast überall reichlich, an manchen Stellen auch
Enzian. Der Weg gewann noch einmal deutlich an
Höhe, bei Hohenwarth pendelte
er um die 800er-Höhenlinie. Die Aussicht war
bemerkenswert: in den Tälern lag dicker Nebel,
nach oben hin tauchten die höheren Gipfel bald
in die Wolkendecke ein. Dazwischen erlaubte eine
schmale transparente Luftschicht den Blick auf
eine ausgesprochen hübsche Hügellandschaft. Wie
zwischen zwei Wattepads. Die Höhenlage der
Wanderung erwies sich bei diesen speziellen
Wetterbedingungen als Glücksgriff.
Beim Betsteig-Hof gab es wieder schöne
Almwiesen, der Weg führte nun bergab in den
Nebel und nachdem es 13 Uhr war, machte sich
langsam Hunger bemerkbar und Fragen nach der
Ankunft beim Gasthaus wurden laut. Laut Zeitplan
sollte das um 14 Uhr sein. In Serpentinen ging es
eine Forststraße hinunter, Punktlandung um 13:55
bei der Jausenstation Reischer
(545m). Der Name ist ein Understatement, es
handelt sich um ein gepflegtes Landgasthaus mit
reichhaltiger Speisekarte. Für Essen und Service
spendeten die Teilnehmer ausdrückliches Lob (und
Trinkgeld).
Nun folgte das eigentliche Highlight der Tour,
nämlich der Aufstieg durch die Steinwandklamm.
Für den Zutritt waren bei Franzi's Hütte
2 Euro zu berappen. Wasser war im Preis nicht
inkludiert, die Klamm führte nämlich unten gar
kein, oben nur wenig Wasser. Bald gab es die Wahl
zwischen dem Standardweg mit Treppen und dem
Rudolf-Decker-Steig mit Leitern. Emmi, Helmut und
Peter mieden die Leitern, die anderen bevorzugten
die abenteuerliche Variante. Der Aufstieg war
schön, abwechslungsreich und nicht schwierig,
wobei die fast 15m hohe (auch umgehbare) Leiter
zur Wildschützenhöhle die
Schwindelfreiheit der Teilnehmer schon auf die
Probe stellte.
Nach der Wiedervereinigung der beiden
Fraktionen ging es zügig am Gasthaus Jagasitz
vorbei über den Eich (ca. 760m) nach Pernitz
(430m). Man befand sich nun auf dem Biedermaier-Erlebnisweg,
der sich durch etwas unvermittelte Schautafeln
über die Zeit des Biedermaier mitten im Wald
kennzeichnete. Unabhängig davon handelte es sich
um einen netten Waldweg mit viel Kiefernbestand.
Da der Zug von Pernitz nur alle 2 Stunden fuhr,
blieb zwischen dem Eintreffen um 17:25 und der
Zugabfahrt um 18:39 reichlich Zeit, um im Cafè
Sand auf Kaffee und Torten einzukehren.
Verdient hatte man sich das, denn bei einer
Streckenlänge von 22km, einer Höhendifferenz
von 850hm bergauf, 750 bergab und einer Gehzeit
von 6 Stunden waren einige Kalorien verbraucht
worden. Geregnet hat es den ganzen Tag über
keinen Tropfen. Insofern ist die Tour weniger
feucht ausgefallen als erwartet, landschaftlich
war sie ausgesprochen reizvoll.
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