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Auch die für Sonntag
angekündigte Kaltfront konnte Alois, Frankie,
Friedrich, Igo, Jochen, Martin, Martin, Michael,
Roland, Ronny, Thomas, Werner, Werner und
Wolfgang nicht davon abhalten, auf die Hohe Wand
zu steigen. Zur Anreise traf man sich im
Regionalzug nach Wiener Neustadt. Während in
Wien noch blauer Himmel und Sonnenschein
vorgeherrscht hatten, ging die Reise nun auf eine
graue Wolkenwand zu, die in Richtung des Ziels am
finstersten war. Nach Umsteigen in den Bummelzug
Richtung Gutenstein wurde die Station
Waldegg-Dürnbach um 10:10 erreicht, wo bereits
Michael wartete, der mit dem Auto von Tirol
gekommen war. Nach freudiger Begrüßung bewegte
sich die 14köpfige Gruppe auf der Straße in das
Dürnbachtal hinein, vorbei an Friedhof, Freibad
und Steinbruch. Nach zwei Kilometern zweigte
links der Waldeggersteig ab, steil hinauf durch
Wald und Geröll zur Großen Klause. Durch diese
imposante Felsschlucht führte ein gut
versicherter Steig mit einigen Leitern. Der
Aufstieg wies keine nennenswerten Schwierigkeiten
auf, nur die Hose von Thomas zeigte sich den
Strapazen nicht gewachsen und riss an
empfindlicher Stelle. Am Weg gab es auch die
Waldegger Tropfsteinhöhle zu besichtigen, die
bezüglich Tropfsteinen eher enttäuschend war,
dafür aber fabelhafte Eisstalaktiten und
Eisstalagmiten hervorgebracht hatte.
Nach der Großen Klause führte der Weg
gemächlich ansteigend durch Fichtenwald. Am
Boden lag eine dünne Schneedecke, nur ganz
selten brachen ein paar Sonnenstrahlen durch die
Wolken. So schlimm wie befürchtet war das Wetter
aber nicht, denn die Temperaturen lagen nur wenig
unter Null Grad, der Wind hielt sich in Grenzen
und mehr als drei Flocken Schnee kamen während
der ganzen Wanderung nicht herunter.
Um Punkt zwölf Uhr war "Wuffis &
Susis Waldeggerhaus" auf
1000m Höhe erreicht und die Gehzeit lag damit
ausnahmsweise unter der Prognose. Das Ansinnen,
zum großen Tisch noch einen dazuzuschieben,
damit alle Platz hätten, wurde vom Wirt (Wuffi?)
barsch zurückgewiesen, sodass Friedrich und
Jochen auf einem Nebentisch Platz nehmen mussten.
Dafür hatten sie die schönere Aussicht und
bekamen als erstes ihre Getränke. Mit dem
Häferltrick (so tun, als würde eine Kaffeetasse
über einem Gast ausgeschüttet, die in
Wirklichkeit leer ist und mit dem Löffel im
Henkel aufgefangen wird) machte Wuffi dann wieder
ein paar Punkte gut und mit dem Essen waren alle
zufrieden.
Um 13:45 erfolgte der Aufbruch talwärts.
Zuvor wurde noch fröstelnd die Aussicht
bewundert, die leider etwas wolkenverhangen war.
Der Abstieg erfogte über die Krumme Ries, einem
sehr hübschen Steig durch Felsen mit
Föhrenbewuchs. Zum Glück war keine Stelle des
Wegs vereist, aber die feinpulverige Mischung aus
Schnee und Erde mit Föhrennadeln sorgte für
einen erhöhten Rutschfaktor. Trotzdem
marschierte die Gruppe dermaßen leichtfüßig zu
Tal, dass die geschätzte Gehzeit erneut
unterboten wurde und mehr als reichlich Zeit bis
zum angepeilten Zug blieb. Daher stand als
nächstes ein Abstecher zum Dürnbacher
Wasserfall am Programm, der durchaus lohnend war,
da sich der Wasserfall als schöner Eisfall
präsentierte. Danach zog die Gruppe über einen
kleinen Sattel namens "Auf der Alm" zur
Kirche und zur Piesting hinunter, um die
Waldegger Kalksinterader zu besichtigen, deren
Charakter als geologische und biologische
Besonderheit auf den ersten Blick ("ein
Mauerl?") ohne begleitende Information nicht
offensichtlich gewesen wäre.
Michael hatte die Gegend schon am Morgen mit
dem Auto erkundet und in Waldegg kein offenes
Gasthaus gefunden, sondern erst in Oed. Da Kaffee
und Kuchen verlockender waren als eineinhalb
Stunden Warten am Bahnsteig, marschierte die
Gruppe auch noch locker die zwei Kilometer am
Rad-/Wanderweg piestingaufwärts nach Oed. Das
Gasthaus Wöhrer hatte aufgrund des vortäglichen
Gschnas, das Publikum und Personal offenbar arg
mitgenommen hatte, bereits vorzeitig geschlossen,
ließ sich auf eindringliches Bitten von Michael
aber zum erneuten Öffnen überreden. Martins
mahnende Rufe bezüglich Kalorien wurden in den
Wind geschlagen, sodass noch einmal tüchtig bei
den Torten zugeschlagen wurde.
Gleich hinter dem Gasthaus war der Bahnhof,
von dem aus die Gruppe nach Verabschiedung von
Michael um 16:52 via Wiener Neustadt zurück nach
Wien bzw. Bad Vöslau reiste.
Trotz des Extramarsches nach Oed betrug die
reine Gehzeit kaum 4 Stunden bei ca. 12km
Streckenlänge und 650 Höhenmetern bergauf und
bergab. Das zeigt, dass die Gruppe gut in Form
ist und auf größere Herausforderungen in der
kommenden Sommersaison vorbereitet ist.
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