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Im Regionalzug
Richtung Payerbach trafen sich frühmorgens Alois,
Frankie, Igo, Karl, Stefan und
Walter, in Wiener Neustadt stieß Ronny
dazu, der aus Linz angereist war. In Gloggnitz
wurde der Zug verlassen und nach kurzer Wartezeit
ging es weiter mit dem Bus der Retter Linien nach
Maria Schutz (760m). Während die Zugfahrt im
Nebelgrau verlief, gab es ab Gloggnitz blauen
Himmel und Sonnenschein. An der Haltestelle
Kirchenplatz wartete Friedrich,
der mit dem Auto angereist war. Er musste eine
Station mit dem Bus mitfahren, denn Ausgangspunkt
für die Wanderung war die Haltestelle Feuerwehr.
Abmarsch dort um 09:30.
Für den Aufstieg standen zwei
Varianten zur Verfügung, nämlich der steile
Gebirgsjägersteig oder der bequemere Almsteig.
Gewählt wurde der Almsteig. Er zieht sich
zunächst im weiten Bogen nach Südwest. Bequem
ist natürlich relativ, denn 760 Höhenmeter sind
es in beiden Varianten und auch der Almsteig
weist kräftige Steigungen auf. Sonne gab es
zunächst selten, da der Weg im Bergschatten lag,
aber immer wieder schöne Aussichten. Ein
Nebelfluss trieb vom Semmering in den
Adlitzgraben, von Gloggnitz ostwärts stand Nebel
im Tal. Oben war die Luft aber klar und dank
guter Fernsicht wirkten Rax und Schneeberg sehr
nah. An der Begegnung des Fußpfads mit dem
oberen Güterweg gab es eine kurze Trink- und
Jausenpause, um 11:30 wurde die Pollereshütte
(1481m) erreicht. Dass sie wegen
Betriebsübernahme geschlossen war, störte nicht
wirklich, denn eine Einkehr war sowieso erst
später geplant. Die schöne Berglandschaft bot
sich als Hintergrund für ein Gruppenfoto an, die
Durchführung erwies sich als schwierig. Es gab
keinen Aufstellplatz für ein Foto mit
Selbstauslöser, also wurde eine vor der Hütte
sitzende Wanderin als Fotografin engagiert. Ein
leerer Akku und Bedienprobleme verlangten ihr
einiges ab. Nachdem das Foto endlich geschafft
war, ging es noch ein paar Höhenmeter hinauf auf
den eigentlichen Gipfel des Sonnwendstein
(1523m) mit einer Kapelle und einer
Aussichtsplattform. Die Fernsicht war
hervorragend. Hinter der Rax sah man Schneealpe,
Hohe Veitsch, Hochschwab sowie weitere, noch
entferntere Berge, die man nicht identifizieren
konnte.
Als nächstes stand der
Kummerbauerstadl am Programm, also ging es
südwärts. Dem am Weg liegenden Erzkogel
(1504m) wurde ebenfalls ein Besuch abgestattet.
Er hatte ein Gipfelkreuz und eine weitere schöne
Aussicht zu bieten. Durch den Abstecher war aber
die weitere Wegführung nicht mehr ganz klar,
denn der Kamm führte Richtung Hirschenkogel und
damit vom Ziel weg. Nach dem Abstieg zu einer
kleinen Hütte ging es ein Stück weglos durch
eine Wiese auf einen tiefer liegenden Güterweg
zu. Dort waren wieder Wegweiser zu finden. Der
Weiterweg erfolgte am Weinweg
absteigend nach Nordost. Dem Boten aus der
Buckligen Welt, Ausgabe Jul 14, 2015
kann entnommen werden, dass der Weg einer alten
Römerstraße folgt, deren Fahrrillen heute noch
stellenweise sichtbar sind, und der Name
vermutlich davon kommt, dass hier einst Wein
transportiert wurde.
Ankunft beim Kummerbauerstadl
(1079m) um 13:30. Das Lokal war ziemlich voll,
zum Glück wurde gerade ein größerer Tisch
frei, an dem sogar mehr als 8 Personen Platz
gefunden hätten. Bedienung und Küche arbeiteten
flott, das Essen war sehr gut, die Größe der
Portionen konnte sogar hungrige Wanderer
überfordern und man musste Alufolie zum
Einpacken ordern. Kaffee und Kuchen wurden auf
später verschoben, Abmarsch um 15 Uhr.
Es gab nun drei Varianten in
verschiedenen Höhen, nämlich unten im Graben,
am unmarkierten Güterweg auf halber Höhe oder
noch weiter oben am markierten Weg zur
Schanzkapelle. Gewählt wurde die obere Variante.
Das erste Stück auf einer neu gebauten
Forststraße war weniger attraktiv, danach folgte
ein sehr reizvoller Fußpfad mit einigen schönen
Aussichtsplätzen. Die verschwundene
Schanzkapelle sorgte für Verwirrung. Auskunft
diesbezüglich lieferte erst nachträglich die Gemeinezeitung
von Raach am Hochgebirge 7. Ausgabe / Frühjahr
2017: Der Gemeindevorstand war mit den
Besitzern übereingekommen, dass die alte Kapelle
abgerissen und neu errichtet würde, da eine
Renovierung zu kostspielig gewesen wäre. Nach
dem Passieren der Baustelle Göstritz, in der an
einem Zugangsschacht des Semmering-Basistunnels
gearbeitet wird, war Maria Schutz um 16:30
erreicht. Mehr als genug Zeit für den Besuch in
einem Café. Um 17:39 mit dem Bus nach Gloggnitz
und mit dem Zug weiter nach Wien bzw. Linz.
Nach einigem Pech in den
Sommermonaten hatten die Männer auf Touren
diesmal Glück, denn auf den Bergen herrschten
Idealbedingungen mit viel Sonne und angenehmen
Temperaturen. Streckenlänge etwa 16km, 850
Höhenmeter, 5 Stunden Gehzeit.
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