Männer auf Touren

 
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Sonntag 5. Juni 2022

Rudolfsteig & Großer Kesselgraben
Rudolfsteig - Klobentörl - Gloggnitzerhütte - Großer Kesselgraben

 

Es war das Pfingstwochenende. Geplant war eine Tour mit Aufstieg am Rudolfsteig und Übernachtung im Habsburghaus. Die schlechte Wetterprognose für Montag machte dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung und die Zimmer wurden storniert. Für Sonntag sagte die Prognose zunehmende Quellwolkenbildung und Gewittergefahr ab dem späten Nachmittag voraus, das erlaubte eine abgespeckte Ein-Tages-Variante der Tour.

Mit dabei waren Alex, Alfonso, Frankie, Jens, Marco, Matthias und Michael. Mit dem flotten REX 9 ging es von Wien nach Payerbach. Schon bei der Fahrt konnte man sehen, dass alle höheren Berge von einer Wolkenhaube bedeckt waren, außerdem war die Luft sehr diesig. Ein Tag für aussichtsreiche Touren war es also nicht. Abgesehen davon sah das Wetter nicht unfreundlich aus, halb wolkig, halb sonnig. Von Payerbach ging es mit dem Bus zum Weichtalhaus (547m), Ankunft 09:05. Für die Rückfahrt war der Bus um 17 Uhr angepeilt, somit standen 8 Stunden zur Verfügung, um rauf und wieder runter zu kommen.

Das erste Wegstück führte der Bundesstraße entlang bis zur beschilderten Abzweigung nach der Galerie. Nach einem kurzen Stück Forststraße führte der Rudolfsteig bergauf und zeigte von Anfang an seinen Charakter, nämlich klettertechnisch ohne Schwierigkeiten, aber durchgehend steil. Nach kurzem Aufstieg stellte Michael fest, dass er diese Art von Steig nicht weitere 1000 Höhenmeter durchstehen würde. Er und Alex brachen die Tour daher ab, gönnten sich ein Bier im Weichtalhaus und fuhren zurück nach Wien. Die anderen kämpften sich schnaufend weiter empor. Nach einem längeren Abschnitt durch den Wald wurde die Kante erreicht, von da an gab es immer wieder schöne Aussichten auf das Große Höllental links und das Kleine Höllental rechts - was einen Teilnehmer zur Bemerkung veranlasste, das sei eine höllische Tour. An der Wandkante brachte der Wind eine erfrischende Kühlung, in den Abschnitten neben dem Felskamm war es eher windstill und warm. Um 11:45 wurde die Einmündung des Hoyossteigs in den Rudolfsteig erreicht und auf herumliegenden Baumstämmen eine halbstündige Pause eingelegt. Inzwischen war eine Höhe von 1450m erreicht, man brauchte einen Puli und befand sich auf Höhe der Wolken, Nebelschwaden zogen durch die Baumwipfel, die Sonne schimmerte nur noch gelegentlich durch und sorgte für eigenartige Lichtstimmung.

Im oberen Bereich führte der Weg sehr hübsch durch Latschen und Wiesen zum Klobentörl (1648m), dem höchsten Punkt der Wanderung. Von hier war es nicht mehr weit zur Gloggnitzerhütte (1550m), die nach dem Abstieg durch eine Wiese voller Enzian um 13:15 erreicht wurde. Da die Gloggnitzerhütte keine Zufahrt für Warenanlieferung hat, war das Angebot beschränkt und die Speise- und Getränkekarte recht übersichtlich auf einem A5-Blatt untergebracht. Die Auswahl reichte, es gab etwas zu Trinken, eine gute Spargelchremesuppe und das Hüttenteam machte einen freundlichen, aufmerksamen und gut gelaunten Eindruck. Trotzdem erfolgte der Aufbruch schon um 14 Uhr, denn für den Abstieg waren 2½ Stunden veranschlagt und ein wenig Zeitpuffer sollte auch noch vorhanden sein.

Der Abstieg führte gut markiert im Graben hinunter, nach Querung einer Forststraße war der Weg ohnehin eindeutig, denn es ging im Großen Kesselgraben bergab. Alternativen gab es kaum und die Abstiegsroute hat jedenfalls den Vorteil, dass sie weniger steil ist als der Aufstiegsweg. Der Weg verläuft entlang und teilweise inmitten eines trockenen Bachbetts zwischen senkrechten Felswänden. Zwischen 16:15 und 16:30 erreichten die Männer auf Touren das Höllental und die Bushaltestelle. Das Wartehäuschen war belegt, daher wurde die Wartezeit mit Liegen in der Wiese verbracht. Die Verbindung mit Bus und REX klappte gut und um 18:32 war Wien Hbf erreicht.

In sportlicher Hinsicht hat die Gruppe den Pfingstsonntag jedenfalls nicht faul verbracht: 14km Streckenlänge, 1150 Höhenmeter Auf- und Abstieg, 6¼ Stunden Gehzeit.

 

Weitere Tourenberichte und Bilder können über die Chronik aufgerufen werden.

 

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