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Es war das
Pfingstwochenende. Geplant war eine Tour mit
Aufstieg am Rudolfsteig und Übernachtung im
Habsburghaus. Die schlechte Wetterprognose für
Montag machte dem Vorhaben einen Strich durch die
Rechnung und die Zimmer wurden storniert. Für
Sonntag sagte die Prognose zunehmende
Quellwolkenbildung und Gewittergefahr ab dem
späten Nachmittag voraus, das erlaubte eine
abgespeckte Ein-Tages-Variante der Tour.
Mit dabei waren Alex, Alfonso,
Frankie, Jens, Marco, Matthias und Michael. Mit
dem flotten REX 9 ging es von Wien nach
Payerbach. Schon bei der Fahrt konnte man sehen,
dass alle höheren Berge von einer Wolkenhaube
bedeckt waren, außerdem war die Luft sehr
diesig. Ein Tag für aussichtsreiche Touren war
es also nicht. Abgesehen davon sah das Wetter
nicht unfreundlich aus, halb wolkig, halb sonnig.
Von Payerbach ging es mit dem Bus zum
Weichtalhaus (547m), Ankunft 09:05. Für die
Rückfahrt war der Bus um 17 Uhr angepeilt, somit
standen 8 Stunden zur Verfügung, um rauf und
wieder runter zu kommen.
Das erste Wegstück führte der
Bundesstraße entlang bis zur beschilderten
Abzweigung nach der Galerie. Nach einem kurzen
Stück Forststraße führte der Rudolfsteig
bergauf und zeigte von Anfang an seinen
Charakter, nämlich klettertechnisch ohne
Schwierigkeiten, aber durchgehend steil. Nach
kurzem Aufstieg stellte Michael fest, dass er
diese Art von Steig nicht weitere 1000
Höhenmeter durchstehen würde. Er und Alex
brachen die Tour daher ab, gönnten sich ein Bier
im Weichtalhaus und fuhren zurück nach Wien. Die
anderen kämpften sich schnaufend weiter empor.
Nach einem längeren Abschnitt durch den Wald
wurde die Kante erreicht, von da an gab es immer
wieder schöne Aussichten auf das Große
Höllental links und das Kleine Höllental rechts
- was einen Teilnehmer zur Bemerkung veranlasste,
das sei eine höllische Tour. An der Wandkante
brachte der Wind eine erfrischende Kühlung, in
den Abschnitten neben dem Felskamm war es eher
windstill und warm. Um 11:45 wurde die
Einmündung des Hoyossteigs in den Rudolfsteig
erreicht und auf herumliegenden Baumstämmen eine
halbstündige Pause eingelegt. Inzwischen war
eine Höhe von 1450m erreicht, man brauchte einen
Puli und befand sich auf Höhe der Wolken,
Nebelschwaden zogen durch die Baumwipfel, die
Sonne schimmerte nur noch gelegentlich durch und
sorgte für eigenartige Lichtstimmung.
Im oberen Bereich führte der Weg
sehr hübsch durch Latschen und Wiesen zum Klobentörl
(1648m), dem höchsten Punkt der Wanderung. Von
hier war es nicht mehr weit zur Gloggnitzerhütte (1550m),
die nach dem Abstieg durch eine Wiese voller
Enzian um 13:15 erreicht wurde. Da die
Gloggnitzerhütte keine Zufahrt für
Warenanlieferung hat, war das Angebot beschränkt
und die Speise- und Getränkekarte recht
übersichtlich auf einem A5-Blatt untergebracht.
Die Auswahl reichte, es gab etwas zu Trinken,
eine gute Spargelchremesuppe und das Hüttenteam
machte einen freundlichen, aufmerksamen und gut
gelaunten Eindruck. Trotzdem erfolgte der
Aufbruch schon um 14 Uhr, denn für den Abstieg
waren 2½ Stunden veranschlagt und ein wenig
Zeitpuffer sollte auch noch vorhanden sein.
Der Abstieg führte gut markiert
im Graben hinunter, nach Querung einer
Forststraße war der Weg ohnehin eindeutig, denn
es ging im Großen Kesselgraben
bergab. Alternativen gab es kaum und die
Abstiegsroute hat jedenfalls den Vorteil, dass
sie weniger steil ist als der Aufstiegsweg. Der
Weg verläuft entlang und teilweise inmitten
eines trockenen Bachbetts zwischen senkrechten
Felswänden. Zwischen 16:15 und 16:30 erreichten
die Männer auf Touren das Höllental und die
Bushaltestelle. Das Wartehäuschen war belegt,
daher wurde die Wartezeit mit Liegen in der Wiese
verbracht. Die Verbindung mit Bus und REX klappte
gut und um 18:32 war Wien Hbf erreicht.
In sportlicher Hinsicht hat die
Gruppe den Pfingstsonntag jedenfalls nicht faul
verbracht: 14km Streckenlänge, 1150 Höhenmeter
Auf- und Abstieg, 6¼ Stunden Gehzeit.
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