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Die Meteorologen kündigten einen durchsetzten
Tag an, behielten aber nicht Recht und die 15
Wanderer haben ihr frühes Aufstehen nicht
bereut.
Treffpunkt Bahnhof Meidling 7:20.
Abfahrt 7:29. An Bord: Alois, Frankie,
Friedrich, Gert, Helmut, Igo, Joachim, Michi,
Peter, Rainer, Roland, Roland, Ronny, Toni,
Wolfgang und Emmi, die
Anstandsdame.
Umsteigen in Wiener Neustadt und
Ankunft in Payerbach um 8:30. Weiter mit dem Bus
ins Höllental zum Weichtalhaus. Michi hatte
widriger Umstände wegen seine Reisetasche dabei!
Nirgendwo eine Gepäcksaufbewahrung, aber der
nette Fahrer von den Retter-Linien war bereit,
das Ding den ganzen Tag durch das Rax-
Schneeberggebiet zu karren! Danke!
Nach der Ankunft beim
Weichtalhaus um 9:05 kurze Lagebesprechung und
Spaltung der Gruppe in 5 Weicheier
und 10 Bergfexe. Endgültiger Anstieg um 9:10,
wobei die Weicheier den leichteren
Ferdinand-Mayr-Steig zur Kientaler Hütte
anpeilten, die Hard-Core-Fraktion sich direkt in
der Falllinie dem Lärchkogelgrat widmete.
Die
normalen Bergwanderer
(um die diskriminierende Bezeichnung
Weicheier zu vermeiden)
hatten zwar den gemütlicheren Weg
gewählt, dafür war die Variante umso
länger und der Steig bereicherte den
Aufstieg, vor allem in der unteren
Hälfte, durch einen gewaltigen
Gatschfaktor! Interessant war, dass viele
Hinweisschilder auch in Slowakisch und
Ungarisch abgefasst waren.
Um 11:10 erreichten sie das obere Ende
der Weichtalklamm und kurz danach die
kühle Quelle. Die Kientaler Hütte war
um 11:45 schon reich bevölkert von
Wanderern aus unseren östlichen
Nachbarstaaten. Die Zeit drängte und
außer Suppe und Getränk ging sich nicht
viel aus; es gab auch nicht mehr!
Aufbruch um 12:10 über den südlichen
Grafensteig in Richtung Stadelwandgraben.
Der südliche Grafensteig war weniger
gatschig, dafür galt es immer wieder,
gefällte Bäume zu übersteigen und das
ewige Auf und Ab zehrte auch. Trotzdem
erreichten sie um 14:05 die
Märchenweise, wo die Direktaufsteiger
schon eine lange Rast hinter sich hatten. |
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Die Direktaufsteiger
waren von der Wildfütterungsstelle
oberhalb des Weichtalhauses auf einem
bequemen Jagdsteig zum Kaisersitz (ca.
900m) gezogen - einem ehemaligen
kaiserlichen Jagdstand mit Blick hinunter
in den Lahngraben und hinauf auf die
imposanten Felswände des Lärchkogels.
An diesem geschichtsträchtigen Ort
legten sie eine kurze Rast ein. Der
direkte Aufstieg von hier auf den Grat
wäre mit schwieriger Kletterei verbunden
gewesen, daher gingen sie ein Stück des
Wegs zurück zu einem Einschnitt in der
Felswand, der sich leichter überwinden
ließ. Eine Gämse kletterte vor ihnen
empor.
Nun ging es mehr oder weniger direkt am
Grat bergauf. Es gab weder Steig noch
Markierung, mit Ausnahme von ein paar
aufgeschlichteten Steinmanderl an
Stellen, die man ohnehin nur dann finden
konnte, wenn man am richtigen Weg war.
Die Orientierung war jedoch
unproblematisch und die beste Route ließ
sich meistens erahnen. Zum Teil konnten
die schroffen Felszacken des Grats rechts
umgangen werden, zum Teil war es direkt
am Grat einfacher. Nach links brachen
Felswände tief in den Lahngraben ab.
Der Weiterweg variierte zwischen steil
und sehr steil. Es gab zahlreiche
Kletterstellen, jedoch keine ernsthaften
Hürden. Ein Problem stellte am ehesten
der brüchige Fels dar, da man keinem
Griff oder Auftritt wirklich trauen
konnte. Der Lärchkogel (ca. 1150m)
präsentierte sich aus der Nähe als
nicht besonders markante Zacke im
Gratverlauf, gefolgt von den Felsfenstern
der Luckerten Mauer, wo fotografiert und
eine kurze Verschnaufpause eingelegt
wurde. Die Aussicht wurde immer
spektakulärer, im Besonderen auf die
nahe Stadelwand und auf die gegenüber
liegende Rax. Auf einem Gratkopf wurde
kurze Mittagsrast gemacht. Das weiche
Gras hätte noch einladender gewirkt,
wenn nicht alles voller Gämsenpemmerl
gewesen wäre.
Nach einer Scharte ging es noch einmal
steil empor. Die Baumgrenze wurde nie
überschritten - im Gegenteil, der Wald
wurde oben sogar wieder dichter. Auf
einer Höhe von 1520m stießen sie auf
den Südlichen Grafensteig. Nun ging es
relativ eben dahin und an der nächsten
Wegkreuzung hinunter zur Märchenwiese.
Tolle Aussicht vom Stadelwandgipfel
(1407m). Lagern im Gras; Jause und eine
Lesung von Roland: Gerda Rogers
Liebeshoroskop für alle Sternzeichen. |
Nach der Wiedervereinigung
übliches Fotoshooting. Dazu mussten einige erst
geweckt werden und etwa um 14:40 gemeinsamer
Abstieg. Zuerst in Serpentinen durch den Wald, wo
einige auch zumindest eine Gämse sahen und
schließlich die Königsetappe: ein riesiges
Schotterfeld. Einige Duracell-Hasen (Bergläufer
im Joggingdress) machten es uns vor: mutig
hineinspringen und wie beim Skifahren Schuss ins
Tal. Einige taten es ihnen gleich, andere waren
zögerlicher und Rainer und Wolfgang zogen die
Pensionistenvariante im angrenzenden Wald vor. Im
unteren Teil mussten auch sie
schottern. Die in einigen Berichten
erwähnte und auf manchen Karten verzeichnete
Sex-Quelle entging uns, dafür war
unterhalb des Schotterfeldes auch eine Quelle,
von der wir einmal annahmen, dass sie auch das
Sexquellen-Wasser spendete, was zu vielen
Bemerkungen führte, aber auch zum Nachfüllen
der Wasservorräte genutzt wurde. Über
Spontanwirkungen kann leider nicht berichtet
werden.
Um 16:40 waren alle wieder auf
der Strasse und wanderten auf dieser die
restlichen 15-20 Minuten bis zum Weichtalhaus. Da
ging sich noch ein kleiner Imbiss aus, für
manche auch ein komplettes Menü! Verständlich,
hatten doch die Direktaufsteiger nirgendwo
Gelegenheit zur Einkehr.
Der Bus fuhr um 17:45 und hatte
auch Michis Tasche an Bord. In Payerbach
verabschiedete er sich und peilte Innsbruck in
einer komplizierten Variante über Mürzzuschlag,
Bruck und Leoben an. Sein Zug ging um 18:34;
unserer um 18:24 und um 19:34 waren wir in
Meidling.
Sportlich war es für beide
Gruppen eine beachtliche Leistung:
1133 Meter hinauf und hinab.
Geh- bzw. Kletterzeit
Normale Wanderer: 6 Stunden 45
Minuten
Kletterpartie:
6 Stunden 10 Minuten
Der Himmel war
anfangs bedeckt, lichtete sich
nach und nach und am Nachmittag gab es auch viel Sonne.
Kein Regen, nicht einmal ein
Tröpfchen.
Selbst wenn ihnen die Luft ausgeht, quatschen
sie dauernd über:
Strassenstrich
- Ausgrenzungen innerhalb
der Community
- Regen und Hochmoore in den
Ardennen
- Gemüsecurry mit
Basmati-Reis; köstlich (zumindest 1 Rezept
gehört dazu)
- ich hab noch
Suppe -
mein Motto: mit Flip-Flops übern
Gletscher
- ich hab noch
einen Weißwein daheim
- die gewaltige
Freihand-Sammlung in der Universitätsbibliothek
zu Leipzig -
das Nachforschen von Ahnen im
Lehmann
- die Sonnenbrille
schützt den Rest nicht
- über den Umgang mit
Handys -
ich geh im Juli zum EKG ich
erst Ende August, ich lass mir nicht von blöden
Ärzten den Sommer
vermiesen
- sachgemäßer Umgang mit
Gurken -
vielleicht solltest du dir ein
Schüttelhandy zulegen
- u.s.w.
Leider auch über kürzlich und
plötzlich Verstorbene, die noch soviel Leben vor
sich gehabt hätten.
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