Männer auf Touren

 
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Sonntag 5. Februar 2012

Peilstein
Maria Raisenmarkt – Ruine Arnstein – Peilstein – Neuhaus – Weißenbach / Triesting
Fahrzeit = Gehzeit


  Die vorhergesagte eisige Kälte mit Wind und Schneefall mag viele von einer Teilnahme abgehalten haben. Außerdem waren selbstverständlich die Besucher des Kreativ Balles entschuldigt. Trotzdem fuhren Frankie, Igo, Martin, Rainer, Roland, Ronny, Tony, Werner, Werner und Wolfgang um 9:07 mit der Schnellbahn nach Mödling und mit dem Bus weiter über Heiligenkreuz und Mayerling nach Maria Raisenmarkt (10:16; 371m und die Maria kam erst 1987 dazu). Von dort gleich ohne viel Trara bergwärts. Der Anstieg bis zur Ruine Arnstein (10:27; ca. 540m) war etwas steil, doch danach wurde es flacher, teilweise sogar eben. Die Ruine wurde 1529 zerstört und die Arnsteinhöhle knapp dahinter ist zwar 40m tief und ca. 15 m begehbar, bietet sonst aber nichts. Der Weg führte östlich und unterhalb des Kammes, daher war der Wind nur auf wenigen kurzen Etappen spürbar. Dort allerdings heftig. Die Schneelage war bescheiden. Im Wald schauten die abgebrochenen Ästchen hervor und der Steig war nahezu schneefrei. Schon nach einer Stunde waren wir beim Peilsteinhaus (11:17; 716m). Gruppenfoto und hinein ins Warme.

Der Gastraum war gemütlich, obwohl die Pseudo-Tiffany-Lampen eher unüblich, aber nicht störend waren. Selbstbedienung. Der Laden war schwach besucht, daher ging alles flott und die Speisen wurden sogar serviert. Gemüsesuppe, Kaspressknödelsuppe, Schweinsbraten mit Kraut und Knödel, Selchfleisch mit Linsen und Knödel, Kasnocken mit Salat, der zumindest optisch knackig wirkte, Schmalzbrot und Strudel.

Danach machten einige einen kurzen Abstecher zum Gipfelkreuz, das niedriger als das Peilsteinhaus lag, aber oberhalb der bei Kletterern beliebten Felswand war. Abmarsch um 12:40 zuerst auf einem fast schon eisigen Fahrweg und dann wieder auf einem nahezu trockenen Steig durch den Wald nach Neuhaus (13:15: 428m wird in „Heldenplatz“ erwäht). Den Weiterweg wählten wir nicht entlang der Strasse, sondern auf der Via Sacra, www.viasacra.at die wir schon von Raisenmarkt begingen. Auf der Höhe hinter dem Schloss der Grafen Wimpffen de.wikipedia.org/wiki/Maximilian_von_Wimpffen zerbröselte die Markierung und wir gaben verschiedenen Intuitionen nach. Der einzige, aber sehr kurze Irrweg dieser Tour. Wir waren schlussendlich auf dem richtigen Weg und erreichten um 13:50 den Bahnhof Weißenbach. Dazu de.wikipedia.org/wiki/Weissenbach_an_der_Triesting wegen der schönen alten Karte!
Der Triebwagen stand schon bereit, so konnten wir uns das Warten auf dem ungastlichen Bahnhof sparen. Abfahrt um 14:15 und die Variante nach Pottenstein zu marschieren, um eine zweistündige Wartezeit zu vermeiden, konnte für eine andere Wanderung aufgespart werden.

Über Leobersdorf nach Wien mit etwas verspäteter Ankunft in Meidling um ca. 15:25.

Hochsportlich war die Wanderung nicht. Viele machten offensichtlich mit ihren Hunden einen Spaziergang; da wirkten die Rucksackträger unter uns fast schon overdressed. Reine Gehzeit etwas über 2 Stunden und 10 Minuten. Dabei unterboten wir alle Angaben der Wanderführer und auch jene an den Schildern am Weg um fast 1 Stunde. An- und Abfahrt dauerten rund 2 Stunden 7 Minuten (Wartezeiten nicht abgezogen), also etwa genau so lange.

Ungefähr 370m hinauf (inklusive der wenigen Ab- und Aufstiege zwischendurch) und
380m hinunter reißen auch niemand zu Beifallstürmen hin.

Die Wettervorhersage könnten wir jetzt nutzen, um den Tag in die Nähe einer Vorbereitung für „auf den Spuren von Hermann Maier zum Südpol“, oder zumindest „Gold Rush in Klondike“ zu rücken. Aber abgesehen von einigen nach Westen freien Abschnitten, wo der Wind schneidend blies, war die Tour eine schöne Winterwanderung in zugegeben kalter Luft. Das Thermometer beim Eingang des Peilsteinhauses zeigte -6°; allerdings auf der Südseite und nur wenig im Schatten des Türstockes. Immer wieder hatten wir auch Sonne.

Die Ausbeute an brauchbaren Ansagen war leider gering. Mit zwei Mützen über den Ohren konnte ich nicht alles mithören und unsere bewährten Paradeverbalspritzpistolen waren auch nicht dabei.

Fanny Arnstein und ihr Salon, der Wiener Kongress, „war das Schubert, der dort aus- und ein- ging?“ „nein, Beethoven“ (lt. Internet vermutlich beide) - „unsere Zigeunerfamilie im Erdgeschoss läuft immer im Operetten Outfit herum“ - transparente Kunststoff Zahnspangen - moderne Telekommunikationsgeräte, die die Fahrgeschwindigkeit ansagen - „weiß man schon, wer das Partyschiff am Donaukanal abgefackelt hat?“ - „wozu eine Tel Aviv Beach?“ - Sonderangebote von Austrian Airlines - die ÖBB und ihr gestörtes Verhältnis zu Nebenbahnen (hatten wir schon des Öfteren) - blöde Westbahn - Hotelbewertungen im Internet sagen nix aus, weil sie zu subjektiv sind - „die Erdbeeren schmecken nach nichts“ „Gnädigste, jetzt ist keine Erdbeerzeit“ „werden Sie nicht frech!“ - „es gibt zuviel Handgepäck in den Fliegern“ - „Berndorf-Besteck kommt jetzt aus Fernost“ - „wie war dein Christbaum?“ „schööön! Aber ich dachte, ich hätte goldene Christbaumkugeln“ „Freunde wohnen im Arsenal und die haben immer einen mit 4,50 Meter“ - und Paarship macht jetzt schon fast überall Werbung - usw.

 


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