Männer auf Touren

 
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Sonntag 4. November 2018

Hohe Wand
Grünbach am Schneeberg - Babygrat / Grafenbergweg - Große Kanzel - Leitergraben - Unterhöflein

Im Regionalzug Richtung Payerbach mit Abfahrten in Wien zwischen 08:09 und 08:37 - abhängig vom Zustiegsbahnhof - trafen sich Frankie, Helmut, Igo, Martin, Stefan, Thomas und Wolfgang. In Wiener Neustadt hieß es Umsteigen in den Regionalzug Richtung Puchberg, der um 10:10 in Grünbach am Schneeberg (557m) verlassen wurde. Von den Bergen der Umgebung sah man zunächst nicht viel, da es nebelig war. Der Weg führte auf Nebenstraßen, Feldwegen und Fußpfaden nach Norden auf die Hohe Wand zu, nämlich zum Beginn des Grafenbergwegs (ca. 820m). Inwischen war man der Nebelobergrenze schon nahe und konnte zumindest zeitweise Sonne und blauen Himmel sehen.

Zur Wahl standen zwei Aufstiegsmöglichkeiten, nämlich der als schöner Gratanstieg beschriebene Babygrat (Schwierigkeitsgrad A/B, 1+) und der klassische Grafenbergweg (Schwierigkeitsgrad 0). Nicht bekannt war bis dahin der Umstand, dass der Grafenbergweg aufgrund von Forstarbeiten gesperrt war. An der Binderbank, an der die Wege sich gabeln, wurde eine Beratung abgehalten, die aufgrund des Diskussionsbedarfs auch gleich zur ersten Jausenpause wurde. Für die schwierige Variante (Babygrat) entschieden sich Frankie, Igo und Stefan, der Rest für die verbotene (Grafenbergweg). Bereut hat die Entscheidung niemand, wobei anzumerken ist, dass der Babygrat kein Kinderspiel ist. Vor einem Felsturm im Schlussteil gibt es ein Steigbuch, das Ende Oktober neu angelegt wurde, sodass die Männer auf Touren den ersten Eintrag leisten durften. Danach kamen die beiden Aufstiegsgruppen schon in Hörweite, denn auf Höhe des Rastplatzes mit der Steinbank mündet der Babygrat in den Grafenbergweg. Der weitere Aufstieg erfolgte gemeinsam, mit Ausnahme von Thomas, der in der Grafenberggruppe vorausgegangen war. Ihn traf man um 12:40 bei der Eicherthütte (1052m) wieder, wo er im Sonnenschein auf der Bank saß.

Die Hohe Wand erhob sich knapp über den Hochnebel und die Aussicht von der Großen Kanzel beschränkte sich großteils auf den nahen Schneeberggipfel, der aus dem Nebelmeer ragte. Die Einkehr in der Eicherthütte erforderte Geduld, denn aufgrund eines Personalausfalls war das Hüttenpersonal mit dem Besucherandrang an diesem Sonntag überfordert. Die Grafenbergpartie saß in der Gaststube, die Babygratbezwinger nahmen draußen Platz. Aufbruch um 14 Uhr. Inzwischen war der Hochnebel weiter gestiegen und der Weiterweg am Plateau der Hohen Wand nach Nordosten war zwar ein durchaus romantischer Nebelspaziergang, aber wenig aussichtsreich. Der Abstieg erfolgte über den Leitergraben. In Hinblick auf die fehlende Aussicht war das keine schlechte Wahl, denn mit mächtigen Felswänden und schönen Wäldern war es eine sehr hübsche Abstiegsvariante, die mit einer Holzbrücke und einem mit Stahlseil versicherten Felsband auch Abwechslungen bot. Schwierigkeiten gab es keine, nur war der Untergrund durch den Nebel nass und Herbstblätter auf glitschigen Steinen und Wurzeln sorgten für einen erhöhten Rutschfaktor.

Nachdem das steile Gelände geschafft war, führte der Weiterweg auf bequemen Forstwegen und Fußpfaden einigermaßen zielsicher nach Zweiersdorf, wo Straße und Tal gequert wurden, um am Fuß des Kienbergs zur Haltestelle Unterhöflein (468m) zu gelangen. Um den Zug um 16:54 zu bekommen, war die Zeit schon fast zu knapp, daher legte die Gruppe noch einen Stopp beim Landgasthof Jautschnig ein und spazierte dann gemütlich zur Haltestelle. Inzwischen war es dunkel. Streckenlänge 11km, 500 Höhenmeter, Gehzeit 5 Stunden.



Weitere Tourenberichte und Bilder können über die Chronik aufgerufen werden.

 

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