Im Regionalzug
Richtung Payerbach mit Abfahrten in Wien zwischen
08:09 und 08:37 - abhängig vom Zustiegsbahnhof -
trafen sich Frankie, Helmut, Igo, Martin,
Stefan, Thomas und Wolfgang.
In Wiener Neustadt hieß es Umsteigen in den
Regionalzug Richtung Puchberg, der um 10:10 in
Grünbach am Schneeberg (557m) verlassen wurde.
Von den Bergen der Umgebung sah man zunächst
nicht viel, da es nebelig war. Der Weg führte
auf Nebenstraßen, Feldwegen und Fußpfaden nach
Norden auf die Hohe Wand zu, nämlich zum Beginn
des Grafenbergwegs (ca. 820m). Inwischen war man
der Nebelobergrenze schon nahe und konnte
zumindest zeitweise Sonne und blauen Himmel
sehen.
Zur Wahl standen zwei
Aufstiegsmöglichkeiten, nämlich der als
schöner Gratanstieg beschriebene Babygrat
(Schwierigkeitsgrad A/B, 1+) und der klassische Grafenbergweg
(Schwierigkeitsgrad 0). Nicht bekannt war bis
dahin der Umstand, dass der Grafenbergweg
aufgrund von Forstarbeiten gesperrt war. An der
Binderbank, an der die Wege sich gabeln, wurde
eine Beratung abgehalten, die aufgrund des
Diskussionsbedarfs auch gleich zur ersten
Jausenpause wurde. Für die schwierige Variante
(Babygrat) entschieden sich Frankie, Igo und
Stefan, der Rest für die verbotene
(Grafenbergweg). Bereut hat die Entscheidung
niemand, wobei anzumerken ist, dass der Babygrat
kein Kinderspiel ist. Vor einem Felsturm im
Schlussteil gibt es ein Steigbuch, das Ende
Oktober neu angelegt wurde, sodass die Männer
auf Touren den ersten Eintrag leisten durften.
Danach kamen die beiden Aufstiegsgruppen schon in
Hörweite, denn auf Höhe des Rastplatzes mit der
Steinbank mündet der Babygrat in den
Grafenbergweg. Der weitere Aufstieg erfolgte
gemeinsam, mit Ausnahme von Thomas, der in der
Grafenberggruppe vorausgegangen war. Ihn traf man
um 12:40 bei der Eicherthütte (1052m) wieder, wo
er im Sonnenschein auf der Bank saß.
Die Hohe Wand erhob sich knapp
über den Hochnebel und die Aussicht von der Großen
Kanzel beschränkte sich großteils auf
den nahen Schneeberggipfel, der aus dem Nebelmeer
ragte. Die Einkehr in der Eicherthütte
erforderte Geduld, denn aufgrund eines
Personalausfalls war das Hüttenpersonal mit dem
Besucherandrang an diesem Sonntag überfordert.
Die Grafenbergpartie saß in der Gaststube, die
Babygratbezwinger nahmen draußen Platz. Aufbruch
um 14 Uhr. Inzwischen war der Hochnebel weiter
gestiegen und der Weiterweg am Plateau der Hohen
Wand nach Nordosten war zwar ein durchaus
romantischer Nebelspaziergang, aber wenig
aussichtsreich. Der Abstieg erfolgte über den Leitergraben.
In Hinblick auf die fehlende Aussicht war das
keine schlechte Wahl, denn mit mächtigen
Felswänden und schönen Wäldern war es eine
sehr hübsche Abstiegsvariante, die mit einer
Holzbrücke und einem mit Stahlseil versicherten
Felsband auch Abwechslungen bot. Schwierigkeiten
gab es keine, nur war der Untergrund durch den
Nebel nass und Herbstblätter auf glitschigen
Steinen und Wurzeln sorgten für einen erhöhten
Rutschfaktor.
Nachdem das steile Gelände
geschafft war, führte der Weiterweg auf bequemen
Forstwegen und Fußpfaden einigermaßen
zielsicher nach Zweiersdorf, wo Straße und Tal
gequert wurden, um am Fuß des Kienbergs zur
Haltestelle Unterhöflein (468m) zu gelangen. Um
den Zug um 16:54 zu bekommen, war die Zeit schon
fast zu knapp, daher legte die Gruppe noch einen
Stopp beim Landgasthof Jautschnig ein und
spazierte dann gemütlich zur Haltestelle.
Inzwischen war es dunkel. Streckenlänge 11km,
500 Höhenmeter, Gehzeit 5 Stunden.
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