Für den größten Teil der
Gruppe erfolgte die Anreise mit REX und
Regionalzug zum Bahnhof Stiefern. Von dort
machten sich um 10:30 Alex, Ecki, Frankie,
Gary, Gerhard, Igo, Klaus, Leo, Michael,
Michael, Michi, Thomas, Werner und Wolfgang
auf den Weg zum Kalvarienberg
(309m), dort stieß Stefan zur Gruppe, der
von Rosenburg angereist war. Zusammen 15
Mann.
Vom Kalvarienberg ging es
durch Weingärten südlich nach Schönberg am
Kamp, dort gab es die erste
Einkehrmöglichkeit im Gastgarten des Papperl
a' Pub. Den meisten war es aber noch zu
früh und nach gründlichem Abwägen des Für
und Wider ging die Gruppe weiter, überquerte
den Kamp und folgte dem Fußweg am westlichen
Kampufer. Das Wetter war viel besser als die
Prognose, die kompakte Bewölkung und
gelegentliche Schauer vorhergesagt hatte. Es
gab viel Sonnenschein und harmlose Wölkchen.
Am Weg nach Zöbing ging es an einem
landwirtschaftlichen Betrieb mit einem
Schweinegehege vorbei, in dem ein
Prachtexemplar in einer Schlammgrube
Mittagsschläfchen machte. Kurz danach
stellte sich beim Feuerwehrfest Zöbing
wieder die Frage nach einer Einkehr, ein
Erkundungstrupp stellte aber fest, dass alle
Bänke restlos belegt waren. Beim Gasthaus
Gutmann in Zöbing herrschte die gleiche
Situation, das war aber schon bei einem
telefonischen Anmeldeversuch am Vortag in
Erfahrung zu bringen gewesen. Ein Abstecher
zum ehemaligen Heiligensteinerhof war
vergebens, denn die Tür stand zwar offen,
die Gaststube machte aber keinen
betriebsfertigen Eindruck und nach einem
Hallo-Ruf kam eine Frau und sagte "Hier
nur Ukraine".
Das hieß für die Männer
auf Touren, ohne Stärkung die Kamptalwarte
in Angriff zu nehmen. An der Straße Am
Heiligenstein erspähte Ecki aber eine
Terrasse mit Sonnenschirmen und Sitzplätzen
und es stellte sich heraus, dass dort ein Plop
up des Heurigen Hugl stattfand. Es gab
Wein, Traubensaft, Spritzer und ein paar
Kleinigkeiten zu Essen. Das traf sich gut.
Dass die Winzerin das Essen einer
mitgebrachten Jause am Tisch kategorisch
verbot, schmeckte einigen weniger, sie
suchten sich ein anderes Jausenplätzchen.
Nach einer Dreiviertelstunde ging es weiter,
der erste Aufstieg zur Kamptalwarte
(351m) wurde aber verpasst, es ging geraume
Weile am Güterweg durch die Weinfelder dahin
und der Aufstieg erfolgte dann von Süden
her.
Die Warte war eine
Enttäuschung, denn sie war geschlossen.
Zumindest gab es reichlich Sitzbänke um die
Warte herum, um dort Rast zu machen. Zum
Glück tauchte gerade zu dieser Zeit eine
nette Mitarbeiterin des ÖTK auf und sperrte
die Warte auf. Somit konnten alle die
Aussicht von oben genießen. Für einen Blick
zum Ötscher war es zu diesig, aber allein
schon der Blick ins Kamptal war sehr schön.
Früher sei die Warte am Wochenende bei
Schönwetter immer geöffnet gewesen,
erzählte die Mitarbeiterin, aber es fehle an
ehrenamtlichen Kräften.
Der Abstieg erfolgte am
Aufstiegsweg nach Süden, dann ging es wieder
hinunter zum Kamp und am Ufer entlang. Im
Auwald wurden die Gelsen lästig. So lange
man flott in Bewegung war, konnte man ihnen
halbwegs entkommen, aber schon ein kurzer
Stillstand lockte einen Gelsenschwarm herbei.
Beim Wehr an der Einmündung des Mühlbachs
wurde eine Abzweigung nach rechts übersehen
und die Gruppe gelangte zur Hauptstraße. In
der Annahme, das sei die Straße nach
Gobelsburg, folgte man ihr und wunderte sich
nach 500 Metern, wo die Bahnlinie blieb, die
man eigentlich queren sollte. Nach
Erörterung der Situation und Vergleich mit
Handykarten stellte sich heraus, dass man
irrtümlich in Kammern gelandet war. Ganz
zurück musste man aber nicht, denn bei der
Kirche gab es einen Weg, der zurück zum Kamp
und letztlich nach Gobelsburg führte.
Beim Eintreffen an der
Haltestelle Gobelsburg fuhr gerade die leicht
verspätete Kamptalbahn heran. Das
erforderte Beratungen und Entscheidungen in
Sekunden. Als Ergebnis fuhr die Hälfte der
Gruppe mit dem Zug weiter, Alex, Ecki,
Frankie, Gary, Igo, Michi und Werner gingen
zu Fuß durch die Weingärten zum Bahnhof
Hadersdorf, wo sie um 16:35 eintrafen und
einem Teil der Zuggruppe begegneten, die nach
einem Heurigen in der Nähe des Bahnhofs
gesucht hatte, ohne einen zu finden. Eine
90jährige Hadersdorferin erzählte ihnen,
früher hätte es hier einige Heurige
gegeben, aber die hätten einer nach dem
anderen zugemacht.
Gastronomisch war die Tour
also kein voller Erfolg, landschaftlich aber
schön. Streckenlänge einschließlich
Irrwege 16,5km, 300 Höhenmeter, Gehzeit
abzüglich Pausen 4½ Stunden, für die
Zuggruppe 13km, 275 Höhenmeter, 4 Stunden.