Männer auf Touren

 
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Sonntag, 4. Mai 2014

Dürre Wand
Hst. Miesenbach - Waidmannsfeld - Plattenstein (Gauermannhütte) -
Katharinenschlag - Öhler Schutzhaus - Kaisereben - Puchberg am Schneeberg

  Das Wochenendwetter war nicht jedermanns Sache: Temperatursturz und stürmischer Wind in den Bergen. Immerhin war kein Regen angesagt und 11 standfeste Männer fanden sich für die Tour ein, nämlich Andreas, Frankie, Gerd, Herbert, Igo, Jürgen, Martin, Roland, Ronny, Thomas und Walter. Im Regionalzug erreichte die Gruppe Miesenbach (401m) um 10:14 und brach unverzüglich auf. Die erste Etappe führte durch Wald auf eine kleine Anhöhe und durch Wiesen hinab nach Waidmannsfeld, wobei erstmals der Schneeberg ins Blickfeld kam. Waidmannsfeld wurde durchquert und nach einem kurzen Stück neben dem Bach ging es auf Weg 201 stetig bergwärts. Das Wetter war halb sonnig, halb wolkig bei großer Schwankungsbreite der gefühlten Temperatur: Bei Sonnenschein und relativer Windstille wurde es rasch ziemlich warm, wenn aber an exponierten Stellen der Wind pfiff und sich Wolken vor die Sonne schoben, ebenso rasch wieder kalt.

Der Aufstieg führte großteils durch Wald; Ausblicke auf die Landschaft von Gauermanns Heimat gab es nur zwischendurch. Für die Botaniker in der Gruppe war der Weg trotzdem interessant, denn sie entdeckten viele bestimmbaren und auch manche unbestimmbaren Gewächse, die es nicht alle Tage zu sehen gab. Aussichtsreicher wurde der Aufstieg ab dem Sattel zwischen Martersberg und Plattenstein, hier gab es reizvolle Felsformationen und die Sicht öffnete sich nach Norden und Westen auf das Piestingtal und die Gutensteiner Alpen. Über den Wurzelsteig, mit vielen schönen Aussichtspunkten oberhalb fast senkrechter Felswände, ging es hinauf auf den Plattenstein (1154m). Mit Ausnahme einer sehr rüstigen Rentnergruppe, die gerade abstieg, gab es wenig Begegnungen mit anderen Wanderern.

Nach Würdigung der Aussicht vom Gipfel wurde um 13:30 die Gauermannhütte betreten. Das Extrazimmer war leer und wirkte mit den vielen Fenstern heller und freundlicher als die etwas düstere Stube mit dem Ofen, daher nahm die Gruppe hier Platz. Dass es nicht übermäßig warm war und aus allen Ritzen zog, merkte man erst nach einer Weile des Sitzens. Wärmen konnte man sich mit Fridattensuppe, Blunzen, Specklinsen oder Schweinsbraten. Das Essen wurde allgemein gelobt, mit dem Servieren klappte es auch halbwegs schnell und das Hüttenpersonal war nett.

Eine MaT-Tour wäre ja nur halb spannend, wenn nicht jemand verloren ginge. Diesmal waren es Igo, Jürgen und Thomas, die so sehr ins Gespräch vertieft waren, dass sie - obwohl in Sichtweite - das Abzweigen der Hauptgruppe Richtung Katharinenschlag und Öhlerschutzhaus nicht bemerkten. Ihr Fehlen fiel nach einer Viertelstunde auf. Nach Warten, erfolgloser Ausschau und Kontaktversuchen via Handy ging die Hauptgruppe weiter über Katharinenschlag (1222m) zum Öhlerschutzhaus. Frankie ging zur Gauermannhütte zurück, in der Hoffnung, dort die Vermissten oder eine Nachricht von ihnen zu finden. Igo, Jürgen und Thomas waren unterdessen Richtung Scheuchenstein gegangen, hatten bemerkt, dass etwas nicht stimmte, und hatten sich auf Forstwegen und weglos wieder zum Kamm emporgearbeitet. Zwischen 16:40 und 17:00 traf die versprengte Gruppe bei Kaffee und Kuchen im Öhlerschutzhaus wieder zusammen. Die (verbliebenen) Mehlspeisen waren passabel, der unfreundliche Wirt vermochte aber keine Freude auf ein Wiedersehen zu wecken.

Der Aufbruch erfolgte um 17:15, für den Weg nach Puchberg waren 1½ Stunden zu veranschlagen. Man stand nun vor der Wahl, entweder einen Eilmarsch auf den Zug um 18:38 hinzulegen oder gemütlich den um 19:38 anzupeilen. In demokratischer Abstimmung wurde "gemütlich" beschlossen und ferner die Variante rund um den Haltberg, die weniger Straßenhatscherei bedeutete. Dafür war diese Variante zwei Kilometer länger und ein paar Höhenmeter reicher, da es erst runter zur Kaiserebenwiese, an der Flanke des Haltbergs wieder rauf und im weiten Bogen nach Puchberg (580m) ging. Ankunft am Bahnhof um 19:05. Da ging sich noch ein Drink und ein kleiner Imbiss im Bahnhofsrestaurant aus.

Im Zug kommte man dann nach 22km Streckenlänge, knapp 1000 Höhenmetern bergauf und 6 Stunden reiner Gehzeit rechtschaffen müde die Beine ausstrecken.

 

Weitere Tourenberichte und Bilder können über die Chronik aufgerufen werden.

 

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