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Das Wochenendwetter war nicht
jedermanns Sache: Temperatursturz und
stürmischer Wind in den Bergen. Immerhin war
kein Regen angesagt und 11 standfeste Männer
fanden sich für die Tour ein, nämlich Andreas,
Frankie, Gerd, Herbert, Igo, Jürgen, Martin,
Roland, Ronny, Thomas und Walter.
Im Regionalzug erreichte die Gruppe Miesenbach
(401m) um 10:14 und brach unverzüglich auf. Die
erste Etappe führte durch Wald auf eine kleine
Anhöhe und durch Wiesen hinab nach
Waidmannsfeld, wobei erstmals der Schneeberg ins
Blickfeld kam. Waidmannsfeld wurde durchquert und
nach einem kurzen Stück neben dem Bach ging es
auf Weg 201 stetig bergwärts. Das Wetter war
halb sonnig, halb wolkig bei großer
Schwankungsbreite der gefühlten Temperatur: Bei
Sonnenschein und relativer Windstille wurde es
rasch ziemlich warm, wenn aber an exponierten
Stellen der Wind pfiff und sich Wolken vor die
Sonne schoben, ebenso rasch wieder kalt. Der
Aufstieg führte großteils durch Wald; Ausblicke
auf die Landschaft von Gauermanns Heimat gab es nur
zwischendurch. Für die Botaniker in der Gruppe
war der Weg trotzdem interessant, denn sie
entdeckten viele bestimmbaren und auch manche
unbestimmbaren Gewächse, die es nicht alle Tage
zu sehen gab. Aussichtsreicher wurde der Aufstieg
ab dem Sattel zwischen Martersberg und
Plattenstein, hier gab es reizvolle
Felsformationen und die Sicht öffnete sich nach
Norden und Westen auf das Piestingtal und die
Gutensteiner Alpen. Über den Wurzelsteig,
mit vielen schönen Aussichtspunkten oberhalb
fast senkrechter Felswände, ging es hinauf auf
den Plattenstein (1154m). Mit
Ausnahme einer sehr rüstigen Rentnergruppe, die
gerade abstieg, gab es wenig Begegnungen mit
anderen Wanderern.
Nach Würdigung der Aussicht vom Gipfel wurde
um 13:30 die Gauermannhütte betreten.
Das Extrazimmer war leer und wirkte mit den
vielen Fenstern heller und freundlicher als die
etwas düstere Stube mit dem Ofen, daher nahm die
Gruppe hier Platz. Dass es nicht übermäßig
warm war und aus allen Ritzen zog, merkte man
erst nach einer Weile des Sitzens. Wärmen konnte
man sich mit Fridattensuppe, Blunzen, Specklinsen
oder Schweinsbraten. Das Essen wurde allgemein
gelobt, mit dem Servieren klappte es auch
halbwegs schnell und das Hüttenpersonal war
nett.
Eine MaT-Tour wäre ja nur halb spannend, wenn
nicht jemand verloren ginge. Diesmal waren es
Igo, Jürgen und Thomas, die so sehr ins
Gespräch vertieft waren, dass sie - obwohl in
Sichtweite - das Abzweigen der Hauptgruppe
Richtung Katharinenschlag und Öhlerschutzhaus
nicht bemerkten. Ihr Fehlen fiel nach einer
Viertelstunde auf. Nach Warten, erfolgloser
Ausschau und Kontaktversuchen via Handy ging die
Hauptgruppe weiter über Katharinenschlag
(1222m) zum Öhlerschutzhaus. Frankie ging zur
Gauermannhütte zurück, in der Hoffnung, dort
die Vermissten oder eine Nachricht von ihnen zu
finden. Igo, Jürgen und Thomas waren unterdessen
Richtung Scheuchenstein gegangen, hatten bemerkt,
dass etwas nicht stimmte, und hatten sich auf
Forstwegen und weglos wieder zum Kamm
emporgearbeitet. Zwischen 16:40 und 17:00 traf
die versprengte Gruppe bei Kaffee und Kuchen im
Öhlerschutzhaus wieder zusammen. Die
(verbliebenen) Mehlspeisen waren passabel, der
unfreundliche Wirt vermochte aber keine Freude
auf ein Wiedersehen zu wecken.
Der Aufbruch erfolgte um 17:15, für den Weg
nach Puchberg waren 1½ Stunden zu veranschlagen.
Man stand nun vor der Wahl, entweder einen
Eilmarsch auf den Zug um 18:38 hinzulegen oder
gemütlich den um 19:38 anzupeilen. In
demokratischer Abstimmung wurde
"gemütlich" beschlossen und ferner die
Variante rund um den Haltberg, die weniger
Straßenhatscherei bedeutete. Dafür war diese
Variante zwei Kilometer länger und ein paar
Höhenmeter reicher, da es erst runter zur
Kaiserebenwiese, an der Flanke des Haltbergs
wieder rauf und im weiten Bogen nach Puchberg
(580m) ging. Ankunft am Bahnhof um 19:05. Da ging
sich noch ein Drink und ein kleiner Imbiss im
Bahnhofsrestaurant aus.
Im Zug kommte man dann nach 22km
Streckenlänge, knapp 1000 Höhenmetern bergauf
und 6 Stunden reiner Gehzeit rechtschaffen müde
die Beine ausstrecken.
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