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Mit dem Rex um 07:39 von Wien
Meidling machten sich Alois, Christian,
Frankie, Igo, Martin, Roland, Ronny, Walter,
Werner und Wolfgang auf
den Weg ins Gebirge. Wie von den
Meteorologen vorhergesagt, war die Kaltfront, die
in der Nacht Regen und Schnee gebracht hatte,
Sonntagmorgen gerade am Abziehen. Vom Zug aus
konnte man das Aufgehen der Sonne zwischen
Horizont und Wolkenbänken beobachten. Am Bahnhof
Müllendorf (210m) um 08:27 war der Bahnsteig mit
einer Mischung von Eis und Matsch bedeckt und
entsprechend rutschig. Beim Weg durch den Ort
blies stürmischer Wind, auch das entsprach den
Vorhersagen. Nach den letzten Häusern und dem
Wasserreservoir führte der Weg leicht und stetig
ansteigend in den Wald. Hier war der Wind nicht
mehr so stark zu spüren und mit zunehmender
Höhe wurde die Landschaft immer winterlicher. Es
gab einige Zentimeter Neuschnee, der beim Gehen
unter den Schuhen knirschte, und immer wieder
schüttelte der Wind kleine Schneegestöber von
den Bäumen herunter. Die Wegverhältnisse waren
nicht so gatschig wie befürchtet, ratsam war es
trotzdem, die tiefsten Stellen am Weg zu meiden.
Um 10:15 wurden der Sender und ein Stück
dahinter die Aussichtswarte auf dem Sonnenberg
(484m) erreicht. Die Sonne schien gerade nicht,
denn der beim Aufstieg überwiegend blaue Himmel
hatte sich inzwischen wieder bedeckt. Eine
Herausforderung stellten die steilen und
schneebedeckten Treppen des stählernen
Aussichtsturms dar - ein ehemaliger Grenzwachturm
aus der Zeit des Kalten Krieges. Der Aufstieg
lohnte sich wegen der beeindruckenden Aussicht
durchaus, aber lange hielt man es oben wegen des
stürmischen Windes nicht aus.
Nach einer viertelstündigen Pause ging es ein
Stück am Aufstiegsweg retour und dann über die
Wegmarken Beim Juden, Schöner
Jäger und Kürschnergrube mit
zahlreichen leichten Ab- und Anstiegen auf den
nächsten Höhepunkt zu. Bei der Ankunft am Buchkogel
(442m) war es 12 Uhr. Die Treppen der
Aussichtswarte waren weniger steil als am
Sonnenberg, die Aussicht ein Stück Richtung
Neusiedlersee verschoben. Oben blies der Wind so
heftig, dass es einem die Mütze vom Kopf riss.
Die Aussicht auf Eisenstadt rief in Erinnerung,
dass dort unten eine Reservierung im Gasthaus
wartete, also machte man sich nach einem
Gruppenfoto am Fuß der Warte an den Abstieg in
der Variante Eisenstadt ORF, die über
weite Strecken durch einen Hohlweg und dann am
ORF-Landesstudio vorbei auf Straßen in das
Zentrum der Burgenländischen Landeshauptstadt
führte. Ein unterwegs befragter Einheimischer
erteilte etwas umständlich, aber sehr präzise
Auskunft über den Weg.
Um 13:15 landeten die Männer auf Touren im
Gasthaus Zum Heimchen, wo ein großer
Tisch reserviert war. Der Service war freundlich,
das Essen wurde allgemein gelobt und auch die
Größe der Portionen ließ keine Wünsche offen.
So um 14:45 erfolgte der Aufbruch und es blieb
noch reichlich Zeit bis zum nächsten REX nach
Wien. Ein Teil der Runde neigte einer kleinen
Stadtbesichtigung, ein anderer einem
Kaffeehausbesuch zu. Die Gruppe setzte sich
Richtung Altstadt in Bewegung und spazierte über
die Hauptstraße zum Schloss Esterházy, über
die Pfarrgasse ein Stück zurück und dann auf
der Bahnstraße ("Mit der Züricher
Bahnhofstraße kann sich das nicht
vergleichen.") Richtung Bahnhof. Das
Kaffeehausthema erledigt sich nun schon aus
Zeitgründen. Vorbei am höchsten/einzigen
Hochhaus Eisenstadts ging es zum dezent
beschrifteten Bahnhof (159m, 16:30), wo eine
verzweifelte englischsprechende Reisende aus
Ungarn ihre Informationsbedürfnisse bei den
stets hilfsbereiten Männern auf Touren abdeckte.
Kurz vor dem Einsteigen in den wartenden Zug
bemerkte Alois, dass seine Brieftasche fehlte.
Ein kurzer Anruf beim Gasthaus erbrachte, dass er
sie dort am Tisch liegen gelassen hatte. Er
musste noch einmal zurück, somit stiegen nur 9
in den REX um 15:45 nach Wien. Bis Neusiedel gab
es noch ein paar schöne Aussichten auf
Leithagebirge und See bzw. Schilfgürtel, dann
brach langsam die Dämmerung herein. Ankunft Wien
Hbf. 17:00.
Alles in allem war das Umfeld der Wanderung
winterlicher als erwartet, was gegenüber der
befürchteten Schlammtour nur positiv sein
konnte. Dank reichlicher Markierungen und
Wegweiser gab es keine einzige Verirrung. Möge
das ein Omen für das ganze Jahr 2015 sein!
Streckenlänge (ohne Stadtbummel) 17km, 350
Höhenmeter, Gehzeit abzüglich Pausen 5 Stunden.
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