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Frankie, Georg, Igo, Paolo und
Rüdiger reisten mit dem Zug nach Payerbach an,
Michael und Pepi kamen mit dem Auto. Gemeinsam
ging es weiter mit dem Bus nach Kaiserbrunn
(526m), Ankunft etwa 9 Uhr. Paolo gönnte sich
einen Coffee-to-Go, dann erfolgte der Aufbruch
auf der Forststraße in das Krummbachtal. Für
den Aufstieg standen vier Varianten zur Wahl,
nämlich Miesleitensteig, Brettschachersteig,
Krummbachgraben oder Kuhsteig. Da der
Krummbachgraben 2018 von einem Unwetter ziemlich
verwüstet und mit Totholz gefüllt wurde, schien
er zu riskant. Der Kuhsteig war schon auf der
Karte nicht als durchgehender Weg vorhanden und
deshalb suspekt. Der offizielle Weg, der
Miesleitensteig, bot zu wenig Abenteuerfaktor.
Somit fiel die Wahl auf den Brettschachersteig. Der
dezent mit einem Steinmännchen markierte
Aufstieg wurde gefunden und es ging gleich steil
bergauf. Der alte Jagdsteig führt schön
zwischen steilen Felsen hindurch und ist angenehm
zu gehen. Ein Fußpfad ist meistens gut erkennbar
und wenn nicht, lässt sich der Steig mit etwas
Aufmerksamkeit bald wieder finden. Auch die
Abzweigung zum Brandsteig wurde
nicht übersehen und es ging nun in nordöstliche
Richtung. Gelegentliche weiße oder rote
Farbpunkte an Bäumen erleichterten die
Orientierung. Beim Erreichen einer Zwischenhöhe
(ca. 1000m) wurde eine halbstündige Pause im
Wald eingelegt. Ein gefallener Baumstamm bot sich
als Sitzplatz an. Einziger Minuspunkt war, dass
Gelsen unterwegs waren, die sich die süßesten
Kerle in der Reihe aussuchten.
Der Weg führte nun leicht absteigend an den
Rand des Krummbachgrabens heran und über einen
Schotterhang aufsteigend zur ehemaligen
Schlossalm zwischen dem Krummbachstein und den
Salzriegelwänden des Schneebergs, wo gerade eine
Gämse den Hang querte. Der weitere Aufstieg war
nun nicht mehr steil, aber abenteuerlich, denn es
wechselten sich Schotterflächen, die ein
Teilnehmer angesichts der mittaglichen
Sonnenhitze mit einer Wüste verglich, mit
üppigen Biotopen ab, die sich in den
Feuchtwiesen entlang des Krummbachs gebildet
hatten. Dabei wurde vermutlich eine Abzweigung
des Wegs verpasst, die oberhalb des Grabens im
Hang verlaufen wäre. Stattdessen kämpften sich
die Männer auf Touren im Talgrund durch
brusthohe Vegetation, die es völlig unmöglich
machte zu sehen, welche Löcher, Baumstämme,
Felsbrocken oder sonstige Stolperfallen der
Untergrund bereithielt, und die außerdem zu
5-10% aus Brennesseln bestand. Die
Langhosenträger waren hier im Vorteil, den
Kurzhosenträgern blieb das Kribbeln bis zum
Abend erhalten.
Um 13:10 war der Krummbachsattel (1333m)
erreicht, wo 15 Minuten Pause eingelegt wurden.
Von hier aus hätte man auch auf den Schneeberg
gehen können, aber der Krummbachstein war schon
Herausforderung genug. Wenigstens gab es nun
wieder markierte Wanderwege und keinen Dschungel
mehr. Um 14 Uhr erreichten die ersten den Krummbachstein
(1602m). Das Wetter war phantastisch, kaum ein
Wölkchen am Himmel und für einen Sommertag gute
Fernsicht. Man sah also nicht nur den nahen
Schneeberg und die Rax, sondern bis zum Ötscher.
Am Gipfel wurde eine gute halbe Stunde Rast
gehalten, es gab ein Gruppenfoto und Plaudereien
mit anderen Wanderern.
Am netten Schiblsteig erfolgte der Abstieg zum
Naturfreundehaus Knofeleben (1250m), das zwischen
15:15 und 15:30 erreicht wurde. Das Haus
hinterließ einen sehr guten Eindruck, denn
Bedienung und Küche waren unglaublich flott, das
Essen schmeckte vorzüglich und war liebevoll
zubereitet. Paolo verabschiedete sich vorzeitig,
da er so schnell wie möglich nach Wien wollte,
die anderen nahmen um 16:50 den schönen Abstieg
durch die Eng in Angriff und
erreichten den Bahnhof Payerbach um 18:45.
Michael und Pepi gingen zu ihren Autos, die
anderen nahmen den REX um 18:54.
Alles in allem war es eine sehr
abwechslungsreiche Tour mit Wald, Felsen,
Schotterwüsten, Dschungel, Bächen, Wiesen,
Gipfeln und Schluchten bei sommerlichem
Traumwetter. Besondere Anerkennung verdient
Rüdiger, der als Wien-Tourist durch Kontakt zu
Igo eher zufällig zur Gruppe gestoßen ist und
die Tour mit Straßenschuhen ohne Jammern und
ohne Probleme mit flottem Tempo durchgezogen hat.
Streckenlänge 17 Kilometer, 1150 Höhenmeter,
knapp 7 Stunden Gehzeit.
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