Mit dabei: Alois, Dieter,
Frankie, Josef, Karl, Markus, Peter, Rainer,
Roland, Walter und Wolfgang
Treffen um 7.15 Uhr am Westbahnhof.
Von Wien reisen Alois, Frankie, Peter, Rainer,
Roland und Wolfgang an.
Abfahrt 7.34 mit IC 690. Der hat bei Ankunft
in St. Pölten etwas Verspätung und ich jage die
Knaben noch die falsche Treppe hinunter und
schließlich kommen wir 1 Minute nach Busabfahrt
zur leeren Haltestelle. Trotzdem Schwein gehabt,
denn der Bus kommt mit Verspätung aus der
Garage. Wir hatten vorab die Kundendienststelle
St. Pölten der Postbus AG per E-mail gebeten,
bei Zugsverspätung auf uns zu warten. Praise the
Lord, ULP (unsere liebe Post) und das Internet!
In Wilhelmsburg längerer Stopp. Wir
beobachten den Kirchgang der Traisentaler und
fragen uns, wie viele aus tiefem Glauben da sind
und wie viele, weil sich das halt so gehört.
Abgesehen einmal vom Bier danach.
In Freiland kommt Zuwachs: Dieter, Josef,
Karl, Markus und Walter steigen ein. Sie sind mit
dem Auto angereist.
Ankunft in Türnitz ( 466m) pünktlich um 9.37
und es geht gleich los. Dazu vorab: ich habe
diesmal mein "Polar Fitness Herzfrequenz
Messgerät" dabei. Allerdings ohne
Brustgurt, denn niemand ist heiß auf
hysterisches Piepsen, bevor ich ins Koma falle.
Aber ich will damit die Diskussion "wir sind
mindestens 7 Stunden gegangen", "nein
es waren nur fünf", "also ich meine 6
1/2" im Keim ersticken.
Der Himmel ist noch immer bedeckt, die Sonne
will heute nicht scheinen.
Nach einem kurzen, gemächlich ansteigenden
Stück Weges durch das Scharbachtal geht es in
den Wald und es wird steiler und feuchter. Der
Weg ist meistens nur ein schmaler Steig mit
nassen Wurzeln, die etwas Vorsicht verlangen.
Walter sammelt erfolgreich die Grundzutaten für
sein Pilzgericht und um 10.30 sind wir am
Geyerstein (885m). 20 Minuten Rast, etwas
trocknen, trinken und eine lästige Wespe
verscheuchen.
Weiter um 10.50. Es ist immer noch ein
schmaler Steig, der meist etwas unterhalb des
Grates verläuft und immer wieder hinab geht,
damit man dann noch höher steigen muss. Eine
Gruppe junger Männer begegnet uns und wir
erörtern einige Minuten die Frage ihrer
sexuellen Orientierung, kommen aber zu keinem
klaren Ergebnis. Um 13.15 erreichen wir den
Türnitzer Höger (1372m). In der Türnitzer
Hütte ist es eng, weil man nicht draußen sitzen
kann, aber wir finden alle Platz. Die nassen
Hemden zum Ofen hängen und bestellen. Es gibt
Schinkenbrote, Ham and Eggs, Gulyaschsuppe,
Spaghetti mit Gemüsesugo ("aber nur mehr 2
Portionen" sagt die Wirtin jedem, bis alle
10 Portionen weg sind), eine Portion Schwammerln
die nicht angepriesen wird und nur durch List zu
ergattern ist, Marmorkuchen und -zum Bedauern
vieler- keinen Kaiserschmarrn. Zur Ehrenrettung:
die Hütte hat weder Zufahrtsstrasse noch
Materialseilbahn.
Und am Klo über der Klomuschel das Ersuchen:
"bitte halte mich rein". Wer schmutzig
denkt ist unsicher, ob es sich um Reinhaltung,
den Klobesen oder sexuelle Wünsche handelt.
Um 14.45 brechen wir wieder auf. Jetzt scheint
die Sonne und wir genießen den Weg über die
Almwiese. Unsere Pflanzenfreunde laufen zur
Hochform auf, weil die Blumenvielfalt ihr Herz
höher schlagen lässt, und sie fotografieren
fleißig. Außerdem kennen sie alles was hier
wächst und fliegt. Danke für den Botanik- und
Ornithologie-Kurs!
Nach einer zweiten Almwiese und einem Stück
Forststraße geht es bis Hohenberg (488m) wieder
auf schmalem Steig weiter und um 18.10 sind wir
schließlich beim Bahnhof. Nächster Bus
(Schienenersatzverkehr!) um 19.22. Daher
marschieren wir wieder zurück in den Ort, um
gemütlich zu rasten.
Die meisten Lokale sind geschlossen aber im
"Zum Rechen" finden wir Unterschlupf.
Da wir wegen unterschiedlicher Müdigkeit (einige
sind ja noch fit wie die Gazellen) einzeln
eintröpfeln quietscht die Wirtin "do kumman
jo noh mehr!" Sind wir eine Attraktion in
der Resopal-Stube?
Am Klo der Hinweis "bitte keine Tschik in
die Pissoirrinne werfen" und der Zusatz
"sie pinkeln ja auch nicht in den
Aschenbecher". Danke, wieder was gelernt.
Und ein Gast drückt mir in der Toilette seine
Hochachtung vor unserer Wanderleistung aus. Mit
anderem konnte ich ihn nicht beeindrucken - man
kann nicht alles haben.
Knapp vor 19 Uhr zurück zum Bahnhof und ab um
19.22 Uhr nach Freiland, wo sich die Selbstfahrer
verabschieden und wir in den Zug umsteigen. Da
schlägt dann allmählich die Müdigkeit zu;
Alois beginnt als erster zu dösen.
Ab St.Pölten mit dem "Erlebniszug"
(= alte Wagen plus Radwaggon) nach Wien. Die
Frage des Schaffners "na wohin in Wien, Wien
ist groß" habe ich eher als die harbe
Schmähvariante von "Achtung der Zug fährt
zum Süd- und nicht zum Westbahnhof"
verstanden. Außerdem meint Roland, dass unser
Zugbegleiter schon etwas Alkoholduft verströmt.
Kurz nach 22 Uhr Ankunft in Hütteldorf. Kommt
alle gut heim. Schön war's wieder und
anstrengend auch, doch das gehört dazu. Bis zum
nächsten Mal!
Kurze Statistik: 906 m hinauf und 884 m
hinunter. Gesamtgehzeit: 6 Stunden 23 Minuten
(die Kurzpausen nicht gerechnet, dafür ist der
Weg vom Bahnhof zur "Resopalstube" in
Hohenberg nicht gerechnet). Bravo Frankie: gut
geschätzt - du kennst die Truppe.
Rainer
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