Männer auf Touren

 
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Sonntag 2. September 2007

Türnitzer Höger
Türnitz - Geyerstein - Türnitzer Hütte - Hohenberg

  Mit dabei: Alois, Dieter, Frankie, Josef, Karl, Markus, Peter, Rainer, Roland, Walter und Wolfgang

Treffen um 7.15 Uhr am Westbahnhof.
Von Wien reisen Alois, Frankie, Peter, Rainer, Roland und Wolfgang an.

Abfahrt 7.34 mit IC 690. Der hat bei Ankunft in St. Pölten etwas Verspätung und ich jage die Knaben noch die falsche Treppe hinunter und schließlich kommen wir 1 Minute nach Busabfahrt zur leeren Haltestelle. Trotzdem Schwein gehabt, denn der Bus kommt mit Verspätung aus der Garage. Wir hatten vorab die Kundendienststelle St. Pölten der Postbus AG per E-mail gebeten, bei Zugsverspätung auf uns zu warten. Praise the Lord, ULP (unsere liebe Post) und das Internet!

In Wilhelmsburg längerer Stopp. Wir beobachten den Kirchgang der Traisentaler und fragen uns, wie viele aus tiefem Glauben da sind und wie viele, weil sich das halt so gehört. Abgesehen einmal vom Bier danach.

In Freiland kommt Zuwachs: Dieter, Josef, Karl, Markus und Walter steigen ein. Sie sind mit dem Auto angereist.

Ankunft in Türnitz ( 466m) pünktlich um 9.37 und es geht gleich los. Dazu vorab: ich habe diesmal mein "Polar Fitness Herzfrequenz Messgerät" dabei. Allerdings ohne Brustgurt, denn niemand ist heiß auf hysterisches Piepsen, bevor ich ins Koma falle. Aber ich will damit die Diskussion "wir sind mindestens 7 Stunden gegangen", "nein es waren nur fünf", "also ich meine 6 1/2" im Keim ersticken.

Der Himmel ist noch immer bedeckt, die Sonne will heute nicht scheinen.
Nach einem kurzen, gemächlich ansteigenden Stück Weges durch das Scharbachtal geht es in den Wald und es wird steiler und feuchter. Der Weg ist meistens nur ein schmaler Steig mit nassen Wurzeln, die etwas Vorsicht verlangen. Walter sammelt erfolgreich die Grundzutaten für sein Pilzgericht und um 10.30 sind wir am Geyerstein (885m). 20 Minuten Rast, etwas trocknen, trinken und eine lästige Wespe verscheuchen.

Weiter um 10.50. Es ist immer noch ein schmaler Steig, der meist etwas unterhalb des Grates verläuft und immer wieder hinab geht, damit man dann noch höher steigen muss. Eine Gruppe junger Männer begegnet uns und wir erörtern einige Minuten die Frage ihrer sexuellen Orientierung, kommen aber zu keinem klaren Ergebnis. Um 13.15 erreichen wir den Türnitzer Höger (1372m). In der Türnitzer Hütte ist es eng, weil man nicht draußen sitzen kann, aber wir finden alle Platz. Die nassen Hemden zum Ofen hängen und bestellen. Es gibt Schinkenbrote, Ham and Eggs, Gulyaschsuppe, Spaghetti mit Gemüsesugo ("aber nur mehr 2 Portionen" sagt die Wirtin jedem, bis alle 10 Portionen weg sind), eine Portion Schwammerln die nicht angepriesen wird und nur durch List zu ergattern ist, Marmorkuchen und -zum Bedauern vieler- keinen Kaiserschmarrn. Zur Ehrenrettung: die Hütte hat weder Zufahrtsstrasse noch Materialseilbahn.

Und am Klo über der Klomuschel das Ersuchen: "bitte halte mich rein". Wer schmutzig denkt ist unsicher, ob es sich um Reinhaltung, den Klobesen oder sexuelle Wünsche handelt.

Um 14.45 brechen wir wieder auf. Jetzt scheint die Sonne und wir genießen den Weg über die Almwiese. Unsere Pflanzenfreunde laufen zur Hochform auf, weil die Blumenvielfalt ihr Herz höher schlagen lässt, und sie fotografieren fleißig. Außerdem kennen sie alles was hier wächst und fliegt. Danke für den Botanik- und Ornithologie-Kurs!

Nach einer zweiten Almwiese und einem Stück Forststraße geht es bis Hohenberg (488m) wieder auf schmalem Steig weiter und um 18.10 sind wir schließlich beim Bahnhof. Nächster Bus (Schienenersatzverkehr!) um 19.22. Daher marschieren wir wieder zurück in den Ort, um gemütlich zu rasten.

Die meisten Lokale sind geschlossen aber im "Zum Rechen" finden wir Unterschlupf. Da wir wegen unterschiedlicher Müdigkeit (einige sind ja noch fit wie die Gazellen) einzeln eintröpfeln quietscht die Wirtin "do kumman jo noh mehr!" Sind wir eine Attraktion in der Resopal-Stube?

Am Klo der Hinweis "bitte keine Tschik in die Pissoirrinne werfen" und der Zusatz "sie pinkeln ja auch nicht in den Aschenbecher". Danke, wieder was gelernt. Und ein Gast drückt mir in der Toilette seine Hochachtung vor unserer Wanderleistung aus. Mit anderem konnte ich ihn nicht beeindrucken - man kann nicht alles haben.

Knapp vor 19 Uhr zurück zum Bahnhof und ab um 19.22 Uhr nach Freiland, wo sich die Selbstfahrer verabschieden und wir in den Zug umsteigen. Da schlägt dann allmählich die Müdigkeit zu; Alois beginnt als erster zu dösen.

Ab St.Pölten mit dem "Erlebniszug" (= alte Wagen plus Radwaggon) nach Wien. Die Frage des Schaffners "na wohin in Wien, Wien ist groß" habe ich eher als die harbe Schmähvariante von "Achtung der Zug fährt zum Süd- und nicht zum Westbahnhof" verstanden. Außerdem meint Roland, dass unser Zugbegleiter schon etwas Alkoholduft verströmt.

Kurz nach 22 Uhr Ankunft in Hütteldorf. Kommt alle gut heim. Schön war's wieder und anstrengend auch, doch das gehört dazu. Bis zum nächsten Mal!

Kurze Statistik: 906 m hinauf und 884 m hinunter. Gesamtgehzeit: 6 Stunden 23 Minuten (die Kurzpausen nicht gerechnet, dafür ist der Weg vom Bahnhof zur "Resopalstube" in Hohenberg nicht gerechnet). Bravo Frankie: gut geschätzt - du kennst die Truppe.

Rainer


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