Die Frühaufsteher Alfonso, Dima, Frankie und
Igo trafen sich im REX, Abfahrt Wien Hbf
07:25, Meidling 07:31, Ankunft Payerbach
08:26. Da große Menschenmengen dem Zug
entstiegen, beeilten sich die vier, zum Bus
zu kommen. Der Bus fuhr leicht überfüllt
und mit Verspätung los, Ankunft Höllental
Weichtalhaus 09:05. Der Charakter der Tour
zeigte sich schon zu Beginn, hinter dem
Parkplatz (ca. 540m) führte ein
unscheinbarer Fußpfad steil im Wald empor zu
einem Hochsitz. Hier hätten die Männer auf
Touren der leicht abfallenden Wegspur folgen
sollen, sie stiegen aber weiter empor und
kämpften sich eine Weile durch das
Unterholz, bis sie den Jagdsteig wieder
fanden.
Der Steig führte zum Kaisersitz
(ca. 950m), den angeblich der Kaiser zur
Gamsjagd genutzt hat. Der Platz wurde für
eine kurze Rastpause genutzt. Eigentlich
hätte man schon früher nach oben abbiegen
können, aber es ist nicht einfach, den
richtigen Punkt dafür zu finden. Daher ging
es nun der Felswand entlang bergab bis zu
einer Scharte, die sich überklettern ließ.
Damit war der Lärchkogelgrat
erreicht und der weitere Weg war relativ
eindeutig, denn man ging entweder direkt am
Grat (teilweise ausgesetzt) oder rechts
davon. Bei dem Felsfenster wurde kurz Pause
gemacht. Das Wetter war schlechter als die
Prognose, es war nämlich stürmisch,
bedeckter Himmel und Richtung Rax sah es nach
Regen aus. Der Regen erreichte bald auch den
Schneeberg, zwar nur als Nieseln, aber bei
einer Klettertour ist Nässe problematisch.
Die Kletterei am Grat war die meiste Zeit
nicht schwierig, an manchen Stellen aber
durchaus herausfordernd und erschwert durch
brüchigen Fels und Nässe. Im oberen
Gratabschnitt gab es kaum noch
Kletterpassagen, dafür Wald mit vielen
umgestürzten Bäumen, die ein geradliniges
Durchkommen erschwerten.
Um 13 Uhr wurde der Südliche
Grafensteig (1510m) erreicht. Die
Gruppe war eine Dreiviertelstunde hinter dem
Zeitplan und schon aus diesem Grund schied
die Variante, weiter über die
Stadlwandleiten zum Klosterwappen
aufzusteigen, aus. Außerdem nieselte es
immer noch, auch wenn gelegentlich ein paar
Sonnenstrahlen durch Wolkenlücken drangen.
Man befand sich knapp unterhalb der
Wolkengrenze, was die Rax gegenüber wie mit
dem Lineal abgeschnitten aussehen ließ. Am
Klosterwappen hätte es außer Nebel nicht
viel zu sehen gegeben. Daher ging es am
Grafensteig in Nordrichtung weiter mit dem
Ziel Kienthalerhütte. Der
Grafensteig ist ein netter Weg, der immer
wieder schöne Aussichten bietet, aber der
Untergrund aus Erde, Laub, Wurzeln und Fels
war durch den Regen rutschig, was zu mehreren
Ausrutschern mit Schrammen und Prellungen
führte - immer noch besser hier als am
Lärchkogelgrat, wo die Folgen schlimmer
gewesen wären. Die Kienthalerhütte (1380m)
wurde um 14:25 erreicht.
Die Pause dort dauerte nicht
lang, denn durch die verkürzte Gehvariante
rückte auch ein früherer Bus in Reichweite.
Der Abstieg erfolgte Richtung Weichtalhaus im
Höllental, wobei Alfonso, Dima und Igo den Ferdinand-Mayr-Weg
wählten, während Frankie die Weichtalklamm
bevorzugte. Die Ankunft an der Bushaltestelle
um 16:20 bzw. 16:50 passte perfekt, der Bus
fuhr um 17:02 und die Kombination mit dem
flotten REX brachte den Vorteil, schon um
18:29 in Meidling anzukommen. Auch wenn das
Klosterwappen nicht erreicht wurde, schlug
die Gruppe sich wacker durch anspruchsvolles
Felsgelände. Streckenlänge etwa 12km, 1100
Höhenmeter, reine Gehzeit 6½ Stunden.